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Textersetzung - „Geburtshaus::“ durch „“
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|Nachname=Graumann
 
|Nachname=Graumann
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
|Geburtstag=12. Mai
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|Geburtsdatum=1878/05/12
|Geburtsjahr=1878
   
|Geburtsort=Fürth
 
|Geburtsort=Fürth
|Todestag=2. Juni
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|Todesdatum=1944/06/02
|Todesjahr=1944
   
|Todesort=Auschwitz
 
|Todesort=Auschwitz
 
|Beruf=Grafiker; Kunstmaler
 
|Beruf=Grafiker; Kunstmaler
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}}
 
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{{Familie
 
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|Name=Georg Graumann
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|Verwandtschaftsgrad=Vater
 
|Verwandtschaftsgrad=Vater
 
}}
 
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{{Familie
 
{{Familie
|Name=Maria Bamberger
+
|Person=Marie Bamberger
 
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
 
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
 
}}
 
}}
 
{{Familie
 
{{Familie
|Name=Carrie Bamberger
+
|Person=Carrie Bamberger
 
|Verwandtschaftsgrad=Tante
 
|Verwandtschaftsgrad=Tante
 
}}
 
}}
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== Leben ==
 
== Leben ==
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[[Datei:Knabenbildnis.jpg|miniatur|rechts|Gemälde Knabenbildnis von Julius Graumann um 1907]]
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[[Datei:Knabenbildnis.jpg|miniatur|rechts|Gemälde ''Knabenbildnis'' von Julius Graumann um [[1907]]]]
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[[Datei:Mädchen beim Malen.jpg|miniatur|Gemäde ''Mädchen beim Malen'' von Julius Graumann um [[1905]]]]
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Julius Graumann wurde am [[12. Mai]] [[1878]] als Sohn des Fürther Bankiers und Kaufmanns Gerson Graumann und seiner Frau Marie, geb. Bamberger, in der [[Geburtshaus::Friedrichstraße 4]] in Fürth geboren. [[1884]] zog die Familie nach [[Nürnberg]], wo er sein Abitur absolvierte. Anschließend ging er nach München an die private Malschule des österreichischen Landschafts- und Porträtmaler Heinrich Knirr. [[1898]] begann er ein Studium an der ''Akademie der Bildenden Künste München'' in der Malklasse von Carl von Marr. Zusätzlich war er Schüler bei Adolf Hölzel in seiner Dachauer Malchule. Ab [[1907]] folgten dann erste große Ausstellungen im Münchner Glaspalast, in [[Nürnberg]], Mannheim, Leipzig und Berlin, sowie im Folkwang-Museum Hagen, wo er in einer Gemeinschaftsausstellung mit Künstlern wie Henri Matisse seine Arbeiten zeigen durfte. Besonders sein ''Knabenbildnis'' erhielt dabei viele gute Kritiken. Im selben Jahr gründete er außerdem zusammen mit seinem Nürnberger Künstlerfreund Adolf Kertz eine ''Schule für Ornamentik und Malerei'' mit Sitz in der Amalienstraße 72 und später in der Zieblandstraße 14 in München.  
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Julius Graumann wurde am [[12. Mai]] [[1878]] als Sohn des Fürther Bankiers und Kaufmanns Gerson Graumann und seiner Frau Marie, geb. Bamberger, in der [[Friedrichstraße 4]] in Fürth geboren. [[1884]] zog die Familie nach [[Nürnberg]], wo er sein Abitur absolvierte.  
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Neben Großstadtszenen und Ansichten von Dachau malte er vor allem Porträts. [[1914]] erhielt er sogar den Auftrag den bayerischen König Ludwig III. zu malen, der dafür extra zu drei Malsitzungen in Julius Graumanns Atelier und Wohnung in der Schwabinger Ainmillerstraße kam, in der zu dieser Zeit die künstlerische Avantgarde mit Malern wie Wassily Kandinsky oder dem Schriftsteller Rainer Maria Rilke wohnte. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde Julius Graumann am [[2. September]] [[1915]] als Landsturmmann zum 2. bayerischen Infanterie-Regiment in München einzegogen, musste jedoch nicht an die Front.<ref>Vgl. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München - Abteilung IV Kriegsarchiv: Kriegstammrollen 1914-1918; Band: 4501. Kriegsstammrolle: Bd.5</ref> Mit der Entlassung aus dem Militärdienst im Oktober [[1918]] versuchte er nun an die Erfolge der Vorkriegszeit anzuschließen. Ende der 1920er Jahre erfolgte dann der Umzug nach Berlin. Mit der dortigen Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er [[1933]] über Zürich nach Paris. Möglich gemacht hatte dies der Tod seiner Tante Carrie Bamberger, deren Vermögen er geerbt hatte.
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Anschließend ging er nach München an die private Malschule des österreichischen Landschafts- und Porträtmaler Heinrich Knirr. [[1898]] begann er ein Studium an der ''Akademie der Bildenden Künste München'' in der Malklasse von Carl von Marr. <ref>Vgl. ''01871 Julius Graumann''. In: ''Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste München [[1884]] - [[1920]]'' - [http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1898/matrikel-01871 online abrufbar]</ref> Zusätzlich war er Schüler bei Adolf Hölzel in seiner Dachauer Malchule. Ab [[1907]] folgten dann erste große Ausstellungen im Münchner Glaspalast, in [[Nürnberg]], Mannheim, Leipzig und Berlin, sowie im Folkwang-Museum Hagen, wo er in einer Gemeinschaftsausstellung mit Künstlern wie Henri Matisse seine Arbeiten zeigen durfte. Besonders sein ''Knabenbildnis'' erhielt dabei viele gute Kritiken.
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Im selben Jahr gründete er außerdem zusammen mit seinem Nürnberger Künstlerfreund Adolf Kertz die ''Schule für Ornamentik und Malerei Graumann & Kertz'' mit Sitz in der Amalienstraße 72 und später in der Zieblandstraße 14 in München.
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Neben Großstadtszenen und Ansichten von Dachau malte er vor allem Porträts. [[1914]] erhielt er sogar den Auftrag den bayerischen König Ludwig III. zu malen, der dafür extra zu drei Malsitzungen in Julius Graumanns Atelier und Wohnung in der Schwabinger Ainmillerstraße kam, in der zu dieser Zeit die künstlerische Avantgarde mit Malern wie Wassily Kandinsky oder dem Schriftsteller Rainer Maria Rilke wohnte. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde Julius Graumann am [[2. September]] [[1915]] als Landsturmmann zum 2. bayerischen Infanterie-Regiment in München einzegogen, musste jedoch nicht an die Front. <ref>Vgl. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München - Abteilung IV Kriegsarchiv: Kriegstammrollen 1914-1918; Band: 4501. Kriegsstammrolle: Bd.5</ref>  
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Mit der Entlassung aus dem Militärdienst im Oktober [[1918]] versuchte er nun an die Erfolge der Vorkriegszeit anzuschließen. Ende der 1920er Jahre erfolgte dann der Umzug nach Berlin. Mit der dortigen Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er [[1933]] über Zürich nach Paris. Möglich gemacht hatte dies der Tod seiner Tante Carrie Bamberger, deren Vermögen er geerbt hatte.
    
Mit dem Einmarsch der Deutschen flüchtete Julius Graumann, der als Jude gefährdet war, [[1940]] über Toulouse ins südfranzösische Bagnères-de-Luchon, wo er später bei einer Razzia von der Gestapo entdeckt und daraufhin am 25. Mai [[1944]] im Sammellager von Drancy interniert wurde. Am [[30. Mai]] [[1944]] deportierte man ihn von dort aus nach Auschwitz. <ref>Vgl. [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref> 3 Tage darauf wurde er dort in den Gaskammern am [[2. Juni]] ein Opfer der Shoah.   
 
Mit dem Einmarsch der Deutschen flüchtete Julius Graumann, der als Jude gefährdet war, [[1940]] über Toulouse ins südfranzösische Bagnères-de-Luchon, wo er später bei einer Razzia von der Gestapo entdeckt und daraufhin am 25. Mai [[1944]] im Sammellager von Drancy interniert wurde. Am [[30. Mai]] [[1944]] deportierte man ihn von dort aus nach Auschwitz. <ref>Vgl. [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref> 3 Tage darauf wurde er dort in den Gaskammern am [[2. Juni]] ein Opfer der Shoah.   
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* Peter Kertz: ''Der Maler Julius Graumann ([[1878]] - [[1944]]). Die Wiederentdeckung eines Verschollenen'', München [[2004]]
 
* Peter Kertz: ''Der Maler Julius Graumann ([[1878]] - [[1944]]). Die Wiederentdeckung eines Verschollenen'', München [[2004]]
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==Weblinks==
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* [http://www.julius-graumann.de julius-graumann.de]
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==Lokalberichterstattung==
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*Regina Urban: ''Erinnerung an fast vergessene Künstler - Die Kunstgalerie zeigt Werke von Adolf Kertz und Julius Graumann''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom [[12. Juli]] [[2008]] - [http://www.nordbayern.de/kultur/furth-erinnerung-an-fast-vergessene-kunstler-1.997154 online abrufbar]
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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