In der Mitte des 19. Jahrhunderts erzielte die Handels- und Dienstleistungsbranche die höchste Beschäftigungszahl. Es folgten das Textilgewerbe und dann metallverarbeitende Betriebe. Während in Nürnberg zu dieser Zeit auf jeden zehnten Einwohner ein Betrieb kam, war es in Fürth ein Betrieb auf fast jeden fünften Einwohner. Das zahlenmäßig relativ große und aktive Handelsgewerbe war die Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung Fürths. Es bildete das Bindeglied zwischen Produzent und Verbraucher. [[1857]] lassen sich 469 Handelsberechtigungen für Fürth nachweisen.<ref>Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten von Fürth 1857, S. 3 - 29</ref> Gegenüber den dreißiger Jahren hatte sich das Handelsgewerbe noch einmal stark vermehrt. Dabei schwankte der Anteil der Juden beträchtlich, war aber im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil stets überdurchschnittlich hoch. In den fünfziger Jahren geriet der Handel allerdings in eine Krise, bedingt durch die rasche Ausdehnung des Agenturwesens der bekannten Nürnberger Händler. So sank die Anzahl der Handelskonzessionen von [[1857]] bis [[1865]] um gut 10 Prozent. Insbesondere der Schnittwaren- und Manufakturenwarenhandel ging zurück. Trotzdem kam es zu einem weiteren Anstieg der Bevölkerung. Ab [[1850]] entstand ein weiterer neuer Stadtteil, das ''Viertel hinter dem Rathaus''. Da auch die Entwicklung der Fabriken in der Altstadt an ihre Grenzen gestoßen war, zogen zugleich viele Firmen in das geräumigere Viertel. | In der Mitte des 19. Jahrhunderts erzielte die Handels- und Dienstleistungsbranche die höchste Beschäftigungszahl. Es folgten das Textilgewerbe und dann metallverarbeitende Betriebe. Während in Nürnberg zu dieser Zeit auf jeden zehnten Einwohner ein Betrieb kam, war es in Fürth ein Betrieb auf fast jeden fünften Einwohner. Das zahlenmäßig relativ große und aktive Handelsgewerbe war die Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung Fürths. Es bildete das Bindeglied zwischen Produzent und Verbraucher. [[1857]] lassen sich 469 Handelsberechtigungen für Fürth nachweisen.<ref>Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten von Fürth 1857, S. 3 - 29</ref> Gegenüber den dreißiger Jahren hatte sich das Handelsgewerbe noch einmal stark vermehrt. Dabei schwankte der Anteil der Juden beträchtlich, war aber im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil stets überdurchschnittlich hoch. In den fünfziger Jahren geriet der Handel allerdings in eine Krise, bedingt durch die rasche Ausdehnung des Agenturwesens der bekannten Nürnberger Händler. So sank die Anzahl der Handelskonzessionen von [[1857]] bis [[1865]] um gut 10 Prozent. Insbesondere der Schnittwaren- und Manufakturenwarenhandel ging zurück. Trotzdem kam es zu einem weiteren Anstieg der Bevölkerung. Ab [[1850]] entstand ein weiterer neuer Stadtteil, das ''Viertel hinter dem Rathaus''. Da auch die Entwicklung der Fabriken in der Altstadt an ihre Grenzen gestoßen war, zogen zugleich viele Firmen in das geräumigere Viertel. |