FürthWiki:RegioWikis Technik

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Schnittstellen-Entwicklung / Redundanzvermeidung - Text aus dem Förderantrag bei WDME

  • FürthWiki versteht sich selbst als exemplarischer Stellvertreter der deutschsprachigen RegioWiki-Projekte und verfolgt das Ziel, langfristig eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Die bisherigen "Inselprojekte" könnten strukturiert auf technischem Wege zusammen gebracht werden, ohne Aufgabe der jeweils regionalen Identität und Eigenständigkeit bzw. deren Selbstbestimmung. Hierzu haben wir als FürthWiki bereits, z.B. während der StadtWiki-Tage oder auf der WikiCon, eine Diskussion angestoßen über verschiedene Aspekte des strukturierten Zusammenarbeitens. Möglich wäre z.B. die Einrichtung definierter Schnittstellen zu den bestehenden "Schwester-Projekten" (Wikipedia, Wikidata, Wikimedia Commons, ...), da zu beobachten ist, dass RegionalWikis häufig über aktuellere Informationen und deutlich umfangreichere Datenbestände verfügen als die "große Schwester" Wikipedia. Gleichzeitig entstehen immer wieder redundante Informationen in beiden "Welten", die in RegioWikis bzw. in Wikipedia durch die sog. "menschliche Schnittstelle" stets gepflegt und nachgehalten werden müssen - was einen erhöhten Arbeitsaufwand darstellt. Perspektivisch wäre es sinnvoll, wenn auch auf technischem Weg ein strukturierter, bidirektionaler Austausch von RegioWikis zur Wikipedia stattfinden könnte, z.B. in der gemeinsamen Nutzung von Wikimedia Commons oder Wikidata - ohne Aufgabe der regionalen Identitäten und Besonderheiten. Der Vorteil wäre dann auf beiden Seiten zu finden: Wikipedia hätte stets die aktuellen und gepflegten Datensätze auf ihrer Oberfläche, während die technisch meist eher unzureichend ausgestatteten RegioWikis den vollen technischen Umfang von Wikipedia mit nutzen könnten. Exemplarisch sind hier nur die Möglichkeiten von Semantik MediaWiki hervorzuheben, namentlich der Einsatz von Datenbanken in der Anwendung und Auswertung, oder die 3D-Visualisierung von Objekten innerhalb der Wikipedia-Landschaft.
Ideensammlung
  1. Gemeinsam genutzter Space, z.B. für Bilder und Inhalte. Commons bietet durchaus die Möglichkeit, Bilder gemeinsam zu nutzen - allerdings müssen im Vorfeld klar die Nutzungsrechte und Lizenzen geklärt werden bzw. die Frage geklärt werden: „wem“ gehört das Bild, wenn man es dort oder hier hochlädt. Weiterhin sind Relevanzthemen zu beachten, die bei einem RegioWiki in der Regel keine Rolle spielen - bei der „großen Wiki“ aber sehr wohl schnell zu Diskussionen führen können. Hier wäre eine Eskalationsstrategie erforderlich - die das Arbeiten der RegioWikis aber nicht lähmen sollte -> Rechte und Rollen bei Inhalten und Bildern bzw. Wer hat die „höheren Rechte“ und „überschreibt“ bei wem?
  2. Es wäre zu klären, in wie Weit man SemanticWiki, WikiCommons und WikiData für RegioWikis mit nutzen könnte - um hier Synergieeffekte zu generieren - bzw. Redundanzen zu vermeiden. Wenn z.B. ein Objekt/Person in WikiData eingebunden wurde - dann sollte das auch technisch einen Bezug zu den RegioWiki haben - und umgekehrt.
  3. Klärung der Abgrenzung, was für RegionalWikis noch „relevant“ ist und wo die Grenze zur großen Schwester kommt. Bsp: Ludwig Erhard oder Hermann Göring. Während in einem RegioWiki der Ortsbezug eine große Rolle spielt, mag dies bei der Wikipedia nur eine untergeordnete Rolle spielen. Trotzdem sollen „beide Wikis“ beides bringen können, ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen - und gleichzeitig soll sich der vermeintlich kleinere Partner mit seinen eigenen „Regeln“ nicht an der „großen Wiki“ abarbeiten müssen.
  • Langfristig wäre denkbar, dass wenn Wikipedia/WDME technisch einen fertigen "RegioWiki-Baukasten" anbieten könnte, sich die Zahl der RegioWikis - und deren Autor*innen - deutlich erhöht, denn aktuell scheitern die meisten RegioWikis an den Hürden der technischen Umsetzung und Betreuung - nicht aber am vorhandenen Wissen, das kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Der Glücksfall, dass als Admins zwei professionelle IT'ler in Fürth vor Ort greifbar sind, stellt sicherlich eine Ausnahme dar - zeigt aber auch gleichzeitig, dass bei ausreichend technischem Support und KnowHow extrem viel kreatives Potential abgeschöpft werden kann - welches ggf. auch für die große Wikipedia als "Blaupause" nutzbar wäre.

Somit ermöglicht der FürthWiki-Laden unseren Admins kurzfristig vereinbarte, gemeinsame Arbeitssitzungen und Programmierarbeiten zur stetigen technischen Verbesserung. Darüber hinaus können gezielt externe KnowHow-Träger eingeladen und eingebunden werden, um die technische Zusammenarbeit mit anderen RegionalWikis und auch mit der Wikipedia zu intensivieren und voranzutreiben. Vorstellbar wäre auch, dass es künftig Treffen von Anwendern gäbe, die sich weniger mit inhaltlichen Fragen von Artikeln beschäftigen, als mit der Programmierung von Teilen der Wikipedia-Software.

Ideensammlung:
  1. WDME/Wikipedia stellt „fertig“ gehostete Standard-RegioWikis im Baukastensystem zur Verfügung. Server mit Baukasten-RegioWikis könnte bei WDME/Wiki liegen - ggfls. mit einem Provider einen Dienstleistungsvertrag abschließen - um diese Option quasi kostenlos anbieten zu können. Evtl. könnte anfänglich der neue Nutzer selbst die Providerkosten übernehmen (meist 5 Euro/pro Monat) - bei entsprechender Performance und Konstanz bzw. Ausbau müsste über gesonderte finanzielle Unterstützung diskutiert werden - z.B. Förderantrag für Serverkosten, die schnell bis zu 100 Euro/pro Monat kosten können. Sobald eine Anfrage aus einer Stadt/Region/Thema kommt, wird der Standard-Baukasten individuell angepasst (CI bzw. Startseite), die Software im Hintergrund ist die normale Wiki-Software.
  2. Der technische Support und die Updates wird von WDME/Wikpedia übernommen, da dies meist der „Killer“ für neue RegioWikis darstellt. Ggfls. bieten RegioWikis oder Wiki/WDME auch entsprechende Technik-Admin-Seminare an - analog der Editierworkshops für Autoren.
  3. Anderer - vielleicht in der nähe liegende RegioWikis oder Wikipedia-Stammtische können im Mentorensystem die „neuen“ Kolleg:innen beim Start helfen - und Editworkshops mit veranstalten - bzw. auf dem kurzen Dienstweg Hilfestellung geben.
  4. Mehrwert für Wikipedia: Wer einmal in einem RegioWiki fussgefasst hat … tut sich beim Editieren in der großen Wikipedia deutlich leichter, Hemmschwellen werden abgebaut - und Autor:innen neu gewonnen für freies Wissen.
  • Die oftmals sehr speziellen (und zeitlich ausufernden) Technik-Diskussionen bei unseren Monatstreffen waren geeignet, die primär an lokalhistorischen Inhalten interessierten Autor*innen zu verschrecken. Dank des durchgängig verfügbaren FürthWiki-Ladens können nunmehr die EDV-Fragen von den organisatorischen und inhaltlichen Themen getrennt werden; die thematische Fokussierung der Veranstaltungen erhöht in allen Formaten die Attraktivität und auch die Effizienz für die jeweils angesprochenen Besucher*innen.

Grundsätzlich zu klären

  • Welchen Bedarf gibt es überhaupt für RegioWikis an einer solchen technischen Lösung? Wie kann eine Win-Win-Situation hergestellt werden?
  • Was macht RegioWikis aus und wodurch unterscheiden sie sich von der großen Schwester?
  • Welche Andock-Möglichkeiten für RegioWikis gibt es - und ist dies von Seiten Wikipedias überhaupt gewünscht?
  • Wer wäre überhaupt der Ansprechparter:in für RegioWikis in technischen Fragen für die große Schwester?
  • Wo können mögliche Konflikte im Vorfeld identifiziert werden - und wie bzw. wer schlichtet diese - und hat das „letzte Wort“?
  • Steht der Aufwand in einer Relation zum Nutzen?

Mögliche Ziele

  • Weitere RegioWikis niedrigschwellig zu ermöglichen - z.B. auch als Antwort auf das „Sterben“ der Regionaltageszeitungen (<-Arbeitsthese!)?
  • Mehr RegioWikis = mehr freies Wissen = mehr Autor:innen für freies Wissen - ob in Wikipedia oder lokal
  • Abschaffen der „menschlichen Schnittstelle“, welche Informationen wo mehrmals - zum Teil redundant - eingegeben werden müssen.

Risiken

  • Relevanzdiskussionen
  • Lizenz- und Nutzungsrechte von Dateien, wenn man sie „aus der Hand“ gibt.
  • Der vermeintlich kleine Partner (=RegioWiki) könnte bei der großen Schwester unter die Räder kommen.
  • Evtl. Diskutiert man ein Problem, dass viele garnicht als Problem für sich erkannt haben - Stichwort: braucht es überhaupt diese Art der Anbindung - und wenn ja, wem hilft es mehr?