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|Bild=Gastraum Sieben Schwaben.JPG
 
|Bild=Gastraum Sieben Schwaben.JPG
 
|Name=Zu den sieben Schwaben; 7 Schwaben; Schwaben
 
|Name=Zu den sieben Schwaben; 7 Schwaben; Schwaben
|Gebäude=Otto-Seeling-Promenade 20; Birkenstraße 8
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|Gebaeude=Otto-Seeling-Promenade 20; Birkenstraße 8
 
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|lon=10.99814
 
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|GastroGenre=Speisegaststätte; Schankgaststätte
 
|GastroGenre=Speisegaststätte; Schankgaststätte
|Plätze=100
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|Plaetze=100
|HatAußenplätze=ja
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|HatAussenplaetze=ja
 
|HatNebenraum=ja
 
|HatNebenraum=ja
 
|Telefon=0911 54830516
 
|Telefon=0911 54830516
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|Email=anfragen@sieben-schwaben-fuerth.de
 
|Email=anfragen@sieben-schwaben-fuerth.de
 
|GastroBetreiber=Sarah Stutzmann; Felix Geismann
 
|GastroBetreiber=Sarah Stutzmann; Felix Geismann
|Eröffnungsdatum=1888
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|Eroeffnungsdatum=1888
 
|Ehemals=Nein
 
|Ehemals=Nein
 
|Besonderheit=Deckengemälde, fränkische Küche - u.a. Karpfen, wechselnde fränkische Tagesbiere
 
|Besonderheit=Deckengemälde, fränkische Küche - u.a. Karpfen, wechselnde fränkische Tagesbiere
|Küche=fränkisch; schwäbisch; gutbürgerlich
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|Kueche=fränkisch; schwäbisch; gutbürgerlich
 
|Biere=Stadtbrauerei Spalt; Brauerei Rittmayer; Krug-Bräu; wechselnd
 
|Biere=Stadtbrauerei Spalt; Brauerei Rittmayer; Krug-Bräu; wechselnd
 
|HatFassbier=ja
 
|HatFassbier=ja
|Spezialitäten=Karpfen
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|Spezialitaeten=Karpfen
 
|AngebotVegetarisch=ja
 
|AngebotVegetarisch=ja
 
|IstBarrierefrei=nein
 
|IstBarrierefrei=nein
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== Namensherkunft und Geschichte ==
 
== Namensherkunft und Geschichte ==
Vier Brüder – Xaver, Anton, Wilhelm und August Mayer – aus Westerheim in der schwäbischen Alb schlossen sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit drei Fürther Freunden zusammen, um hier in der Kleeblattstadt gemeinsam Bauvorhaben umzusetzen. Der Jüngste von ihnen, August Mayer, errichtete die Gaststätte in der damaligen Birkenstraße und benannte sie nach dieser Gruppe von Freunden mit einer Anspielung auf das gleichnamige schwäbische Märchen, das von der siebenköpfigen, einfältigen Gruppe der "sieben Schwaben" handelt, die unter anderem gegen ein Monster zu Felde ziehen, welches in Wahrheit ein Hase ist.
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Vier Brüder – Xaver, [[Anton Mayer|Anton]], Wilhelm und August Mayer – aus Westerheim in der schwäbischen Alb schlossen sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit drei Fürther Freunden zusammen, um hier in der Kleeblattstadt gemeinsam Bauvorhaben umzusetzen. Der Jüngste von ihnen, August Mayer, errichtete die Gaststätte in der damaligen Birkenstraße und benannte sie nach dieser Gruppe von Freunden mit einer Anspielung auf das gleichnamige schwäbische Märchen, das von der siebenköpfigen, einfältigen Gruppe der "sieben Schwaben" handelt, die unter anderem gegen ein Monster zu Felde ziehen, welches in Wahrheit ein Hase ist.
    
[[Datei:Gastraum Sieben Schwaben.JPG|mini|right|Blick in den historischen Gastraum]]
 
[[Datei:Gastraum Sieben Schwaben.JPG|mini|right|Blick in den historischen Gastraum]]
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Erst [[1944]] wurden die Mayers bei der Stadtführung angeschwärzt und mussten den Spruch "Ob Heid, Jud oder Christ - Herein was durstig ist" in der Deckenbemalung des Gastraumes mit weißer Farbe überstreichen, da er in seiner toleranten Aussage nicht zur Propaganda des Dritten Reichs passte. Zuvor war er noch einige Jahre nach der Reichspogromnacht und dem Beginn der Arisierungen frei sichtbar über den Köpfen der Gäste verblieben. Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war auch das Treppenhaus im Stil der Gastraumdecke ausgemalt. Diese Verzierung fiel einer Brandbombe zum Opfer. Die Eingangstüre der ursprünglichen Eck-Wirtschaft wurde im Jahr [[1950]] von der Ecke Goethe-/Birkenstraße an den jetzigen Ort in die Birkenstraße verlegt (heute Otto-Seeling-Promenade). Ebenfalls im Jahre 1950 entstand die heutige Ausschankstelle/Theke im Gastraum hinter dem Eingang rechts durch die Entfernung einer Wand und dem Einzug von Stützen. In der Stellungnahme der Bauaufsicht vom 26. Januar 1950 zur Sitzung des Bauauschusses heißt es hierzu: "Mit dieser Baumaßnahme wird eine bestehende Auflage aufgrund der oberpolizeilichen Vorschriften vom 19.2.1938 erfüllt, wonach die Ausschankstelle für die Gäste sichtbar sein muß".
 
Erst [[1944]] wurden die Mayers bei der Stadtführung angeschwärzt und mussten den Spruch "Ob Heid, Jud oder Christ - Herein was durstig ist" in der Deckenbemalung des Gastraumes mit weißer Farbe überstreichen, da er in seiner toleranten Aussage nicht zur Propaganda des Dritten Reichs passte. Zuvor war er noch einige Jahre nach der Reichspogromnacht und dem Beginn der Arisierungen frei sichtbar über den Köpfen der Gäste verblieben. Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war auch das Treppenhaus im Stil der Gastraumdecke ausgemalt. Diese Verzierung fiel einer Brandbombe zum Opfer. Die Eingangstüre der ursprünglichen Eck-Wirtschaft wurde im Jahr [[1950]] von der Ecke Goethe-/Birkenstraße an den jetzigen Ort in die Birkenstraße verlegt (heute Otto-Seeling-Promenade). Ebenfalls im Jahre 1950 entstand die heutige Ausschankstelle/Theke im Gastraum hinter dem Eingang rechts durch die Entfernung einer Wand und dem Einzug von Stützen. In der Stellungnahme der Bauaufsicht vom 26. Januar 1950 zur Sitzung des Bauauschusses heißt es hierzu: "Mit dieser Baumaßnahme wird eine bestehende Auflage aufgrund der oberpolizeilichen Vorschriften vom 19.2.1938 erfüllt, wonach die Ausschankstelle für die Gäste sichtbar sein muß".
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Nach dem Tod Tobias Mayers am [[22. März]] [[1957]] gab seine Witwe Margarete die Leitung der Gaststätte zum  [[30. April]] [[1957]] auf. Langjährige Pächter waren später Gustav Meindl ([[1958]] - [[1966]]), Martin und Anni Hantke ([[1966]] - [[1981]]), Ingeborg und Osman Özmen ([[1981]] -?) und Ivanka Szymanski ([[1990]] - [[2007]]). Zum 90. Geburtstag Margarete Mayers ließ die Stadtbrauerei Spalt als Geschenk den erbauungszeitlichen Fahnenmast am Gebäude restaurieren. Nach mehrjährigem Leerstand übernahmen Sarah Stutzmann und Bernd Hausner die traditionsreiche Gaststätte, Wiedereröffnung war der [[1. März]] [[2013]].
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Nach dem Tod Tobias Mayers am [[22. März]] [[1957]] gab seine Witwe Margarete die Leitung der Gaststätte zum  [[30. April]] [[1957]] auf. Langjährige Pächter waren später Gustav Meindl ([[1958]] - [[1966]]), Martin und Anni Hantke ([[1966]] - [[1981]]), Ingeborg und Osman Özmen ([[1981]] -?) und Ivanka Szymanski ([[1990]] - [[2007]], gest. [[2010]]). Zum 90. Geburtstag Margarete Mayers ließ die Stadtbrauerei Spalt als Geschenk den erbauungszeitlichen Fahnenmast am Gebäude restaurieren. Nach mehrjährigem Leerstand übernahmen Sarah Stutzmann und Bernd Hausner die traditionsreiche Gaststätte, Wiedereröffnung war der [[1. März]] [[2013]].
    
Im Sommer [[2019]] wurden der Innenbereich der Gaststätte und die Erdgeschoss-Zone der Sandsteinfassade renoviert.
 
Im Sommer [[2019]] wurden der Innenbereich der Gaststätte und die Erdgeschoss-Zone der Sandsteinfassade renoviert.
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== Anekdoten und Wissenswertes ==
 
== Anekdoten und Wissenswertes ==
[[Datei:Sieben Schwaben historisch.jpg|mini|left|Historische Ansicht der "Sieben Schwaben"]]
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[[Datei:Sieben Schwaben historisch.jpg|mini|rechts|Historische Ansicht der "Sieben Schwaben"]]
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* Die Sieben Schwaben sind die Fürther Gaststätte mit der ältesten bestehenden Lieferbeziehung zur selben Brauerei.
 
* Ein großer Freund des, seinerzeit stadtweit nur hier erhältlichen, Spalter Biers war der in Fürth aufgewachsene und später in Heidelberg berühmt gewordene Philosophie-Professor [[Hermann Glockner]]: In seiner Autobiographie setzte er den Sieben Schwaben ein Denkmal in der Literatur.
 
* Ein großer Freund des, seinerzeit stadtweit nur hier erhältlichen, Spalter Biers war der in Fürth aufgewachsene und später in Heidelberg berühmt gewordene Philosophie-Professor [[Hermann Glockner]]: In seiner Autobiographie setzte er den Sieben Schwaben ein Denkmal in der Literatur.
 
* Die Gäste des nahen [[König-Ludwig-Bad]]s trieb es mangels öffentlicher Toiletten im Umfeld des Stadtparks am Heimweg vom Kurbad-Besuch scharenweise auf das "stille Örtchen" der Gaststätte.
 
* Die Gäste des nahen [[König-Ludwig-Bad]]s trieb es mangels öffentlicher Toiletten im Umfeld des Stadtparks am Heimweg vom Kurbad-Besuch scharenweise auf das "stille Örtchen" der Gaststätte.
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* Die Sieben Schwaben waren das Stammlokal des Skat-Vereins »Die Stichlinge« und des Vergnügungsvereins und Stammtischs »Häfelasgucker«.
 
* Die Sieben Schwaben waren das Stammlokal des Skat-Vereins »Die Stichlinge« und des Vergnügungsvereins und Stammtischs »Häfelasgucker«.
 
* Im Gastraum befindet sich heute eine Gitterbekrönung des [[Geismann-Bräustübl]]s.
 
* Im Gastraum befindet sich heute eine Gitterbekrönung des [[Geismann-Bräustübl]]s.
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* Bei der Feier zur Wiedereröffnung am 1. März 2013 trug die Schauspielerin [[Michaela Domes]] Auszüge aus den Märchen der ''Sieben Schwaben'' vor.
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* 2013 bis 2022 erfolgte am 24. Dezember der Verkauf der traditionellen »Weihnachts-Karpfen« zum Mitnehmen.
 
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==Lokalberichterstattung==
 
==Lokalberichterstattung==
* Florian Burghardt: ''Die Schwaben sind zurück in Fürth''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. März 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/die-schwaben-sind-zuruck-in-furth-1.2769544 online abrufbar]
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* Florian Burghardt: ''Die Schwaben sind zurück in Fürth''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. März 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/die-schwaben-sind-zuruck-in-furth-1.2769544 online]
* Johannes Alles: "Denkmal-Absage stößt in Fürth sauer auf". In: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. August 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/denkmal-absage-stosst-in-furth-sauer-auf-1.5452242 online abrufbar]
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* Johannes Alles: "Denkmal-Absage stößt in Fürth sauer auf". In: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. August 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/denkmal-absage-stosst-in-furth-sauer-auf-1.5452242 online]
* ja: ''Sieben Schwaben – Wirt verfolgt Einbrecher''. In: Fürther Nachrichten vom 26. Februar 2020 (Druckausgabe) bzw.  ''Fürth: Wirt der "Sieben Schwaben" verfolgt Einbrecher''. In: nordbayern.de vom 25. Februar 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9875074 online abrufbar]
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* ja: ''Sieben Schwaben – Wirt verfolgt Einbrecher''. In: Fürther Nachrichten vom 26. Februar 2020 (Druckausgabe) bzw.  ''Fürth: Wirt der "Sieben Schwaben" verfolgt Einbrecher''. In: nordbayern.de vom 25. Februar 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.9875074 online]
* Claudia Ziob/Ron Hübner: ''Alles to go: So geht es Fürther Gaststätten''. In: nordbayern.de vom 30. April 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10067280 online abrufbar]
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* Claudia Ziob/Ron Hübner: ''Alles to go: So geht es Fürther Gaststätten''. In: nordbayern.de vom 30. April 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10067280 online]
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* ''Traditionslokal feiert Geburtstag''. In: [[INFÜ]], Nr. 14 vom 19. Juli 2023, S. 13 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-14-infue.pdf PDF-Datei]
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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* [http://sieben-schwaben-fuerth.de/ Webseite mit Öffnungszeiten und Speisekarte]
 
* [http://sieben-schwaben-fuerth.de/ Webseite mit Öffnungszeiten und Speisekarte]
 
* [http://www.facebook.com/sieben.schwaben.fuerth Zu den Sieben Schwaben] im sozialen Netzwerk Facebook.
 
* [http://www.facebook.com/sieben.schwaben.fuerth Zu den Sieben Schwaben] im sozialen Netzwerk Facebook.
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== Einzelnachweise ==
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<references />
    
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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{{DEFAULTSORT:Sieben Schwaben}}
 
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[[Kategorie:Lokale und Wirtschaften]]
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[[Kategorie:Oststadt]]
 
[[Kategorie:Oststadt]]
 
[[Kategorie:Hat Freifunk]]
 
[[Kategorie:Hat Freifunk]]

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