Karl Drechsel (geb. 1871; gest. 1950) war von Beruf kgl. Amtsrichter bzw. Amtsgerichtsdirektor. Als Mitglied der CSU war er von 1946 bis 1948 im Stadtrat.

1946 wurde Drechsel im Rahmen der Entnazifizierung zum Leiter der Spruchkammer I Fürth Stadt berufen. Seine Wahl zum Leiter der Spruchkammer war jedoch heftig umstritten. Die "tonangebende" SPD nominierte keinen eigenen Kandidaten, so dass sie sich vor der Wahl zwischen dem 75-jährigem CSU Mann und dem Emigranten und ehem. KZ-Häftling Fritz Sauter von der KPD sahen. Allerdings war der SPD der CSU-Mann "lieber" als der KPD´ler, der sich mit heftigen Angriffen gegen den kom. Oberbürgermeister Schmidt unbeliebt gemacht hatte. In Fürth ging das geflügelte Sprichwort um: " Der Sauber ist nicht ganz sauber ". [1]

Siehe auch

Literatur

Ulrich Schuh: Die Entnazifizierung in Mittelfranken. Vorhaben, Umsetzung und Bilanz des Spruchkammerverfahrens in einer vielfältigen Region. Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landgeschichte Band 72, Neustadt/Aisch 2013, ISBN 978-387707-867-9

Einzelnachweise