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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
=== Name und frühe Nutzung ===
 
=== Name und frühe Nutzung ===
Der Ortsname leitet sich vom Flurnamen ''Hart'', ''Hard'' oder ''Haard'', einem Namen für bewaldete Höhenzüge<ref>[http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/woerterbuecher/index,page=2107024.html Hardt auf wissen.de]</ref>, ab. Der Begriff wird im deutschen Sprachraum in verschiedenen sprachlichen Varianten mit d, t oder th am Ende verwendet. Er erscheint häufig in Waldnamen wie Hardtwald (bei Karlsruhe) und in Ortsnamen wie Haardt oder Harthausen. Ein Rest des Waldes ist der kleine Eichenwald an der Stiftungsstraße und ein kleines Waldstück südlich der alten [[Würzburger Straße]] kurz vor dem [[Main-Donau-Kanal]].
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Der Ortsname leitet sich vom Flurnamen ''Hart'', ''Hard'' oder ''Haard'', einem Namen für bewaldete Höhenzüge<ref>[http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/woerterbuecher/index,page=2107024.html Hardt auf wissen.de]</ref>, ab. Der Begriff wird im deutschen Sprachraum in verschiedenen sprachlichen Varianten mit d, t oder th am Ende verwendet. Er erscheint häufig in Waldnamen wie Hardtwald (bei Karlsruhe) und in Ortsnamen wie Haardt oder Harthausen.
[[Datei:Gasthof Grüner Baum 1932 (4).jpg|thumb|right|Begrüßung Gustav Adolfs auf der Hard, historisches Wandgemälde von [[Karl Hemmerlein]]]]
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[[Datei:Gasthof Grüner Baum 1932 (4).jpg|mini|right|Begrüßung Gustav Adolfs auf der Hard, historisches Wandgemälde von [[Karl Hemmerlein]]]]
Der kleine Höhenzug liegt zwischen dem Farrnbachtal im Norden und dem [[Scherbsgraben (Gewässer)|Scherbsgraben]] im Süden. An der Nordseite verlief seit dem Mittelalter die alte [[Reichsstraßen|Reichsstraße]] von Frankfurt nach Regensburg, die bei [[Burgfarrnbach]] den [[Farrnbach]] überquerte und über die Anhöhe zur [[Furt Fürth|Furt]] an der [[Rednitz]] führte (heutige [[Würzburger Straße]]). Im Mittelalter hatten die Fürther Bauern und Köhler Anrechte auf eine festgelegte Menge Holz aus dem Wald.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 35</ref>
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[[Datei:Gedenktafel Komotauer Straße.jpg|mini|hochkant|Gedenktafel zum Lager Gustav Adolfs auf der Hard]]
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Der kleine Höhenzug liegt zwischen dem Farrnbachtal im Norden und dem [[Scherbsgraben (Gewässer)|Scherbsgraben]] im Süden. An der Nordseite verlief seit dem Mittelalter die alte [[Reichsstraßen|Reichsstraße]] von Frankfurt nach Regensburg, die bei [[Burgfarrnbach]] den [[Farrnbach]] überquerte und über die Anhöhe zur [[Furt Fürth|Furt]] an der [[Rednitz]] führte (heutige [[Würzburger Straße]]). Im Mittelalter hatten die Fürther Bauern und Köhler Anrechte auf eine festgelegte Menge Holz aus dem Wald.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 35</ref> Der Hohlweg des [[Fritz-Mailaender-Weg]]s ist wahrscheinlich durch den Transport von Rohholz von der Hard mittels [[Wikipedia:Rückepferd|Rückepferde]] entstanden.
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Nach der Rodung wurde die Hard nicht kultiviert oder landwirtschaftlich genutzt; überliefert ist aber die militärische Nutzung. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] lagerte König [[Gustav Adolf]] mit seiner Armee mehrmals auf der Hardhöhe, so im März 1632 vor dem Einzug in Nürnberg. Im September 1632 zur Schlacht an der Alten Veste wurde ein befestigtes Feldlager errichtet, der Lagerwall verlief ungefähr entlang der heutigen [[Hardstraße]]. Eine Gedenktafel auf dem Platz vor der U-Bahn-Station Hardhöhe erinnert an das historische Ereignis.  
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Nach der Rodung wurde die Hard nicht kultiviert oder landwirtschaftlich genutzt; überliefert ist aber die militärische Nutzung. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] lagerte König [[Gustav Adolf]] mit seiner Armee mehrmals auf der Hardhöhe, so im März 1632 vor dem Einzug in Nürnberg. Im September 1632 zur Schlacht an der Alten Veste wurde ein befestigtes Feldlager errichtet, der Lagerwall verlief ungefähr entlang der heutigen [[Hardstraße]]. Eine Gedenktafel auf dem Platz vor der U-Bahn-Station Hardhöhe erinnert an das historische Ereignis.<ref>[[Die Bürgermeister in der Flohkammer (Buch)]], S. 43, 47 f.</ref>
    
Einer weitere Rodung erfolgte [[1725]], als die Dompropstei "den auf der Haard befindlichen Wald mit seinen starken Bäumen niederfällen" ließ.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 126</ref>
 
Einer weitere Rodung erfolgte [[1725]], als die Dompropstei "den auf der Haard befindlichen Wald mit seinen starken Bäumen niederfällen" ließ.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 126</ref>
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Später wurden auf der Hardhöhe Militärparaden abgehalten, unter anderem von der [[wikipedia:Reichsarmee|Reichsarmee]] im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] sowie durch die neuen Machthaber, nachdem Fürth [[1792]] [[Königreich Preußen|preußisch]] und [[1806]] [[Königreich Bayern|bayerisch]] geworden war. Das Gebiet gehörte überwiegend zur Gemeinde [[Unterfürberg]] (eingemeindet 1901), der Nordteil zu [[Unterfarrnbach]] (eingemeindet 1918). Erschlossen wurde die Hardhöhe außer von der Reichsstraße im Norden und der Straße nach Unterfürberg im Süden (heute [[Cadolzburger Straße]]) von einer kleinen Straße, die vom Wiesengrund auf die Anhöhe führte, die heutige [[Hardstraße]]. Außerdem führte in Nord-Süd-Richtung die Straße [[In der Lache]] von [[Unterfarrnbach]] nach [[Unterfürberg]] über die Hard (heute [[Hamburger Straße]], [[Allensteiner Straße]], [[Lycker Straße]]) und vom höchsten Punkt ein Weg nach [[Oberfürberg]] (ehemalige [[Vogelstraße]]). (Siehe [[Karte 1910]])
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Später wurden auf der Hardhöhe Militärparaden abgehalten, unter anderem von der [[wikipedia:Reichsarmee|Reichsarmee]] im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] sowie durch die neuen Machthaber, nachdem Fürth [[1792]] [[Königreich Preußen|preußisch]] und [[1806]] [[Königreich Bayern|bayerisch]] geworden war. Das Gebiet gehörte überwiegend zur Gemeinde [[Unterfürberg]] (eingemeindet 1901), der Nordteil zu [[Unterfarrnbach]] (eingemeindet 1918). Erschlossen wurde die Hardhöhe außer von der Reichsstraße im Norden und der Straße nach Unterfürberg im Süden (heute [[Cadolzburger Straße]]) von einer kleinen Straße, die vom Wiesengrund auf die Anhöhe führte, die heutige [[Hardstraße]]. Außerdem führte in Nord-Süd-Richtung die Straße [[In der Lache]] von [[Unterfarrnbach]] nach [[Unterfürberg]] über die Hard (heute [[Hamburger Straße]], [[Allensteiner Straße]], [[Lycker Straße]]) und vom höchsten Punkt ein Weg nach [[Oberfürberg]] (ehemalige [[Vogelstraße]]). (Siehe [[Karte 1910]])
 
   
 
   
 
Nach der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden regelmäßig neue Pläne, das freie Gelände zu nutzen. [[1889]] wurde vorgeschlagen, einen Stadtpark anzulegen, Kasernen sollten [[1890]] dort entstehen, [[1902]] wurde die Hard als Standort eines neuen Krankenhauses vorgesehen. [[1907]] wurde auf ihr zu Ehren Otto von Bismarcks ein 17,5 Meter hoher [[Bismarckturm]] in etwa an der Stelle, an der heute die [[Heilig-Geist-Kirche]] steht, errichtet. In den 1920ern entstanden beim Bismarckturm ein Festplatz und ein Biergarten.
 
Nach der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden regelmäßig neue Pläne, das freie Gelände zu nutzen. [[1889]] wurde vorgeschlagen, einen Stadtpark anzulegen, Kasernen sollten [[1890]] dort entstehen, [[1902]] wurde die Hard als Standort eines neuen Krankenhauses vorgesehen. [[1907]] wurde auf ihr zu Ehren Otto von Bismarcks ein 17,5 Meter hoher [[Bismarckturm]] in etwa an der Stelle, an der heute die [[Heilig-Geist-Kirche]] steht, errichtet. In den 1920ern entstanden beim Bismarckturm ein Festplatz und ein Biergarten.
    
=== Hardsiedlung ===
 
=== Hardsiedlung ===
[[Datei:Flugplatzbahn 001.jpg|thumb|right|Häuser der Hardsiedlung an der [[Flugplatzbahn]]trasse]]
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[[Datei:Flugplatzbahn 001.jpg|mini|right|Häuser der Hardsiedlung an der [[Flugplatzbahn]]trasse]]
 
Schon 1904 wurde ein erster Bebauungsplan für die Hardhöhe ausgearbeitet und genehmigt, kam aber wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es nicht zur Ausführung. 1933/34 entstand die erste "Kleinsiedlung Harder Höhe" mit 114 Siedlerstellen (heute Allensteiner-, Mottlau-, Insterburger-, Hard- und Olivaer Straße) als [[wikipedia:Reichsheimstätte|Reichsheimstätte]]. Die Errichtung von Eigenheimsiedlungen für Arbeiter diente der NSDAP "zur Entproletarisierung des schaffenden Volkes". 1935 begann der Bau des 2. Bauabschnitts im Bereich der Zoppoter Straße (1 - 31), Tilsiter Straße (4 - 12, 5 - 19) Hardstraße (117 - 119) und Breslauer Straße (83 - 85). Die [[Marienburger Straße]] wurde erst nach dem Krieg beim Bau des Stadtteils Hardhöhe bebaut. Neben der "Waggon" entstand zwischen 1937 und 1939 noch eine weitere Siedlung ("Volkswohnsiedlung Wehlauer Straße").<ref>[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)]], S. 25 ff.</ref>
 
Schon 1904 wurde ein erster Bebauungsplan für die Hardhöhe ausgearbeitet und genehmigt, kam aber wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es nicht zur Ausführung. 1933/34 entstand die erste "Kleinsiedlung Harder Höhe" mit 114 Siedlerstellen (heute Allensteiner-, Mottlau-, Insterburger-, Hard- und Olivaer Straße) als [[wikipedia:Reichsheimstätte|Reichsheimstätte]]. Die Errichtung von Eigenheimsiedlungen für Arbeiter diente der NSDAP "zur Entproletarisierung des schaffenden Volkes". 1935 begann der Bau des 2. Bauabschnitts im Bereich der Zoppoter Straße (1 - 31), Tilsiter Straße (4 - 12, 5 - 19) Hardstraße (117 - 119) und Breslauer Straße (83 - 85). Die [[Marienburger Straße]] wurde erst nach dem Krieg beim Bau des Stadtteils Hardhöhe bebaut. Neben der "Waggon" entstand zwischen 1937 und 1939 noch eine weitere Siedlung ("Volkswohnsiedlung Wehlauer Straße").<ref>[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)]], S. 25 ff.</ref>
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Die neuen Bewohner gründeten 1934 die Siedlervereinigung Hard e. V., um die gegenseitige Nachbarschaftshilfe zu unterstützen und gemeinsame Geräte zu verwalten. Bis heute wird mit Ausflügen und Festen für den entstandenen Gemeinschaftssinn der Hardsiedler gesorgt. Die kleinen Doppelhäuser waren ursprünglich sehr spartanisch, die großen Gärten ermöglichten eine Eigenversorgung mit Gemüse. In den letzten Jahren werden immer mehr der alten Siedlungshäuser durch große Neubauten ersetzt.  
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Die neuen Bewohner gründeten 1934 die [[Siedlervereinigung Hard]] e. V., um die gegenseitige Nachbarschaftshilfe zu unterstützen und gemeinsame Geräte zu verwalten. Bis heute wird mit Ausflügen und Festen für den entstandenen Gemeinschaftssinn der Hardsiedler gesorgt. Die kleinen Doppelhäuser waren ursprünglich sehr spartanisch, die großen Gärten ermöglichten eine Eigenversorgung mit Gemüse. In den letzten Jahren werden immer mehr der alten Siedlungshäuser durch große Neubauten ersetzt.  
    
Südlich der Siedlung entstand bereits ab 1898 die Gartenanlage des südwestlichen Gartenbauvereins mit der gleichnamigen Gaststätte an der [[Stettiner Straße]] und in der Folgezeit die Gartenkolonie ''Segen der Erde''.
 
Südlich der Siedlung entstand bereits ab 1898 die Gartenanlage des südwestlichen Gartenbauvereins mit der gleichnamigen Gaststätte an der [[Stettiner Straße]] und in der Folgezeit die Gartenkolonie ''Segen der Erde''.
    
=== Die "Waggon" ===
 
=== Die "Waggon" ===
[[Datei:Gothaer Waggonfabrik.jpg|thumb|right|300px|Gothaer Waggonbaufabrik Mitte der 1920er Jahre]]
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[[Datei:Gothaer Waggonfabrik.jpg|mini|right|300px|Gothaer Waggonbaufabrik Mitte der 1920er Jahre]]
 
[[1919]]/[[1920|20]] baute die ''[[Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik]]'' ("Waggon") auf der Hard. Die Betriebsgebäude übernahm später ''[[Bachmann & Blumenthal]]'', das in die militärische Produktion des Dritten Reiches eingebunden wurde und einen Werksflugplatz und eine Startbahn erhielt, im Volksmund blieb jedoch der Name "Waggon" präsent. [[1938]] wurde auf Weisung des Reichsluftfahrtministeriums der Bismarckturm abgerissen. Die Luftstreitkräfte der [[US Army]] bombardierten im Februar [[1945]] die Firma, viele Häuser der ''Hardsiedlung'' wurden ebenfalls getroffen.
 
[[1919]]/[[1920|20]] baute die ''[[Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik]]'' ("Waggon") auf der Hard. Die Betriebsgebäude übernahm später ''[[Bachmann & Blumenthal]]'', das in die militärische Produktion des Dritten Reiches eingebunden wurde und einen Werksflugplatz und eine Startbahn erhielt, im Volksmund blieb jedoch der Name "Waggon" präsent. [[1938]] wurde auf Weisung des Reichsluftfahrtministeriums der Bismarckturm abgerissen. Die Luftstreitkräfte der [[US Army]] bombardierten im Februar [[1945]] die Firma, viele Häuser der ''Hardsiedlung'' wurden ebenfalls getroffen.
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=== Industrieflughafen ===
 
=== Industrieflughafen ===
[[Datei:Industrieflughafen A0726.jpg|thumb|right|Flugbetrieb am Industrieflughafen, um 1953]]
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[[Datei:Industrieflughafen A0726.jpg|mini|right|Flugbetrieb am Industrieflughafen, um 1953]]
 
Weil der Nürnberger Flughafen am Marienberg im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden war, wurde die Startbahn des ehemaligen Werkflugplatzes als [[Industrieflughafen_Fürth|provisorischer Flughafen]] eingerichtet. Er wurde bis zum [[6. April]] [[1955]] genutzt, dann war der neue Flughafen an seinem heutigen Standort im [[Knoblauchsland]] fertig.
 
Weil der Nürnberger Flughafen am Marienberg im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden war, wurde die Startbahn des ehemaligen Werkflugplatzes als [[Industrieflughafen_Fürth|provisorischer Flughafen]] eingerichtet. Er wurde bis zum [[6. April]] [[1955]] genutzt, dann war der neue Flughafen an seinem heutigen Standort im [[Knoblauchsland]] fertig.
 
Wenige Gebäude des alten Flughafens kann man noch auf der Hardhöhe finden, beispielsweise das Gebäude eines Möbelhauses an der Hardstraße. Auch ein Teil der Start- und Landebahn wurde als Grünfläche zwischen der Volta- und Gaußstraße erhalten.
 
Wenige Gebäude des alten Flughafens kann man noch auf der Hardhöhe finden, beispielsweise das Gebäude eines Möbelhauses an der Hardstraße. Auch ein Teil der Start- und Landebahn wurde als Grünfläche zwischen der Volta- und Gaußstraße erhalten.
 
<br clear="all" />
 
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=== Stadtteil Hardhöhe ===
 
=== Stadtteil Hardhöhe ===
[[Datei:Flughafensiedlung.jpg|thumb|left|Postkarte der neu entstandenen Siedlung, damals noch unter dem Namen "Flugplatzsiedlung"]]
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[[Datei:Flughafensiedlung.jpg|mini|left|Postkarte der neu entstandenen Siedlung, damals noch unter dem Namen "Flugplatzsiedlung"]]
 
[[Datei:Hardhoehe.jpg|miniatur|Modell der Hardhöhe 1955]]
 
[[Datei:Hardhoehe.jpg|miniatur|Modell der Hardhöhe 1955]]
[[Datei:Trabantenstadt Hardhöhe.jpg|thumb|right|Die "Trabantenstadt" aus der Luft, 1965]]
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[[Datei:Trabantenstadt Hardhöhe.jpg|mini|right|Die "Trabantenstadt" aus der Luft, 1965]]
 
Der Fürther Stadtbaurat [[Friedrich Hirsch]] stellte am [[7. April]] [[1955]] im Bauausschuss den Bebauungsplan für das Flugplatzgelände vor. Die Pläne waren schon seit längerer Zeit fertig, da die Stadt das Gelände auf der Hard nutzen wollte, um Maßnahmen gegen die Wohnungsnot der Nachkriegszeit ergreifen zu können. Eine Trabantenstadt nach den Städtebauvorstellungen der 1950er Jahre als aufgelockerte Stadt im Grünen mit Wohnungen, Kirche, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße|Schule]], [[Volksbücherei]] und Kindergarten sowie mit Geschäften, Post und Sparkasse sollte entstehen.
 
Der Fürther Stadtbaurat [[Friedrich Hirsch]] stellte am [[7. April]] [[1955]] im Bauausschuss den Bebauungsplan für das Flugplatzgelände vor. Die Pläne waren schon seit längerer Zeit fertig, da die Stadt das Gelände auf der Hard nutzen wollte, um Maßnahmen gegen die Wohnungsnot der Nachkriegszeit ergreifen zu können. Eine Trabantenstadt nach den Städtebauvorstellungen der 1950er Jahre als aufgelockerte Stadt im Grünen mit Wohnungen, Kirche, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße|Schule]], [[Volksbücherei]] und Kindergarten sowie mit Geschäften, Post und Sparkasse sollte entstehen.
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=== Industriegebiet Hardhöhe-West ===
 
=== Industriegebiet Hardhöhe-West ===
[[Datei:Norma Logo.svg.png|thumb|right|NORMA - die größte Neuansiedlung im Industriegebiet Hardhöhe West]]
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[[Datei:Norma Logo.svg.png|mini|right|NORMA - die größte Neuansiedlung im Industriegebiet Hardhöhe West]]
 
Seit 2010 entsteht westlich des Stadtteils Hardhöhe auf den bis dahin landwirtschaftlich genutzten Flächen das neue Industriegebiet Hardhöhe-West. Pläne über die Nutzung des Geländes zwischen der Wohnsiedlung und dem [[Main-Donau-Kanal]] gab es schon länger, in den 1980er Jahren entstand mit der Straße ''[[Am Annaberg]]'' ein erstes Teilstück, auf dem die Baumarktkette ''OBI'' ihren neuen Baumarkt errichtete und dafür den bereits vorhandenen Markt an der [[Würzburger Straße]] 171 schloss. Sehr konkret waren die Pläne des Versandhauses [[Quelle]], seine Hauptverwaltung von der östlichen Innenstadt auf die Hardhöhe zu verlagern. Die Firma hatte bereits große Flächen aufgekauft, als die ''Deutsche [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]]'' und der anschließende Neubau eines großen Versandlagers in Leipzig alle Pläne über den Haufen warfen. Nach der Insolvenz der Arcandor/Karstadt-Quelle-Gruppe übernahm die Stadt Fürth das Gelände und begann mit Planung und Bau des Gewerbegebiets.
 
Seit 2010 entsteht westlich des Stadtteils Hardhöhe auf den bis dahin landwirtschaftlich genutzten Flächen das neue Industriegebiet Hardhöhe-West. Pläne über die Nutzung des Geländes zwischen der Wohnsiedlung und dem [[Main-Donau-Kanal]] gab es schon länger, in den 1980er Jahren entstand mit der Straße ''[[Am Annaberg]]'' ein erstes Teilstück, auf dem die Baumarktkette ''OBI'' ihren neuen Baumarkt errichtete und dafür den bereits vorhandenen Markt an der [[Würzburger Straße]] 171 schloss. Sehr konkret waren die Pläne des Versandhauses [[Quelle]], seine Hauptverwaltung von der östlichen Innenstadt auf die Hardhöhe zu verlagern. Die Firma hatte bereits große Flächen aufgekauft, als die ''Deutsche [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]]'' und der anschließende Neubau eines großen Versandlagers in Leipzig alle Pläne über den Haufen warfen. Nach der Insolvenz der Arcandor/Karstadt-Quelle-Gruppe übernahm die Stadt Fürth das Gelände und begann mit Planung und Bau des Gewerbegebiets.
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===Öffentlicher Nahverkehr===
 
===Öffentlicher Nahverkehr===
[[Bild:Fürth U-Bahnhof Hardhöhe Eingang.jpg|thumb|Eingangsbereich des [[U-Bahnhof Hardhöhe|U-Bahnhofs Hardhöhe]]]]
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[[Bild:Fürth U-Bahnhof Hardhöhe Eingang.jpg|mini|Eingangsbereich des [[U-Bahnhof Hardhöhe|U-Bahnhofs Hardhöhe]]]]
 
Über die Stiftungsstraße, die [[Hardstraße]] und die [[Soldnerstraße]] sollte die Hardhöhe mit der [[Straßenbahn]] von der [[Billinganlage]] aus erschlossen werden. Die tropfenförmige Fläche zwischen [[Soldnerstraße|Soldner-]], [[Voltastraße|Volta-]] und [[Gaußstraße]] sollte eine Wendeschleife aufnehmen. Am [[2. Mai]] [[1961]] wurde die [[Buslinien#Ehemalige_Linien|Omnibuslinie 76]] (später Nummer [[Buslinie 176|176]]) als Provisorium bis zur Errichtung der Straßenbahnstrecke eingerichtet. Der Fahrplantakt war mit dem der Straßenbahn abgestimmt. Im Berufsverkehr fuhr der Bus alle fünf Minuten. Die Straßenbahnverlängerung wurde aber nie realisiert. Im Osten war der Stadtteil noch an die Buslinie [[Buslinien#Ehemalige_Linien|74]] nach Oberfürberg angeschlossen. Nach der Stilllegung der Straßenbahn in Fürth 1981 wurden die Buslinien bis zur jeweiligen Endhaltestelle der U-Bahn verlängert.<br>  
 
Über die Stiftungsstraße, die [[Hardstraße]] und die [[Soldnerstraße]] sollte die Hardhöhe mit der [[Straßenbahn]] von der [[Billinganlage]] aus erschlossen werden. Die tropfenförmige Fläche zwischen [[Soldnerstraße|Soldner-]], [[Voltastraße|Volta-]] und [[Gaußstraße]] sollte eine Wendeschleife aufnehmen. Am [[2. Mai]] [[1961]] wurde die [[Buslinien#Ehemalige_Linien|Omnibuslinie 76]] (später Nummer [[Buslinie 176|176]]) als Provisorium bis zur Errichtung der Straßenbahnstrecke eingerichtet. Der Fahrplantakt war mit dem der Straßenbahn abgestimmt. Im Berufsverkehr fuhr der Bus alle fünf Minuten. Die Straßenbahnverlängerung wurde aber nie realisiert. Im Osten war der Stadtteil noch an die Buslinie [[Buslinien#Ehemalige_Linien|74]] nach Oberfürberg angeschlossen. Nach der Stilllegung der Straßenbahn in Fürth 1981 wurden die Buslinien bis zur jeweiligen Endhaltestelle der U-Bahn verlängert.<br>  
 
Seit dem [[8. Dezember]] [[2007]] erschließt die [[U-Bahn|U-Bahnlinie]] ''U1'' den Stadtteil mit dem U-Bahnhof ''[[U-Bahnhof Hardhöhe|Hardhöhe]]''. Damit ist der bevölkerungsreiche Stadtteil optimal mit der Fürther Innenstadt, aber auch mit Nürnberg und dem gesamten Verkehrsnetz des Ballungsraumes verbunden. In Nord-Süd-Richtung verkehrt seitdem die Buslinie 171 in die benachbarten Stadtteile.<br>  
 
Seit dem [[8. Dezember]] [[2007]] erschließt die [[U-Bahn|U-Bahnlinie]] ''U1'' den Stadtteil mit dem U-Bahnhof ''[[U-Bahnhof Hardhöhe|Hardhöhe]]''. Damit ist der bevölkerungsreiche Stadtteil optimal mit der Fürther Innenstadt, aber auch mit Nürnberg und dem gesamten Verkehrsnetz des Ballungsraumes verbunden. In Nord-Süd-Richtung verkehrt seitdem die Buslinie 171 in die benachbarten Stadtteile.<br>  
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===Soziales Leben===
 
===Soziales Leben===
Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD.<ref>Ergebnisse der Stadtratswahl 2014: /www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf, Seite 50, 58, 65 </ref> <br>
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Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD.<ref>Portal Stadt Fürth: [https://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf Ergebnisse der Stadtratswahl 2014], Seiten 50, 58, 65 </ref> <br>
 
Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet.  Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“.<ref>Refarat IV für Soziale, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen</ref> Vermisst wurden ein Ansprechpartner vor Ort (Kümmerer) und ein öffentlicher Stadtteiltreffpunkt. Die Planungen für die Umsetzung der Ergebnisse laufen noch, ein Ergebnis des Projekts ist seit Oktober 2015 die Stelle einer Stadtteilbeauftragten mit Stadtteilbüro.
 
Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet.  Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“.<ref>Refarat IV für Soziale, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen</ref> Vermisst wurden ein Ansprechpartner vor Ort (Kümmerer) und ein öffentlicher Stadtteiltreffpunkt. Die Planungen für die Umsetzung der Ergebnisse laufen noch, ein Ergebnis des Projekts ist seit Oktober 2015 die Stelle einer Stadtteilbeauftragten mit Stadtteilbüro.
    
===Stadtverein Hardhöhe===
 
===Stadtverein Hardhöhe===
[[Datei:Stadtverein Fürth Nachrichtenblatt 1 2 1977.jpg|thumb|right|Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth Hardhöhe, Ausgabe 1/2 1977]]
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[[Datei:Stadtverein Fürth Nachrichtenblatt 1 2 1977.jpg|mini|right|Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth Hardhöhe, Ausgabe 1/2 1977]]
 
Um für die Interessen des  neuen Stadtteils und seiner Bewohner einzutreten wurde am 24. Mai 1964 der „Stadtverein ehem. Flughafen e. V.“ gegründet, später umbenannt in „Stadtverein Hardhöhe“.<ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 115</ref> Er war überparteiliches Sprachrohr gegenüber der Stadt und setzte sich für die Gestaltung des Wohngebiets ein. Die erste wichtige Aufgabe war die Findung eines Namens für den Stadtteil, der anfangs noch als Flughafen-Siedlung firmierte. Eine Befragung wurde organisiert, am Ende sprach sich in einer Bürgerversammlung die Mehrheit für „Hardhöhe“ aus. Der Verein wuchs schnell und hatte 1970 rund 5.000 Mitglieder.<ref>Fürther Nachrichten vom 28.12.1970</ref> In einem eigenen Nachrichtenblatt, das kostenlos verteilt wurde, hat der Verein aktuelle Stadtteilthemen diskutiert und Vorschläge der Bewohner aufgegriffen. Über 29 Jahre war der Vorsitzende Albrecht Dörfler die treibende Kraft des Vereins. <br>
 
Um für die Interessen des  neuen Stadtteils und seiner Bewohner einzutreten wurde am 24. Mai 1964 der „Stadtverein ehem. Flughafen e. V.“ gegründet, später umbenannt in „Stadtverein Hardhöhe“.<ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 115</ref> Er war überparteiliches Sprachrohr gegenüber der Stadt und setzte sich für die Gestaltung des Wohngebiets ein. Die erste wichtige Aufgabe war die Findung eines Namens für den Stadtteil, der anfangs noch als Flughafen-Siedlung firmierte. Eine Befragung wurde organisiert, am Ende sprach sich in einer Bürgerversammlung die Mehrheit für „Hardhöhe“ aus. Der Verein wuchs schnell und hatte 1970 rund 5.000 Mitglieder.<ref>Fürther Nachrichten vom 28.12.1970</ref> In einem eigenen Nachrichtenblatt, das kostenlos verteilt wurde, hat der Verein aktuelle Stadtteilthemen diskutiert und Vorschläge der Bewohner aufgegriffen. Über 29 Jahre war der Vorsitzende Albrecht Dörfler die treibende Kraft des Vereins. <br>
 
Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohngebiet zu fördern, wurde 1965 ein Sommerfest durchgeführt, das sich in den folgenden Jahren schnell zu einem der großen [[Hardkärwa |Stadtteilfeste]] in Fürth entwickelte. Ein unerfüllter Wunsch blieb aber die Forderung nach einem Gemeinschaftshaus. Nach 1993 wurde es ruhig in dem Stadtverein, seit der Jahrtausendwende ist der Verein nicht mehr aktiv.
 
Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohngebiet zu fördern, wurde 1965 ein Sommerfest durchgeführt, das sich in den folgenden Jahren schnell zu einem der großen [[Hardkärwa |Stadtteilfeste]] in Fürth entwickelte. Ein unerfüllter Wunsch blieb aber die Forderung nach einem Gemeinschaftshaus. Nach 1993 wurde es ruhig in dem Stadtverein, seit der Jahrtausendwende ist der Verein nicht mehr aktiv.
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Der neue Stadtteil wurde entsprechend den damaligen Städtebauvorstellungen als aufgelockerte, durchgrünte und ganzheitliche Stadt geplant, weg von den Mietskasernen und grauen Hinterhöfen. Starken Einfluss hatten offensichtlich die Ideen des bekannten Städteplaners  Hans Bernhard Reichow mit seiner „organischen Stadtbaukunst“.<ref name="Reichow"/> Elemente einer solchen Stadt sind breite Grünzüge für den Luftaustausch, bogenförmige, begrünte Wohnstraßen, getrennte Fußwege ins Zentrum und eine aufgelockerte Bebauung mit unterschiedlichen Bauformen. Die „Stadtlandschaft“ der neuen Siedlung sollte vom Kern mit seinen Hochhäusern stufenweise in die angrenzende Landschaft führen, im Süden und Westen mit einem breiten Gürtel an Kleingärten.
 
Der neue Stadtteil wurde entsprechend den damaligen Städtebauvorstellungen als aufgelockerte, durchgrünte und ganzheitliche Stadt geplant, weg von den Mietskasernen und grauen Hinterhöfen. Starken Einfluss hatten offensichtlich die Ideen des bekannten Städteplaners  Hans Bernhard Reichow mit seiner „organischen Stadtbaukunst“.<ref name="Reichow"/> Elemente einer solchen Stadt sind breite Grünzüge für den Luftaustausch, bogenförmige, begrünte Wohnstraßen, getrennte Fußwege ins Zentrum und eine aufgelockerte Bebauung mit unterschiedlichen Bauformen. Die „Stadtlandschaft“ der neuen Siedlung sollte vom Kern mit seinen Hochhäusern stufenweise in die angrenzende Landschaft führen, im Süden und Westen mit einem breiten Gürtel an Kleingärten.
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[[Bild:Kopernikusstraße-Hasen.jpeg|thumb|Feldhasen in der Kopernikusstraße hinter der Turnhalle]]
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[[Bild:Kopernikusstraße-Hasen.jpeg|mini|Feldhasen in der Kopernikusstraße hinter der Turnhalle]]
 
Es dauerte natürlich viele Jahre, bis aus den kahlen Bauflächen naturnahe Grünflächen wurden. Aber 50 Jahre später prägen das Bild des Stadtteils nicht mehr allein die Hochhäuser und Wohnanlagen, sondern hohe Bäume, Hecken, zugewachsene Gärten, kleine Grünzüge und die Grünanlage auf der früheren Landebahn. Mancher Häuslebauer hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass aus den frisch gepflanzten Bäumchen im kleinen Garten später große Obstbäume und riesige Nadelbäume werden. Die vielen Bäume sind positiv für das Kleinklima und die Luftqualität, Industriebetriebe mit starker Emission fehlen. Während die privaten Gärten eine große Vielfalt an Pflanzen beherbergen, sind die meisten Grünflächen zwischen den Wohnanlagen mit den regelmäßig gemähten Rasenflächen etwas eintönig – etwas Mut für eine bunte Blumenwiese fehlt offensichtlich.
 
Es dauerte natürlich viele Jahre, bis aus den kahlen Bauflächen naturnahe Grünflächen wurden. Aber 50 Jahre später prägen das Bild des Stadtteils nicht mehr allein die Hochhäuser und Wohnanlagen, sondern hohe Bäume, Hecken, zugewachsene Gärten, kleine Grünzüge und die Grünanlage auf der früheren Landebahn. Mancher Häuslebauer hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass aus den frisch gepflanzten Bäumchen im kleinen Garten später große Obstbäume und riesige Nadelbäume werden. Die vielen Bäume sind positiv für das Kleinklima und die Luftqualität, Industriebetriebe mit starker Emission fehlen. Während die privaten Gärten eine große Vielfalt an Pflanzen beherbergen, sind die meisten Grünflächen zwischen den Wohnanlagen mit den regelmäßig gemähten Rasenflächen etwas eintönig – etwas Mut für eine bunte Blumenwiese fehlt offensichtlich.
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* Gwendolyn Kuhn: ''Alle Grundstücke sind verkauft - Gewerbegebiet Hardhöhe West: Firma Solectrix schließt die letzte Lücke''. In: Fürther Nachrichten vom 18. Mai 2018 (Druckausgabe)
 
* Gwendolyn Kuhn: ''Alle Grundstücke sind verkauft - Gewerbegebiet Hardhöhe West: Firma Solectrix schließt die letzte Lücke''. In: Fürther Nachrichten vom 18. Mai 2018 (Druckausgabe)
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* Gwendolyn Kuhn: ''Die Hardhöhe fühlt sich abgehängt''. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juni 2021 (Druckausgabe)
    
== Siehe auch==
 
== Siehe auch==
 
* [[Straßennamen auf der Hardhöhe]]
 
* [[Straßennamen auf der Hardhöhe]]
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* [[Gewerbegebiet Hardhöhe West]]
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* [[Westwinkel]]
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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