Feuerwehr

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Die Feuerwache an der Königstraße mit geöffneten Toren und Einsatzfahrzeugen

Achtung: Dieser Artikel behandelt allgemein die Geschichte der Feuerwehr in Fürth. Informationen zur freiwilligen Feuerwehr finden sie im Artikel Freiwillige Feuerwehr Fürth!

Die Fürther Feuerwehr befindet sich seit 1908 in der Feuerwache mit der Anschrift: Königstraße 103. Vorher gab es seit 1895 eine Feuerwache im Innenhof des Rathauses.


Anfänge des Brandschutzes

1599 kaufte die Gemeinde Fürth die erste kupferne Feuerkufe (Wasserbehälter auf Kufen für rund 300 Liter Wasser). Damals gab es alle paar Jahre einen Großbrand und danach dachte man über die Anschaffung von Feuerlöschgeräten nach. Anfang des 17. Jahrhunderts errichtete man ein Wächter- und Feuerhäuschen, 1620 folgte ein Leiterhaus, das auf dem heutigen Königsplatz stand. 1688 wurde beklagt, dass nicht alle Gebäude Ziegeldächer hätten und eine Scheune mitten in der Stadt war mit Stroh gedeckt. 1690 besaß Fürth zwei Feuerspritzen bei circa 5500 Einwohnern. 1705 baute man in der Bauernstraße (jetzt Gustavstraße) am Eingang zum Kirchhof ein Nachtwächterhäuschen, an das dann noch ein Magazin für Feuerlöschgerätschaften angebaut wurde.[1]

1715 erließ der Ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich die ersten Vorschriften zur Brandverhütung: „Wie auf dem Land und unserem Fürstentum Feuersgefahr zu verhüten seye und die Unterthanen zu deren Abwendung sich zu verhalten haben.1735 und 1749 folgten – wegen Nichtbeachtung – die nächsten Verordnungen: „daß dieser Unserer Landes-Fürstlichen Verordnung genau nachgelebet und gefährliche Feuers-Brünste abgewendet mögen.

Abbruch im Jahr 1961 des alten Feuerspritzenhauses von 1812
Historischer Feuermelder in der Amalienstraße

1812 errichtete man auf dem alten Kirchhof für 619 Gulden ein Magazin für die verbesserten städtischen Löschrequisiten und kaufte Feuereimer. Bis 1927 hießen die Adressen der Häuser am Dreikönigsplatz, die an Stelle des heutigen Sozialrathaus standen „beim Feuerhäuslein“, denn auf einem Teil des heutigen Parkplatzes stand ein weiteres Feuerlöschrequisitenhaus. Die Spritzenhäuser waren lang und schmal. Am 5. November 1822 riss man das alte Spritzenhaus am Königsplatz, auch „oberes Feuerlöschgerätschaftenmagazin“ genannt, ab, weil es im Wege stand, und baute als Ersatz am jüdischen Friedhof (später Rednitzstraße 30) ein neues Gebäude, das aber die alte Nummer "177 b" beibehielt.

1835 wurde von der Freimaurerloge der Verein zur Rettung von Personen und Mobilien bei ausbrechendem Feuer gegründet.

1847 gründete sich ein vom Magistrat genehmigter "Feuer-Lösch-Verein".[2] (Die Vorstände waren Andreas Reißmann, A. Barfuß, M. Börner und Ph. Karges.[3])

Ab 1848 förderte der Industrielle J. W. Engelhardt die Bildung einer Feuerwehr stark: Am 1. März 1848 wurde eine "Feuerwehrkompagnie" gebildet, die schon kurz darauf 60 Mitglieder zählte.[4] Im September 1848 zeigten die Turner des damaligen Fürther Turnvereins im Rahmen eines Turnfestes im Weißengarten eine Feuerlöschübung mit einer "Feuerlöschmaschine" aus der Engelhardt'schen Fabrik.[5] Ab Ende 1848 wurden im Rathaushof drei Wasserspritzen aufbewahrt.[6]

1857 Heute fast unbekannt ist, dass im Fürther Rathausturm von Februar 1857 bis 1898 zwei Feuerwächter als Turmwache über Brände im Stadtgebiet Ausschau hielten. Vor allem nachts wurde aus der Turmwächterkammer auf Brände geachtet. Die Richtung eines Brandes wurde durch Heraushängen einer Fahne, bei Nacht mit einer Laterne, angezeigt.[7]. Eine elektrische Alarmstation für die Feuerwehr im Rathaus der 1890er Jahre sorgte nun für Alarmierung, Sammeln im Rathaushof und Abrücken mit den dort gelagerten Geräten und Fahrzeugen. Leiter der Feuerwehr war damals Brandmeister Mucke. Nach Bezug der neuen Feuerwache am Helmplatz 1908 wurde die Feuerwache im Rathaus aufgelöst und dorthin verlegt.[8])

Im Jahre 1872 wurde das Feuerwehrhaus in der Rednitzstraße 30 aufgestockt und daraufhin bis 1933 als Obdachlosenasyl genutzt. Kurzzeitlig diente das Gebäude auch für zwei Schulklassen als Notbehelf. Im Herbst 1967 wurde das Gebäude, das im Volksmund überall nur "Feierheisla" hieß, Opfer der Abrissarbeiten zur Gänsbergsanierung. Laut der Presse hatte der Bagger mit dem alten Gemäuer keine schwere Arbeit zu leisten.[9]

Feuerlöschordnungen 1835 und 1858

1835 wurde ein 56-seitiges Büchlein mit dem Titel: „Feuerlösch- und Rettungs=Ordnung für die königlich bayerische Stadt Fürth“. Der Stadtmagistrat und der Bürgermeister Franz Joseph von Bäumen stellten in der Einleitung fest, dass die Feuerordnung vom 29. Dezember 1823 nicht mehr den örtlichen Bedürfnissen entspricht. Außerdem nahmen sie die Fürther Einwohner in die Pflicht: “Die neu zu schaffende Feuerlösch- und Rettungs=Ordnung wurde auf den Grundsatz gestützt, daß jedes Gemeindemitglied, nach Maßgabe der Stellung, die es in der bürgerlichen Gemeinde einnimmt, zur schleunigsten und unentgeltlichen Hilfeleistung verbunden seie“ und dass es neben Auszeichnungen und eventueller Belohnung auch Bestrafung geben werde. Sie wird daher den hiesigen Einwohnern zur pflichtmäßigen Befolgung hiermit übergeben, in der zuversichtlichen Erwartung, daß eine jede der benannten Bürgerklassen sich beeifern werde, nicht nur die ihr angewiesene Verrichtungen pünktlich zu erfüllen, sondern auch darüber zu wachen, daß die einschlägigen Hilfsarbeiter ihren Obliegenheiten Genüge leisten. Der gute Geist, der die hiesigen Bürger überhaupt, und ganz besonders die achtbare Klasse der Bauhandwerker und ihrer Gehilfen noch zu jeder Zeit belebte, verbürgt im Voraus den pünktlichen Vollzug der gegebenen Vorschriften…

In der am 20. Januar 1858 erlassenen Feuerordnung wird unter den baupolizeilichen Bestimmungen zum ersten Mal die Brandmauer erwähnt, Häuser durften nur noch mit Ziegeln und Schieferplatten gedeckt werden, die Wände bei Öfen, Schlöten und Herden mußten massiv sein und Öfen durften nicht auf Bretterböden stehen. Im Frühjahr und im Herbst wollte die Polizeibehörde Feuerschauen durchführen.

Bayerischer Feuerwehrtag 1900

Vom 18. - 21. August 1900 fand der IX. Bayer. Feuerwehrtag in Fürth statt, zu dessen Anlass eine Festzeitung herausgebracht wurde. Diese Festzeitung ist als online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek verfügbar.

Heute

Heute sind die Berufsfeuerwehr, die in der Feuerwache ihren Stützpunkt hat, und die 12 Freiwilligen Feuerwehren in den einzelnen Ortsteilen (Fürth, Mannhof, Steinach, Sack, Stadeln, Ronhof, Poppenreuth, (Ober)Fürberg, Burgfarrnbach, Unterfarrnbach, Atzenhof, Vach) zur Brand- und Katastrophenbekämpfung im Dienst. Dambach besteht nur noch aus dem Feuerwehrverein.

Gründungsjahre der Fürther Feuerwehren

Gründungsjahr Feuerwehr
1847 Gründung eines "Feuer-Lösch-Vereins"[10]
1848 Werkfeuerwehr Maschinenfabrik J. W. Engelhardt & Co. ("Feuerwehrkompagnie")
1862 Turnerfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr Fürth
1864 Freiwillige Feuerwehr Burgfarrnbach
1869 Freiwillige Feuerwehr Unterfarrnbach
1873 Freiwillige Feuerwehr Stadeln
1878 Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth, Freiwillige Feuerwehr Dambach
1885 Freiwillige Feuerwehr Vach, Freiwillige Feuerwehr Ronhof/ Kronach
1894 Freiwillige Feuerwehr Atzenhof, Freiwillige Feuerwehr Fürberg
1899 Freiwillige Feuerwehr Mannhof
1951 Freiwillige Feuerwehr Steinach - Herboldshof
1954 Berufsfeuerwehr

Die Fürther Feuerwehr-Gebäude - Eine Reise durch vier Jahrhunderte

Vorwort Die neue Feuerwehrzentrale am Schießanger auf dem bisherigen Areal der MTV-Sporthalle soll Anlass sein zu einem Rückblick auf die bisherigen Feuerwachen und Gebäude für die „Feuerlöschgerätschaften“. Die Brandbekämpfung in Fürth war ein stetiger Kampf um ausreichende Ausstattung, um die Unterbringung der Geräte und Fahrzeuge und um eine ständige Wache, die bei Alarmierung handelte. Es wird nun der fünfte Umzug sein, der die Raumnot auf längere Sicht beheben soll. Und die neue Lage an der Nordspange dürfte nicht mehr so problematisch sein wie bei den anderen Unterbringungen im Zentrum. Übersicht, Gliederung 1. Feuer- und Wächterhäuschen auf dem Dreikönigsplatz (ab 1600); 2. Feuerhäuschen für die Feuerlöschrequisiten auf dem Michaeliskirchhof (1812); 3. Feuerlöschgerätehaus in der Rednitzstraße (1822, genutzt bis 1872) 4. Wache im Rathaus und Gebäude im Rathaushof (1895). 5. Umzug 1908 in die Wache am Helmplatz. 6. Umzug (2021-22) an die Nordspange / Kapellenstraße.

Über die Feuerwehr in früherer Zeit, ihre Bildung und geregelte Organisation, informieren verschiedene Chronisten (Fronmüller, Marx, Wüstendörfer, Wunschel, Schwammberger, Ohm u. a. - siehe Literaturverzeichnis). Über die Gebäude findet sich nur wenig. Wie sahen sie aus? Wo waren denn die 800 ledernen Wassereimer und 12000 Fuß Schläuche aufbewahrt, die es 1853 gab? Und die kupfernen und hölzernen Wasserkufen und Leitern: von wo aus waren sie rasch einsatzbereit? Und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, sie mussten doch einen Treffpunkt haben, um Übungen abzuhalten? 1858 sollen laut Marx vier Gebäude zur Aufbewahrung der Feuerlöschgeräte vorhanden gewesen sein. Wo aber waren diese?

1. Die frühen Feuerlöschgerätschaftsmagazine und Leiterhäuslein Über ein „Feuer- und Wächterhäuslein“, erbaut 1600 zur Aufbewahrung von zwei in Nürnberg gekauften Feuerkufen, berichtet Marx . 1620 kam ein „Leiterhäuslein“ dazu. Der Chronist Wunschel vermerkt in seinem Häuser- und Straßenbüchern zum Königsplatz, dass dort vor den Häusern an der nördlichen Seite (heute steht dort das Sozialrathaus) bis zum Jahr 1821 ein Feuerlöschgerätschaftsmagazin stand. Ende des 18. Jahrhunderts findet sich auf einem Grundrissplan (1790) die dortige Bezeichnung „Beim Leiterhaus“. 1807 werden die den Platz umsäumenden Anwesen „Beim Feuerhäuslein“ genannt. Zur Rednitzstraße vermerkt Wunschel: Für die Gegend bei Rednitzstraße 30 ist „um 1819“ die Lage „Beim Spritzenhaus“ üblich. Im Geschichtsbuch von 2007 vermerkt Barbara Ohm im Abschnitt „Größere Sicherheit im Ort“ des 18. Jahrhunderts: „Für die Feuerlöschgeräte gab es seit 1705 ein „Wachhaus“, das sich an zentraler Stelle in der Gustavstraße an der Ecke zum Kirchenplatz befand. Darin wurden 8 „Feuerkünste“ (Löschgeräte) verschiedener Art, 300 Feuereimer, dazu Leitern, Kübel und Bütten aufbewahrt.“ Dies dürfte der Stand Mitte des 19. Jahrhunderts gewesen sein, als die Gemeinde eine Feuerschau anordnete und der Gemeindeschlotfeger 483 Häuser auf feuergefährliche Zustände inspizierte. Der Chronist Marx nennt als Ort der Unterbringung der städtischen Feuerlöschrequisiten ab 1812 „ein Feuerhäuschen auf dem Michaeliskirchhof, an der Stelle, auf welcher das dompropsteiliche Schulhaus gestanden war“. Das vermerkt auch Fronmüller in seiner Chronik: Die städtischen Löschrequisiten wurden verbessert und Feuereimer angeschafft. Auf dem alten Kirchhof wurde ein eigenes Magazin dafür um 619 Gulden an der Stelle, wo früher das domprobsteiliche Schulgebäude gestanden hatte, erbaut. Der Kirchhof selbst wurde planiert. Marx führt weiter aus, welche Spritzen ab 1822 bis 1853 angeschafft wurden. Die Hersteller waren ein Glockengießer Rupprecht in Nürnberg und der Fürther Maschinenfabrikant Engelhardt. Letzterer habe der Stadt in uneigennütziger Weise viele Jahre hindurch eine Spritze zur Verfügung gestellt. Arbeiter seiner Fabrik bildeten mit gleichgesinnten Einwohnern im Herbst 1848 ein Feuerwehrcorps. Aus diesem Kreis Freiwilliger soll schon im Winter 1848/49 ein Wachdienst mit drei Mann im Rathaus eingerichtet worden sein. Die Turnerfeuerwehr bildete sich 1862 und schloss sich mit den Engelhardtschen Arbeitern zusammen. Ein Ingenieur Bader wurde der erste Kommandant. 1862 gilt als Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Fürth (FFF).

Feuerwehr-Gerätehaus Rednitzstraße 30, das ehemalige „obere Feuerlöschgerätschaftenmagazin. Nach Umzug in das Rathaus aufgestockt zur Nutzung als Obdachlosenasyl, 1967 im Zuge der Sanierung des Gänsbergviertels abgebrochen worden. Ein Bild vom Gebäude ist im Buch von Hans Lotter in „Fotografierte Stadtgeschichte“, Seite 22, veröffentlicht. Rathaus-Wache (ab 1884 ständig) mit Garagen und einem Turmwächter (ab 1857).


3. Die Feuerwehrzentrale Helmplatz 2/Königstraße 103 Im September 2008 feierte die Berufsfeuerwehr Fürth das 100-jährige Bestehen ihrer Feuerwehrzentrale. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Ludwig-Erhard mit historischen Uniformen, Geräten und Dokumentationen, Fotos usw. würdigte dieses Jubiläum. Diese Abhandlung soll die Baugeschichte aufzeigen, aber auch der Personen gedenken, welche den Bau ermöglichten und die im Laufe der bewegten Zeit maßgeblich darin gewirkt haben. Und am Schluss soll ein Ausblick auf den kommenden Neubau gegeben werden. Die Eröffnung In seiner Chronik der Stadt Fürth vermerkt Paul Käppner unter dem 26. September 1908: „Eröffnung des Feuerwehrhauses an der Königstraße (…). Nach einer größeren Übung an den Gebäuden Maxstraße/Friedrichstraße 24/26 rückte die Feuerwehr unter Vorantritt der Stadtkapelle in das neue Haus ein.“ Unter Beteiligung von vielen Ehrengästen wird die neue Feuerwehrzentrale eingeweiht. Die offizielle Bewilligung zum Bezug der Feuerwehrzentrale mit Haus Nr. 103 Königstraße hatte der Stadtmagistrat am 21. September 1908 erteilt und dem Bauamt als Bauherrn unter dem Stadtbaurat Otto Holzer eröffnet. Dem Brandmeister Heinrich Schrank , zuständig im Bauamt für die Feuerpolizei und die Feuerwehr, erhielt vom Beschluss Kenntnis. Nun konnte der Bau offiziell in Betrieb genommen, der Wachraum bzw. das Feuermeldezimmer im Erdgeschoß ständig besetzt werden. Die Wohnungen darüber waren schon vorher bezogen worden. Am 20. September hatte der Kommandant, der städtische Werkmeister Adam Pausch , seine neue Wohnung im 2. Stock bezogen. Er wohnte dort bis 1936. Neben ihm im 2. Stock wohnten der Kutscher Spath und im 1. Stock sowie im Erdgeschoß die städtischen Kutscher Hübschmann und Ochsenkiel in ihren (kleineren) Wohnungen schon ab 12. September 1908. Dieses Eckhaus an der Königstraße und dem Helmplatz führte seinerzeit die Adresse Helmplatz 2. Die Besetzung der Wache Brandmeister Schrank wollte als Wachmannschaft einen Führer und 10 Mann Besatzung. Er bekommt von der Stadt 3 Mann hauptamtliches Personal bewilligt. Deren Dienstzeit ist von 6 bis 18 Uhr; Bezahlung im Taglohn. Nachts und an Sonn- und Feiertagen besetzen Freiwillige die Wache. Nur die Telefonzentrale wird im Wechsel von den Hauptamtlichen besetzt. Bei ihr laufen die Feuermeldungen ein. Ab 1900 gibt es öffentliche Feuermeldestellen in den 5 Polizeistationen. Schon im September 1892 wurden die ersten öffentlichen Feuermeldestellen an das Telefonnetz angeschlossen. Die Turmwache auf dem Rathaus ist dadurch natürlich entbehrlich. Sie wird im März 1898 aufgegeben. Zugleich wird die Alarmierung der Feuerwehrleute weiter ausgebaut. 1908 sind schon 50 mit Läutwerken an die so genannten Weckerlinien angeschlossen. Begonnen hatte es 1898 mit 15 Weckern, die vom der Polizeihauptwache im Rathaus im Brandfall ausgelöst werden. Der Zwang zum Neubau wegen Unzulänglichkeit des Vorgängerbaus Die Planung für das Neubau-Projekt einer Feuerwache beginnt 1903. Die Kapazität des Feuerlöschrequisitenhauses im Rathaushof war nicht nur für die Aufnahme der Löschgeräte und Fahrzeuge unzureichend. Auch die Ausfahrtsverhältnisse durch das Tor zur Brandenburger Straße waren „sehr misslich“, wie im Verwaltungsbericht für 1906/07 festgehalten wird: „Nur bei Beobachtung äußerster Vorsicht konnten Unfälle hintangehalten werden.“ Schön liest sich auch ein Bericht im Fürther Zentralanzeiger Nr. 266 von 1906: „Beim Einrücken des Mannschaftswagens kam es im Rathaus-Hausgang zu einer Stockung. Beim Zurückstoßen stieß dieser mit einem vorbeifahrenden Straßenbahn¬wagen zusammen. Das Vorkommnis zeigt wieder drastisch, wie gefährlich die Ein- und Ausfahrtsverhältnisse im Rathaus für die Feuerwehr sind und wie notwendig die Erbauung der Feuerwehrzentrale auf dem Dietz’schen Anwesen ist.“ Problematisch war es vor allem nachts und außerhalb der Betriebszeiten der Ämter im Rathaus, wenn die Tore geschlossen waren. Im Brandfall mussten die Schutzleute in der Polizeihauptwache im Rathausflügel an der Königstraße die Feuerwehrleute alarmieren. Dann öffneten sie die Tore. 1898 hatte der Feuerwehr-Kommandant Ferdinand Dörfler beantragt, die Rathaustore zur Nachtzeit offen zu halten. Nach negativer Stellungnahme durch Brandmeister Mucke lehnte der Magistrat ab. Zugestimmt wurde nur, das Tor mit den beiden Laternen die ganze Nacht zu beleuchten. Dörfler monierte auch, dass tagsüber im Rathaushof wartende Chaisen (Kutschen) der Brautleute während der Trauungen der Feuerwehr bei Alarmierung behindernd im Wege stehen. Von dieser Zufahrt der Hochzeiter wollte der Magistrat aber auch nicht abgehen. Die nicht ständig besetzte Feuerwache befand sich im 1. Stock über dem Feuerlösch-Requisitenhaus im Hof. Auch im alten Feuerhaus am Kirchenplatz bei der Michaeliskirche war ein Teil der Geräte untergebracht. Man kann sich denken, dass es durch diese ganzen Umstände schwierig war, im Brandfall schnell und effektiv zum Einsatzort zu gelangen.

Die Planung im Bauamt Wie umstritten das Projekt „neue Feuerwehrzentrale“ war, kann aus einem Eintrag der Käppner-Chronik unter 1906 ersehen werden. Zu den endgültigen Beschlüssen von Magistrat (4. Oktober 1906) und Gemeindekollegium (24. Oktober 1906) hieß es: „Dem neuesten, vom Bauamt vorgeschlagenen Projekt sind im Laufe der letzten Jahre 16 andere Projekte vorausgegangen.“ Die endgültigen Pläne sind dann ab April 1907 erstellt worden und zwar vom Architekten Georg Groß , der vom Bauamt beauftragt war. Auf 13 Bogen entworfen werden von ihm: die Situation (Lageplan), die Pläne für Kellergeschoß, Erdgeschoß, I. II. und III. Obergeschoß, Ansichten von der Königstraße und der Helmstraße, drei Hofansichten von Osten, Süden und Norden und letztlich zwei Längenschnitte, Ansichten vom Helmplatz aus und von der Königstraße. Vom Bauamt unter Holzer „abgesegnet“ werden die Projektzeichnungen des Groß vom 26. Juli 1907 für alle fünf Bauteile bereits am 30. Juli 1907. An diesem Tag wird auch das Baugesuch ausgefertigt. Am 1. August 1907 erteilt der Magistrat die baupolizeiliche Genehmigung. Der Sitzungsbeschluss ist vom Bürgermeister Beeg unterschrieben und vom Stadtbaurat Holzer abgezeichnet, d. h. er fertigte die Vorlage für den Beschluss. Der Situationsplan zeigt auf, wie der Bau mit seinen 5 Bauteilen gelegen ist, nämlich zwischen Helmplatz / Königstraße und den angrenzenden bestehenden Bauten des Gymnasiums (Königstraße 105 aus 1895/96), dem Schulhaus am Helmplatz (Helmplatz 4 aus 1881) und dem Eichamt mit Turnhalle (Helmplatz 6, aus 1907) oberhalb der Pegnitz. Mit der Zustimmung zu diesem Konzept ist der Abriss des bestehenden Hauses der Kaufmannsfamilie Gebhardt verbunden. Die Stadt besitzt das 1806 erbaute Haus mit Grund nach dem Tod der Witwe Gebhardt. 1896 dient das Gartengrundstück für den Bau des Gymnasiums (Königstraße 105). Die Abbrucharbeiten beginnen am 12. Juli 1907. Beauftragt ist die Firma Karl Gran jun. in Fürth. Die Pläne sehen folgendes vor: Bauteil I – das Eckhaus zum Helmplatz Im Erdgeschoß die Feuerwache (die heutige Einsatzzentrale) mit einem anschliessenden Schlafraum; außerdem eine kleinere Wohnung mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche. Im I. Obergeschoß: Führerzimmer, daneben ein Ausrüstungsdepot; eine kleinere Wohnung mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche. Im II. Obergeschoß: Eine größere Wohnung für den Kommandanten mit 5 Zimmern. Durch die drei Geschosse zieht sich ein Schlauchschacht, der beheizbar ist. Bauteil II mit Halle. Vom Helmplatz aus können die Fahrzeuge und Geräte in den Hof gelangen und von dort in die Gerätehalle mit 435 qm Grundfläche. Im Erdgeschoß: Geräte-/Fahrzeughalle. Im Obergeschoß: Tagesaufenthaltsraum und Schlafraum mit 6 Betten, die „Mannschaftsräume“; dazu eine Garderobe, Küche, Waschraum, Brause- und Wannenbad. Die technische Ausrüstung besteht aus: Ein Mannschaftswagen, 5 fahrbare Leitern, eine Dampfspritze mit Tenderwagen, ein Rettungswagen, eine Landspritze. An fünf dieser Geräte können Schlauchwagen gehängt werden. Der Jahresbericht des Stadtmagistrats für 1908 vermerkt stolz: „Gegen die Straße, die hier mit einer Breite von etwa 45 m außerordentlich günstige Ausfahrtsverhältnisse bietet, öffnen sich von der Gerätehalle aus 6 mächtige Ausfahrtstore. Um ein bequemes Einfahren der Geräte vom Hofe her zu ermöglichen, sind 5 Tore angelegt, deren Mittelachsen mit denen der Ausfahrtstore zusammenfallen.“ Bauteil IV Da seinerzeit die Wagen und Geräte noch von Pferden gezogen werden, benötigte man natürlich eine Stallung. Diese lag östlich hinter der Halle und war für sechs Pferde ausgelegt. Nebenan befand sich die Geschirrkammer; darüber der Heu- und Haferboden. Bauteile III und V mit anderer Nutzung Wenn wir heuten vor dem immer noch imponierenden Bau stehen, fällt uns der rechte Teil mit drei Obergeschossen auf. Dieser durch ein eigenes Treppenhaus zugängliche Bauteil III enthält 1908 „drei Herrschaftswohnungen“ in drei Etagen. Der Verwaltungsbericht verschweigt die Namen der drei „Herrschaften“, aber die alte Meldekartei gibt Auskunft: Es handelt sich um Oberbürgermeister Theodor Kutzer, dem Gymnasialrektor Dr. Friedrich Vogel (vom benachbarten heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium) und dem städtischen Gaswerksdirektor Franz Tillmetz. Jede der großräumigen Wohnungen hat eine „Magdkammer“ für ein Hausmädchen bzw. Köchin in Untermiete. Zu dieser mehrfunktionalen Nutzung des Gebäudes – Habel nennt es im Denkmalbuch „Gruppenbau“ – kommt im Bauteil V noch ein Prospekte-Depot des Stadttheaters hinzu und zwar im Anschluss an die Pferdeställe und vor dem alten Volksschulgebäude am Helmplatz. Darüber ist eine Terrasse, benutzbar von der dahinter liegenden „Herrschaftswohnung“. Für die insgesamt fünf Bauteile fertigte im Juli 1907 die Firma Dyckerhoff & Widmann, Nürnberg, statische Berechnungen auf 36 Seiten. Dieses Unternehmen war für die Ausführung der Eisenbetonarbeit – speziell der Fahrzeughalle – beauftragt worden. Die Berechnungen, geprüft vom Stadtbaumeister Bock, der Einwendungen nicht erhebt, genehmigt am 30.12.1907 der Stadtmagistrat unter dem 1. Bürgermeister Kutzer.

Bauabschnitte durch Losvergabe Interessant an der Baugeschichte ab Juli 1907 bis zur gänzlichen Vollendung am 16. November 1908 ist, dass viele Arbeiten in Losen vergeben werden. Dadurch können für die aufgeteilten Baumaßnahmen der Schreiner, Schlosser, Maler, Tüncher und Hafner auch kleinere Fürther Handwerksbetriebe in Fürth bedacht werden. Der jeweilige Beginn der Arbeiten muss dem Bauamt durch Anzeigen gemeldet werden. 22 derartige Anzeigen über Baumaßnahmen finden sich in der Bauakte für die Königstraße 103. Für die Schreinerarbeiten gibt es 5 Lose, für die Schlosserarbeiten 3 Lose, die Maler werden in 3 Losen bedacht und die Hafner in 2 Losen. Für die Stuckatur- und Installationsarbeiten werden Fürther Betriebe eingesetzt. Aus diesen Anzeigen erfahren wir zum Beispiel, dass ab Juli 1908 die Hafner sowohl an den Feuerwehrräumen und Kutscherwohnungen (Los I), als auch in den künftigen Wohnungen des Oberbürgermeisters, Rektors und Direktors (Los II) gearbeitet haben. Die Anzeigen führen auch auf, welcher Bauteil gerade an der Reihe war, ob der mittlere Gebäudeteil mit Halle und Feuerwehrräume oder der nördliche und südliche Gebäudeteil. Die gesamte Raumnutzung Die fünf Bauteile sind aus einer kleinen Skizze in der Bauakte ersichtlich. Zwei Grundrisse aus dem Verwaltungsbericht des Stadtmagistrats Fürth für 1908 und 1909, führen die Nutzung der Räume im Einzelnen auf. Von der Feuerwehr genutzt werden die Bauteile I, II, III und IV, wie vorstehend beschrieben. Im Bauteil III Erdgeschoß Fortsetzung der Geräte-/Fahrzeughalle. Weitere Nutzung in den Bauteilen III, IV: Wohnungen für den Gymnasialrektor des anschließenden Gymnasiums (im I. Obergeschoß), für den Oberbürgermeister (im 2. OG), und für den städtischen Gaswerksdirektor (im III. OG). Die Wohnung im I. Stock bezieht Dr. Friedrich Vogel am 11. September 1908. Er wohnt dort bis 30. September 1921. Die „Herrschaftswohnung“ im 2. Stock nimmt ab 20. September 1908 Oberbürgermeister Theodor Kutzer ein und verlässt sie am 31.12.1913, als er nach Mannheim geht. Ihm folgt OB Dr. Robert Wild ab März 1914. Bei ihm wohnen zeitweise auch die Söhne Wilhelm Robert Wild, Jurastudent (1923/24), und Eduard Wilhelm Wild, ebenfalls Student (1922/23). Im 3. Stock hat Franz Tillmetz als Direktor der Gaswerke eine Dienstwohnung ab 10. September1908. Im Mai 1941 bezieht die OB-Wohnung der Bürgermeister und kommissarische Oberbürgermeister Dr. Karl Häupler, zuvor wohnhaft in der Königswarterstraße. Nach dem Krieg bewohnt die Dienstwohnung Dr. Hans Bornkessel. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 1964 und Wegzug nach München zieht der Theaterdirektor Kraft Alexander in die Wohnung ein. Nach seinem Ableben bleibt die Witwe in der Wohnung. Zum Bauteil Helmplatz 2 Adam Pausch, der Leiter der Feuerwehr, hatte am 20. September 1908 die Dienstwohnung bezogen. Er wohnt dort bis 1936. Nachfolger wird Diplomingenieur Johannes Rachfahl, städtischer Baurat und „Wehrführer“. Als Xaver Dimper Ende 1942 zum Hauptbrandmeister ernannt wird, bezieht er im 2. Stock eine Dienstwohnung. Er bewohnt sie mit Familie bis Ende Mai 1946. Als er im September 1953 als Brandinspektor mit dem Aufbau und der Leitung der Berufsfeuerwehr betraut wird , wohnt er wieder im Hause. Mit Ablauf November 1970 und seiner Pensionierung gibt es wieder einen Wohnungswechsel. Der Amtsleiter ab Oktober 1973 Christian Heuser hat wieder eine Dienstwohnung im Haus bis zu seinem Ausscheiden Ende Oktober 1998. Nach Umbau der Dienstwohnung in Büroräume werden diese von der Abteilung Katastrophenschutz genutzt. Im Bauteil V: Ab 1908 war noch ein Prospekte-Depot des Stadttheaters (im Erdgeschoß). Über dem EG: eine Terrasse, benutzbar für die Wohnung im I. Obergeschoß. Baustil und Bauplastiken Habel nennt im Denkmalbuch den Gruppenbau der städtischen Feuerwache mitsamt den zusätzlichen Dienstwohnungen im östlichen Bauteil sowohl einen „Bau in historischen Formen, asymmetrisch nach malerischen Prinzipien komponiert“, als auch einen „stattlichen Flügelbaukomplex im barockisierenden Jugendstil mit Sandsteinfassaden und reicher Bauplastik“. Zu ergänzen wäre: „in historisierenden Formen“, wie dies auch in den weiteren städtischen Bauten des Stadtbaurats Otto Holzer zu sehen ist, nämlich - dem heuten Volkshochschul-Gebäude in der Hirschenstraße (1909-10 als Ämtergebäude erbaut), - dem Schulhaus Frauenstraße (1909), - dem Schulhaus Pestalozzistraße (1905), - dem Nathanstift Tannenstraße (1907), - dem Eichamt am Helmplatz (1907) und - dem Berolzheimerianum, Ecke Theresienstraße/Schwabacher Straße (1904-06). Stadtbaurat Otto Holzer preist den Bau der Feuerwehrzentrale 1908 mit folgenden Worten: „Schon die mächtigen Ausfahrtstore deuten auch dem Stadtunkundigen den Zweck des Hauses an. Ein reizendes Steinrelief, mit den Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr spielende Knäbchen, wird die Zweckbestimmung des Hauses wohl allen Zeiten erhalten. (…) Die guten Verhältnisse des Gebäudes, die kräftige Rustika des Erdgeschosses, der sinnige plastische Schmuck, die einfachen aber großen Dächer, die sich den älteren Gebäuden in der Nachbarschaft gut anpassen, verfehlen ihre Wirkung nicht.“ Damit meint er die Schule Helmplatz 4 aus 1881 in klassischen Neurenaissance-Formen. Und Holzer ergänzt nicht uneigennützig: „Auch bei diesem Plan lag Projektierung und Ausführung in den Händen des Stadtbauamtes.“ Zuzustimmen ist ihm auf jeden Fall mit seiner Feststellung, dass der Neubau im Zusammenhang mit dem städtischen Eichamt am Helmplatz (1907 erbaut) eine „positive Änderung des früher unfertigen Platzbildes“ ergeben hat. Spätere bauliche Änderungen 1921 beginnt die Motorisierung: Eine Magirus-Motorspritze vom Typ „Rottweil“ wird beschafft. 1929 folgt die zweite Motorspritze vom Typ „Ulm“. Sie wird später der FF Fürth-Vach überlassen und existiert noch heute. Die Stallung wird ab Januar bis Mai 1929 in eine Autogarage umgebaut. 10 Jahre später muss dem Luftschutz Genüge getan werden. Neben dem Einbau einer Sammelheizungsanlage und einer Schlauchwäsche im Keller wird zugleich ein Luftschutzraum unmittelbar unter der Einstellhalle für die Feuerwehrfahrzeuge geschaffen. Die Pläne und Berechnungen vom Mai 1938 zeigen auf, dass dazu eine Eisenmenge von 660 kg benötigt wird. Dieser Bedarf muss ausführlich beim Arbeitsamt Nürnberg, Abteilung Vierjahresplan, begründet werden. Nach Genehmigungen im Dezember 1938 werden dann die neuen Einrichtungen bis August 1939 geschaffen. 1971 – nach mehr als 50 Jahren – wird erstmals in größerem Umfang umgebaut bzw. erweitert. Im I. Stock an Stelle von zwei Wohnungen (Bauteile I und III) schafft man neue Schlaf- und Unterrichtsräume und richtet sanitäre Anlagen ein. Außerdem ragt nun der Schlauchturm mit 24 Metern hoch. Eine feste Funkstation macht die Feuerwehr unabhängig von der Polizei. Und für die Fahrzeugpflege und -reparatur wird im Hof eine Hebebühne installiert. Die Fahrzeughalle erhält eine Bodenheizung, damit auch bei großer Kälte die Feuerzeuge der Löschtrupps sofort einsatzbereit sind. Aber auch Räume im Eichamtsgebäude am Helmplatz werden der Feuerwehr zur Verfügung gestellt, um das „brennende Raumproblem“ zu beheben. Die drangvolle Enge in der Feuerwehrzentrale führt aber weiter dazu, dass Fahrzeuge anderweitig untergebracht werden müssen. Im unweit gelegenen Sozialrathaus am Königsplatz sind im Untergeschoß Garagen für die FFF eingebaut, die von der Mühlstraße aus zu befahren sind. Das Feuerwehrmuseum Schon in den 50er Jahren gibt es eine kleine Sammlung von Feuerwehrhelmen, Rangabzeichen, Beilen bzw. Feueräxten, Signaltrompeten, wie aus einem Zeitungsartikel zum 50. Bestehen des Hauses im September 1958 hervorgeht. Zum 75-jährigen Bestehen 1983 ist es dann schon eine Vielzahl von Exponaten im Raum über den einstigen Stallungen, dem ehemaligen Heulager, später verlagert in den Keller. Aufgebaut hat die Sammlung Erwin Tröger. Er hat sich nicht nur bleibende Verdienste um die Erweiterung und Betreuung des Museums und Archivs erworben, sondern er zeigte auch die Historie der Fürther Feuerwehr in verschiedenen Festschriften der Freiwilligen Feuerwehr auf (siehe Literatur am Schluss). Einmal wird ein Großteil der Sammlung außerhalb des Hauses präsentiert. Während der Feuerschutzwoche 1979 kann eine breitere Öffentlichkeit in der Schalterhalle und in Schaufenstern der Deutschen Bank die alten Uniformen, Helme, historischen Wasserspritzen, künstlerisch gestalteten Diplome etc. bewundern. Ein Museumsstück sei besonders genannt, weil es die Kameradschaft untereinander zeigt: Eine Marmortafel zum Gedenken an die im I. Weltkrieg gefallenen Feuerwehrleute. 15 Namen sind in der Tafel eingraviert, die 1922 beim Festkommers zum 60-jährigen Bestehen der Fürther Feuerwehr enthüllt wurde. Baukosten und Ausblick Der 1911 veröffentlichte Verwaltungsbericht für 1908/09 nennt als Kostenaufwand für die Feuerwehrzentrale 208.127,05 Mark bis Ende 1909. Der vorgesehene Aufwand nach Verwaltungsplan sei mit 154.000 Mark angesetzt gewesen. 1908 hatte Holzer noch von 182.000 Mark Baukosten ohne Innenausstattung gesprochen. Dafür gaben im April 1907 der Magistrat und das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten ihre Zustimmung. Für die Änderung der Straße vor dem Gebäude war ein weiterer Betrag von 19.000 Mark aufzubringen. Wenn nun nach 100 Jahren Bestand der Feuerwehrzentrale eine „neue Wache in Sicht“ ist, wie es die Fürther Nachrichten am 12. Juli 2006 berichteten, wird das neue Domizil am Schießanger wohl nicht unter 15 Millionen Euro zu haben sein. Allerdings fließen staatliche Zuschüsse. Und vom Verkauf der alten Wache im Zentrum verspricht sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung Einnahmen „im siebenstelligen Bereich“. Sie könne in attraktiven Wohnraum umgewandelt werden. Nun ja, warten wir’s mal ab, ob hier auch wie im Fall des Ottoschulhauses aus dem denkmalgeschützten Bau ein neues repräsentatives multifunktionales Objekt wird, wie es schon 1908 der Fall war.


Literatur

Lokalberichterstattung

  • Großfeuer in Fürth, zwei Tote zu beklagen, in: Fürther Nachrichten, 11. Oktober 1956
  • Großfeuer bei Radio-Metz, in: Fränkische Tagespost, 11. Oktober 1956
  • Vier Stunden wüteten die Flammen, fünf Feuerwehrmänner wurden verletzt, in: Fränkische Tagespost, 12. Oktober 1956
  • Benzinlager in Flammen, in Fürth-Atzenhof brannten 160 000 Liter Treibstoff - 2 weitere Tanks gerettet, in: Nordbayerischen Zeitung, 27. November 1957
  • Rauchpilz über Fürth: 168 000 Ltr. Benzin brannten, Großbrand gestern nachmittag auf dem ehemaligen Flugplatz Atzenhof - Feuerwehr: Schaden rund 200 000 DM, in: Fürther Nachrichten, 27. November 1957
  • Das Platzl brannte völlig aus, "Kristallpalast" wurde Raub der Flammen - "Heiße Nacht" im "White Horse", in: Fürther Nachrichten, 29. November 1971
  • Das "Fürther Platz'l" völlig ausgebrannt, ein Großfeuer in der Fürther Altstadt zerstörte das neueröffnete Vergnügungslokal, die Discothek "White Horse" und das Motel "Wolfshof", in: Fränkische Tagespost, 29. November 1971
  • Feuersturm im 16. Stock, Hochhauscafé brannte aus, in: Fürther Nachrichten, 21. November 1975
  • Riesige Flammenwand, im Erlanger Stadtteil Eltersdorf explodierte gestern die Erdgasleitung, in: Fürther Nachrichten,28. März 1984
  • Größere Katastrophe vermieden, Hervorragende Ortskenntnis der freiwilligen Feuerwehren machte sich bemerkbar, in: Fürther Nachrichten, 31. März 1984
  • Zehn Familien evakuiert, Zwei Dachstühle in der Wassermannstraße standen in Flammen, in: Fürther Nachrichten, 25./26. August 1984
  • Eine verheerende Feuerwalze, ein Großbrand am Gründonnerstag legte die gesamte BIG-Produktion in Schutt und Asche, in: Fürther Nachrichten, 11.-13. April 1998
  • Sogar das Hallenbad wurde angezapft, stundenlang kämpften 180 Feuerwehrleute in Fürth-Stadeln gegen die Flammen, in: Fürther Nachrichten, 11.-13. April 1998
  • Volker Dittmar: Feuerwehr wirft sich in Schale - Planer präsentiert neues Quartier, in: Fürther Nachrichten vom 9. März 2016 (Druckausgabe) bzw. Fürth: Pläne für die neue Feuerwache vorgestellt - Im August soll der Bagger an der Kapellenstraße anrücken, in: nordbayern.de vom 10. März 2016 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Eine Feuerwache als Jahrhundertereignis, in: Fürther Nachrichten vom 4. Juli 2017 (Druckausgabe) bzw. Endlich: Fürth bekommt eine brandneue Feuerwache, in: nordbayern.de vom 3. Juli 2017 - online abrufbar
  • di: Milder Winter lässt die Feuerwache wachsen. In: Fürther Nachrichten (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 2. Februar 2018 - online abrufbar
  • Tobias Lang: Großbrand: Gaffer behindern Feuerwehr. In: Fürther Nachrichten vom 22. August 2018 (Druckausgabe) bzw. Dutzende Gaffer bei Fürther Großbrand behindern Feuerwehr. In: nordbayern.de vom 21. August 2018 - online abrufbar
  • Claudia Ziob: Die Feuerwache ist bereit fürs Richtfest. In: Fürther Nachrichten vom 25. September 2018 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 118
  2. "Fürther Tagblatt" vom 26. Februar 1848
  3. "Fürther Tagblatt" vom 17. März 1849
  4. "Fürther Tagblatt" vom 21. April 1849, S. 321
  5. "Fürther Tagblatt" vom 6. Sep. 1848
  6. "Fürther Tagblatt" vom 19. Dez. 1848
  7. Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr zum 125-jährigen Jubiläum 1987
  8. "Fürther Heimatblätter" Nr. 3 2000 Peter Frank
  9. Peterson Meyer: Das alte Feuerwehrmagazin wird abgerissen. In: Fürther Nachrichten vom 16. August 1967
  10. "Fürther Tagblatt" vom 26. Feb. 1848

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