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==Die Zuführung zur [[Metallspende]]==
 
==Die Zuführung zur [[Metallspende]]==
Als Denkmal aus Bronze ist auch das Mähnenschaf im Verzeichnis der Stadt vom 24. Mai 1940 für die [[Metallspende des deutschen Volkes]] aufgeführt und so begutachtet: ''„Das ‚Mähnenschaf‘ von Bildhauer Georgii im Stadtpark ist im Gartenbild eine besonders glückliche Schöpfung. Wegen seines Kunstwertes dürfte die Zuführung zur Metallspende abzulehnen sein.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37: Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung</ref> Im November 1940 stellte das Landesamt für Denkmalpflege fest: ''„Recht gute Arbeit, bei aller Naturhaftigkeit gut geformt … Das Landesamt empfiehlt Erhaltung.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> So kam es in der ersten Entschließung des Oberbürgermeisters vom 21. Januar 1941 zur Bewertung: „Mähnenschaf im Stadtpark: Bleibt erhalten.“
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Offenbar wurde schon im [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] die Zuführung der Bronzefigur zur Metallspende ins Auge gefasst. Im September [[1917]] forderte das Königl. Generalkonservatorium der Kunstdenkmale & Altertümer Bayerns für die Begutachtung von 5 in Fürth vorhandenen Bronzebildwerken von der Stadt Fotos an: ''Sind keine guten oder grösseren Photographien vorhanden, so genügen auch Ansichtskarten oder Dilettantenaufnahmen.'' Eines der fünf aufgeführten Kunstwerke war die "Tierdarstellung (Mähnenschaf) in Fürth (Neuer Stadtpark)". Entsprechende Aufnahmen wurden von der Stadt umgehend übersandt.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/311: Altertümer-, Heimat- und Naturschutz - Denkmal- und Naturpflege - Korrespondenzen, Schreiben vom 25. September 1917 und vom 4. Oktober 1917</ref> Weiteres wurde dann aber in der Sache offensichtlich nicht unternommen.
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Im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] ist das Mähnenschaf als Denkmal aus Bronze auch im Verzeichnis der Stadt vom 24. Mai 1940 für die [[Metallspende des deutschen Volkes]] aufgeführt und so begutachtet: ''„Das ‚Mähnenschaf‘ von Bildhauer Georgii im Stadtpark ist im Gartenbild eine besonders glückliche Schöpfung. Wegen seines Kunstwertes dürfte die Zuführung zur Metallspende abzulehnen sein.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37: Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung</ref> Im November 1940 stellte das Landesamt für Denkmalpflege fest: ''„Recht gute Arbeit, bei aller Naturhaftigkeit gut geformt … Das Landesamt empfiehlt Erhaltung.“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> So kam es in der ersten Entschließung des Oberbürgermeisters vom 21. Januar 1941 zur Bewertung: „Mähnenschaf im Stadtpark: Bleibt erhalten.“
    
Dies galt nur bis zur im Mai 1942 vom Reichsminister des Innern verordneten Aktion zur Abnahme der meisten Denkmäler, dabei wurde Anfang Juli 1942 auch die Figur des Mähnenschafs im Stadtpark abgenommen und im Bauhof eingelagert. In der Gewichtsaufstellung der abgenommenen Bronzeteile steht beim Mähnenschaf „230 kg“.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, 17.07.1942</ref> Zusammen mit den anderen eingelagerten Denkmalsteilen aus Bronze wurde das Mähnenschaf am 4. März 1944 im Bauhof von der Firma Hetzel & Co., Nürnberg, abgeholt und wohl noch im Laufe des Krieges in einem Kupferwerk im heutigen Polen eingeschmolzen – der letzte Beweis dafür fehlt.
 
Dies galt nur bis zur im Mai 1942 vom Reichsminister des Innern verordneten Aktion zur Abnahme der meisten Denkmäler, dabei wurde Anfang Juli 1942 auch die Figur des Mähnenschafs im Stadtpark abgenommen und im Bauhof eingelagert. In der Gewichtsaufstellung der abgenommenen Bronzeteile steht beim Mähnenschaf „230 kg“.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, 17.07.1942</ref> Zusammen mit den anderen eingelagerten Denkmalsteilen aus Bronze wurde das Mähnenschaf am 4. März 1944 im Bauhof von der Firma Hetzel & Co., Nürnberg, abgeholt und wohl noch im Laufe des Krieges in einem Kupferwerk im heutigen Polen eingeschmolzen – der letzte Beweis dafür fehlt.
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==Vorschläge von Prof. [[Josef Zeitler]] zum Ersatz der Figur==
 
==Vorschläge von Prof. [[Josef Zeitler]] zum Ersatz der Figur==
 
Im September [[1948]] sprach der Bildhauer Prof. Josef Zeitler aus Stuttgart bei Oberbürgermeister Dr. [[Hans Bornkessel|Bornkessel]] vor. Der gebürtige Fürther hatte 1939 den [[Mutterbrunnen]] geschaffen. Schon vor dem Treffen hatten die beiden wegen der Wiederherstellung dieses Brunnens korrespondiert, was vor allem an den hohen Kosten gescheitert war, und auch diesmal musste ihm Dr. Bornkessel erklären, dass bei der Finanzlage der Stadt kein Geld für ein Brunnenprojekt vorhanden sei, meinte aber: ''„Dagegen wäre es vielleicht möglich, die Tierplastik aus dem Stadtpark (Steinbock), die während der Nazizeit verschwunden und offenbar nunmehr vernichtet ist, durch eine Tierplastik zu ersetzen. Ich habe Herrn Prof. Zeitler nahegelegt, vielleicht ein Tier zu wählen, welches unserer Heimat etwas näher liegt, als gerade ein Steinbock (Gemse?).“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/77: Öffentliche Brunnen. Korrespondenzen, 9. September 1948</ref> Die Idee wollte der Oberbürgermeister mit Hilfe der „Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde“ verwirklichen.
 
Im September [[1948]] sprach der Bildhauer Prof. Josef Zeitler aus Stuttgart bei Oberbürgermeister Dr. [[Hans Bornkessel|Bornkessel]] vor. Der gebürtige Fürther hatte 1939 den [[Mutterbrunnen]] geschaffen. Schon vor dem Treffen hatten die beiden wegen der Wiederherstellung dieses Brunnens korrespondiert, was vor allem an den hohen Kosten gescheitert war, und auch diesmal musste ihm Dr. Bornkessel erklären, dass bei der Finanzlage der Stadt kein Geld für ein Brunnenprojekt vorhanden sei, meinte aber: ''„Dagegen wäre es vielleicht möglich, die Tierplastik aus dem Stadtpark (Steinbock), die während der Nazizeit verschwunden und offenbar nunmehr vernichtet ist, durch eine Tierplastik zu ersetzen. Ich habe Herrn Prof. Zeitler nahegelegt, vielleicht ein Tier zu wählen, welches unserer Heimat etwas näher liegt, als gerade ein Steinbock (Gemse?).“''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/77: Öffentliche Brunnen. Korrespondenzen, 9. September 1948</ref> Die Idee wollte der Oberbürgermeister mit Hilfe der „Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde“ verwirklichen.
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