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|Geburtsdatum=1833/01/10
 
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|Geburtsort=Fürth
 
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|Beruf=Architekt; Maurermeister
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|Todesdatum=1895/12/11
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|Beruf=Architekt; Maurermeister; Gemeindebevollmächtigter; Magistratsrat
 
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'''Paulus Müller''' (geb. [[10. Januar]] [[1833]] in Fürth<ref name="18 a/M 181">Stadtmagistrat Fürth: "Meisteraufnahms-Gesuch des Maurer-Gesellen Paulus Müller von hier", 1862; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/M 181</ref>) war ein Fürther Maurermeister und Architekt.
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'''Paulus Müller''' (geb. [[10. Januar]] [[1833]] in Fürth<ref name="18 a/M 181">Stadtmagistrat Fürth: "Meisteraufnahms-Gesuch des Maurer-Gesellen Paulus Müller von hier", 1862; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/M 181</ref>, gest. [[11. Dezember]] [[1895]] in Erlangen<ref name="PM">Familienbogen Müller, Paulus; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>) war ein Fürther Maurermeister und Architekt.
    
== Leben<ref name="18 a/M 181"/> ==
 
== Leben<ref name="18 a/M 181"/> ==
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1859 bestand Müller die Prüfung für Bewerber um eine Maurermeister-Konzession in den Städten I. und II. Klasse bei der k. Regierung von Mittelfranken. Das von der Königlichen Obersten Baubehörde in München am 13. August 1859 ausgestellte Prüfungszeugnis – Unterschrift [http://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=117327123 A. v. Schlichtegroll] –  wies ihm die Hauptnote 2,2 - also das Prädikat „sehr gut“ aus.
 
1859 bestand Müller die Prüfung für Bewerber um eine Maurermeister-Konzession in den Städten I. und II. Klasse bei der k. Regierung von Mittelfranken. Das von der Königlichen Obersten Baubehörde in München am 13. August 1859 ausgestellte Prüfungszeugnis – Unterschrift [http://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=117327123 A. v. Schlichtegroll] –  wies ihm die Hauptnote 2,2 - also das Prädikat „sehr gut“ aus.
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Am [[8. Januar]] [[1862]] erschien Paulus Müller, zusammen mit seiner Mutter Maria Gran und seinem Stiefvater Johann Gran, beim Polizeioffizianten Ott, erläuterte seinen Lebenslauf, übergab eine Reihe von Zeugnissen und stellte die Bitte: ''„Ein hochlöblicher Stadtmagistrat wolle mir eine neue Maurerconzession ertheilen und auf den Grund derselben die Ansässigmachungserlaubniß als Bürger hies. Stadt hochgeneigtes ertheilen.“''  
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Am [[8. Januar]] [[1862]] erschien Paulus Müller, zusammen mit seiner Mutter Maria Gran und seinem Stiefvater Johann Gran, beim Polizeioffizianten Ott, erläuterte seinen Lebenslauf, übergab eine Reihe von Zeugnissen und stellte die Bitte: ''„Ein hochlöblicher Stadtmagistrat wolle mir eine neue Maurerconzession ertheilen und auf den Grund derselben die Ansässigmachungserlaubniß als Bürger hies. Stadt hochgeneigtes ertheilen.“''<br />
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Schließlich wies Müller daraufhin, dass ihm auch die für die Ausübung des Gewerbes erforderlichen Mittel zu Gebote stehen. So habe er 270 f. (Gulden) gespart, die bei der hiesigen Sparkasse angelegt seien, erst kürzlich habe er 600 f. von der verstorbenen Tante aus Zirndorf geerbt, welche bei der königl. Bank in Nürnberg deponiert sind, und von seinem Stiefvater wird er zur Ansässigmachung 2.000 f. erhalten. Vor dem Amt gab seine Mutter ihre Einwilligung zur beabsichtigten Niederlassung ihres Sohnes und der Stiefvater verpflichtete sich, den genannten Barbetrag zu leisten.
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Die Konzessionsbewerbung wurde für vier Wochen öffentlich ausgehängt,  dazu mussten auch die beiden gemeindlichen Kollegien Stellung nehmen. Der Armenpflegschaftsrat teilte am 19. Februar mit, er habe nichts zu erinnern, und auch die Gemeindebevollmächtigten sprachen sich am 25. Februar für die Verleihung einer neuen Maurerkonzession aus. So fasste der Stadtmagistrat (Unterschriften [[Adolf John|John]], [[Johann Martin Meyer|Meyer]], [[Sigmund von Haller|Haller]]) mit der Begründung ''„auf die Zunahme begriffene Baulust hiesiger Stadt”'' am 27. Februar 1862 den Beschluss, dem Maurergesellen Paulus Müller eine neue Konzession und die Bürgeraufnahme zu gewähren. Dem Müller wurde der Beschluss am 3. März eröffnet und, da in zweiwöchiger Frist niemand Rekurs einlegte, konnte das Bürgerdekret sowie das Meisterrecht mit persönlicher Konzession für das Maurergewerbe am [[19. März]] [[1862]] erteilt werden. Dafür hatte Müller als Hiesiger die Aufnahmegebühr II. Klasse von 20 Gulden zu entrichten. Weiter verpflichtete er sich folgende gemeindliche Abgaben zu leisten: 2 f. als „Geschenk“ zum Hospital, einmalig 48 Xr. (Kreuzer) und 1 f. 48 Xr. jährliche Beitragszahlung für die Straßenbeleuchtung, 9 Xr. als wöchentliches Almosen sowie 4 Xr. als Beitrag zum Wanderunterstützungsverein. Zugleich musste er quittieren, dass er die „Feuerlösch- und Feuerordnung“ erhalten hat.
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Die Mutter von Paulus Müller, Anna Maria Gran, verwitwete Müller, starb am 1. September 1862. Bald darauf, am 11. Oktober 1862, ging der Maurermeister Müller mit Braut Johanna Babetta Strunz<ref name="Vorname">oft findet sich beim zweiten Vornamen statt Babetta auch Barbara, der Rufname war Johanna</ref> (geb. 4. Juni 1843 in Fürth) und Brautvater, dem Nachbar und Glasbeleger Adam Strunz (Eigentümer des Anwesens Blumenstraße 1), zum Amt und teilte seine beabsichtigte Verehelichung mit. Johanna Strunz übergab die erforderlichen Zeugnisse und ihr Vater seine Einwilligung zur beabsichtigten Heirat zu Protokoll. Zwei Tage später erteilte der Stadtmagistrat die Heiratserlaubnis.
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Der 5 Fuß, 11 Zoll und 6 Linien (1,74 m) große Paulus Müller stellte sich mustermäßig in vollständiger Uniform und Waffen laut „Receptions-Schein“ (Unterschrift Major Linz) vom 15. Januar 1866<ref>die Jahresangabe könnte auch ein Schreibversehen sein, denn eine Aufnahmewartezeit von 3 Jahren erscheint fraglich</ref> beim Kgl. Commando des Landwehrregiments Fürth vor. Er wurde dort der II. Grenadier-Compagnie des II. Bataillons „einverleibt“.
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Paulus Müller war Teilhaber der Firma Gebr. Müller und Gran<ref>Adressbuch von 1884</ref>, die am 12. Januar 1885 zur Fa. [[Leo Gran jr.]] umgewandelt wurde.<ref>Firmenbogen Gran, Johann Leonhard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> Seitdem war er Privatier.
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In den gemeindlichen Kollegien hatte Paulus Müller folgende Funktionen inne:<ref name="PM"/>
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* Gemeindebevollmächtigter vom 30. Juli 1881 bis Ende 1881, vom 11. November 1889 bis Ende 1891
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* Magistratsrat von 1891 bis zu seinem Tod (11. Dezember 1895)
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Seine Witwe Johanna Müller beantragte am 24. Juni das gebührenfreie Bürgerrecht und erhielt es am 4. September 1896.<ref name="18 a/M 181"/> Bald darauf verkaufte sie ihr Grundeigentum am Schwarzengarten an den Metallschlägermeister Martin Konrad Steidtner und zog am 1. November 1897 in die [[Königswarterstraße 58]]<ref>Adressbuch von 1899</ref>, ein Jahr später (29. Oktober 1898) in die Königswarterstraße 54 ½ (heute [[Königswarterstraße 54a|Königswarterstraße 54 a]]).<ref name="PM"/>
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== Familie ==
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Paulus Müller war verheiratet mit Johanna Barbara<ref name="Vorname"/>, geborene Strunz (geb. 4. Juni 1843, gest. 29. Juli 1899). Das Paar hatte insgesamt 6 Kinder, wobei das Zweitgeborene bereits knapp drei Wochen nach der Geburt und das vierte Kind, auch ein Knabe, im Alter von einem halben Jahr verstarben. Vier Kinder erreichten das Erwachsenenalter:<ref name="PM"/>
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* Johann Adam Müller (geb. 27. November 1863 in Fürth)
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* Marg. Sibylle Maria Müller (geb. 28. Januar 1867 in Fürth), verheiratet mit Joh. Hermann Isidor Müller (geb. 1. Februar 1859), Kaufmann aus Fürth
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* [[Konrad Müller|Johann Konrad Müller]] (geb. 1. September 1871 in Fürth)<ref>ab 6. März 1903 Inhaber der Fa. [[Leo Gran jr.]]</ref>
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* Eva Kat. Müller (geb. 13. November 1876 in Fürth)
    
== Wohn- und Geschäftssitze ==
 
== Wohn- und Geschäftssitze ==
 
* Schlehengasse 9 (ab 1890 [[Bogenstraße 2]])
 
* Schlehengasse 9 (ab 1890 [[Bogenstraße 2]])
* Blumenstraße 1 (ab 1890 [[Blumenstraße 46]] bzw. [[Blumenstraße 48]]) ab ca. 1879
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* Blumenstraße 1 (ab 1890 [[Blumenstraße 46]]) ab ca. 1879
    
== Werke ==
 
== Werke ==
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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== Bilder ==
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{{Bilder dieser Person}}
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