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|Bild=Poppenreuther Straße 145 1.jpg
 
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|Gebäude=Zum roten Roß (Poppenreuth)
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|Name=Zum roten Roß (Poppenreuth)
|Straße=Poppenreuther Straße
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|Gebaeude=Poppenreuther Straße 145
|Hausnummer=145
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|Objekt=Ehemaliges Gasthaus
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|Akten-Nr=D-5-63-000-1537
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|Teil des Ensembles=Ortskern Poppenreuth
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|Baujahr=1543
   
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|Gebäude besteht=Ja
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|Ehemals=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
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|Biere=Geismann
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
   
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'''Zum roten Roß''' war ein traditionelles, vermutlich sogar das älteste Wirtshaus in [[Poppenreuth]]. Die Gaststätte befand sich in dem heuten noch bestehendem Gebäude [[Poppenreuther Straße 145]] und hatte die [[Historische Hausnummern Poppenreuth|alte Hausnummer]] 10. Der Hof und die Schankstätte waren ein Bamberger Lehen.  
 
'''Zum roten Roß''' war ein traditionelles, vermutlich sogar das älteste Wirtshaus in [[Poppenreuth]]. Die Gaststätte befand sich in dem heuten noch bestehendem Gebäude [[Poppenreuther Straße 145]] und hatte die [[Historische Hausnummern Poppenreuth|alte Hausnummer]] 10. Der Hof und die Schankstätte waren ein Bamberger Lehen.  
__NOTOC__
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Paul Ewald schrieb [[1831]] folgendermaßen:
 
Paul Ewald schrieb [[1831]] folgendermaßen:
:''Das Wirthshaus zum rothen Roß ist, allem Vermuthen nach, die älteste Schenkstätte zu Poppenreuth. Dieses Haus war ehemals ein Mannlehen und wurde im Jahre 1534 von Marquard von Stein, des Lehenstifts zu Bamberg Domprost an Heinrich Buck zu Poppenreuth geliehen;...'' <ref>Paulus Ewald, „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth: von den ältesten Zeiten bis jetzt", 1831, Seite 72 - [http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10373071_00084.html?prox=true&phone=true&ngram=true&hl=scan&fulltext=wirthshaus+zum+rothen+ro%C3%9F%2C+zwei+domprobstische+beamte&mode=simple&context=wirthshaus%20zum%20rothen%20ro%C3%9F%2C%20zwei%20domprobstische%20beamte online abrufbar]</ref>  
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:''Das Wirthshaus zum rothen Roß ist, allem Vermuthen nach, die älteste Schenkstätte zu Poppenreuth. Dieses Haus war ehemals ein Mannlehen und wurde im Jahre 1534 von Marquard von Stein, des Lehenstifts zu Bamberg Domprost an Heinrich Buck zu Poppenreuth geliehen;...'' <ref>Paulus Ewald, „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth: von den ältesten Zeiten bis jetzt", 1831, Seite 72 - [http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10373071_00084.html?prox=true&phone=true&ngram=true&hl=scan&fulltext=wirthshaus+zum+rothen+ro%C3%9F%2C+zwei+domprobstische+beamte&mode=simple&context=wirthshaus%20zum%20rothen%20ro%C3%9F%2C%20zwei%20domprobstische%20beamte online]</ref>  
    
Aus diesem grundherrlichen Bezug erklärt sich, warum der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweihschutz]] von der Domprobstei Bamberg ausging.
 
Aus diesem grundherrlichen Bezug erklärt sich, warum der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweihschutz]] von der Domprobstei Bamberg ausging.
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* 1496 wird Hans Puck zu Wetzendorf mit dem Hof belehnt.
 
* 1496 wird Hans Puck zu Wetzendorf mit dem Hof belehnt.
 
* 1503 Heintz Puck zu Poppenreuth hat eine Schenkstatt als Mannlehen empfangen.
 
* 1503 Heintz Puck zu Poppenreuth hat eine Schenkstatt als Mannlehen empfangen.
: Im Jahr [[1499]] kommt es im „Roten Roß“ zu einem Totschlag nach einer [[Diverse Fälle aus den Malefiz-, Acht-, Straf- und Haderbüchern#Totscvhlag nach Zechprellerei|Zechprellerei]], die in den Malefizbüchern ihren Niederschlag fand <ref>Aus dem andern Strafbuch Anno 1483 in: Specificatio auf eins Erbarn Raths zu Nürmberg articulirte Fäll ... die hohe fraißliche Oberkeit belangend, 1540, Seite 45 f [https://books.google.de/books?id=bu9EAAAAcAAJ&pg=PT64&dq=Contz+Spiegler,+Messingschlager+Poppenreuth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwil786skvfTAhXnYpoKHXclDDIQ6AEIIjAA#v=onepage&q=Contz%20Spiegler%2C%20Messingschlager%20Poppenreuth&f=false online abrufbar]</ref>.
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: Im Jahr [[1499]] kommt es im „Roten Roß“ zu einem Totschlag nach einer [[Diverse Fälle aus den Malefiz-, Acht-, Straf- und Haderbüchern#Totscvhlag nach Zechprellerei|Zechprellerei]], die in den Malefizbüchern ihren Niederschlag fand <ref>Aus dem andern Strafbuch Anno 1483 in: Specificatio auf eins Erbarn Raths zu Nürmberg articulirte Fäll ... die hohe fraißliche Oberkeit belangend, 1540, Seite 45 f [https://books.google.de/books?id=bu9EAAAAcAAJ&pg=PT64&dq=Contz+Spiegler,+Messingschlager+Poppenreuth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwil786skvfTAhXnYpoKHXclDDIQ6AEIIjAA#v=onepage&q=Contz%20Spiegler%2C%20Messingschlager%20Poppenreuth&f=false online]</ref>.
 
* 1517 Hans Puck zu Poppenreuth hat für sich und sein unmündigen Bruder Jörglein die Schenkstatt als Mannlehen empfangen und tritt damit das Erbe des verstorbenen Vaters Heintz Puck an.
 
* 1517 Hans Puck zu Poppenreuth hat für sich und sein unmündigen Bruder Jörglein die Schenkstatt als Mannlehen empfangen und tritt damit das Erbe des verstorbenen Vaters Heintz Puck an.
 
* 1524 während des Bauernkrieges kommt es zu einer [[Das Blutgericht im Bauernkrieg|Versammlung]] der aufständischen Bauern im „Roten Roß“ zu Poppenreuth am 1. Juni 1524.  
 
* 1524 während des Bauernkrieges kommt es zu einer [[Das Blutgericht im Bauernkrieg|Versammlung]] der aufständischen Bauern im „Roten Roß“ zu Poppenreuth am 1. Juni 1524.  
 
* 1534 wird die Gaststätte als Mannlehen durch den Dompropst Marquard von Stein des Lehenstifts Bamberg an Heinrich Buck vergeben <ref>Paulus Ewald: „Die Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“ 1831, S. 72</ref>. Zwei Jahre später zahlt Jobst Buck als Zins fünf Eier und ein Feuerpfennig.  
 
* 1534 wird die Gaststätte als Mannlehen durch den Dompropst Marquard von Stein des Lehenstifts Bamberg an Heinrich Buck vergeben <ref>Paulus Ewald: „Die Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“ 1831, S. 72</ref>. Zwei Jahre später zahlt Jobst Buck als Zins fünf Eier und ein Feuerpfennig.  
* 1537 nach Jobst Bucks Tod wird die Schenkstätte zu Poppenreuth am Kirchhof den Vormündern der unmündigen Söhne Georg und Hans als Mannlehen verliehen. Die Schenk statt und das Gütlein waren zunächst als ‘‘heimgefallen‘‘ angesehen worden und von der Dompropstei dem Dombaumeister Wolfgang Spelt als Mannlehen ausgegeben worden. Dies wurde aber durch einen gütlichen Vergleich wieder rückgängig gemacht.
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* 1537 nach Jobst Bucks Tod wird die Schenkstätte zu Poppenreuth am Kirchhof den Vormündern der unmündigen Söhne Georg und Hans als Mannlehen verliehen. Die Schenkstatt und das Gütlein waren zunächst als ‘‘heimgefallen‘‘ angesehen worden und von der Dompöropstei dem Dombaumeister Wolfgang Spelt als Mannlehen ausgegeben worden. Dies wurde aber durch einen gütlichen Vergleich wieder rückgängig gemacht.
 
* 1544 wird Hans Buck alleine mit der Schenkstatt belehnt, nachdem er den Anteil seines Bruders gekauft hatte. Der Bruder Georg Buck – ein Becher- und Kannengießer zu Fürth - war im Jahr zuvor gestorben.
 
* 1544 wird Hans Buck alleine mit der Schenkstatt belehnt, nachdem er den Anteil seines Bruders gekauft hatte. Der Bruder Georg Buck – ein Becher- und Kannengießer zu Fürth - war im Jahr zuvor gestorben.
 
* 1567 Matthes Schönherlein kauft von den Erben des verstorbenen Hans Buck die Schenkstatt.
 
* 1567 Matthes Schönherlein kauft von den Erben des verstorbenen Hans Buck die Schenkstatt.
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==Wirte nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 10", S. 6 - 8</ref>==  
 
==Wirte nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 10", S. 6 - 8</ref>==  
[[Datei:Poppenreuther Dorfplatz (alt).jpg|300px|thumb|right|Das Wirtshaus "Zum Roten Roß" vor 1900 ]]
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[[Datei:Poppenreuther Dorfplatz (alt).jpg|mini|right|Das Wirtshaus "Zum Roten Roß" vor 1900 ]]
 
* 1681 – 1684 gibt Conrad Nagel 10 kr. (Kreuzer) von 3 Morgen Feld nebst ein „Brandstättlein“ als Zins
 
* 1681 – 1684 gibt Conrad Nagel 10 kr. (Kreuzer) von 3 Morgen Feld nebst ein „Brandstättlein“ als Zins
 
* 1684 Verkauf dieser Stücke an Peter Humbser
 
* 1684 Verkauf dieser Stücke an Peter Humbser
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* 1792 wird das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ Schauplatz der [[Die Mesnerverhaftung in Poppenreuth anlässlich des Todes von Kaiser Leopold II.|Mesnerverhaftung]] in Poppenreuth wegen des Trauergeläuts für Kaiser Leopold II.
 
* 1792 wird das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ Schauplatz der [[Die Mesnerverhaftung in Poppenreuth anlässlich des Todes von Kaiser Leopold II.|Mesnerverhaftung]] in Poppenreuth wegen des Trauergeläuts für Kaiser Leopold II.
 
* 1801 Johann Nützelberger hat 1782 den Hof und die Schankstätte durch Heirat einer Lederertochter erworben. Das Wirtshaus wird in der Grundakte hinten als eingädig, vorne aber zweigädig beschrieben. Es hat nun 6 ¾ Morgen Feld, aber keine Wiese. Im Jahr 1802 will Nützelberger das Wirtshaus hinten bis an die Kirchhofmauer vergrößern, stösst aber auf Widerstand des Pfarrers, sodass aus dem Vorhaben nichts wird. <ref> 1824: J. Nizelberger in: "Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg", 1824, S. 992</ref>
 
* 1801 Johann Nützelberger hat 1782 den Hof und die Schankstätte durch Heirat einer Lederertochter erworben. Das Wirtshaus wird in der Grundakte hinten als eingädig, vorne aber zweigädig beschrieben. Es hat nun 6 ¾ Morgen Feld, aber keine Wiese. Im Jahr 1802 will Nützelberger das Wirtshaus hinten bis an die Kirchhofmauer vergrößern, stösst aber auf Widerstand des Pfarrers, sodass aus dem Vorhaben nichts wird. <ref> 1824: J. Nizelberger in: "Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg", 1824, S. 992</ref>
* 1829 Peter Nützelberger (auch: Nitzelberger) betreibt als Erbe das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ bis mind. 1845<ref>Peter Nitzelberger in: "Fürther Tagblatt", 1838, S. 556; "Fürther Tagblatt", 25. März 1842, S. 308, "Fürther Tagblatt", 09.09.1843, "Fürther Tagblatt", 16. August 1844 und "Fürther Tagblatt", 24.01.1845</ref>.
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* 1829 Peter Nützelberger (auch: Nitzelberger) betreibt als Erbe das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ bis mind. 1851<ref>Peter Nitzelberger in: "Fürther Tagblatt", 1838, S. 556; "Fürther Tagblatt", 25. März 1842, S. 308 und "Fürther Tagblatt" vom 09.09.1843, 16.08.1844, 24.01.1845, 10.09.1847 und 6.09.1851</ref>.
 
* 1919 Jean und Elise Zwingel.
 
* 1919 Jean und Elise Zwingel.
* 1935 - 1950 Elisabeth Behringer, Witwe (die Schankkonzession ruht).
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* 1935 - 1950 Elisabeth Behringer, Witwe (die Schankkonzession ruht). Der Wirtschaftsbetrieb wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] eingestellt. Das Rote Roß hatte im ersten Stock einen Tanzsaal. Dieser wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] in etliche kleine Räume aufgeteilt und mit Stockbetten versehen. Hier wurden junge Frauen aus dem Elsass untergebracht, die in der [[Dynamit-Nobel]] arbeiteten <ref>vermutlich aus dem "Arbeitsdienst" - Auskunft durch Ludwig Keusch am 20. August 2019.</ref>. Im Erdgeschoß war ein Burschenschaftstreff <ref>angeblich handelte es sich um eine schlagende Verbindung, die sich hier [[Wikipedia:Mensur (Studentenverbindung)|mensurierten]] - Auskunft durch Ludwig Keusch am 20. August 2019.</ref> von Studenten aus Erlangen, die durch den Sohn Hans Behringer - einem Theologiestudenten - nach Poppenreuth kamen.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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== Bilder ==
 
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[[Kategorie:Lokale und Wirtschaften (ehemals)]]
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[[Kategorie:Poppenreuth]]