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== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
Seidl arbeitete zunächst am Opernhaus in Nürnberg als musikalischer Leiter der Operette, ehe er [[1933]] nach Fürth als Intendant wechselte. Der Wechsel erfolgte aufgrund des Auslaufen der Zusammenarbeit der beiden Häuser - Fürth entschied sich für die Eigenständigkeit und warb Seidl als neue Leitung ab.<ref>Emil Ammon, Josef Peter Kleinert: Stadttheater Fürth 1902 - 2002, in: 100 Jahre Stadttheater Fürth, Cadolzburg, ars vivendi, 2002, S. 65 ff.</ref> Vermutlich hat bei der Entscheidung zur Übertragung der Führung des Hauses die Parteimitgliedschaft in der [[NSDAP]] mit beigetragen - da der selbsternannte Theaterreferent und künftige [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth, [[Franz Jakob]], ebenfalls Mitglied der [[NSDAP]] war. Seidl selbst begrüßt die Fürther Theaterfreunde in einer 1933 erschienen Broschüre des Stadttheaters mit folgenden Wort:  
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Nach der Schulzeit schloss Seidl eine Ausbildung am "Neuen Wiener Konservatorium" in Wien als Kapellmeister ab. Dieser Tätigkeit ging er einige Jahre als "ausübender Künstler" nach, bis er schließlich in den Mittelfränkischen Raum kam.<ref>Willy Seidl übernimmt das Theater in der Wein. In: Neues Wiener Abendblatt vom 13. Juli 1938, S. 5 - [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19380713&query=%22Willy+Seidl%22+%22Raimundtheater%22&ref=anno-search&seite=41 online abrufbar]</ref> Seidl arbeitete zunächst am Opernhaus in Nürnberg als musikalischer Leiter der Operette, ehe er [[1933]] nach Fürth als Intendant wechselte. Der Wechsel erfolgte aufgrund des Auslaufen der Zusammenarbeit der beiden Häuser - Fürth entschied sich für die Eigenständigkeit und warb Seidl als neue Leitung ab.<ref>Emil Ammon, Josef Peter Kleinert: Stadttheater Fürth 1902 - 2002, in: 100 Jahre Stadttheater Fürth, Cadolzburg, ars vivendi, 2002, S. 65 ff.</ref> Vermutlich hat bei der Entscheidung zur Übertragung der Führung des Hauses die Parteimitgliedschaft in der [[NSDAP]] mit beigetragen - da der selbsternannte Theaterreferent und künftige [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth, [[Franz Jakob]], ebenfalls Mitglied der [[NSDAP]] war. Seidl selbst begrüßt die Fürther Theaterfreunde in einer 1933 erschienen Broschüre des Stadttheaters mit folgenden Wort:  
    
: ''Als Nationalsozialist liegt es mir nicht, ein weitschweifiges Programm zu entwickeln. Wir haben ja auf allen Gebieten des Arbeits- und Geisteslebens nur ein Leitstern, nur ein Richtsatz: Für Volk und Vaterland im Geiste unseres Führers Adolf Hitler!''<ref>Stadttheater Fürth i. B. - Intendant Willy Seidl - Spielzeit 1933 - 34, Fürth, Eigenverlag, S. 4 ff.</ref>
 
: ''Als Nationalsozialist liegt es mir nicht, ein weitschweifiges Programm zu entwickeln. Wir haben ja auf allen Gebieten des Arbeits- und Geisteslebens nur ein Leitstern, nur ein Richtsatz: Für Volk und Vaterland im Geiste unseres Führers Adolf Hitler!''<ref>Stadttheater Fürth i. B. - Intendant Willy Seidl - Spielzeit 1933 - 34, Fürth, Eigenverlag, S. 4 ff.</ref>
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Seidl musste noch bis Mitte der 1940er Jahre Kontakt zu seinem ehem. Theaterreferenten aus Fürth, [[Franz Jakob]], im besetzten Polen gehabt haben. So nahm er von seinem Hauskomponisten Erik Jaksch im Juni 1944 die neue Operette "Veronika" im Sommerprogramm auf, dass eigens zuvor erstmals bei der "Thorner Urauführungswochen" gezeigt wurde, neben anderen "ostmärkischen" Stücken.<ref>Michael Wladika (Hg.): Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus - Eine "ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft". Wien, Hollitzer Verlag, 2020, S. 173</ref> Das Stück "Veronika", dass von der Presse als "Bäuerliches Spiel um ein angeblich uneheliches Kind" beschrieben wurde, war das letzte Bühnenstück, dass den politischen Ansprüchen der Nationalsozialisten im Rahmen der Wehrmachtsvorstellungen im Auftrag der NS-Organisation "Kraft durch Freude" am Raimundtheater in Wien produziert und gespielt wurde.
 
Seidl musste noch bis Mitte der 1940er Jahre Kontakt zu seinem ehem. Theaterreferenten aus Fürth, [[Franz Jakob]], im besetzten Polen gehabt haben. So nahm er von seinem Hauskomponisten Erik Jaksch im Juni 1944 die neue Operette "Veronika" im Sommerprogramm auf, dass eigens zuvor erstmals bei der "Thorner Urauführungswochen" gezeigt wurde, neben anderen "ostmärkischen" Stücken.<ref>Michael Wladika (Hg.): Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus - Eine "ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft". Wien, Hollitzer Verlag, 2020, S. 173</ref> Das Stück "Veronika", dass von der Presse als "Bäuerliches Spiel um ein angeblich uneheliches Kind" beschrieben wurde, war das letzte Bühnenstück, dass den politischen Ansprüchen der Nationalsozialisten im Rahmen der Wehrmachtsvorstellungen im Auftrag der NS-Organisation "Kraft durch Freude" am Raimundtheater in Wien produziert und gespielt wurde.
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Seidl führte das Theater noch bis zu seiner Schließung am [[30. August]] [[1944]].<ref>WienGeschichteWiki; Raimundtheater, online abgerufen 10. Juni 2021 | 23.12 Uhr - [https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Raimundtheater online abrufbar]</ref> Danach verliert sich die Spur. Über den weiteren Werdegang Seidls ist aktuell noch nichts bekannt.
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Seidl führte das Theater noch bis zu seiner Schließung am [[30. August]] [[1944]].<ref>WienGeschichteWiki; Raimundtheater, online abgerufen 10. Juni 2021 | 23.12 Uhr - [https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Raimundtheater online abrufbar]</ref> Dabei soll er noch bis zum Schluß selbst immer wieder als Dirigent von Konzerten mitgewirkt haben. Danach verliert sich die Spur. Über den weiteren Werdegang Seidls ist aktuell noch nichts bekannt.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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