Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
3.445 Bytes hinzugefügt ,  11:18, 30. Sep. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 69: Zeile 69:     
Das Theater wurde von vielen Nazi-Größe wie Julius Schleicher, Innenminister Dr. Frick und am 11. Februar [[1935]] auch von Adolf Hitler besucht, der sich mit Oberbürgermeister Franz Jakob die Uraufführung der heute vergessenen Operette "Wenn Liebe befiehlt" von [[Wikipedia:Josef Snaga|Josef Snaga]] ansah. <ref>Fürther Heimatblätter 3/2002 S. 88</ref>
 
Das Theater wurde von vielen Nazi-Größe wie Julius Schleicher, Innenminister Dr. Frick und am 11. Februar [[1935]] auch von Adolf Hitler besucht, der sich mit Oberbürgermeister Franz Jakob die Uraufführung der heute vergessenen Operette "Wenn Liebe befiehlt" von [[Wikipedia:Josef Snaga|Josef Snaga]] ansah. <ref>Fürther Heimatblätter 3/2002 S. 88</ref>
 +
 +
==Wie der Aufstieg des Fritz Bernet am Stadttheater vor sich ging==
 +
 +
„Welturaufführung in Fürth“ Unter diesem Titel berichtete die Zeitung:
 +
Am Sa. 29. Februar 1936 Uraufführung des Singspiels „Die Winzerkönigin“, Musik von Willy Czernik, Buch von Fritz Bernet und Bruno F. Mackay.
 +
Unter der Regie von Oberspielleiter Richard Senius sind die Träger der einzelnen dankbaren Rollen die Damen Biebl, v. Giesl, Hoffmann, Regeling, Skal und die Herren Bernet, Giblhauser, Hartenfels, Jankuhn, Kiebler, Nekkamm, Senius, Stadtmüller und Winter. Weiterhin ist das gesamte Ballett, sowie der Herren- und Damenchor beschäftigt. Die Tänze sind von Ballettmeisterin Lilo Engbarth einstudiert, das Bühnenbild stammt von Fritz Dieffenbach. Außer Platzmiete wird am Sonntagabend das neue Bühnenwerk, das sicher die vollste Zufriedenheit der Zuhörer erringen wird, zur Wiederholung kommen.
 +
Der entzückende Knabenchor, der zur Aufführung des Singspieles „Die Winzerkönigin“ mitwirkte und vielen eine herzliche Freude bereitete, war der Knabenchor der Pestalozzischule, der sich seiner Aufgabe trefflich entledigte. Die geschulten Knabenstimmen waren selbst in den hohen Lagen noch rein und sicher.
 +
Der Gauleiter im Stadttheater
 +
Zur Uraufführung der „Winzerkönigin“ von Bernet – Mackay – Czernik waren sehr viele Gäste aus Nürnberg erschienen. Auch der Frankenführer, Gauleiter Julius Streicher, hatte es sich nicht nehmen lassen, diesem Ereignis beizuwohnen. In seiner Begleitung sah man u. a. seinen Adjutanten, Standartenführer König, Polizeipräsident Dr. Martin und Bürgermeister Dr. Eickemeyer.
 +
 +
Die Rezension von Alfred Lindemann in der Zeitung danach lautete:
 +
Die Winzerkönigin, Uraufführung eines Singspiels von Bernet-Mackay-Czernik im Stadttheater Fürth, Samstag 29. Februar 1936
 +
[…] Willy Czernik am Pult interpretierte sich selbst temperamentvoll und umsichtig und setzte, wo dafür die Voraussetzungen vorhanden waren, ein flottes Tempo vor. Die Spielleitung lag in den Händen von Richard Senius, der für die Ausgestaltung der einzelnen Bilder geschmackvolle Gruppierungen schuf und bemüht war, durch ein frisches Bewegungsspiel die Langatmigkeit der Handlung zu überwinden, für die Fritz Diefenbach mit seinen weinumrankten Bühnenbildern einen lustigen, bunten Rahmen schuf. […]
 +
Einen biederen, lustigen Kastellan stellte Fritz Bernet auf die Beine. […] Franz Giblhauser, Georg Winter und Adolf Hartenfels sowie Hans Stadtmüller lieferten wohlgelungene Typen, während uns Tilly Skal reichlich aufgetakelt erschien, Else Biebl dagegen und Liselotte Schuler keck aus dem fröhlichen Treiben des jungen Volks herausragten und die übrigen Buben mitrissen. Mit Schneid und Hingabe tanzte Lilo Engbarth und ihr Ballett.
 +
Schon am Schlusse des zweiten Aktes wurden die Verfasser des Stückes und auch die einzelnen Darsteller nicht nur durch starken Beifall, sondern auch durch große Lorbeerkränze, Blumen und Sachwerte geehrt. Ein Zeichen dafür, dass man ganz allgemein empfand, wie sehr alle hingebungsvoll bemüht waren, dem deutschen Theater etwas Neues, Zeitgemäßes und Brauchbares zu schenken.
 +
In der Woche danach wurde bekannt gegeben, dass Oberspielleiter Richard Senius das Fürther Stadttheater verlässt. Schon im Januar d.J. habe er ein neues Engagement als Oberspielleiter abgeschlossen.
 +
(Quelle: Rieß-Chronik im Stadtarchiv, Band 1936, Recherche Peter Frank, 30.09.2022)
 +
    
== Jähes Ende ([[1944]] - [[1952]]) ==
 
== Jähes Ende ([[1944]] - [[1952]]) ==
785

Bearbeitungen

Navigationsmenü