Fairtrade in Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine detaillierte Stadtgeschichte mit vielen spannenden historischen Eckpunkten mit Fokus auf Fairen Handel bietet das Begleitheft zur Sonderausstellung im Stadtmuseum "Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels"[[Media:file://fusvorz0dat001.kbit.intern/home$/FU-KobylakSeba/Downloads/Begleitheft_WANDEL_Fuerth-im-Herzen-des-Fairen-Handels%20(2).pdf.ogg]].
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Eine detaillierte Stadtgeschichte mit vielen spannenden historischen Eckpunkten mit Fokus auf Fairen Handel bietet das Begleitheft zur Sonderausstellung im Stadtmuseum "Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels", welches [https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/stadtfuerth hier] als Download zur Verfügung steht.
  
 
Am 11. Februar 2016 hat die Stadt Fürth den Titel [https://de.wikipedia.org/wiki/Fair-Trade-Stadt Fair-Trade-Stadt] erhalten. Die dazu benötigten 23 Einzelhändler wurden mit 32 übererfüllt. Lange fehlten dagegen Gastronomen, weshalb das Projekt „FürthWirtFair“ von Andreas Schneider ins Leben gerufen wurde. Die Urkunde, der Fürth als Fair-Trade-Stadt ausweist, wurde Andreas Schneider, Dieter Overath, Thomas Jung, Melanie Diller und Elke Klemenz übergeben.<ref>[http://www.fuerth.de www.fuerth.de]</ref>
 
Am 11. Februar 2016 hat die Stadt Fürth den Titel [https://de.wikipedia.org/wiki/Fair-Trade-Stadt Fair-Trade-Stadt] erhalten. Die dazu benötigten 23 Einzelhändler wurden mit 32 übererfüllt. Lange fehlten dagegen Gastronomen, weshalb das Projekt „FürthWirtFair“ von Andreas Schneider ins Leben gerufen wurde. Die Urkunde, der Fürth als Fair-Trade-Stadt ausweist, wurde Andreas Schneider, Dieter Overath, Thomas Jung, Melanie Diller und Elke Klemenz übergeben.<ref>[http://www.fuerth.de www.fuerth.de]</ref>

Version vom 17. April 2024, 13:55 Uhr

Was ist Fairer Handel?

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.“[1]

Geschichte des Fairen Handels in der Stadt Fürth

Evangelische/Katholische Jugendarbeit

Fairer Handel beginnt in Fürth – abgesehen von entwicklungspolitischen Vorläuferaktionen (z. B. Sternsinger, Missionsprojekt "Ayopaya"[2]) in den späten 50er und 60er Jahren – so richtig erst ab den 70er Jahren mit Aktivitäten von evangelischer und katholischer Jugendarbeit aufzublühen. Dabei handelte es sich auf katholischer Seite um kleine Verkaufsstände mit fair gehandelten Produkten (Kaffee, Schmuckgegenstände) bei Pfarrfesten und Gottesdiensten. Aus evangelischer Sicht war damals vor allem die „Agape-Bude“ am bekanntesten – ab 1974 auf der Michaelis-Kirchweih als fester Stand von Jugendlichen organisiert.

Gründung des Weltladens

Am 8. Dezember 1981 wurde schließlich der erste Weltladen[3]eröffnet. Die 80er Jahre waren geprägt von immer häufiger vorkommenden Verkaufsaktionen von evangelischen und katholischen Jugendlichen und der Entstehung von projektbezogenen Welt-Gruppen.

Engagement der Stadtverwaltung (nach der Jahrtausendwende) – in aktiver Kooperation mit Weltladen

Nachdem die Stadtverwaltung Fürths ab Mitte der 90er Jahre mit einem Beitritt zur lokalen Agenda 21 (Entwicklungspolitik und fairer Handel waren Teil davon[4]) erste Schritte generell in Richtung Nachhaltigkeit getätigt hatte, entwickelte sich der Bereich des Fairen Handels (proaktiv durch Engagierte des Weltladen Fürth) mehr oder weniger unabhängig davon insbesondere nach der Jahrtausendwende immer rasanter weiter. Eine erste Kooperation mit dem Weltladen ging die Stadtverwaltung der Kleeblattstadt im Jahr 2003 ein - mit dem Ausschank von fairen Stadtkaffee ("Kaffee fair Fürth") im Rathaus. 2009 wurde eine faire Stadt-Schokolade eingeführt. Außerdem gab es zum 40-jährigen Weltladen-Jubiläum (ohne Beteiligung der Stadt) auch eine fair produzierte Fürth-Uhr[5](in Rathaus-Form mit Kleeblatt-Logo auf Zifferblatt), die im Weltladen Fürth zum Verkauf angeboten wird.

Fürth als Fairtrade Town

Den offiziellen Titel als Fairtrade-Stadt trägt Fürth seit dem 11. Februar 2016 und ein Jahr später eröffnet in der historischen Altstadt das überregional bedeutende "Welthaus" , das Weltladen, Farcap und Eine-Welt-Station an einem zentralen Ort vereint. Im Bildungs- und Pädagogikbereich werden das Helene-Lange-Gymnasium (2018) und das Hardenberg-Gymnasium (2022) zu Fairtrade-Schulen, und 2019 erhält die städtische Kita "Villa Kunterbunt" den Status als Eine-Welt-Kita. Im Herbst 2021 wird schließlich die vhs Fürth als erste faire Volkshochschule Deutschlands[6] ausgezeichnet.

Hauptstadt des Fairen Handels

Derartige Errungenschaften (neben vielen anderen) wie der Titel "Hauptstadt des Fairen Handels"[7] in den Jahren 2021 bis 2023 oder auch die durch einen langjährigen Entwicklungsprozess erarbeitete Auszeichnung als "Global Nachhaltige Kommune"[8] (v. a. wegen der im Herbst 2022 im Stadtrat beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie inkl. Eine Welt) im Dezember 2022 sind das Sahnehäubchen obendrauf, um das sich viele engagierte Menschen aus dem Bereich des Fairen Handels und weit darüber hinaus verdient gemacht haben.

Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels (Sonderausstellung im Stadtmuseum Fürth, 05.10. – 17.12.2023)

Finanziert dank des Preisgelds für den Titel "Hauptstadt des Fairen Handels" bot die interaktiv konzipierte Ausstellung inkl. pädagogischem Programm einen Einblick in die reiche Geschichte des Fairen Handels in Fürth. In der Sonderausstellung wurde anschaulich und spielerisch gezeigt, welche Bedeutung ethisches und nachhaltiges Handeln und Wirtschaften für die Kommune hat und was Fairen Handel ausmacht.

Mehr Informationen

Eine detaillierte Stadtgeschichte mit vielen spannenden historischen Eckpunkten mit Fokus auf Fairen Handel bietet das Begleitheft zur Sonderausstellung im Stadtmuseum "Wandel – Fürth im Herzen des Fairen Handels", welches hier als Download zur Verfügung steht.

Am 11. Februar 2016 hat die Stadt Fürth den Titel Fair-Trade-Stadt erhalten. Die dazu benötigten 23 Einzelhändler wurden mit 32 übererfüllt. Lange fehlten dagegen Gastronomen, weshalb das Projekt „FürthWirtFair“ von Andreas Schneider ins Leben gerufen wurde. Die Urkunde, der Fürth als Fair-Trade-Stadt ausweist, wurde Andreas Schneider, Dieter Overath, Thomas Jung, Melanie Diller und Elke Klemenz übergeben.[9]

Im September 2021 erhielt die Stadt Fürth den ersten Preis als Kreisfreie Stadt für den Fairen Handel. Die Stadt Fürth konnte sich gegen 117 Bewerber als Sieger behaupten, noch vor den Städten Köln und Berlin. Der Titel enthält ein Preisgeld von 60.000 Euro für die Stadt Fürth und 40.000 Euro für den Landkreis Fürth. Bei der Laudatio zur Preisverleihung nannte der scheidende Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Fürth: "das Zentrum des fairen Handels liegt in Franken".[10]

Läden

Eine-Welt-Laden Fürth

Farcap

Farcap ist ein Ladengeschäft in der Fürther Altstadt, welches ausschließlich faire Mode anbietet. Es sind Marken wie Armedangels, Hempage und Braintree vertreten. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen nicht nur durch Präsentationen und Workshops u. a. zu den Themen Ökologie, fairer Handel und nachhaltige Unternehmensführung, sondern auch durch Förderung von Projekten wie STOP-India.

Das FarCap-Projekt in Fürth erhielt 2017 einen der jährlichen Nachhaltigkeitspreise der in der ökologischen Wirtschaft seit langem besonders engagierten Neumarkter Lammsbräu. Bei der Festveranstaltung war der Vorsitzende des BUND und des Bundes Naturschutz in Bayern e. V. Prof. Dr. Hubert Weiger der Laudator für diese Auszeichnung.[11][12]

Märkte

Jährlich organisiert das Jugendzentrum Zett9 in Kooperation mit dem Jugendhaus Catch Up den „Fairdreht – der Markt für Klamotten, Klunker und Gedöns“. Dabei sind alle Artikel von Jugendlichen selbst hergestellt.

Lokalberichterstattung

  • Birgit Heidingsfelder: "Fairzeichnis": Neue Einkaufsbroschüre für Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2017 - online
  • Claudia Ziob: Die Fairtrade-Stadt will wachsen. In: Fürther Nachrichten vom 11. Dezember 2019 (Druckausgabe) bzw. Neue Ziele gesetzt: Fürth bleibt weiter Fairtrade-Stadt. In: nordbayern.de vom 12. Dezember 2019 - online
  • hbi: Fürth ist „Hauptstadt des Fairen Handels”. In: Fürther Nachrichten vom 24. September 2021 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de - online
  • Fürth ist „Hauptstadt des Fairen Handels”. In: INFÜ, Nr. 18 vom 13. Oktober 2021, S. 6 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe Definition in "Internationaler Charta des Fairen Handels" [ https://www.forum-fairer-handel.de/materialien/1004]
  2. [1]
  3. [2]
  4. siehe hierzu offiziellen Agenda 21 Text von der Rio-Konferenz 1992 [3]
  5. In der kolumbianischen Fairtrade-Kunsthandwerkstatt "Oxidos" entworfen und hergestellt. Die Fürth-Uhr gehört zum 2020 initiierten Projekt "Stadtuhren" (z. B. auch in Hamburg, Eichstätt etc.) – Kooperation zwischen "Oxidos" und "Globo" mit den Weltläden in Deutschland.[4]
  6. [5]
  7. [6]
  8. [7]
  9. www.fuerth.de
  10. hbi: Fürth ist „Hauptstadt des Fairen Handels”. In: Fürther Nachrichten vom 24. September 2021 (Druckausgabe)
  11. Bund Naturschutz, Kreisgruppe Fürth; Homepage - Rubrik Aktuelles: Nachhaltigkeitspreis für faire Kleidung geht nach Fürth (Abruf vom 03.11.2017 19:17) - online
  12. fn: Farcap mit Preis belohnt. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2017 (Druckausgabe)

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