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[[Bild:BBF_Logo_.jpg|thumb|right|Firmenlogo Bachmann, von Blumenthal & Co.]]
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==Die Anfangsjahre - Gothaer Waggon==
 
==Die Anfangsjahre - Gothaer Waggon==
[[Datei:Gothaer Waggonfabrik.jpg|thumb|right|300px|Gothaer Waggonbaufabrik Mitte der 1920er Jahre]]
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[[Datei:Gothaer Waggonfabrik.jpg|mini|right|300px|Gothaer Waggonbaufabrik Mitte der 1920er Jahre]]
 
Mit dem Jahr [[1916]] begann die Industrialisierung der heutigen [[Hardhöhe]] durch ein produzierendes Gewerbeunternehmen, welches sein Hauptbetätigungsfeld ab [[1898]] im Eisenwaggon- und Lokomotivbau hatte. Im August des Jahres [[1916]] kaufte das thüringische Unternehmen “''Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik''” den neuen Standort auf der heutigen [[Hardhöhe]] - unter dem Namen "''Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke''" - für die Fertigung von Eisenbahnwaggons sowie von Flugzeugen, wenn auch nur in kleiner Stückzahl. Durch die große Nachfrage des deutschen Heeres nach Kampfflugzeugen ab [[1913]] begann das Unternehmen die damals modernste “''Waffengattung''” als Verkaufsschlager für sich zu entdecken. Die Wahl auf Fürth fiel durch die gute Schienenanbindung und der Nähe zum [[Flugplatz Atzenhof]], der 2. Fliegerstation des königlich-bayerischen Militärs. Die Stadt Fürth stellte das knapp 70 Hektar große Gelände zur Verfügung, auf dem in den Jahren [[1919]] bis [[1920]] – neben Fertigungshallen – auch eine Startbahn entstand.  
 
Mit dem Jahr [[1916]] begann die Industrialisierung der heutigen [[Hardhöhe]] durch ein produzierendes Gewerbeunternehmen, welches sein Hauptbetätigungsfeld ab [[1898]] im Eisenwaggon- und Lokomotivbau hatte. Im August des Jahres [[1916]] kaufte das thüringische Unternehmen “''Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik''” den neuen Standort auf der heutigen [[Hardhöhe]] - unter dem Namen "''Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke''" - für die Fertigung von Eisenbahnwaggons sowie von Flugzeugen, wenn auch nur in kleiner Stückzahl. Durch die große Nachfrage des deutschen Heeres nach Kampfflugzeugen ab [[1913]] begann das Unternehmen die damals modernste “''Waffengattung''” als Verkaufsschlager für sich zu entdecken. Die Wahl auf Fürth fiel durch die gute Schienenanbindung und der Nähe zum [[Flugplatz Atzenhof]], der 2. Fliegerstation des königlich-bayerischen Militärs. Die Stadt Fürth stellte das knapp 70 Hektar große Gelände zur Verfügung, auf dem in den Jahren [[1919]] bis [[1920]] – neben Fertigungshallen – auch eine Startbahn entstand.  
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==Firmengeschichte Bachmann, von Blumenthal & Co. KG 1938 - 1945==
 
==Firmengeschichte Bachmann, von Blumenthal & Co. KG 1938 - 1945==
[[Datei:BBF Werksausweis.jpg|thumb|right|Werksausweis BBF 1939]]Am [[14. November]] [[1938]] kaufte die in Fürth neu gegründete Firma '''Bachmann, von Blumenthal & Co. KG''' (im Folgenden "BBF" genannt, für "Bachmann, Von Blumenthal Flugzeugbau") das Grundstück auf. Der Eigentümer Eduard Winter blieb in Berlin, Walther Bachmann (Walther-Bachmann-Flugzeugbau KG im mecklenburgischem Ribnitz, Flugplatz Pütnitz<ref>Wikipedia: Walther-Bachmann-Flugzeugbau, abgerufen 27.01.14 [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther-Bachmann-Flugzeugbau Wikipedia]</ref>) war in der Anfangszeit als Berater mit eingebunden, aber selbst kaum vor Ort. Wolf-Werner von Blumenthal wurde als Geschäftsführer eingesetzt und leitete des Unternehmens überwiegend in Fürth. Der Generalssohn Wolf-Werner von Blumenthal wuchs auf einem Jagdschloss in Pommern (Warcino - deutsch Varzin)<ref>Anmerkung: Das Schloss in Varzin wurde durch Werner Ewald von Blumenthal am [[7. Juni]] [[1867]] verkauft an den damaligen preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck. Varzin blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Bismarck. [http://de.wikipedia.org/wiki/Warcino Wikipedia]</ref> auf und hatte ursprünglich mit Fürth selbst wenig zu tun.  
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[[Datei:BBF Werksausweis.jpg|mini|right|Werksausweis BBF 1939]]Am [[14. November]] [[1938]] kaufte die in Fürth neu gegründete Firma '''Bachmann, von Blumenthal & Co. KG''' (im Folgenden "BBF" genannt, für "Bachmann, Von Blumenthal Flugzeugbau") das Grundstück auf. Der Eigentümer Eduard Winter blieb in Berlin, Walther Bachmann (Walther-Bachmann-Flugzeugbau KG im mecklenburgischem Ribnitz, Flugplatz Pütnitz<ref>Wikipedia: Walther-Bachmann-Flugzeugbau, abgerufen 27.01.14 [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther-Bachmann-Flugzeugbau Wikipedia]</ref>) war in der Anfangszeit als Berater mit eingebunden, aber selbst kaum vor Ort. Wolf-Werner von Blumenthal wurde als Geschäftsführer eingesetzt und leitete des Unternehmens überwiegend in Fürth. Der Generalssohn Wolf-Werner von Blumenthal wuchs auf einem Jagdschloss in Pommern (Warcino - deutsch Varzin)<ref>Anmerkung: Das Schloss in Varzin wurde durch Werner Ewald von Blumenthal am [[7. Juni]] [[1867]] verkauft an den damaligen preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck. Varzin blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Bismarck. [http://de.wikipedia.org/wiki/Warcino Wikipedia]</ref> auf und hatte ursprünglich mit Fürth selbst wenig zu tun.  
    
Eigens für die neue Firma wurden zahlreiche Gebäude und eine befestigte Startbahn angelegt, für deren Ausbau im Jahre [[1938]] auch der [[1907]] errichtete [[Bismarckturm]] abgerissen wurde. Nach dem Verkauf [[1938]] entwickelte sich die "Waggon" zu einem wichtigen Reparatur-Betrieb für Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe (Produktionskennung ''hpq'').
 
Eigens für die neue Firma wurden zahlreiche Gebäude und eine befestigte Startbahn angelegt, für deren Ausbau im Jahre [[1938]] auch der [[1907]] errichtete [[Bismarckturm]] abgerissen wurde. Nach dem Verkauf [[1938]] entwickelte sich die "Waggon" zu einem wichtigen Reparatur-Betrieb für Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe (Produktionskennung ''hpq'').
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[[Datei:Me 109 - A2921c.jpg|thumb|left|Bf 109 mit Winter-Tarnung]]
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[[Datei:Me 109 - A2921c.jpg|mini|left|Bf 109 mit Winter-Tarnung, vermutlich auf dem Flugplatz Fürth-Atzenhof]]
[[Datei:Fa Heymann 1910 - A3381.jpg|miniatur|rechts|Firma Heymann um 1910]]Das Hauptwerk von BBF befand sich auf der [[Hardhöhe]]. Zusätzlich existierten weitere Standorte in unmittelbarer Nähe. Ein Standort zur Herstellung von Ersatzteilen von Tragflächen befand sich westlich zum [[Burgfarrnbach]]er Bahnhof (Werk II). Eine weitere Werkstrecke war in der [[Schwabacher Straße 117]]/119 untergebracht – in einem ehemaligen [[Fiorda|jüdischen]] Betrieb, der unmittelbar nach der Pogromnacht [[1938]] aufgeben musste (''[[Gummibandweberei Jonas Heymann|Mechanische Gummibandweberei und Hostenträgerfabrik Gebr. Heymann]]'').<ref>[[Schwabacher Straße 117]]/119. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 374</ref>
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[[Datei:Fa Heymann 1910 - A3381.jpg|miniatur|rechts|Firma Heymann um 1910]]Das Hauptwerk von BBF befand sich auf der [[Hardhöhe]]. Zusätzlich existierten weitere Standorte in unmittelbarer Nähe. Ein Standort zur Herstellung von Ersatzteilen von Tragflächen befand sich westlich zum [[Burgfarrnbach]]er Bahnhof (Werk II). Eine weitere Werkstrecke war in der [[Schwabacher Straße 117]]/119 untergebracht – in einem ehemaligen [[Fiorda|jüdischen]] Betrieb, der unmittelbar nach der Pogromnacht [[1938]] aufgeben musste (''[[Gummibandweberei Jonas Heymann|Mechanische Gummibandweberei und Hosenträgerfabrik Gebr. Heymann]]'').<ref>[[Schwabacher Straße 117]]/119. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 374</ref>
    
Ab [[1940]] entstand direkt neben dem Gelände der BBF ein vierstöckiger roter Klinkerbau, der vom Reichsluftfahrtministerium als zentrales Lager für verschiedene Flugzeug-Bauteile genutzt wurde (sog. Elbag-Lager = Luftfahrtbedarf Aktiengesellschaft). Dieses Gebäude steht heute noch und wird als Möbelhaus genutzt ([[Flamme Möbel|Möbelhaus Flamme]]). Von hier versorgte man vermutlich neben dem eigenen Betrieb auch weitere Firmen und Flugplätze im fränkischen Ballungsraum.  
 
Ab [[1940]] entstand direkt neben dem Gelände der BBF ein vierstöckiger roter Klinkerbau, der vom Reichsluftfahrtministerium als zentrales Lager für verschiedene Flugzeug-Bauteile genutzt wurde (sog. Elbag-Lager = Luftfahrtbedarf Aktiengesellschaft). Dieses Gebäude steht heute noch und wird als Möbelhaus genutzt ([[Flamme Möbel|Möbelhaus Flamme]]). Von hier versorgte man vermutlich neben dem eigenen Betrieb auch weitere Firmen und Flugplätze im fränkischen Ballungsraum.  
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[[Datei:Me 262 Atzenhof A2893.jpg|thumb|left|Düsenjäger Me 262 in Fürth]]Spätestens ab [[1940]] arbeitete die BBF sehr eng mit der Fa. Messerschmitt in Augsburg und Regensburg zusammen. Bachmann, von Blumenthal & Co. produzierte seine Flugzeugkomponenten bis [[1945]] in Fürth ([[Hardhöhe]], [[Burgfarrnbach]], [[Schwabacher Straße]]) und in [[Nürnberg]]. Zu dieser Zeit war die BBF hauptverantwortlich für die Reparatur der "Bf 110"<ref>Messerschmitt Bf 110: Bayerische Flugzeugwerke AG/Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, einem zweimotorigen schweren Langstreckenjagdflugzeug und Jagdbomber, dessen Tragflächen und Rumpf gänzlich aus Metall bestanden. Weitere Flugzeugtypen wurden ebenfalls in Fürth repariert, so der Typ Junkers "Ju 87"<ref>Junkers Ju 87. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Ju_87 Wikipedia]</ref>, der als "Stuka" bekannt wurde, sowie die Messerschmitt Me 262, den ersten einsatzfähigen Düsenjäger der Welt. Daneben spezialisierte man sich auf die Reparatur der Me 210<ref>Messerschmitt Me 210 - Bayerische Flugzeugwerke AG/Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, die ebenfalls ein Jagdflugzeug für Langstrecken war. Neben der Reparatur von Flugzeugen baute man auch zwischen [[1941]] und [[1944]] eine kleine Anzahl von Flugzeugen, immerhin 352 Stück, selbst.  
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[[Datei:Me 262 Atzenhof A2893.jpg|mini|left|Düsenjäger Me 262 auf dem Flugplatz Fürth-Atzenhof]]Spätestens ab [[1940]] arbeitete die BBF sehr eng mit der Fa. Messerschmitt in Augsburg und Regensburg zusammen. Bachmann, von Blumenthal & Co. produzierte seine Flugzeugkomponenten bis [[1945]] in Fürth ([[Hardhöhe]], [[Burgfarrnbach]], [[Schwabacher Straße]]) und in [[Nürnberg]]. Zu dieser Zeit war die BBF hauptverantwortlich für die Reparatur der "Bf 110"<ref>Messerschmitt Bf 110: Bayerische Flugzeugwerke AG/Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, einem zweimotorigen schweren Langstreckenjagdflugzeug und Jagdbomber, dessen Tragflächen und Rumpf gänzlich aus Metall bestanden. Weitere Flugzeugtypen wurden ebenfalls in Fürth repariert, so der Typ Junkers "Ju 87"<ref>Junkers Ju 87. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Ju_87 Wikipedia]</ref>, der als "Stuka" bekannt wurde, sowie die Messerschmitt Me 262, den ersten einsatzfähigen Düsenjäger der Welt. Daneben spezialisierte man sich auf die Reparatur der Me 210<ref>Messerschmitt Me 210 - Bayerische Flugzeugwerke AG/Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia, abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, die ebenfalls ein Jagdflugzeug für Langstrecken war. Neben der Reparatur von Flugzeugen baute man auch zwischen [[1941]] und [[1944]] eine kleine Anzahl von Flugzeugen, immerhin 352 Stück, selbst.  
    
Als einer der wenigen Rüstungsbetriebe in Fürth (neben [[Dynamit-Nobel]] in [[Stadeln]]) gehörte die BBF zu den bevorzugten Angriffszielen, die von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Insgesamt 15 Luftangriffe auf die Stadt Fürth sind zu verzeichnen. Dabei wurde das Fürther Werk an der [[Würzburger Straße]] dreimal gezielt von amerikanischen Bombern angegriffen.<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 40</ref>
 
Als einer der wenigen Rüstungsbetriebe in Fürth (neben [[Dynamit-Nobel]] in [[Stadeln]]) gehörte die BBF zu den bevorzugten Angriffszielen, die von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Insgesamt 15 Luftangriffe auf die Stadt Fürth sind zu verzeichnen. Dabei wurde das Fürther Werk an der [[Würzburger Straße]] dreimal gezielt von amerikanischen Bombern angegriffen.<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 40</ref>
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Insbesondere am [[25. Februar]] [[1944]] um 12:47 Uhr heulten die Luftschutzsirenen auf der Hardhöhe auf. Was die Fürther zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war, dass der Industrieflughafen dieses Mal Hauptziel eines Angriffes von 161 B-24-Liberator-Bombern der US-Streitkräfte<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref> werden sollte. Bei guter Sicht kamen um 14:15 Uhr die Bomberverbände in vier Wellen aus Richtung Burgfarrnbach nach Fürth, und warfen die tödliche Fracht aus knapp 6 km Höhe über den Flugplatz ab. Es hagelte 993 Sprengbomben zu je 250 kg, fast 6.000 Splitterbomben und 1.192 Flüssigkeitsbrandbomben zu je 50 kg.<ref name="Schramm">Georg Wolfgang Schramm: Bombenhagel traf "Waggon". In: Nürnberger Nachrichten vom 25. Februar 1984</ref> Die Bilanz: Drei Hallen, das Kesselhaus und die Trafostation der Firma waren vollkommen zerstört. Montagehalle, Dreherei und Metallbau waren zu 20 Prozent, die Vormontage lediglich zu 10 Prozent beschädigt. Die Rollbahn war insbesondere im östlichen Teil von Bombenkratern übersät. Der Werkleiter und der Luftschutzleiter berichteten von einem 100-prozentigen Ausfall der Produktion, die erst nach ca. 2 bis 4 Wochen langsam wieder anlief. Weit schlimmer als der Schaden an Gebäuden und Material war der “Schaden” an Menschenleben.<ref name="Schramm"/> Der Angriff vom [[25. Februar]] [[1944]] forderte 139 Todesopfer und 122 Verletzte.<ref name="Buch-Hardhöhe">Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref> Die hohe Zahl an Toten und Verletzten lässt sich dadurch erklären, das die Werksmitarbeiter sich in falscher Sicherheit wähnten, da die erste Alarmierung kurz vor 13 Uhr erfolgte. Nachdem aber selbst nach einer Stunde immer noch keine Bomberverbände in Fürth zu sehen waren, gingen die Menschen - trotz Warnung - wieder aus den Luftschutzkellern heraus zur Arbeit. Kurze Zeit später waren die Bomberverbände jedoch über Fürth und warfen ihre tödliche Fracht ab. Für eine Flucht in die rettenden Luftschutzkeller war es für die meisten nun zu spät.<ref>Fürther Nachrichten vom 25. Februar 1964</ref> Aus heutiger Sicht ist aus den Akten des britischen "Ministry of Home Security" bekannt, dass man an diesem Tag die deutschen Nachtjäger direkt in den Werkshallen und auf den Flugplätzen nachhaltig treffen wollte. Die zwar schon in die Jahre gekommene Me 110 bildete [[1944]] immer noch das Rückgrat der deutschen Luftverbände. Deshalb bombadierte man zeitgleich auch die Flugzeugwerke in Braunschweig und Gotha.<ref name="Buch-Hardhöhe"/>
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Insbesondere am [[25. Februar]] [[1944]] um 12:47 Uhr heulten die Luftschutzsirenen auf der Hardhöhe auf. Was die Fürther zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten war, dass der Industrieflughafen dieses Mal Hauptziel eines Angriffes von 161 B-24-Liberator-Bombern der [[US Army| US-Streitkräfte]]<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref> werden sollte. Bei guter Sicht kamen um 14:15 Uhr die Bomberverbände in vier Wellen aus Richtung Burgfarrnbach nach Fürth, und warfen die tödliche Fracht aus knapp 6 km Höhe über den Flugplatz ab. Es hagelte 993 Sprengbomben zu je 250 kg, fast 6.000 Splitterbomben und 1.192 Flüssigkeitsbrandbomben zu je 50 kg.<ref name="Schramm">Georg Wolfgang Schramm: Bombenhagel traf "Waggon". In: Nürnberger Nachrichten vom 25. Februar 1984</ref> Die Bilanz: Drei Hallen, das Kesselhaus und die Trafostation der Firma waren vollkommen zerstört. Montagehalle, Dreherei und Metallbau waren zu 20 Prozent, die Vormontage lediglich zu 10 Prozent beschädigt. Die Rollbahn war insbesondere im östlichen Teil von Bombenkratern übersät. Der Werkleiter und der Luftschutzleiter berichteten von einem 100-prozentigen Ausfall der Produktion, die erst nach ca. 2 bis 4 Wochen langsam wieder anlief. Weit schlimmer als der Schaden an Gebäuden und Material war der “Schaden” an Menschenleben.<ref name="Schramm"/> Der Angriff vom [[25. Februar]] [[1944]] forderte 139 Todesopfer und 122 Verletzte.<ref name="Buch-Hardhöhe">Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref> Die hohe Zahl an Toten und Verletzten lässt sich dadurch erklären, das die Werksmitarbeiter sich in falscher Sicherheit wähnten, da die erste Alarmierung kurz vor 13 Uhr erfolgte. Nachdem aber selbst nach einer Stunde immer noch keine Bomberverbände in Fürth zu sehen waren, gingen die Menschen - trotz Warnung - wieder aus den Luftschutzkellern heraus zur Arbeit. Kurze Zeit später waren die Bomberverbände jedoch über Fürth und warfen ihre tödliche Fracht ab. Für eine Flucht in die rettenden Luftschutzkeller war es für die meisten nun zu spät.<ref>Fürther Nachrichten vom 25. Februar 1964</ref> Aus heutiger Sicht ist aus den Akten des britischen "Ministry of Home Security" bekannt, dass man an diesem Tag die deutschen Nachtjäger direkt in den Werkshallen und auf den Flugplätzen nachhaltig treffen wollte. Die zwar schon in die Jahre gekommene Me 110 bildete [[1944]] immer noch das Rückgrat der deutschen Luftverbände. Deshalb bombadierte man zeitgleich auch die Flugzeugwerke in Braunschweig und Gotha.<ref name="Buch-Hardhöhe"/>
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[[Datei:Flamme Aufklärung.jpg|thumb|right|US-Aufklärungsbild Feb. 1945]]Der zweite Angriff erfolgte am [[10. September]] gegen 12 Uhr und dauerte rund 90 Minuten. Neben [[Burgfarrnbach]] (hier war Werk II das Ziel) wurde wiederum die BBF angegriffen und schwer zerstört. Weitere Angriffe auf das Werk auf der Hardhöhe erfolgten am [[26. November]] [[1944]] (gegen 24 Uhr) und der letzte Angriff folgte am [[8. April]] [[1945]].<ref>Winfried Roschmann, Persönlicher Brief vom 28. Dezember 1983, Zeitgeschichtliche Sammlung Stadtarchiv Fürth</ref> 89 "Liberator" zerstörten den Rest, der noch stehen geblieben war. Laut Zeitzeugen war das Areal danach "total zerstört". Schwer getroffen wurde auch die Siedlung im Süden der BBF, da der Angriff sehr weit im Süden lag. Es wurden 154,5 Tonnen Spreng- und 54 Tonnen Brandbomben abgeworfen. Die Reparatur der Maschinen fand zu diesem Zeitpunkt schon längst an anderen Orten statt.
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[[Datei:Flamme Aufklärung.jpg|mini|right|US-Aufklärungsbild Feb. 1945]]Der zweite Angriff erfolgte am [[10. September]] gegen 12 Uhr mit 60 B 17 "Flying Fortress" Bombern und dauerte rund 90 Minuten. Neben [[Burgfarrnbach]] (hier war Werk II das Ziel) wurde wiederum die BBF angegriffen und schwer zerstört. Weitere Angriffe auf das Werk auf der Hardhöhe erfolgten am [[26. November]] [[1944]] (gegen 24 Uhr) und der letzte Angriff folgte am [[8. April]] [[1945]].<ref>Winfried Roschmann, Persönlicher Brief vom 28. Dezember 1983, Zeitgeschichtliche Sammlung Stadtarchiv Fürth</ref> 89 "Liberator" zerstörten den Rest, der noch stehen geblieben war. Laut Zeitzeugen war das Areal danach "total zerstört". Schwer getroffen wurde auch die Siedlung im Süden der BBF, da der Angriff sehr weit im Süden lag. Es wurden 154,5 Tonnen Spreng- und 54 Tonnen Brandbomben abgeworfen. Die Reparatur der Maschinen fand zu diesem Zeitpunkt schon längst an anderen Orten statt.
[[Datei:IMG 7825 fw.jpg|thumb|left|Felsenkeller Alte Veste - Metallveredelungsanlage]]
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[[Datei:IMG 7825 fw.jpg|mini|left|Felsenkeller Alte Veste - Metallveredelungsanlage]]
 
Auf Grund der mehrmaligen Luftangriffe der Alliierten hatte ab [[1944]] auch die BBF Teile der Fertigungs- und Lagerstätten von den eigentlichen Produktionstätten weg verlagert. Hierzu wurden u. a die Bierkeller in der Innenstadt ([[Brauerei Geismann|Geismann]]- und [[Brauerei Humbser|Humbser]]keller, oberer kleiner [[Bergbräu]]keller am [[Fritz-Mailaender-Weg]] als Werkluftschutzraum, ein Bereich des [[Grüner-Keller|Grünerbräukeller]]s), im Landkreis Fürth (u. a. in [[Zirndorf]]) und unter der [[Alte Veste|Alten Veste]] (Deckname ''"Käthe"'') genutzt. Auch in die Nürnberger Kongresshalle wurden Teile der Produktion eingelagert. Ein weiteres Werk (Montagehalle) in der Nähe des Flugplatzes Unterschlauersbach war im Bau, wurde jedoch bis Kriegsende nicht mehr fertig. Auch wurden Teile der Produktion über den ehem. Flughafen Oettingen/Heuberg eingeflogen.<ref>Geschichtsspuren.de - ehem. Flugplatz Oettingen/Heuberg, abgerufen 27.01.14 - [http://www.geschichtsspuren.de/forum/impressionen-vom-ehemaligen-flugplatz-oettingen-heuberg-t9927.html im Internet]</ref>
 
Auf Grund der mehrmaligen Luftangriffe der Alliierten hatte ab [[1944]] auch die BBF Teile der Fertigungs- und Lagerstätten von den eigentlichen Produktionstätten weg verlagert. Hierzu wurden u. a die Bierkeller in der Innenstadt ([[Brauerei Geismann|Geismann]]- und [[Brauerei Humbser|Humbser]]keller, oberer kleiner [[Bergbräu]]keller am [[Fritz-Mailaender-Weg]] als Werkluftschutzraum, ein Bereich des [[Grüner-Keller|Grünerbräukeller]]s), im Landkreis Fürth (u. a. in [[Zirndorf]]) und unter der [[Alte Veste|Alten Veste]] (Deckname ''"Käthe"'') genutzt. Auch in die Nürnberger Kongresshalle wurden Teile der Produktion eingelagert. Ein weiteres Werk (Montagehalle) in der Nähe des Flugplatzes Unterschlauersbach war im Bau, wurde jedoch bis Kriegsende nicht mehr fertig. Auch wurden Teile der Produktion über den ehem. Flughafen Oettingen/Heuberg eingeflogen.<ref>Geschichtsspuren.de - ehem. Flugplatz Oettingen/Heuberg, abgerufen 27.01.14 - [http://www.geschichtsspuren.de/forum/impressionen-vom-ehemaligen-flugplatz-oettingen-heuberg-t9927.html im Internet]</ref>
 
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==BBF zum Kriegsende==
 
==BBF zum Kriegsende==
[[Datei:BBF Tagebuch.jpg|thumb|right|Tagebuch, Wolf-Werner von Blumenthal, 17.4.45]]Das Kriegsende kam am [[19. April]] [[1945]] in Fürth mit der Kapitulation der Stadt Fürth. Wolf-Werner von Blumenthal führte über letzten Tage des Krieges ein Tagebuch, dass ausschnittsweise noch erhalten ist. Ein Auszug aus dem Tagebuch:
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[[Datei:BBF Tagebuch.jpg|mini|right|Tagebuch, Wolf-Werner von Blumenthal, 17.4.45]]Das Kriegsende kam am [[19. April]] [[1945]] in Fürth mit der Kapitulation der Stadt Fürth. Wolf-Werner von Blumenthal führte über letzten Tage des Krieges ein Tagebuch, dass ausschnittsweise noch erhalten ist. Ein Auszug aus dem Tagebuch:
    
:Dienstag, den 17.4.45 - ''... Gearbeitet wird seit Tagen in keinem Werk mehr, es sind nur noch wenige Leute, die vom Volkssturm zurückgestellt sind, in den Werken erschienen. Von unseren Aussenständen vom RLM und von anderen Firmen haben wir keine Gelder mehr hereinbekommen können, nur einige Schecks von Messerschmitt und vom Luftgau, die die Banken jedoch nicht mehr annehmen... Heute Dienstag hören wir bereits den näher rückenden Kanonendonner und wir wissen, dass die Dörfer in der Umgebung bereits besetzt sind, Fürth selbst wird von Norden her beschossen. Am Vormittag erreicht uns durch ein Boten die Nachricht, dass der Pöbel bereits tüchtig dabei ist, im Werk zu plündern. ... Vor der Fabrik Burgfarrnbach steht leider ein Geschütz der SS, das zu unserer Beruhigung im Laufe des Mittags abgezogen ist. Wir hoffen also, dass die Besetzung unseres Dorfes ohne Kampfhandlung erfolgen wird. Leider sehen wir uns darin getäuscht. Zurückgehende SS lagert sich im Laufe des Nachmittags ganz in der Nähe unseres Grundstückes und der Fabrik. Es kommt zu einem Infanteriegefecht. Die SS geht zurück und die ersten amerikanischen Soldaten erscheinen in einer erheblichen Wut ... Noch immer hören wir Schiessen von der Panzersperre, wo Hitlerjungen unter Führung eines Leutnants weiter kämpfen. Wir befürchten für Burgfarrnbach das Schlimmste. Nun kommen Panzer angerollt und halten direkt vor unserem Garten. .. Auf Lastwagen werden wir nun alle verladen und nach Langenzenn ins erste Auffanglager gebracht. Es ist gegen 9 Uhr abends und fast dunkel. Auf dem Hof einer Zieglerei finden wir bereits eine grössere Anzahl Militärgefangene vor....''  
 
:Dienstag, den 17.4.45 - ''... Gearbeitet wird seit Tagen in keinem Werk mehr, es sind nur noch wenige Leute, die vom Volkssturm zurückgestellt sind, in den Werken erschienen. Von unseren Aussenständen vom RLM und von anderen Firmen haben wir keine Gelder mehr hereinbekommen können, nur einige Schecks von Messerschmitt und vom Luftgau, die die Banken jedoch nicht mehr annehmen... Heute Dienstag hören wir bereits den näher rückenden Kanonendonner und wir wissen, dass die Dörfer in der Umgebung bereits besetzt sind, Fürth selbst wird von Norden her beschossen. Am Vormittag erreicht uns durch ein Boten die Nachricht, dass der Pöbel bereits tüchtig dabei ist, im Werk zu plündern. ... Vor der Fabrik Burgfarrnbach steht leider ein Geschütz der SS, das zu unserer Beruhigung im Laufe des Mittags abgezogen ist. Wir hoffen also, dass die Besetzung unseres Dorfes ohne Kampfhandlung erfolgen wird. Leider sehen wir uns darin getäuscht. Zurückgehende SS lagert sich im Laufe des Nachmittags ganz in der Nähe unseres Grundstückes und der Fabrik. Es kommt zu einem Infanteriegefecht. Die SS geht zurück und die ersten amerikanischen Soldaten erscheinen in einer erheblichen Wut ... Noch immer hören wir Schiessen von der Panzersperre, wo Hitlerjungen unter Führung eines Leutnants weiter kämpfen. Wir befürchten für Burgfarrnbach das Schlimmste. Nun kommen Panzer angerollt und halten direkt vor unserem Garten. .. Auf Lastwagen werden wir nun alle verladen und nach Langenzenn ins erste Auffanglager gebracht. Es ist gegen 9 Uhr abends und fast dunkel. Auf dem Hof einer Zieglerei finden wir bereits eine grössere Anzahl Militärgefangene vor....''  
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==Nachkriegszeit==
 
==Nachkriegszeit==
[[Datei:AK BBF.jpg|thumb|left|Bachmann, von Blumenthal nach 1945]]
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[[Datei:AK BBF.jpg|mini|left|Bachmann, von Blumenthal nach 1945]]
[[Datei:A6054 BBF.jpg|thumb|left|Das Elbag-Lager neben dem BBF Gelände, heute Möbel Flamme]]
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[[Datei:A6054 BBF.jpg|mini|left|Das Elbag-Lager neben dem BBF Gelände, heute Möbel Flamme]]
[[Bild:Flamme 2007.jpg|thumb|right|Möbelhaus Flamme von Westen im Jahr 2007]]
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[[Bild:Flamme 2007.jpg|mini|right|Möbelhaus Flamme von Westen im Jahr 2007]]
    
Nach der Einnahme Fürths durch amerikanische Truppen nutzte zunächst die US Airforce das Fluggelände. Es gibt Filmaufnahmen, die startende amerikanische Jagdflugzeuge auf der Startbahn der BBF zeigen. Gleich nach der Einnahme Fürths durch die US Army sollen von hier aus Angriffe auf [[Nürnberg]] und vor allem nach Süddeutschland geflogen worden sein. Auch Zeitzeugen berichten von amerikanischen Flugzeugen mit "''unter den Tragflächen hängenden Bomben''".  
 
Nach der Einnahme Fürths durch amerikanische Truppen nutzte zunächst die US Airforce das Fluggelände. Es gibt Filmaufnahmen, die startende amerikanische Jagdflugzeuge auf der Startbahn der BBF zeigen. Gleich nach der Einnahme Fürths durch die US Army sollen von hier aus Angriffe auf [[Nürnberg]] und vor allem nach Süddeutschland geflogen worden sein. Auch Zeitzeugen berichten von amerikanischen Flugzeugen mit "''unter den Tragflächen hängenden Bomben''".  
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==Nachkriegsnutzung als Flughafen==
 
==Nachkriegsnutzung als Flughafen==
[[Datei:Trabantenstadt Hardhöhe.jpg|thumb|left|Die Trabantenstadt Hardhöhe, ehem. BBF]][[Datei:Flamme Kino LSR.jpg|thumb|right|Kinovorführung im Luftschutzkeller des ehemaligen Elbag-Lager, 2010]]Am [[2. Januar]] [[1950]] eröffnete auf dem ehem. BBF-Flugplatz der "neue" [[Industrieflughafen]]. Im Verwaltungsgebäude empfing der amtierende Oberbürgermeister Hans Bornkessel die ersten Ehrengäste, die mit der zweimotorigen Dacota (DC-3) um 15:25 Uhr aus Düsseldorf gelandet waren. Der Flugbetrieb blieb auf der Hardhöhe bis zum 6. April 1955. Abends um 21:40 Uhr landete die letzte Maschine, eine skandinavische Chartermaschine mit Röntgenassistentinnen. Damit endet die vierzig Jahre alte Fürther Fluggeschichte.<ref>[[Bernd Jesussek]]: [[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]], Städtebilder [[1999]], S. 51 ff.</ref>
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[[Datei:Trabantenstadt Hardhöhe.jpg|mini|left|Die Trabantenstadt Hardhöhe, ehem. BBF]][[Datei:Flamme Kino LSR.jpg|mini|right|Kinovorführung im Luftschutzkeller des ehemaligen Elbag-Lager, 2010]]Am [[2. Januar]] [[1950]] eröffnete auf dem ehem. BBF-Flugplatz der "neue" [[Industrieflughafen]]. Im Verwaltungsgebäude empfing der amtierende Oberbürgermeister Hans Bornkessel die ersten Ehrengäste, die mit der zweimotorigen Dacota (DC-3) um 15:25 Uhr aus Düsseldorf gelandet waren. Der Flugbetrieb blieb auf der Hardhöhe bis zum 6. April 1955. Abends um 21:40 Uhr landete die letzte Maschine, eine skandinavische Chartermaschine mit Röntgenassistentinnen. Damit endet die vierzig Jahre alte Fürther Fluggeschichte.<ref>[[Bernd Jesussek]]: [[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]], Städtebilder [[1999]], S. 51 ff.</ref>
    
Das Gelände, auf dem sich einst der “[[Industrieflughafen]]” befand, wurde ab dem Jahr [[1957]] komplett überbaut. Heute erinnert kaum noch etwas vor Ort an den Flughafen, lediglich ein Gebäude aus dem Jahr [[1940]] ist erhalten. Dieses befindet sich in der [[Hardstraße]] und beherbergt das Möbelhaus "[[Flamme Möbel]]". Der verklinkerte Bau stand außerhalb des eigentlichen Geländes der "BBF", war extra bewacht und gehörte nicht zum eigentlichen Werk. Als sogenanntes "Elbag-Lager" (Luftfahrtbedarf Aktiengesellschaft, den Fürthern als "Reichslager" oder "Reichseigenes Lager" bekannt) unterstand es der Luftwaffe, denn hier lagerten die von der Luftwaffe bezahlten Ersatzteile. Nachdem ein Flugzeug im Elbag-Lager begutachtet war, wurde es mit den nötigen Ersatzteilen an die BBF zur Reparatur/Umrüstung übergeben. Auch Spuren der [[Flugplatzbahn|Flugplatzbahn]] (das Elbag-Lager hatte einen direkten Bahnanschluss mit eigenem Gleis, der zudem das Elbag-Lager mit den Hallen der BBF verband) und des alten Zaunes sind zurzeit dort noch zu sehen. Ebenfalls "erhalten" ist ein Stück der ehem. Start- und Landebahn als Grünstreifen zwischen [[Gaußstraße|Gauß]]- und [[Voltastraße]].
 
Das Gelände, auf dem sich einst der “[[Industrieflughafen]]” befand, wurde ab dem Jahr [[1957]] komplett überbaut. Heute erinnert kaum noch etwas vor Ort an den Flughafen, lediglich ein Gebäude aus dem Jahr [[1940]] ist erhalten. Dieses befindet sich in der [[Hardstraße]] und beherbergt das Möbelhaus "[[Flamme Möbel]]". Der verklinkerte Bau stand außerhalb des eigentlichen Geländes der "BBF", war extra bewacht und gehörte nicht zum eigentlichen Werk. Als sogenanntes "Elbag-Lager" (Luftfahrtbedarf Aktiengesellschaft, den Fürthern als "Reichslager" oder "Reichseigenes Lager" bekannt) unterstand es der Luftwaffe, denn hier lagerten die von der Luftwaffe bezahlten Ersatzteile. Nachdem ein Flugzeug im Elbag-Lager begutachtet war, wurde es mit den nötigen Ersatzteilen an die BBF zur Reparatur/Umrüstung übergeben. Auch Spuren der [[Flugplatzbahn|Flugplatzbahn]] (das Elbag-Lager hatte einen direkten Bahnanschluss mit eigenem Gleis, der zudem das Elbag-Lager mit den Hallen der BBF verband) und des alten Zaunes sind zurzeit dort noch zu sehen. Ebenfalls "erhalten" ist ein Stück der ehem. Start- und Landebahn als Grünstreifen zwischen [[Gaußstraße|Gauß]]- und [[Voltastraße]].
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