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== Leben ==
 
== Leben ==
Er kam als Sohn des Vacher Zimmergesellen Johann Roth (1743–1804) und seiner Ehefrau Anna Barbara, geborene Schultheiß (1738–1814) zur Welt. Taufpate war der väterliche Schwager, Metzgermeister Simon Schuster aus Vach.<ref name="KB-Tf"/>
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Er kam als jüngster Sohn des Vacher Zimmergesellen Johann Roth (1743–1804) und seiner Ehefrau Anna Barbara, geborene Schultheiß (1738–1814) zur Welt. Taufpate war der väterliche Schwager, Metzgermeister Simon Schuster aus Vach.<ref name="KB-Tf"/>
    
Simon Roth erlernte das Zimmerhandwerk beim Fürther Zimmermeister Johann Bechert, bei dem er anschließend etwa vier Jahre als Geselle arbeitete. Eine Wanderzeit hatte er noch nicht absolviert, als er im Jahr 1800 zum Militär einberufen wurde, wo er als „Mousquetier“ im kgl. preußischen Infanterieregiment [[wikipedia:Friedrich Gottlieb von Laurens|von Laurens]] in der Compagnie des Obristen von Schack<ref>Anmerkung: Auch der Vater des Fürther Zimmermeisters [[Johann Georg Schmidt]] war Musketier bei von Schack; es kann davon ausgegangen werden, dass Simon Roth und Johann Georg Schmidt sen. sich bereits aus ihrer Militärdienstzeit kannten.</ref> diente.  
 
Simon Roth erlernte das Zimmerhandwerk beim Fürther Zimmermeister Johann Bechert, bei dem er anschließend etwa vier Jahre als Geselle arbeitete. Eine Wanderzeit hatte er noch nicht absolviert, als er im Jahr 1800 zum Militär einberufen wurde, wo er als „Mousquetier“ im kgl. preußischen Infanterieregiment [[wikipedia:Friedrich Gottlieb von Laurens|von Laurens]] in der Compagnie des Obristen von Schack<ref>Anmerkung: Auch der Vater des Fürther Zimmermeisters [[Johann Georg Schmidt]] war Musketier bei von Schack; es kann davon ausgegangen werden, dass Simon Roth und Johann Georg Schmidt sen. sich bereits aus ihrer Militärdienstzeit kannten.</ref> diente.  
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* Taufschein vom 1. Februar 1804 des Pfarramtes Vach
 
* Taufschein vom 1. Februar 1804 des Pfarramtes Vach
 
* Konsens des Regiments zur Meisterwerdung vom 19. Oktober 1803
 
* Konsens des Regiments zur Meisterwerdung vom 19. Oktober 1803
* desgl. zur Verheiratung gleichen Datums mit zusätzlicher Zustimmung des Feldpredigers Klingsohr vom 20. Oktober 1803
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* desgl. zur Verheiratung gleichen Datums mit zusätzlicher Zustimmung des Feldpredigers Klingsohr vom 20. Oktober 1803<ref>auch dokumentiert bei Militärgemeinde Ansbach, Trauungen im Infanterieregiment von Laurens, 1797–1803, S. 364</ref>
 
* Prüfungsattest der Kgl. Bauinspektion zu Schwabach vom 29. Januar 1804, Unterschrift von Bauinspektor Franz Xaver Keim
 
* Prüfungsattest der Kgl. Bauinspektion zu Schwabach vom 29. Januar 1804, Unterschrift von Bauinspektor Franz Xaver Keim
 
* Schein der Kgl. Polizei-Sportel-Kasse über die Zahlung des Reluitionsgelds von 100 rthl. vom 11. Februar 1804, Unterschriften [[Johann Gottfried Eger|Eger]] und Schönwald
 
* Schein der Kgl. Polizei-Sportel-Kasse über die Zahlung des Reluitionsgelds von 100 rthl. vom 11. Februar 1804, Unterschriften [[Johann Gottfried Eger|Eger]] und Schönwald
Mit anwesend waren die Geschworenen und weitere Meister des vereinigten Maurer- und Zimmergewerbes ([[Johann Nikolaus Wunderlich|Wunderlich]], [[Paulus Biller|Biller]], [[Georg Eckart (Maurermeister)|Eckart]], Zeitler), die bestätigten, dass einer Meisteraufnahme nichts mehr im Wege stehe, wenn das ordnungsmäßig zu fertigende Meisterstück für tüchtig befunden wird.
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Mit anwesend waren die Geschworenen und weitere Meister des vereinigten Maurer- und Zimmergewerbes ([[Johann Nikolaus Wunderlich|Wunderlich]], [[Paulus Biller|Biller]], [[Georg Eckart (Maurermeister)|Eckart]], Zeitler), die bestätigten, dass einer Meisteraufnahme nichts mehr im Wege stehe, wenn das ordnungsmäßig zu fertigende Meisterstück für tüchtig befunden wird. Sogleich erhielten die „Schonmeister“, der Maurermeister Eckart und der Zimmermeister Zeitler, den Auftrag, für den „Gernmeister“ Roth die Aufgabe für das Meisterstück zu stellen, was diese auch noch am gleichen Tag erledigten. Danach hatte er ein bürgerliches Wohnhaus mit zwei Stockwerken, freistehend mit schiefen Seitenwänden und einem ganzen Strauß weiterer Anforderungen, zu entwerfen und Anschläge für Material und Kosten zu erstellen. Zehn Tage später lieferte Roth seine Arbeit ab, die nach Gutachten der Aufgabensteller vom 24. Februar nur einige minder bedeutende Fehler aufwies.
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Aufgrund des Gesuchs vom 13. Februar musste nun die Kgl. Kantonkommision in Schwabach ihre Zustimmung erteilen und die Hauptinvalidenkasse in Ansbach die Annahme des Reluitionsgeldes erklären, bei denen die Polizeikommission entsprechende Berichte vorlegte. Roth hatte noch eine [https://www.wortbedeutung.info/majorenn/ Majorennitätserklärung] beizubringen, wozu er mit seinem Vater beim Amt Cadolzburg vorstellig wurde. Ausgestellt wurde die Urkunde über die Volljährigkeit im Namen des preußischen Königs [[wikipedia:Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm]] in Ansbach am 27. Februar, unterzeichnet von [[wikipedia:Falkenhausen (Adelsgeschlecht)|Falkenhausen]].<ref>“Acta der Koenigl.-Polizei-Kommißion zu Fürth; Das Meisterwerdungsgesuch des Zimmergesellens, Simon Roth aus Vach, betr.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18/R 7</ref>
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Aufgrund des Gesuchs vom 13. Februar musste nun die Kgl. Kantonkommision in Schwabach ihre Zustimmung erteilen und die Hauptinvalidenkasse in Ansbach die Annahme des Reluitionsgeldes erklären, bei denen die Polizeikommission entsprechende Berichte vorlegte. Roth hatte noch eine [https://www.wortbedeutung.info/majorenn/ Majorennitätserklärung] beizubringen, wozu er mit seinem Vater beim Amt Cadolzburg vorstellig wurde. Ausgestellt wurde die Urkunde über die Volljährigkeit im Namen des preußischen Königs [[wikipedia:Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm]] in Ansbach am 27. Februar, unterzeichnet von [[wikipedia:Falkenhausen (Adelsgeschlecht)|Falkenhausen]]. Noch nicht zufrieden war die „Koenigl. Preuß. Kriegs- und Domaenenkammer“ in Ansbach, die von der Fürther Polizeikommission noch den schriftlichen Konsens des Regiments zur Vorlage verlangte und einen Bericht über die Erfüllung aller sonstigen Anforderungen forderte. Diese berichtete am 12. März und  bat sogar, die Gesuchbearbeitung möglichst zu beschleunigen. Schließlich erteilte die Ansbacher Kriegs- und Domänenkammer mit Verfügung vom 20. April 1804 die Genehmigung für das Etablissement des Simon Roth im kantonfreien Fürth, die Militärbefreiung seiner künftigen Söhne einbegriffen.  
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''[wird ergänzt ...]''
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Am 14. Mai 1804 erklärten die Geschworenen und die verpflichteten Schonmeister des vereinigten Maurer- und Zimmergewerks vor der Polizeikommission, dass das Meisterstück –  wenige unbedeutende Fehler abgerechnet –  mit allem Fleiß bearbeitet und als tüchtig anzunehmen sei. Nach erfolgtem Gelübde vor geöffneter Lade der Zunft wurde Simon Roth zum Meister gesprochen. Am gleichen Tag wurde ihm durch die Kgl. Gerichtsstelle als Zunftbehörde auch das Meisterattest ausgestellt. Die kommunale Kämmerei wurde angewiesen, das Einzugsgeld einzuziehen; Roth hatte 9 f. 25 xr. herrschaftliche [[wikipedia:Sportel|Sporteln]] und 10 f. dem Gewerk zu entrichten.<ref>“Acta der Koenigl.-Polizei-Kommißion zu Fürth; Das Meisterwerdungsgesuch des Zimmergesellens, Simon Roth aus Vach, betr.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18/R 7</ref>
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Als frisch gekürter Zimmermeister konnte Simon Roth (23) endlich am 4. Juni 1804 zu Fürth die Zimmermeisterwitwe  Barbara Bechert, geborene Gerstenkorn (37) heiraten.<ref>Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1802–1826, S. 59</ref><ref>Kirchenbücher St. Matthäus Vach, Verkündungsbuch Verlobte 1784–1831, Verkündigung 1804/Nr. 9</ref> Eigene Kinder waren dem Ehepaar nicht beschieden. Der von Barbara Roth in die Ehe gebrachte Georg Friedrich Bechert wuchs bei ihnen auf, wurde Zimmermann und später auch Zimmermeister.
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Roth war lange Jahre Geschworener des vereinten Zimmer-, Maurer- und Pflasterergewerbes zu Fürth.
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Simon Roth starb im Alter 55 Jahren nach Diagnose von Dr. Pickel an Lungenlähmung in seinem Haus 240, I. Bez. (ab 1890 [[Theaterstraße 21]]).<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1835–1842, S. 170</ref> Im gleichen Haus verstarb seine Witwe Barbara Roth am 19. April 1843.
    
==Werke==
 
==Werke==
 
{{Werke Architekt}}
 
{{Werke Architekt}}
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'''Außerdem:'''
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* Roth verkaufte in der Region auch neue, auf holländische Art gebaute Treibhäuser<ref>Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg 1825, Teil 1, Jg. 78, Jan. - Juni, S. 215 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10346087?page=175 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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