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|Hauptseite/Der_besondere_Artikel====Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage===
[[Datei:Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage.jpg|thumb|left|300px||Adenauer-Anlage heute]]
[[1827]] entstand als erste städtische Anlage in Fürth die sog. "Englische Anlage". Sie entstand auf einem Teil des Pfarrfeldes der [[Kirche St. Michael|St. Michaels Kirche]]. Die Initiative ging von den damaligen [[Bürgermeister]]n [[Franz Joseph von Baeumen|von Bäumen]] und [[Adolph Schönwald|Schönwald]] aus.
Durch den Bau der [[Ludwigseisenbahn]] [[1835]] im südlich angrenzenden Teil der Anlage wurde die Englische Anlage deutlich aufgewertet und bekam eine zentral gelegene Position. Während die Anlage noch Jahre zuvor eher den Südostrand der Stadt Fürth abbildete, wurde durch die Eisenbahn die Anlage zum "Filetstück" der Stadt Fürth - und somit auch erstmals zum "Objekt der Begierde".
In der Folgezeit wurde die Englische Anlage wiederholt von bauwilligen Investoren "ins Visier" genommen, da gerade das Bauen entlang der Eisenbahnlinie zu dieser Zeit sehr beliebt war (siehe [[Hornschuchpromenade]]/ [[Rudolf-Breitscheid-Straße]]). Die Begehrlichkeiten wurden jedoch stets von Bürgermeister und Magistrat abgebremst.
Die Verschönerungskommission, die ihre Ursprünge im Gartenbauverein hatte und sich [[1879]] gründete,  beriet [[1886]] über eine Umgestaltung der Anlage. Der Verein vertrat die Ansicht, dass ''"in der hiesigen Bevölkerung (sich)... der Wunsch verbreitet, dass die englische Anlage eine hübschere Gestaltung erhalte.'' Vor allem ''ein Springbrunnen sollte gebaut werden, um die Anlage wirklich zur Zierde der Stadt zu machen''.
[[Datei:1916 Anlage-Weinstraße.jpg|thumb|right|Englische Anlage 1916, hier ist der Pavillon noch rechts (Osten) und in der Mitte der Springbrunnen]]
[[1917]] erhielt die Englische Anlage den Namen "Hindenburg-Anlage" (nach dem Generalfeldmarschall des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], Paul von Hindenburg). Die Anlage durfte aus patriotischen Gründen nicht mehr nach England benannt werden, gegen das man sich gerade im Krieg befand, deshalb die Umbenennung.
[[1933]] wurde das Mittelstück der Anlage in einen kiesbestreuten Aufmarschplatz mit Pavillon umgewandelt. Zuvor stand hier noch ein Springbrunnen. Im Ostteil entstand der heutige Kinderspielplatz und im Westteil der Fontänenhof. Vermutlich nutzte die [[NSDAP]] den Platz für Aufmärsche, bis sie [[1938]] den ehem. [[Ludwigsbahnhof]] abreissen und die heutige [[Fürther Freiheit|Freiheit]] als geeigneteres Aufmarschgelände nutzen konnte.
Im April [[1946]] wurde die Anlage erneut aus politischen Gründen umbenannt. Sie hieß sie jetzt "Anlage an der Fürther Freiheit", oder kurz "Freiheitsanlage". Die Benennung nach Hindenburg war nach [[1945]] politisch ebenfalls nicht mehr opportun.
Ihren heutigen Namen erhielt sie am [[17. Mai]] [[1967]] zu Ehren von Dr. Konrad Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Adenauer war kurz zuvor (am [[19. April]] [[1967]]) verstorben, so dass die Stadt Fürth ihm auf diese Art und Weise gedenkte.
Im Laufe ihres Bestehens erfuhr die Anlage mehrere Umgestaltungen. Die Gliederung in drei Teilbereiche hat jedoch seit jeher Bestand (im Westen der Brunnen, in der Mitte die Grünanlage und im Osten der Spielplatz). Auch die klare Abgrenzung zum städtischen Umfeld durch Einfassungen aus Stützmauern und Zaunfeldern, zumindest entlang der Seitenflügel, lassen sich ebenso wie das rationale, direkte Wegesystem historisch belegen.
 
[[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage|Weiterlesen...]]
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<div id="startseite_interlink">[[Hauptseite/Der besondere Artikel-Archiv|Archiv: Der besondere Artikel]]</div>
|Hauptseite/Gewusst=[[Datei:Spurbus IX.jpg|thumb|left|Spurbus an Haltestelle in der Königswarterstraße]]
es in Fürth 1984 den weltweit ersten Feldversuch für elektronisch spurgeführte Linienbusse gab? Die 1,4km lange Teststrecke befand sich in der Grünanlage zwischen [[Königswarterstraße]] und [[Hornschuchpromenade]] bzw. [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] mit Wendepunkten an der [[Jakobinenstraße]] und an der [[Fürther Freiheit]]. Mittels induktiver Führung (Leiterschleife im Boden) konnte der Bus selbstständig eine vorgegebene Strecke abfahren, der Fahrer musste nur noch Bremsen, Beschleunigen und in Notsituationen eingreifen. Man erhoffte sich von der elektronischen Spurführung eine geringere Fahrbahnbreite für den Busverkehr und eine Entlastung des Fahrers in kritischen (engen) Straßenabschnitten da man davon ausging dass die Spurführung exakter arbeite als ein Mensch dies könne.
 
[[Spurbus|Weiterlesen...]]
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<div id="startseite_interlink">[[Hauptseite/Gewusst-Archiv|Archiv: Wussten Sie, dass...]]</div>
|Hauptseite/Im Gespräch=[[Woolworth]] ([[Schwabacher Straße 54]]), [[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage]], [[Rudolf-Breitscheid-Straße]], [[Beamtensiedlung]], [[Kapitulation von Fürth]], [[FürthWiki e. V.]], [[Stadtrat]], [[Rundfunkmuseum]], [[Hermann Weigmann]], [[Villa Grundig]], [[Höfener Spange]], [[Franz Jakob]], [[Zum Gelben Löwen]], [[Zum Gelben Löwen|Freddy Quinn]], [[Gummibandweberei Jonas Heymann]]
<div id="startseite_interlink">[[Aktuelle Ereignisse]]</div>
|Hauptseite/Bild des Monats=[[Datei:AK Synagoge Außen 1910.JPG|300px|center|thumb|Die ehem. Fürther [[Synagoge|Hauptsynagoge]] am Gänsberg]]
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|Hauptseite/Jahrestage='''[[2009|Vor 5 Jahren]]:''' Der [[Arcandor]]-Konzern meldet für das Versandhaus [[Quelle]] Insolvenz an. Stadt und Investor Sonae Sierra erklären das Projekt [[Neue Mitte]] für gescheitert.<br>
 
'''[[1989|Vor 25 Jahren]]:''' Der [[Dreiherrschaftbrunnen]] von [[Gerhard Maisch]] in der [[Fußgängerzone]] wird enthüllt. Eröffnung der "Galerie in der Freibank" durch den [[Altstadtverein_St._Michael|Altstadtverein]].<br>
 
'''[[1964|Vor 50 Jahren]]:''' [[Kurt Scherzer]] wird Nachfolger von [[Hans Bornkessel]] als [[Oberbürgermeister]].
Die [[Ronwaldsiedlung]] wird an das [[Stadtentwässerung|Kanalisationsnetz]] der Stadt Fürth angeschlossen.<br>
 
'''[[1939|Vor 75 Jahren]]:''' Mit dem deutschen Angriff auf Polen am [[1. September]] beginnt der [[Zweiter_Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]]. Neubau der [[Cadolzburger Brücke]] und der Würzburger Straßenbrücke über die [[Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg]].<br>
 
'''[[1914|Vor 100 Jahren]]:''' Am [[28. Juli]] bricht der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] aus. Die Fußballmannschaft der [[SpVgg Fürth]] wird zum ersten Mal ''Deutscher Fußballmeister''.<br>
 
'''[[1864|Vor 150 Jahren]]:''' Der Kaufmann [[Conrad Gebhardt]] vermacht der Stadt seine Sammlung an Büchern und Gemälden unschätzbaren Wertes. Der spätklassizistische [[Hauptbahnhof]] nach Plänen Eduard Rübers wird fertiggestellt.<br>
 
'''[[1814|Vor 200 Jahren]]:''' Der bekannte Fürther [[Medailleur]] [[Johann Christian Reich]] d.Ä. stirbt.<br>
 
'''[[1764|Vor 250 Jahren]]:''' Das Wohnhaus [[Alexanderstraße 1]] wird errichtet.
<br>
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Aktuelle Version vom 16. August 2025, 19:03 Uhr

Willkommen im FürthWiki!

Diese freie Online-Enzyklopädie befasst sich mit allen Themen rund um die Stadt Fürth. Neben einer ausführlichen Aufarbeitung historischer und zeitgeschichtlicher Themen nach lexikalischen Qualitätsstandards werden aber ebenso Auswertungen wie eine Gaststättenübersicht angeboten und fortgeschrieben, um so ein möglichst umfassendes und aktuelles Nachschlagewerk über die Kleeblattstadt zur Verfügung stellen zu können.

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Medienpraxis TV-Reportage (2020 - 2023)

Erstellt von Medien PRAXIS e. V. Redaktion point - www.medienpraxis.tv (Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Der besondere Artikel

Flussbad

Käte Fischer (1913-1972), Besucherin des Flussbades in der Rednitz, ca. 1940

Schon in den 1830er Jahren gab es einen öffentlichen Badeplatz, den der Stadtmagistrat an der Gemeindewiese beim Schießanger ausgewiesen hatte. In einem Aufsatz im „Fürther Tagblatt“ wurde 1841 allerdings beklagt, dass sich die einzige öffentliche, häufig überfüllte Flussbadestelle wegen der geringen Wassertiefe eher für Kinder eignen würde und die Errichtung einer neuen „Badeanstalt für Herrn im Freien“ gewünscht.

Auch der Chronist Fronmüller berichtete, dass das „Riedheimer'sche Rednitzbad am Landgraben“ im Mai 1846 eröffnet worden war. Der Besitzer Rietheimer bot „Badehäuschen“ an, in denen für 6 Kreuzer gebadet werden konnte. Badehäuschen waren Holzhütten, die über dem Fluss angebracht waren. In ihnen konnte man Badekleidung anziehen und dann in das Flusswasser darunter steigen. Vor allem Frauen nutzten Badehäuschen, denn unter freiem Himmel durften nur Männer schwimmen. Ein Hochwasser von Mitte August 1870 zerstörte jedoch die Badeanlagen; danach gab Evora offenbar dieses Geschäft auf. Die Badeanstalt wurde 1871 durch den neuen Besitzer Schreiber erneuert und am 30. Mai 1871 wieder eröffnet.

1850 hatte es zwei Flussbäder gegeben, und zwar ein öffentliches, kostenloses sowie ein kostenpflichtiges, denn ein Leserbriefschreiber beklagte die „Unreinlichkeit“ im kostenlosen Flussbad und das damit einhergehende Dilemma, dass ausgerechnet in „Fürth, einer Stadt, welche zwischen zwei Flüssen liegt“, die ärmere Bevölkerung entweder in einem dreckigen, stinkenden Bad schwimmen gehen müsste oder eben gar nicht, weil das Schwimmen überall anders polizeilich verboten war. Auch in den Vororten Fürths bestanden Flussbäder. So wurde ab 1898 bereits von einem Flussbad am Mühlbach in Burgfarrnbach berichtet - wo aber eher das Baden einem Schwimmen in Schlammwolken nahekam, da das Wasser häufig sehr niedrig war.

Weiterlesen...

Wussten Sie, dass...
Eröffnung der Fußgängerzone am 3. Oktober 1975
Flyer zur Eröffnung der Fußgängerzone mit Hinweis für Parkplätzen, 1975

Wussten Sie, dass im Jahr 1975 in Fürth die Fußgängerzone eröffnet wurde und dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert? Die ersten Pläne stammen bereits aus dem Jahr 1968, allerdings brauchte es noch viel Überzeugungsarbeit über die Sinnhaftigkeit und auch Wirtschaftlichkeit für den Fürther Einzelhandels und Stadtrat. In Nürnberg entstand bereits ab 1962 die Fußgängerzone, die Erfahrungen aus der Nachbarstadt flossen hier ein und dienten somit als Blaupause für die Stadt Fürth. 1975 wurde aber erst der südliche Teil der Schwabacher Straße zur Fußgängerzone erklärt, der nördliche Teil kam erst 1982 dazu - und die Rudolf-Breitscheid-Straße im Jahr 2014 im Zusammenhang mit der Eröffnung der Neuen Mitte.

Recherche-Portal

Hier finden Sie immer einen ungeklärten Fall aus unserem Recherche-Portal:

Sommertagsfest 1908

Sommerfest im Jahr 1908
Schießhauskirchweih am Lindenhain 1908

Ein Kauf bei Ebay gibt wieder Rätsel auf: Eine Postkarte aus dem Jahr 1908 bezeichnet ein sog. Sommertagsfest als Kinderfestzug zum II. Vaterstädtischen Fest in Fürth. Problem Nr. 1 - Sommertagsfest wurde in der Regel in der Kurpfalz gefeiert - meist drei Wochen vor Ostern. Dass dies auch in Fürth (Franken) gefeiert wurde, war uns zumindest bisher unbekannt. Dass es sich um Fürth in Bayern handelt - sollte unstrittig sein, mit Blick auf die Karte und dem Kleeblatt rechts oben im Bild. Auch der Hinweis, dass es sich bereits um den 2. Vaterstädtischen Festzug handelt, macht die Sache nicht einfacher, da diese Festzüge eher etwas mit Fasching im Ruhrgebiet zu tun haben. Dass das sog. Sommertagsfest bisher eher der Schießhauskirchweih zugeordnet wurde, fällt damit ebenfalls weg, denn das hier genannte Datum passt auch nicht, denn die Schießhauskirchweih fand immer Mitte Juni statt. Kann hier jemand inhaltlich etwas zum Rätsel beitragen?

Neues vom Förderverein

Hier finden Sie die jüngsten Beiträge im Blog unseres Fördervereins FürthWiki e. V.:

Lernen Sie im FürthWiki-Laden unsere Team-Mitglieder persönlich kennen:

Ein Imagefilm zur Bewerbung von Fürth, dem FürthWiki und dem FürthWiki-Laden (2025)

FürthWiki-Laden - Der Film, 3. Juli 2025

Erstellt von Benutzer:Stadtradler (Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Service:

Kontakt:

Dokumente zum Download:

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Bild des Monats

Geschwister Weihnachten 1893 Hahn.jpg

Sehr alte Fotoaufnahmen von zwei Kindern aus dem Atelier Hahn & Kirchgeorg in der Schwabacher Straße 5 an Weihnachten 1893.

Gedenktage und Rückblick

Vor 5 Jahren (2020):

  • Bernhard Bergmann, der "Beckenbauer des Ronhofs" verstirbt im Alter von 72 Jahren. Auch gestorben in diesem Jahr: ein Urgestein der Fürther Grünen: Wolfgang Adler. Und noch ein Politiker ist gestorben, der zuletzt parteilose Ex-CSU-Stadtrat und Apotheker Jürgen Raum. Unter den Verstorbenen des Jahres sind auch zwei Chronisten: Georg Mehl aus Stadeln und Klaus-Peter Schaack, der FürthWiki einen großen Fotofundus hinterließ. Ansonsten überschattete das Jahr ein Thema: Corona-Pandemie. Fürth war von Beginn der Pandemie Hotspot, weshalb das öffentliche Leben spätestens ab März fast vollständig zum Erliegen kam. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt, selbst der Kommunalwahlkampf war davon betroffen. Die Wahl fand im März dann doch noch statt. Die SPD verlor die seit langem inne gehabte absolute Mehrheit im Rathaus, die Werte von OB Dr. Thomas Jung blieben stabil auf Rekordhöhe: 72,9 Prozent. Ende März wurde vom Robert-Koch-Institut die erste tote Person mit Covid-19 in Fürth gemeldet - die Einführung der sog. E-Scooter im Stadtgebiet war dagegen fast schon banal. Im Mai hatte Fürth seit 1996 wieder einen 3. Bürgermeister: Dietmar Helm von der CSU wurde in der konstituierenden Sitzung in der Stadthalle gewählt - natürlich mit gebotenem Hygieneabstand. Der neu gestaltete Hallplatz wurde der Öffentlichkeit übergeben und die Bauarbeiten am Hornschuch-Campus begannen. Statt einer Kirchweih gab es 2020 pandemiebedingt nur ein sehr abgespecktes Format: das sog. Herbstvergnügen. Die Anzahl der Besucher war überschaubar. Auch zum Jahresende gab es nur ein Thema: die Pandemie, denn durch die sog. Lockdowns fiel das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel fast vollständig aus.

Vor 25 Jahren (2000):

  • Das Wichtigste zuerst: das sog. Jahr-2000-Problem bzw. der Y2K-Bug, also ein Crash aller Computersysteme, blieb aus - die Welt drehte sich weiter, auch in Fürth. Nicht mehr weiter ging es für den Olympiasieger 1936 Alfred Schwarzmann, dem Kantor Leo Rosenthal und dem Künstler Wilfried Nelke. Alle drei verstarben zur Jahrtausendwende. Dafür erblickte die spätere Stadträtin Anna Botzenhardt das Licht der Welt, wenn auch in Kulmbach und nicht an ihrem späteren Wirkungsort im Fürther Rathaus, das in diesem Jahr sein 150. Geburtstag feierte. Großes zeichnete sich ab - und führte später zu einer der größten Wirtschaftskrisen in Fürth: Grundig verlegte den Firmensitz nach Nürnberg - der Anfang vom Ende. Auch am Ende war die ehemalige PX, das Einkaufszentrum aus der Zeit der U.S. Army wurde abgebrochen. Neues entstand aber auch in Fürth - der Bau des U-Bahnhofs Klinikum begann im Juni. Auch bei der Sparkasse tat sich viel Neues - der Landkreis und die Stadtsparkasse fusionierten - hier begann eine Erfolgsgeschichte der Fürther Bank. Noch auf dem Höhepunkt der eigenen Firmengeschichte: die EuromedClinic wurde um einen weiteren Bau erweitert - die Übernahme durch einen privaten Investor kam erst viele Jahre später.

Vor 50 Jahren (1975):

  • Am alten Gänsberg wurde weiter kräftig abgerissen - die Flächensanierung lief auf Hochtouren. Auch auf dem ehem. Geismann-Areal liefen die Abrissarbeiten - dem heutigen Standort des Flairs. 1975 sollten auch neue Schulbauten in Fürth entstehen, so plante man am Kieselbühl ein weiteres Gymnasium für Fürth. Daraus wurde bekanntlich nichts - stattdessen kommt das 4. Gymnasium 50 Jahre später in die Innenstadt. Dieses Jahr feierte zum zweiten Mal die Fürther AWO und SPD das beliebte Hafenfest. Nicht nur die Sozialdemokraten konnten feiern, auch die Deutsche Bahn feierte in Fürth - nämlich 140 Jahre Deutsche Eisenbahn. Und noch ein Festakt stand an: wo zuvor noch Autos die Innenstadt säumten, wurde nun am 3. Oktober der erste Teil der neuen Fußgängerzone in Fürth eröffnet. Das Licht der Welt erblickten in diesem Jahr u. a. Infra-Chef Marcus Steurer und der zukünftige Stadtarchivar Martin Schramm. Fast schon ein Wink der Geschichte - im selben Jahr starb der (allseits) beliebte und später dann doch noch in Ungnade gefallene Historiker und Stadtarchivar Adolf Schwammberger.

Vor 75 Jahren (1950):

  • Fürth durfte sich Großstadt nennen, da kurzzeitig 100.000 Einwohner gezählt wurden. Die Schallmauer der Einwohnerzahl konstant überschreiten konnte die Stadt aber erst ab 1990. Und noch etwas Neues konnte Fürth für sich in Anspruch nehmen: die Eröffnung des internationalen Flughafens auf der heutigen Hardhöhe. Am 2. Januar landete das erste Linienflugzeug der Fluggesellschaft KLM aus Amsterdam, ehe es weiter nach München flog. Es herrscht Aufbruchstimmung in der Stadt, der Stadtpark wurde neu gestaltet und die Kalbsiedlung als neuer Wohnraum nahm Formen an. Ein späterer weltweiter Firmengigant wurde gegründet - die Firma Lauer-Fischer GmbH - auch wenn den meisten Menschen das Unternehmen unbekannt blieb. Immerhin erlangte 1950 die Spielvereinigung letztmalig den Titel des süddeutschen Meisters. Apropos Spielvereinigung - ein ganz großer Trainer verließ die Bühne der Welt: William Townley starb am 30. Mai und bleibt in Fürth doch unvergessen. Zuvor starb bereits im Februar der langjährige Oberbürgermeister Robert Wild, der die Geschicke der Stadt vor dem 2. Weltkrieg lange prägte. Prägend waren auch folgende Fürther Bürger, wenn auch viel später - denn 1950 war das Geburtsjahr von Wilhelm Wenning, Gerd Scherm, Atsuko Kato und Gerd Walther.

Vor 100 Jahren (1925):

Vor 150 Jahren (1875):

  • 20 Nürnberger stürzen in eine Mistgrube während der Kirchweih - die Schadenfreude der Fürther hält bis heute an - und gab der zweitältesten Kneipe Fürths einen neuen Namen: Zur Mist'n. Der Glockenschlag des Rathauses war in aller Munde - denn er klang nicht gut, so die einhellige Meinung. Nicht die Glocken seien das Problem, so der Uhrenfabrikant Förster, sondern die Art der Aufstellung. Geholfen hat es wenig - wenige Jahre später mussten die Glocken sogar ganz stillgelegt werden, da man um die Statik Bedenken hatte. Auch die Moderne bereitete der stetig wachsenden Stadt - vor allem Richtung Süden - zunehmend Probleme. So befürwortete der Magistrat eine Straßenunterführung an der Schwabacher Straße neben dem (alten) Krankenhaus, da der Zugverkehr mit dem Straßenverkehr kaum noch in Einklang gebracht werden konnte. Der Bau ließ dann noch 20 Jahre auf sich warten - hat aber dafür heute noch Bestand. Eine weitere Entscheidung traf der Magistrat: Zu Ehren von Königswarter und Gebhardt sollten jeweils Straßen im Innenstadtbereich nach ihnen benannt werden. Gesagt - getan. Fortan gibt es die Königswarterstraße und Gebhardtstraße - bis heute. Geboren wurden in diesem Jahr der legendäre - wenn auch nicht unumstrittene - Wirt Michael Most, aber auch der spätere OB Robert Wild, sowie die Stifterin Martha Krautheimer. Es starb in diesem Jahr u. a. Hajum Hirsch Ullstein, der Vater des späteren Verlegers Leopold Ullstein.

Vor 200 Jahren (1825):

  • Gleich zum Jahresbeginn eröffnete eine Mädchen-Industrieschule zur Erlernung der weiblichen Handarbeit (sic!). Bis zur Frauenbewegung in Deutschland dauerte es noch ein paar Jahrzehnte. Das für Bauprojekte schon immer gestritten wurde, zeigt ein Beispiel aus dieser Zeit: Die Gemeinde war auf der Suche nach einem Bauplatz für das heutige Rathaus - allerdings verhinderten Rechtsbestimmungen aus dem Jahr 1766 mit der jüdischen Gemeinde den Neubau, da ein Grundstück nur zum Zweck der Schulbildung genutzt werden durfte. Nach acht Jahren (!) konnte man sich einigen - die Fertigstellung fand trotzdem erst 1840 statt. Sportlich gab es dieses Jahr auch einen Glanzpunkt: der Schnellläufer Samuel Hartwich aus Offenbach lief die Strecke zwischen dem Nürnberger Spittlertor und Fürth zweimal hin und zurück in nur knapp 2 Stunden (!). Eine Sensation für die damalige Zeit, der 15-20.000 Menschen staunend zuschauten. Er wollte die Zeit in unter 96 Minuten laufen - dies misslang aber auf Grund der Menschenmengen, die sich selbst mit den Ordnungskräften vor Ort nicht bändigen ließen. Mit dem heutigen Metropolmarathon hat das ganze natürlich wenig gemein, auch wenn man 1913 bereits zwischen den Städten den Wettbewerb absolvieren konnte - und nicht erst seit 2024. Der Mitbegründer der SPD Gabriel Löwenstein und der später über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Fotograf Christoph Schildknecht kamen auf die Welt, während der in Fürth geborene Mitbegründer der heute weltweit größten Wertpapierbörse - der New York Stock Exchange (NYSE) - Ephraim Hart in New York verstarb.

Vor 250 Jahren (1775):

  • Fürth knabberte noch an den Folgen des Siebenjährigen Krieges, der 1763 zu Ende ging. Unter anderem war die Gemeinde völlig überschuldet - auch die Bevölkerung war stark dezimiert und belief sich auf ca. 12.440 Personen. Umso schöner, dass der Schulmeister Christian Gottlieb Albig aus Großreuth eine erste Chronik über Fürth in Druck gab. Dabei hatte er aber die Nachbarstadt Nürnberg nicht auf dem Schirm, die auf deren Nachsuchen dem armen Chronisten 4 Wochen Arrest eintrugen. Er hatte nämlich den Druck ohne Genehmigung der sog. „Amtscensur“ durchführen lassen. Albig saß seine Strafe bis zum 7. Dezember ab - und gelobte Besserung. Und noch eine Verbindung zu Nürnberg entstand in diesem Jahr: Der Verleger Friedrich Korn siedelte sich in Fürth an und wurde Buchhändler und Verleger. Er wurde damit der Gründer der heute ältesten Buchhandlung Deutschlands - der Friedrich Korn’schen Buchhandlung in Nürnberg am Hauptmarkt, deren Wurzeln aber in Fürth liegen.

Vor 300 Jahren (1725):

  • Neben einer neuen Zunftordnung für Gold- und Silberschläger wurde auch eine Ordnung für sog. Bader erlassen - heute würde man diese Berufsgruppe als Friseure bezeichnen. Um Bader zu werden, mussten diese eine einjährige Ausbildung absolvieren, darunter auch ein Examen beim Chirurgen (!) ablegen mit einem ordentlichen Medicum oder Doctorem Mediciane. Grund für dieses Examen war, dass Bader häufig auch Zähne zogen oder kleine Wunden versorgten - aus heutige Sicht kaum vorstellbar. Eine bekannte Fürther Persönlichkeit starb in diesem Jahr: am 22. Juli im Alter von 58 Jahren verschied der Stadtpfarrer Daniel Lochner.

Vor 500 Jahren (1525):

  • Die Reformation von Martin Luther erreichte erstmals Fürth. So wurde 1525 erstmals der Gottesdienst in der St. Michaelskirche nach dem reformierten Ritus gefeiert.