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Schweizer erlernte ursprünglich den Beruf des [[Beruf::Gürtler|Gürtlers]] (Bearbeitung und Verformung von Metallen zur Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen) und ließ sich nach seinen Wanderjahren um 1840 in Fürth nieder, wo der mit der Produktion von Messingbrillen  begann. Messingbrillen drohten aber durch die besseren Stahlbrillen aus französischer und schweizer Produktion verdrängt zu werden. Man erwog, entweder einen französischen Brillenmacher nach Fürth zu holen, oder sich das nötige "Know How" in Frankreich selbst anzueignen. Schweizer entschied sich für letzteres und ging im Mai 1852 nach Paris und dort "Industriespionage" zu betreiben. Da er jedoch immer wieder aus seinen Stellen entlassen wurde, macht er über einen Mittelsmann Eduard Buverier, bei dem er zuletzt beschäftigt gewesen war, das Angebot, mit ihm zusammen eine Fabrik in Bayern zu gründen. Das Angebot war für Buverier sehr gut: Schweizer trug alleine das finanzielle Risiko, er bekam ein Mindestgehalt zugesichert und einen einmaligen Zuschuß für den Umzug. Buverier sagte zu und übersiedelte mit seiner Familie nach Fürth. Das Unternehmen wurde ein großer Erfolg: [[1857]] produzierten 25 Arbeiter 5000 Dutzend Brillen pro Jahr. Da die bisherigen Räumlichkeiten in der [[Alexanderstraße]] zu klein wurden, wurden die Produktionsräume [[1859]] in die damalige [[Hirschengasse]] Nr. 29 verlegt. Weitere Produktionsstätten wurden außerhalb Fürths gegründet: in den Gefängissen in Lichtenau (bei Ansbach) und Laufen (etwa 200 Gefangene wurden dort beschäftigt). Nach dem Tod Abraham Schweizers übernahm dessen Sohn Max (geb. 21. Mai 1841 in Fürth) das Unternehmen. [[Max Schweizer]] gründete 1874 eine weitere Fabrik in Wien, 1890 in London und 1891 in Witebsk. Der Firmensitz befand sich immer noch in Fürth, die Fertigung wurde aber fast vollständig an andere Standorte verlagert. 1886 trat  Emil Schweizer (geb. 28. Dezember 1859; gest. 1897), der Bruder von Max, in das Unternehmen ein. Um die Jahrhundertwende beschäftige die Firma ca. 600 Arbeiter, die jährlich 400000 Dutzend Brillenfassungen und 1 Million Paar Brillengläser fertigten. Diese Waren wurden in alle europäischen Länder exportiert, weiterhin  bestanden auch Handelsverbindungen in die USA, Südamerika und Asien.
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Schweizer erlernte ursprünglich den Beruf des [[Gürtler|Gürtlers]] (Bearbeitung und Verformung von Metallen zur Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen) und ließ sich nach seinen Wanderjahren um 1840 in Fürth nieder, wo der mit der Produktion von Messingbrillen  begann. Messingbrillen drohten aber durch die besseren Stahlbrillen aus französischer und schweizer Produktion verdrängt zu werden. Man erwog, entweder einen französischen Brillenmacher nach Fürth zu holen, oder sich das nötige "Know How" in Frankreich selbst anzueignen. Schweizer entschied sich für letzteres und ging im Mai 1852 nach Paris und dort "Industriespionage" zu betreiben. Da er jedoch immer wieder aus seinen Stellen entlassen wurde, macht er über einen Mittelsmann Eduard Buverier, bei dem er zuletzt beschäftigt gewesen war, das Angebot, mit ihm zusammen eine Fabrik in Bayern zu gründen. Das Angebot war für Buverier sehr gut: Schweizer trug alleine das finanzielle Risiko, er bekam ein Mindestgehalt zugesichert und einen einmaligen Zuschuß für den Umzug. Buverier sagte zu und übersiedelte mit seiner Familie nach Fürth. Das Unternehmen wurde ein großer Erfolg: [[1857]] produzierten 25 Arbeiter 5000 Dutzend Brillen pro Jahr. Da die bisherigen Räumlichkeiten in der [[Alexanderstraße]] zu klein wurden, wurden die Produktionsräume [[1859]] in die damalige [[Hirschengasse]] Nr. 29 verlegt. Weitere Produktionsstätten wurden außerhalb Fürths gegründet: in den Gefängissen in Lichtenau (bei Ansbach) und Laufen (etwa 200 Gefangene wurden dort beschäftigt). Nach dem Tod Abraham Schweizers übernahm dessen Sohn Max (geb. 21. Mai 1841 in Fürth) das Unternehmen. [[Max Schweizer]] gründete 1874 eine weitere Fabrik in Wien, 1890 in London und 1891 in Witebsk. Der Firmensitz befand sich immer noch in Fürth, die Fertigung wurde aber fast vollständig an andere Standorte verlagert. 1886 trat  Emil Schweizer (geb. 28. Dezember 1859; gest. 1897), der Bruder von Max, in das Unternehmen ein. Um die Jahrhundertwende beschäftige die Firma ca. 600 Arbeiter, die jährlich 400000 Dutzend Brillenfassungen und 1 Million Paar Brillengläser fertigten. Diese Waren wurden in alle europäischen Länder exportiert, weiterhin  bestanden auch Handelsverbindungen in die USA, Südamerika und Asien.
    
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