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[[Datei:Entnazifizierungsgesetz.jpg|thumb|right|Lokale Bekanntmachung des Entnazifizierungsgesetzes vom 5. März 1946]]
 
[[Datei:Entnazifizierungsgesetz.jpg|thumb|right|Lokale Bekanntmachung des Entnazifizierungsgesetzes vom 5. März 1946]]
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Das deutsche Gesetz mit der Nummer 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus wurde auf einer Sondersitzung der Ministerpräsidenten der Länder der US-Zone am [[5. März]] [[1946]] im Münchner Rathaus unterzeichnet. Es bestimmte die Registrierung aller früheren Mitglieder der [[NSDAP]] und deren Nebengliederungen mit Hilfe von Meldebögen.  
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Das deutsche Gesetz mit der Nummer 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus wurde auf einer Sondersitzung der Ministerpräsidenten der Länder der US-Zone am [[5. März]] [[1946]] im Münchner Rathaus unterzeichnet. Es bestimmte die Registrierung aller ehemaligen Mitglieder der [[NSDAP]] und deren Nebengliederungen mit Hilfe von Meldebögen.  
    
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Gemäß dem Gesetz vom [[5. März]] [[1946]] zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus musste jeder Deutsche, der am [[4. März]] [[1945]] das 18. Lebensjahr vollendet hatte, einen Meldebogen ausfüllen. Anschließend war es Aufgabe der Spruchkammern in einer ersten Sichtung der Meldebögen eine Einstufung der Personen nach den fünf oben benannten Einstufungen vorzunehmen. Erst nach der Sichtung der Bögen begann die eigentliche Arbeit der Kammer, z. B. durch Ermittlungen im Umfeld der Personen bzw. der Vernehmung von Zeugen.  
 
Gemäß dem Gesetz vom [[5. März]] [[1946]] zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus musste jeder Deutsche, der am [[4. März]] [[1945]] das 18. Lebensjahr vollendet hatte, einen Meldebogen ausfüllen. Anschließend war es Aufgabe der Spruchkammern in einer ersten Sichtung der Meldebögen eine Einstufung der Personen nach den fünf oben benannten Einstufungen vorzunehmen. Erst nach der Sichtung der Bögen begann die eigentliche Arbeit der Kammer, z. B. durch Ermittlungen im Umfeld der Personen bzw. der Vernehmung von Zeugen.  
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Der Bogen, der "14 Fragen ans Gewissen" stellte, wurde bereits Ende April 1946 ausgegeben. Die Abgabe der Bögen sollte bis 8. Mai 1946 erfolgt sein. Abgabestelle war die Polizeiwache im Rathaus bzw. die Polizeiwache in der Kirchenstraße. Der Bogen stellte im Wesentlichen, neben den biografischen Daten, Fragen zur Zugehörigkeit zur NSDAP und zu deren Verbänden und Organen. Da über 100.000 Bögen für den Bereich Stadt Fürth und Land abgegeben worden waren, stießen die Kammern schnell an ihre Kapazitätsgrenzen in der Analyse der Bögen.  
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Der Bogen, der "14 Fragen ans Gewissen" stellte, wurde bereits Ende April 1946 ausgegeben. Die Rückgabe der Bögen sollte bis [[8. Mai]] [[1946]] erfolgt sein. Abgabestelle war die Polizeiwache im Rathaus bzw. die Polizeiwache in der Kirchenstraße. Der Bogen stellte im Wesentlichen, neben den biografischen Daten, Fragen zur Zugehörigkeit zur [[NSDAP]] und zu deren Verbänden und Organen. Da über 100.000 Bögen für den Bereich Fürth Stadt und Land abgegeben worden waren, stießen die Kammern schnell an ihre Kapazitätsgrenzen in der Analyse der Bögen.  
    
== Spruchkammern in Fürth ==
 
== Spruchkammern in Fürth ==
Der kom. [[Oberbürgermeister]] [[Joahnn Schmidt]] hatte dem Sonderbeauftragten des Ministeriums in München erst Ende März [[1946]] die Vorschläge für eine vollständige Spruchkammer übermittelt. Vorsitz der ersten Spruchkammer in Fürth sollte der ehem. Amtsgerichtsdirektor und [[CSU]]-Vorsitzender [[Karl Drechsel]] inne haben, der als Jurist in Fürth großes Ansehen genoss. Nach der Genehmigung der Besetzung konnte die Spruchkammer Anfang Mai 1946 seine Aufgabe beginnen, allerdings hatten sie noch das Problem des Raummangels, da die Amtsgebäude aber auch Unterkünfte in Fürth durch das Personal der Nürnberger Gerichte größtenteils belegt waren.  
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Der kom. [[Oberbürgermeister]] [[Johann Schmidt]] hatte dem Sonderbeauftragten des Ministeriums in München erst Ende März [[1946]] die Vorschläge für eine vollständige Spruchkammer übermittelt. Vorsitz der ersten Spruchkammer in Fürth sollte der ehem. Amtsgerichtsdirektor und [[CSU]]-Vorsitzender [[Karl Drechsel]] inne haben, der als Jurist in Fürth großes Ansehen genoss. Nach der Genehmigung der Besetzung konnte die Spruchkammer Anfang Mai 1946 seine Aufgabe beginnen, allerdings hatten sie noch das Problem des Raummangels, da die Amtsgebäude aber auch Unterkünfte in Fürth durch das Personal der Nürnberger Gerichte größtenteils belegt waren.  
    
Nach der Spruchkammer I in Fürth konstituierte sich im Juni [[1946]] die Spruchkammer Fürth Land. Im November 1946 wurde auf Grund des Arbeitsanfalls die Spruchkammer II Fürth Stadt gegründet unter der Leitung des [[SPD|Sozialdemokraten]] [[Paul Zöllner]].
 
Nach der Spruchkammer I in Fürth konstituierte sich im Juni [[1946]] die Spruchkammer Fürth Land. Im November 1946 wurde auf Grund des Arbeitsanfalls die Spruchkammer II Fürth Stadt gegründet unter der Leitung des [[SPD|Sozialdemokraten]] [[Paul Zöllner]].
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