... nannten die Najis die Bauwerke auf dem Reichsparteitagsgelände als
Symbole ihrer Macht. Heute müßten diese W orte eigentlich als Mahnmale
für das Schreckensregime stehen.
50 Jahre ist es her, daß Hitler
und Gesinnungsgenossen Deutschland
in den 2. Weltkrieg gestürzt ha
ben. Der für 1939 geplante "Reich
sparteitag des Friedens" fiel aus.
Bis zu diesem Zeitpunkt jubelten
sich braune.Massen alljährlich auf
den Reichsparteitagen hoch. Nürn
berg war zwar bis in die 30er Jah
re eine eher "rote" Stadt (bei
Wahlen konnte die NSDAP nie die
absolute Mehrheit erlangen), doch
alte
Reichherrlichkeit,
eine
straff organisierte NSDAP Mittel
franken unter Julius Streicher,
die zentrale Lage und das Wohlwol
len der örtlichen Polizei führten
dennoch dazu, daß Hitler
1933
Nürnberg zur "Stadt der Reichspar
teitage" erklärte. Das schlug sich
in einer gewaltigen Architektur
nieder, verwirklicht nur zur Hälf
te, Aufmarschgelände und Partei
kultstätte einst, heute ein Sam
melsurium von Sport- und Körper
ertüchtigungsflächen
modernerer
Prägung, von Parkplätzen und Park
anlagen, von Lagerräumen und Mu
sikstudios und Raum für Großver
anstaltungen, die kaum Anlaß zur
Rückbesinnung bieten. Wieviel da
von ist den Bewohnern des Raums
Nürnberg-Fürth (noch) bewußt?
Ein paar Zahlen: 1927-1929 Die ersten Reichspartei tage in Nürnberg. 1933 Hitler erklärt Nürnberg zur "Stadt der Reichs parteitage " . Beginn der Arbeiten an den Bauwerken. 1933-1938 Jedes Jahr findet der einwöchige Reichspartei tag statt 1939 Der geplante "Reichs parteitag des Friedens" findet wegen Kriegsbe ginn nicht mehr statt. Die Arbeiten am Gelände werden eingestellt. 1. Die alte Kongreßhalle, die seit 1906 als Maschinenhalle genutzt und 1935 von den Nazis als Hal le für die Parteikongresse um funktioniert wurde, wurde 194b zerbombt. 2. Die Luitpoldarena (im Luitpold hain) wurde, 1906 als Park an gelegt, 1928 zu einem Kriegsgräberdenkmal umgestaltet und 1935 von den Nazis erwei tert. Das Gelände diente als Aufmarschfeld von SA und SS und zu Totenkult und Fahnenweihe.