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→‎Der erste Theaterbau: Einzelheiten zum Abriss erg.
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Reuter und der Fürther Maurermeister [[Johann Friedrich Kopp]] erwarben schließlich von der Besitzerin des [[Weißengarten|Weißengartens]], Witwe Wening, den Platz an der [[Rosenstraße]] 24 (Ecke zu der später nach diesem Bau benannten  [[Theaterstraße]]), um auf diesem Grund  ohne Hilfe der Gemeinde, dafür aber mit großer Unterstützung vornehmlich jüdischer Aktionäre, einen Bau für 7.780 Gulden zu errichten. Der Bauplan stammte von Kopp selbst. Grundsteinlegung war am 7. Mai [[1816]].
 
Reuter und der Fürther Maurermeister [[Johann Friedrich Kopp]] erwarben schließlich von der Besitzerin des [[Weißengarten|Weißengartens]], Witwe Wening, den Platz an der [[Rosenstraße]] 24 (Ecke zu der später nach diesem Bau benannten  [[Theaterstraße]]), um auf diesem Grund  ohne Hilfe der Gemeinde, dafür aber mit großer Unterstützung vornehmlich jüdischer Aktionäre, einen Bau für 7.780 Gulden zu errichten. Der Bauplan stammte von Kopp selbst. Grundsteinlegung war am 7. Mai [[1816]].
 
Das Theater wurde am [[25. September]] [[1816]] mit dem Schauspiel "Die erste Liebe" von Johanna Franul von Weißenthurn eingeweiht. Nach Reuters Tod im selben Jahr litt das Theaterleben unter unzureichender Betreuung und der weiterhin ignoranten Einstellung der Administration: Nur dem Giebelspruch nach handelte es sich um einen "Musentempel", privatfinanziert und ohne öffentliche Zuschüsse mussten die Betreiber "systematisch dem Ungeschmack und den niederen Instinkten der Menge Rechnung tragen, weil sie dabei volle Häuser erzielten".<ref name="schäfer">Geschichte des Fürther Theaters von Jacob Schäfer, 1902</ref> Lediglich acht Jahre lang konnte sich das Theater finanziell auf eigenen Füßen behaupten, ab [[1824]] wurde es dem Nürnberger Theater als weitere Spielstätte zugeordnet. [[1837]] entstand schließlich auf Anregung Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]]s ein Theatercomité, indem sich unter Führung [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Gg. T. Chr. Fronmüller]]s 88 Aktionäre zur Förderung des Theaterlebens zusammenschlossen. Nachdem man den Erben des Maurermeisters Kopp das Anwesen abgekauft hatte wurde der Bau restauriert. [[1857]] kam es erneut zu einer Restaurierung und Erweiterung mit weiteren 100 Sitzen auf 870 Plätze, ehe der Bau am [[1. Januar]] [[1859]] wieder eröffnet wurde. Opern (Mozart, Donizetti, Meyerbeer, Verdi, Weber, Herold, Wagner) und später Operetten ([[1859]]: "Die beiden Blinden") begeisterten das Publikum. Mehr als die Hälfte der Plätze (470) gehörten zur unteren Preiskategorie, so dass auch die sog. Unterschicht das Angebot des Theaters nutzen konnte. Die billigsten Plätze waren die Stehplätze auf der Galerie. [[1885]] starb der Direktor des Nürnberg-Fürther Stadttheaters, [[Maximilian Reck]], der dieses Amt über 25 Jahre ausübte. Nach ihm übernahm sein Sohn, [[Hans Reck]] dieses Amt.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 630</ref>  
 
Das Theater wurde am [[25. September]] [[1816]] mit dem Schauspiel "Die erste Liebe" von Johanna Franul von Weißenthurn eingeweiht. Nach Reuters Tod im selben Jahr litt das Theaterleben unter unzureichender Betreuung und der weiterhin ignoranten Einstellung der Administration: Nur dem Giebelspruch nach handelte es sich um einen "Musentempel", privatfinanziert und ohne öffentliche Zuschüsse mussten die Betreiber "systematisch dem Ungeschmack und den niederen Instinkten der Menge Rechnung tragen, weil sie dabei volle Häuser erzielten".<ref name="schäfer">Geschichte des Fürther Theaters von Jacob Schäfer, 1902</ref> Lediglich acht Jahre lang konnte sich das Theater finanziell auf eigenen Füßen behaupten, ab [[1824]] wurde es dem Nürnberger Theater als weitere Spielstätte zugeordnet. [[1837]] entstand schließlich auf Anregung Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]]s ein Theatercomité, indem sich unter Führung [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Gg. T. Chr. Fronmüller]]s 88 Aktionäre zur Förderung des Theaterlebens zusammenschlossen. Nachdem man den Erben des Maurermeisters Kopp das Anwesen abgekauft hatte wurde der Bau restauriert. [[1857]] kam es erneut zu einer Restaurierung und Erweiterung mit weiteren 100 Sitzen auf 870 Plätze, ehe der Bau am [[1. Januar]] [[1859]] wieder eröffnet wurde. Opern (Mozart, Donizetti, Meyerbeer, Verdi, Weber, Herold, Wagner) und später Operetten ([[1859]]: "Die beiden Blinden") begeisterten das Publikum. Mehr als die Hälfte der Plätze (470) gehörten zur unteren Preiskategorie, so dass auch die sog. Unterschicht das Angebot des Theaters nutzen konnte. Die billigsten Plätze waren die Stehplätze auf der Galerie. [[1885]] starb der Direktor des Nürnberg-Fürther Stadttheaters, [[Maximilian Reck]], der dieses Amt über 25 Jahre ausübte. Nach ihm übernahm sein Sohn, [[Hans Reck]] dieses Amt.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 630</ref>  
Bis 1897 trug man sich noch mit dem Gedanken, das alte Gebäude umzubauen, doch [[1898]] entschloss man sich dann doch endlich zu einem Neubau. Dennoch investierte man im März 1898 noch 8748 Mark für einen neuen eisernen Vorhang, da man sonst aus Feuerschutzgründen keine Genehmigung mehr für einen weiteren Spielbetrieb erhalten hätte.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 64</ref>  
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Bis 1897 trug man sich noch mit dem Gedanken, das alte Gebäude umzubauen, doch [[1898]] entschloss man sich dann doch endlich zu einem Neubau. Dennoch investierte man im März 1898 noch 8748 Mark für einen neuen eisernen Vorhang, da man sonst aus Feuerschutzgründen keine Genehmigung mehr für einen weiteren Spielbetrieb erhalten hätte.<ref>''Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015,  S. 64</ref> Die letzte Aufführung im alten Zweckbau fand am [[30. April]] [[1902]] statt.
Die letzte Aufführung im alten Zweckbau fand am [[30. April]] [[1902]] statt.
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Nach der Eröffnung des neuen Theaters wurde das alte Theater [[1903]] abgerissen.<ref>''Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003,  S. 18</ref>
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Nach der Eröffnung des neuen Theaters wurde das alte Theater [[1903]] abgerissen.<ref>''Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2''. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003,  S. 18</ref> Dazu erwarb der Nürnberger Bauunternehmer Rank das Grundstück zu 4 Mark pro Quadratfuß und brach das Gebäude ab. Im April 1904 fand man auch den Grundstein des alten Theaters, der ein Kästchen mit alten Münzen nebst einer Urkunde vom 7. Mai [[1816]] mit den Namen der Förderer den Theaterbaus enthielt.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 755</ref>
 
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