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Das "'''Geleitshaus'''" war der Amtsitz des [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] als Vertreter des [[Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]], einer der drei Herren ([[Dreiherrschaft]]) ''in'' Fürth. Es  diente bereits vor der [[Stadtrecht|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]] als Stadtgericht und bis zum Bau des Rathauses als Sitz der Stadtverwaltung.<ref>[[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 24</ref>
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Das "'''Geleitshaus'''" war der Amtsitz des [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] als Vertreter des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]], einer der drei Herren ([[Dreiherrschaft]]) ''in'' Fürth. Es  diente bereits vor der [[Stadtrecht|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]] neben dem Stadtgericht als Sitz der Stadtverwaltung. Ab [[1824]] konnte der [[Magistrat]] in das neu erbaute Schulgebäude am [[Kirchenplatz]] umziehen, so dass sich die Funktion des Gebäudes erneut änderte.<ref>[[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 24</ref>
    
==Geschichte==
 
==Geschichte==
[[1621]]/22 ließ Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg einen repräsentativen Bau für den [[Geleitsmann]] am unteren [[Marktplatz|Markt]] errichten. Dieser wurde beim großen Brand von [[1634]] stark beschädigt, [[1651]] jedoch von den Erben des verstorbenen [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] Georg Schuh an das Amt Cadolzburg zurückgegeben, das die Ruine wieder zum Geleitsamt ausbaute.
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[[1621]]/22 ließ Markgraf [[wikipedia:Joachim Ernst (Brandenburg-Ansbach)|Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach]] einen repräsentativen Bau für den [[Geleitsmann]] am unteren [[Marktplatz|Markt]] errichten. Dieser wurde beim großen Brand von [[1634]] stark beschädigt, [[1651]] jedoch von den Erben des verstorbenen [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] Georg Schuh an das Amt Cadolzburg zurückgegeben, das die Ruine im barocken Stil wieder zum [[wikipedia:Geleitrecht|Geleitsamt]] ausbaute.
    
In seinem Reisetagebuch von [[1791]] beschreibt Johann Michael Füssel das Geleitsamt wie folgt: "Es gehört zu demselben ein besonderes herrschaftliches Gebäude, hinter welchem noch eine Kasarme ist, in der sich [...] ein militaerisches Kommando von 12 Mann aufhält."<ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 11. - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref>
 
In seinem Reisetagebuch von [[1791]] beschreibt Johann Michael Füssel das Geleitsamt wie folgt: "Es gehört zu demselben ein besonderes herrschaftliches Gebäude, hinter welchem noch eine Kasarme ist, in der sich [...] ein militaerisches Kommando von 12 Mann aufhält."<ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 11. - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref>
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Ein preußischer Nachfolgebau entstand ab [[1795]] an gleicher Stelle in der [[Königstraße]] 42 am unteren Ende des [[Grüner Markt | Grünen Marktes]]:  
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Ein preußischer Nachfolgebau entstand ab [[1795]] an gleicher Stelle in der [[Königstraße]] 42 am unteren Ende des [[Grüner Markt|Grünen Marktes]]:  
    
Schon [[1794]] beauftragte Hardenberg den damaligen Baudirektor, Kriegs- und Domänenrat Johann Paul Bischoff mit der Errichtung eines Bankhauses in Fürth. Schnell kam man auf die Idee, das alte, reparaturbedürftige Geleitsamtshaus am unteren [[Marktplatz|Markt]] abzureißen, durch einen Neubau zu ersetzen und dort neben dem Geleitsamt auch die neue Banco mit einzurichten. Obwohl zu erkennen war, dass die Pläne des neuen Gebäudes nicht den Ansprüchen genügen würden, wurde unmittelbar nach Ostern [[1795]] mit dem Abbruch des alten Geleitsamtsgebäudes begonnen. Als Bauleiter für den Abbruch – und auch für den späteren Neubau –  wurde der Mitarbeiter von Baudirektor Bischoff, Franz Xaver Keim – der spätere kgl. preußische, dann kgl. bayerische Bauinspektor und Kreisbaurat –, eingesetzt.<ref>Kurt Müller: Karl Alexander Heideloffs verwandtschaftliches Umfeld in Nürnberg. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 77, 1990, S. 161</ref> Schnell zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. Nicht nur, dass die benötigten Baumaterialien schwer zu beschaffen waren, auch stellte sich heraus, dass das neue Gebäude die zusätzlichen Räume für eine Bank nicht würde aufnehmen können. So zog die Bank die Konsequenzen und eröffnete ihren Hauptsitz am [[1. November]] [[1795]] im Hause [[Alexanderstraße 12]]. Nachdem Hardenberg endgültig von einer Zusammenlegung von Bank und Geleitsamt Abstand genommen hatte, entschied sich am [[2. Mai]] [[1796]] die Kammer in Ansbach für die Errichtung eines dreistöckigen Geleitsamtsgebäudes auf dem alten Platz. Nach weiteren, teils witterungsbedingten Bauverzögerungen, war das neue Fürther Geleitshaus im November [[1797]] weitgehend fertiggestellt.
 
Schon [[1794]] beauftragte Hardenberg den damaligen Baudirektor, Kriegs- und Domänenrat Johann Paul Bischoff mit der Errichtung eines Bankhauses in Fürth. Schnell kam man auf die Idee, das alte, reparaturbedürftige Geleitsamtshaus am unteren [[Marktplatz|Markt]] abzureißen, durch einen Neubau zu ersetzen und dort neben dem Geleitsamt auch die neue Banco mit einzurichten. Obwohl zu erkennen war, dass die Pläne des neuen Gebäudes nicht den Ansprüchen genügen würden, wurde unmittelbar nach Ostern [[1795]] mit dem Abbruch des alten Geleitsamtsgebäudes begonnen. Als Bauleiter für den Abbruch – und auch für den späteren Neubau –  wurde der Mitarbeiter von Baudirektor Bischoff, Franz Xaver Keim – der spätere kgl. preußische, dann kgl. bayerische Bauinspektor und Kreisbaurat –, eingesetzt.<ref>Kurt Müller: Karl Alexander Heideloffs verwandtschaftliches Umfeld in Nürnberg. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 77, 1990, S. 161</ref> Schnell zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. Nicht nur, dass die benötigten Baumaterialien schwer zu beschaffen waren, auch stellte sich heraus, dass das neue Gebäude die zusätzlichen Räume für eine Bank nicht würde aufnehmen können. So zog die Bank die Konsequenzen und eröffnete ihren Hauptsitz am [[1. November]] [[1795]] im Hause [[Alexanderstraße 12]]. Nachdem Hardenberg endgültig von einer Zusammenlegung von Bank und Geleitsamt Abstand genommen hatte, entschied sich am [[2. Mai]] [[1796]] die Kammer in Ansbach für die Errichtung eines dreistöckigen Geleitsamtsgebäudes auf dem alten Platz. Nach weiteren, teils witterungsbedingten Bauverzögerungen, war das neue Fürther Geleitshaus im November [[1797]] weitgehend fertiggestellt.
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Nach seiner Räumung durch das Gericht im Sommer [[1900]] ging das alte Amtsgerichtsgebäude in den Besitz der Stadt Fürth über.
 
Nach seiner Räumung durch das Gericht im Sommer [[1900]] ging das alte Amtsgerichtsgebäude in den Besitz der Stadt Fürth über.
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Es befand sich dort bis zum Jahr [[1968]]. Es wurde im Zuge der [[Flächensanierung]] abgerissen.
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Es befand sich dort bis zum Jahr [[1968]]. Es wurde im Zuge der [[Flächensanierung]] abgerissen. Das Gebäude [[Königstraße 42]] (Sparkasse) steht heute an seiner Stelle.
 
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Heute existiert nur noch die neu erbaute [[Geleitsgasse]] am ehemaligen Standort des Geleitshauses. Das Haus Königstraße 42 (Sparkasse) steht heute an seiner Stelle.
      
==Literatur==
 
==Literatur==
 
* Rudolf Memmert: ''Das Amtsgericht Fürth, seine Geschichte und Amtsgebäude in der preußischen und bayerischen Zeit''. In: Fürther Heimatblätter, 1963/1-2, S. 17 - 29
 
* Rudolf Memmert: ''Das Amtsgericht Fürth, seine Geschichte und Amtsgebäude in der preußischen und bayerischen Zeit''. In: Fürther Heimatblätter, 1963/1-2, S. 17 - 29
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* {{BuchQuelle|Fürth - Eine Stadtgeschichte für Liebhaber (Buch)|Seite=28-29}}
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
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* [[Geleitsmann]]
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* [[Geleitsgasse (ehemals)]]
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* [[Königstraße]]
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* [[Königstraße 42]]
 
* [[Älteste Stadtansicht Fürths]]
 
* [[Älteste Stadtansicht Fürths]]
 
* [[Amtsgericht]]
 
* [[Amtsgericht]]
 
* [[Fürther Jubiläumsmeile]]
 
* [[Fürther Jubiläumsmeile]]
 
* [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad]]
 
* [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad]]
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==Weblinks==
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{{Quelle Wikipedia|Geleitrecht}}
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==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
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