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[[Bild:AK Tietz.jpg|thumb|right]]
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[[Bild:AK Tietz.jpg|thumb|right|das ehemalige Kaufhaus Tietz am Kohlenmarkt]]
[[Bild:Tietz Kohlenmarkt.jpg|thumb|right|Das ehemalige Kaufhaus Tietz am Kohlenmarkt.]]
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[[Bild:Tietz Kohlenmarkt.jpg|thumb|right|Zustand nach Renovierung 2010]]
[[Datei:Personal-Ausflug Warenhaus Tietz.jpg|miniatur|Belegschaft des Kaufhauses bei einem Betriebsausflug um 1910]]
   
Das Fürther '''Kaufhaus Tietz'''  - '''Warenhaus Tietz''' wurde [[1900]] am [[Kohlenmarkt 4]] erbaut und eröffnet. Das Fürther Warenhaus Tietz wurde unter dem renommierten Architekten [[Adam Egerer]] erbaut, ihm musste das [[1835]] erbaute ''Waßmuth'sche Haus'' weichen, das die Wirtschaft "[[Zum Walfisch]]" beherbergte.  
 
Das Fürther '''Kaufhaus Tietz'''  - '''Warenhaus Tietz''' wurde [[1900]] am [[Kohlenmarkt 4]] erbaut und eröffnet. Das Fürther Warenhaus Tietz wurde unter dem renommierten Architekten [[Adam Egerer]] erbaut, ihm musste das [[1835]] erbaute ''Waßmuth'sche Haus'' weichen, das die Wirtschaft "[[Zum Walfisch]]" beherbergte.  
    
Die Devise der Warenhäuser war: ''billig verkaufen, um viel zu verkaufen, und viel verkaufen, um billig zu verkaufen''. Beliebt waren auch in Fürth die sogenannten "Weißen Wochen". Das waren verkaufsärmere Wintertage, an denen das Kaufhaus Kunden mit tollen Angeboten bei Haushaltswaren, z. B. Bettwäsche, Gardinen, elektrische Geräte, anlockte.
 
Die Devise der Warenhäuser war: ''billig verkaufen, um viel zu verkaufen, und viel verkaufen, um billig zu verkaufen''. Beliebt waren auch in Fürth die sogenannten "Weißen Wochen". Das waren verkaufsärmere Wintertage, an denen das Kaufhaus Kunden mit tollen Angeboten bei Haushaltswaren, z. B. Bettwäsche, Gardinen, elektrische Geräte, anlockte.
 
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== Gründung und Vorkriegsjahre bis 1938 ==
 
== Gründung und Vorkriegsjahre bis 1938 ==
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[[Datei:Personal-Ausflug Warenhaus Tietz.jpg|miniatur|Belegschaft des Kaufhauses bei einem Betriebsausflug um 1910]]
 
[[1897]] kaufte Julius Tietz das Grundstück samt Gebäude und ließ auf dem Grundstück das neue Kaufhaus bauen. Hierzu stellte Julius Tietz im Mai [[1897]] beim Stadtmagistrat den Antrag, das erworbene Waßmut'sche Haus abzureißen und anschließend einen Neubau zu errichten. Geplant war eines der ersten Kaufhäuser in Bayern von der Firma Hermann Tietz und Co. (später Hertie) in Fürth zu erbauen. Der Bruder des Firmengründers, Hermann Tietz, errichtet das Kaufhaus u. a. in Fürth, um die Warenhäuser in Süddeutschland zu etablieren. Neben dem Kaufhaus in Fürth mit 900 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche existierten somit weitere Kaufhäuser in Nürnberg und Bamberg mit jeweils ca. 1.900 m<sup>2</sup> und in München mit 3.500 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche. Das Kaufhaus in Fürth fällt mit den 900 m<sup>2</sup> eher etwas bescheiden aus, da es im Gegensatz zu den anderen Kaufhäusern der Fa. Tietz nur die Bewohner der Stadt Fürth direkt ansprach, also ein kleineres Einzugsgebiet hatte. In den dreißiger Jahren umfasste das Kaufhaus Tietz knapp 50 Beschäftigte.  
 
[[1897]] kaufte Julius Tietz das Grundstück samt Gebäude und ließ auf dem Grundstück das neue Kaufhaus bauen. Hierzu stellte Julius Tietz im Mai [[1897]] beim Stadtmagistrat den Antrag, das erworbene Waßmut'sche Haus abzureißen und anschließend einen Neubau zu errichten. Geplant war eines der ersten Kaufhäuser in Bayern von der Firma Hermann Tietz und Co. (später Hertie) in Fürth zu erbauen. Der Bruder des Firmengründers, Hermann Tietz, errichtet das Kaufhaus u. a. in Fürth, um die Warenhäuser in Süddeutschland zu etablieren. Neben dem Kaufhaus in Fürth mit 900 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche existierten somit weitere Kaufhäuser in Nürnberg und Bamberg mit jeweils ca. 1.900 m<sup>2</sup> und in München mit 3.500 m<sup>2</sup> Verkaufsfläche. Das Kaufhaus in Fürth fällt mit den 900 m<sup>2</sup> eher etwas bescheiden aus, da es im Gegensatz zu den anderen Kaufhäusern der Fa. Tietz nur die Bewohner der Stadt Fürth direkt ansprach, also ein kleineres Einzugsgebiet hatte. In den dreißiger Jahren umfasste das Kaufhaus Tietz knapp 50 Beschäftigte.  
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== Die Zeit ab 1945 ==
 
== Die Zeit ab 1945 ==
Nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte Hermann Sprickmann-Kerkerinck erneut treuhänderisch den Nachlass übernehmen. Es folgen weitere Wechsel der Besitzer: ab [[1949]] übernahmen Theo Hartner und seine Frau Margarete Pfeifer aus Velden die Geschäfte in Fürth. Zuvor war der Teilhaber des Kaufhauses verstorben. Am [[24. März]] [[1952]] führte das ''Kaufhaus Weißer Turm'', wie es inzwischen hieß, als erstes Kaufhaus in Fürth die Selbstbedienung ein. Im 260 m<sup>2</sup> großen Untergeschoss konnte man mit Handkörbchen und Wagen herumgehen und sich selbst mit Haushaltsartikeln und Lebensmitteln versorgen.
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[[Datei:Kaufhaus Weißer Turm.jpg|thumb|right|Kaufhaus weißer Turm in den 1960er Jahren]]
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Nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte Hermann Sprickmann-Kerkerinck erneut treuhänderisch den Nachlass übernehmen. Es folgen weitere Wechsel der Besitzer: ab [[1949]] übernahmen Theo Hartner und seine Frau Margarete Pfeifer aus Velden die Geschäfte in Fürth. Zuvor war der Teilhaber des Kaufhauses verstorben. Am [[24. März]] [[1952]] führte das ''Kaufhaus weißer Turm'', wie es inzwischen hieß, als erstes Kaufhaus in Fürth die Selbstbedienung ein. Im 260 m<sup>2</sup> großen Untergeschoss konnte man mit Handkörbchen und Wagen herumgehen und sich selbst mit Haushaltsartikeln und Lebensmitteln versorgen.
    
Bis in die 1970er Jahre führte Pfeifer und ihr Sohn, der Rechtsanwalt Hans-Wolfgang Pfeifer, die Geschäfte, bevor das Unternehmen erneut den Eigentümer wechselte. Ernst G. Hartner, Sohn von Theo Hartner, übernahm die Geschäfte und baute das Gebäude für spätere Nutzer um. Zuvor war das Kaufhaus am Kohlenmarkt am [[30. Juni]] [[1968]] geschlossen worden, da es in der "alten Form nicht mehr rentabel weiterzuführen war". Mit der Schließung des Kaufhauses ging auch die Schließung des Restaurants für ca. 100 Personen im 2. OG einher, das zunächst ab [[1950]] im 1. OG war, aber [[1952]] in das 2. OG verlegt wurde. Erschwerend kam hinzu, dass bereits seit [[1966]] eine Veränderungssperre für das Altstadtsanierungsgebiet 2 durch die Stadt ausgesprochen wurde, so dass das Gebäude zunächst keiner größeren Veränderung zugeführt werden durfte. Ab 1968 übernahm das Erdgeschoss eine Lebensmittelfiliale, im 1. OG befand sich ab Februar [[1977]] eine Spielothek, im 2. OG eine Diskothek und ein Tanzcafé.  
 
Bis in die 1970er Jahre führte Pfeifer und ihr Sohn, der Rechtsanwalt Hans-Wolfgang Pfeifer, die Geschäfte, bevor das Unternehmen erneut den Eigentümer wechselte. Ernst G. Hartner, Sohn von Theo Hartner, übernahm die Geschäfte und baute das Gebäude für spätere Nutzer um. Zuvor war das Kaufhaus am Kohlenmarkt am [[30. Juni]] [[1968]] geschlossen worden, da es in der "alten Form nicht mehr rentabel weiterzuführen war". Mit der Schließung des Kaufhauses ging auch die Schließung des Restaurants für ca. 100 Personen im 2. OG einher, das zunächst ab [[1950]] im 1. OG war, aber [[1952]] in das 2. OG verlegt wurde. Erschwerend kam hinzu, dass bereits seit [[1966]] eine Veränderungssperre für das Altstadtsanierungsgebiet 2 durch die Stadt ausgesprochen wurde, so dass das Gebäude zunächst keiner größeren Veränderung zugeführt werden durfte. Ab 1968 übernahm das Erdgeschoss eine Lebensmittelfiliale, im 1. OG befand sich ab Februar [[1977]] eine Spielothek, im 2. OG eine Diskothek und ein Tanzcafé.  
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