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===Der „Evangelische Arbeiterverein Schniegling – Poppenreuth“===
 
===Der „Evangelische Arbeiterverein Schniegling – Poppenreuth“===
[[1890]] gründete der Poppenreuther Pfarrer [[Karl Andreas Gutmann]] den „evangelischen Arbeiterverein Schniegling-Poppenreuth“. Damit wollte er in erster Linie die Handwerker des Ortsteils und auch die Arbeiter in den Hammerwerken an der Pegnitz ansprechen. Es war ihm ein Anliegen deren Entfremdung von der Kirche in dieser Industrialisierungsphase so weit wie möglich zu verhindern. 50 Gemeindeglieder gründeten den Verein und wählten dabei einen achtköpfigen Vorstand, in dem aber neben Handwerkern und Bauern aber lediglich zwei Arbeiter vertreten waren. Es ging ihnen in erster Linie weniger um gesellschaftspolitische Anliegen, als um die „Förderung geistiger und sittlicher Bildung nach den Grundsätzen der evang. Kirche und die Pflege anständiger Geselligkeit“, wie die Statuten ausführten.  
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[[1890]] gründete der Poppenreuther Pfarrer [[Karl Andreas Gutmann]] den „evangelischen Arbeiterverein Schniegling-Poppenreuth“. Damit wollte er in erster Linie die Handwerker des Ortsteils und auch die Arbeiter in den Hammerwerken an der Pegnitz ansprechen. Es war ihm ein Anliegen deren Entfremdung von der Kirche in dieser Industrialisierungsphase so weit wie möglich zu verhindern. 50 Gemeindeglieder gründeten den Verein und wählten dabei einen achtköpfigen Vorstand, in dem aber neben Handwerkern und Bauern aber lediglich zwei Arbeiter vertreten waren. Es ging ihnen in erster Linie weniger um gesellschaftspolitische Anliegen, als um die „''Förderung geistiger und sittlicher Bildung nach den Grundsätzen der evang. Kirche und die Pflege anständiger Geselligkeit''“, wie die Statuten ausführten.  
 
[[Datei:Schniegling Vereinsheim Kranichsaal.jpg|miniatur|right|Das Vereinshaus "Poppenreuth - Schniegling"]]
 
[[Datei:Schniegling Vereinsheim Kranichsaal.jpg|miniatur|right|Das Vereinshaus "Poppenreuth - Schniegling"]]
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===Das Vereinshaus===
 
===Das Vereinshaus===
 
Das Vereinshaus wurde vier Jahre später - 1894 - fertig gestellt an der Kranichstraße, einer Enklave Fürther Gebietes mitten in Schniegling <ref>Ernst Kuttruff: ''Das Vereinsleben'' in "Schniegling, Wetzendorf und Alt-Doos", 2006, Seite 120</ref>. Vorträge, gute Literatur, Gesang und Musik kennzeichneten das Vereinsleben der ersten Jahre. Die Reden endeten meist mit einem Hoch auf Kaiser und Prinzregent. Bierausschank und Bewirtung waren nur für die Dauer der Bibelstunden eingeschränkt. „Kirchliche Dinge ja – aber mit Maß“ lautete das Motto. Frauen hatten nur Gaststatus. Nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurden vornehmlich ''Kriegsthemen'' behandelt wie: "Barbarossa erwacht", "Hollands Stellung zum Weltkrieg" oder "Schlachtbilder von allen Kriegsschauplätzen" <ref>Matthias Murko: ''"Bet´ und Arbeit", Evangelische Arbeiterbewegung'' in: "Im Anfang war das Wort - Nürnberg und der Protestantismus", Ausstellungskatalog, 1996, Seite 58</ref>.
 
Das Vereinshaus wurde vier Jahre später - 1894 - fertig gestellt an der Kranichstraße, einer Enklave Fürther Gebietes mitten in Schniegling <ref>Ernst Kuttruff: ''Das Vereinsleben'' in "Schniegling, Wetzendorf und Alt-Doos", 2006, Seite 120</ref>. Vorträge, gute Literatur, Gesang und Musik kennzeichneten das Vereinsleben der ersten Jahre. Die Reden endeten meist mit einem Hoch auf Kaiser und Prinzregent. Bierausschank und Bewirtung waren nur für die Dauer der Bibelstunden eingeschränkt. „Kirchliche Dinge ja – aber mit Maß“ lautete das Motto. Frauen hatten nur Gaststatus. Nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurden vornehmlich ''Kriegsthemen'' behandelt wie: "Barbarossa erwacht", "Hollands Stellung zum Weltkrieg" oder "Schlachtbilder von allen Kriegsschauplätzen" <ref>Matthias Murko: ''"Bet´ und Arbeit", Evangelische Arbeiterbewegung'' in: "Im Anfang war das Wort - Nürnberg und der Protestantismus", Ausstellungskatalog, 1996, Seite 58</ref>.
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