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====Daniel Lochners Haltung zu Reformierten====
 
====Daniel Lochners Haltung zu Reformierten====
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Um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts suchte Brandenburg seine Stellung in Fürth zu verstärken. Es wurden auf deren Veranlassung eine Reihe neuer Häuser gebaut und Handwerker angesiedelt, um Nürnberg und Bamberg Konkurrenz zu machen. Damit diese Untertanen auch auf kirchlichem Gebiet dem Einfluss - sonderlich Nürnbergs - entzogen würden, gab es Überlegungen eine eigene Kirche für Gottesdienste und Kasualien zu bauen.<ref>D. Dr. Schornbaum: Zur Geschichte der reformierten Gemeinde Fürth 1711 - 1717 in: Beiträge zur bayerischen Kirchengeschichte, XVIII. Band, 1912, S.2;</ref> Schließlich suchte man über die Gründung einer reformierten Gemeinde ans Ziel zu kommen. Die neue Kirche sollte als sog. "Konkordienkirche" (Konkordia = Eintracht) nicht nur Reformierten, sondern auch Lutheranern dienen. <br />
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Ursprünglich vollzogen die lutherischen Geistlichen alle Kasualien. Der Handelsmann Konrad Bayer bestand aber 1682 darauf, dass bei der Taufe seines Kindes der Exorzismus unterblieb. Als dies kein Gehör fand, holte er sich die Genehmigung in Ansbach die Taufe durch den reformierten Geistlichen aus Stein durchführen zu dürfen.<ref>D. Dr. Schornbaum, S. 4</ref> Daraufhin wurden eine Zeitlang alle Taufen und Beerdigungen in Stein vollzogen. Lediglich die Trauungen erzwangen die Fürther Geistlichen. Als die Reformierten 1711 ein herrschaftliches Patent vom Oberamt Cadolzburg erhielten mit dem ''Liberum exercitium religionis reformatae'' hielt der deutsch-reformierte Pfarrer Koch (auch "Kochäus" bezeichnet) von Erlangen am 12. Juli 1711 im Haus des Gastwirts Kern (= Brandenburger Haus) den ersten reformierten Gottesdienst. <ref>ebenda; 30 bis 40 reformierte Seelen neben dem Geleitsmann, Kastner, Vogt und Amtsschreiber sollen anwesend gewesen sein.</ref> Pfarrer Daniel Lochner beschwerte sich beim Rat der Stadt Nürnberg darüber. <ref>Fronmüllerchronik 1887, S. 123</ref> Über Störungen wurde nichts berichtet, sodass die Aufstellung der brandenburgischen Doppelsöldner unnötig gewesen war. <ref> D. Dr. Schornbaum, S. 5</ref>
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Diese reformierten Gottesdienste erfolgten nun im Monatsrhythmus. Sogar Trauungen wurden durch Koch durchgeführt, wobei die Hochzeitsfeier zwischen Hans Vollweiter aus der Schweiz und Anna Ziegler durch einen Brand im Kernschen Gasthaus frühzeitig beendet wurde. <ref>ebenda; nach einem Bericht des Pfarrers Daniel Lochner zum 12. April 1712</ref> Lediglich der Kaufmann H. van Lird ließ Trauungen durch Daniel Lochner durchführen (evtl. als Reminiszenz an den ersten Mann seiner Mutter [[Paul Lersch]], der mit dem Vater Daniel Lochners befreundet war <ref>Barbara Ohm: Fürth, Geschichte der Stadt, 2007, S.80 f. Die Freundschaft scheint nicht zuletzt durch gemeinsame Mitgliedschaft im Pegnesischen Blumenorden begründet gewesen sein.</ref>) Daniel Lochner war aber darüber wenig erfreut, weil er v. Lird unterstellte nur die Kosten für die Herbeiholung des Erlanger reformierten Pfarrers gescheut zu haben. <ref>D. Dr. Schornbaum, S. 6</ref><br />
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Daniel Lochner zeigte sich von Anfang an als Gegner der reformierten Gemeinde. Er fürchtete nicht nur um materielle Einbußen, wie die künftig ausbleibenden Stolgebühren, der reformierte Gottesdienst war im auch ein Gräuel. <br /> Am 11. September 1713 steckte der Ansbacher Hofrat vor dem Brandenburger Haus einen Bauplatz für die reformierte Kirche ab. Wenig später sandte Zürich einen jungen Geistlichen Kaspar Füßl nach Fürth. <ref>D. Dr. Schornbaum, S. 11</ref> Bamberg und Nürnberg gerieten darüber in Aufregung und Daniel Lochner wurde beauftragt, dem reformierten Prediger die Rechtswidrigkeit seines Wirkens darzulegen.<ref>D. Dr. Schornbaum, S.21</ref>
    
== Gartenkunst ==
 
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