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Textersetzung - „Wehrdienst“ durch „Kriegsdienst“
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== Dienst in der US Army ==
 
== Dienst in der US Army ==
In den folgenden Jahren ging Franz Heß - inzwischen Frank Harris - auf das Gymnasium (High School) und absolvierte anschließend eine Lehre im Hotel-Management. Als der Vater Jacob Heß [[1942]] verstarb, wurde Frank Harris mit knapp 20 Jahren das Familienoberhaupt. Trotz einer Freistellung vom Wehrdienst schloss sich Harris der US Army an und absolvierte seine Grundausbildung im Fort Bragg, N. C.  
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In den folgenden Jahren ging Franz Heß - inzwischen Frank Harris - auf das Gymnasium (High School) und absolvierte anschließend eine Lehre im Hotel-Management. Als der Vater Jacob Heß [[1942]] verstarb, wurde Frank Harris mit knapp 20 Jahren das Familienoberhaupt. Trotz einer Freistellung vom Kriegsdienst schloss sich Harris der US Army an und absolvierte seine Grundausbildung im Fort Bragg, N. C.  
    
Nach der Ausbildung kam er mit dem Schiff nach Nordafrika. Hier war er zunächst in Casablanca stationiert. Von dort aus ging es weiter nach Italien bis in den Norden nach Livorno in der Nähe von Pisa. Hier setzten die Truppen erneut mit dem Schiff über und erreichten am [[24. Dezember]] [[1944]] Arles in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in Südfrankreich. Von dort aus kämpften sich die Truppen mit Frank Harris Richtung Süddeutschland vor, bis sie schließlich im April [[1945]] die Gemeinde Markt Heidenheim - südlich von Gunzenhausen - erreichten. Der Kommandant der Truppe wusste von Harris und seinem Geburtsort, so dass er ihm einen Fahrer und einen Jeep mit folgenden Worten überließ: "''I´ll let you go, but don´t do anything you would regret for the rest of your life.''"<ref>Übersetzung: Ich lasse Dich gehen, aber tue nichts, was Du den Rest deines Lebens bereuen wirst!"</ref>
 
Nach der Ausbildung kam er mit dem Schiff nach Nordafrika. Hier war er zunächst in Casablanca stationiert. Von dort aus ging es weiter nach Italien bis in den Norden nach Livorno in der Nähe von Pisa. Hier setzten die Truppen erneut mit dem Schiff über und erreichten am [[24. Dezember]] [[1944]] Arles in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in Südfrankreich. Von dort aus kämpften sich die Truppen mit Frank Harris Richtung Süddeutschland vor, bis sie schließlich im April [[1945]] die Gemeinde Markt Heidenheim - südlich von Gunzenhausen - erreichten. Der Kommandant der Truppe wusste von Harris und seinem Geburtsort, so dass er ihm einen Fahrer und einen Jeep mit folgenden Worten überließ: "''I´ll let you go, but don´t do anything you would regret for the rest of your life.''"<ref>Übersetzung: Ich lasse Dich gehen, aber tue nichts, was Du den Rest deines Lebens bereuen wirst!"</ref>
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Nach der Flucht aus Fürth und Deutschland fasste Harris für sich den festen Vorsatz, nie wieder nach Fürth zukommen. [[1977]] begann Harris, auf Veranlassung von Lee Daniel-Fichtelberger (einem langjährigem Freund aus Fürth), den Kontakt mit Überlebenden des Holocaust aus der Region Fürth/Nürnberg wieder aufzunehmen. Ihm waren noch zwei weitere jüdische Überlebende aus Fürth bekannt, so dass er damit anfing, die Kontakte von Freunden und Verwandten zu sammeln. Mit der Zeit wuchs die Kontaktliste, so dass im Juli [[1978]] unter dem Namen "''Grand Reunion''" bei der Familie Gossinger in New York das erste Treffen der Überlebenden des Holocaust aus Fürth/Nürnberg stattfand. Zum ersten Treffen kamen über 200 Personen aus der ganzen Welt. Harris wird später sagen, dass das erste Treffen nach 30 - 40 Jahren nach der Flucht aus Deutschland das emotionalste Treffen von allen war. Der Erfolg des ersten Treffens inspirierte Harris zu einem jährlich erscheinenden "Nürnberg-Fürth Newsletter", der über 1.200 Menschen über fünf Generationen auf allen fünf Kontinenten erreichte. Für sein Engagement wurde Harris am [[2. November]] [[2005]] im Rahmen eines feierlichen Benefiz-Konzerts (Blue Card) am Museum für das Jüdische Erbe in New York City geehrt.
 
Nach der Flucht aus Fürth und Deutschland fasste Harris für sich den festen Vorsatz, nie wieder nach Fürth zukommen. [[1977]] begann Harris, auf Veranlassung von Lee Daniel-Fichtelberger (einem langjährigem Freund aus Fürth), den Kontakt mit Überlebenden des Holocaust aus der Region Fürth/Nürnberg wieder aufzunehmen. Ihm waren noch zwei weitere jüdische Überlebende aus Fürth bekannt, so dass er damit anfing, die Kontakte von Freunden und Verwandten zu sammeln. Mit der Zeit wuchs die Kontaktliste, so dass im Juli [[1978]] unter dem Namen "''Grand Reunion''" bei der Familie Gossinger in New York das erste Treffen der Überlebenden des Holocaust aus Fürth/Nürnberg stattfand. Zum ersten Treffen kamen über 200 Personen aus der ganzen Welt. Harris wird später sagen, dass das erste Treffen nach 30 - 40 Jahren nach der Flucht aus Deutschland das emotionalste Treffen von allen war. Der Erfolg des ersten Treffens inspirierte Harris zu einem jährlich erscheinenden "Nürnberg-Fürth Newsletter", der über 1.200 Menschen über fünf Generationen auf allen fünf Kontinenten erreichte. Für sein Engagement wurde Harris am [[2. November]] [[2005]] im Rahmen eines feierlichen Benefiz-Konzerts (Blue Card) am Museum für das Jüdische Erbe in New York City geehrt.
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[[1997]] bricht Harris mit seinem Vorsatz, Fürth nie wieder zu besuchen. Anlässlich der Einweihung des Shoah-Denkmals auf dem neuen jüdischen Friedhof besucht Harris erstmalig Fürth nach über 50 Jahren wieder. 16 Jahre später kommt Harris erneut nach Fürth, mit seiner Frau Beri. Der inzwischen 91-jährige Harris erhält von der Stadt Fürth das [[Auszeichnung::Goldene Kleeblatt]]. Harris kommentierte diesen Besuch gegenüber der Presse mit folgendem Satz: „Dieser Besuch wird mir helfen, ein Kapitel in meinem Leben zu schließen, das ich immer versucht habe zu vergessen“. Gleichzeitig sagte Harris aber auch: "I do not believe that our roots still rest in Germany. Those, who were not killed were driven out - scattered around the globe. Personally I can never return to my birth country with the excuse to let bygone be bygone. Surley young Germans cannot be made responsible for the crimes committed by their parents and grandparents. But as long as I am alive - so are Germans of my generation responsible for the crimes of the Nazi regime."
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[[1997]] bricht Harris mit seinem Vorsatz, Fürth nie wieder zu besuchen. Anlässlich der Einweihung des Shoah-Denkmals auf dem neuen jüdischen Friedhof besucht Harris erstmalig Fürth nach über 50 Jahren wieder. 16 Jahre später kommt Harris erneut nach Fürth, mit seiner Frau Beri. Der inzwischen 91-jährige Harris erhält von der Stadt Fürth das [[Goldene Kleeblatt]]. Harris kommentierte diesen Besuch gegenüber der Presse mit folgendem Satz: „Dieser Besuch wird mir helfen, ein Kapitel in meinem Leben zu schließen, das ich immer versucht habe zu vergessen“. Gleichzeitig sagte Harris aber auch: "I do not believe that our roots still rest in Germany. Those, who were not killed were driven out - scattered around the globe. Personally I can never return to my birth country with the excuse to let bygone be bygone. Surley young Germans cannot be made responsible for the crimes committed by their parents and grandparents. But as long as I am alive - so are Germans of my generation responsible for the crimes of the Nazi regime."
    
== Auszeichnungen ==  
 
== Auszeichnungen ==  
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== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
* ja: ''Unermüdlicher Kampf gegen das Vergessen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Februar 2017 (Druckausgabe) bzw. In: nordbayern.de vom 25. Februar 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/unermudlicher-kampf-gegen-das-vergessen-1.5843349 online abrufbar]
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* Johannes Alles: ''Unermüdlicher Kampf gegen das Vergessen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Februar 2017 (Druckausgabe) bzw. In: nordbayern.de vom 25. Februar 2017 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/unermudlicher-kampf-gegen-das-vergessen-1.5843349 online abrufbar]
 
* BmPA Stadt Fürth: ''Goldenes Kleeblatt für Frank A. Harris''. Stadt Fürth, 7. August 2013 - [http://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/Newsarchiv/Archiv2013-Rathaus/Goldenes-Kleeblatt-fuer-Frank-A-Harris.aspx online abrufbar]
 
* BmPA Stadt Fürth: ''Goldenes Kleeblatt für Frank A. Harris''. Stadt Fürth, 7. August 2013 - [http://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/Newsarchiv/Archiv2013-Rathaus/Goldenes-Kleeblatt-fuer-Frank-A-Harris.aspx online abrufbar]
 
* Hanni Kinadeter: ''Ein Stück Heimat in der Fremde''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juli 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-stuck-heimat-in-der-fremde-1.3040965 online abrufbar]
 
* Hanni Kinadeter: ''Ein Stück Heimat in der Fremde''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juli 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ein-stuck-heimat-in-der-fremde-1.3040965 online abrufbar]
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