Memorbuch der Neuschul

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Das Memorbuch der Neuschul ist mit den ersten fast 200 Seelengedächtnisse in den lokalen Nekrologien identisch zu den Ausführungen des Memorbuches der Altschul. Beide Handschriften wurden in diesem Teil vom selben Schreiber niedergeschrieben“.[1] Beide Handschriften zählen zu den umfangreichsten in ganz Franken.[2] Das Memorbuch der Neuschul beinhaltet bis 1915 etwa 900 Einträge.

Es war auf Pergament geschrieben, besaß aber weder Titelblatt noch eine genaue Angabe des Beginns. Die üblichen Seelengedächtnisse (יזכור, Jiskor) für Rabbinen, die in gelehrter Weise Thorakenntnisse in Israel verbreitet hatten, waren die Nr.1 bis Nr. 13 gewidmet. Dann begann der spezielle Teil mit Nr. 14,
einem Jiskor für Abraham bar Schimschon Halewi, dessen Biedersinn, Wohlthätigkeit und Gastfreundschaft rühmend hervorgehoben wird.[3] Seine Kinder hatten ihm zu Ehren eine gewisse Summe Geld für wohltätige Zwecke gespendet. Er wurde am 6. Januar 1592 in Schnaittach begraben.[4] Diese Notiz findet sich genauso auch im Memorbuch der Altschul. Der Beginn beider Bücher wird nach dem 30-jährigen Krieg, Anfang des 18. Jahrhunderts datiert. Darin finden sich aber früher zurückreichende Einträge, die aus alten Listen übernommen und nachgetragen wurden. Die ersten 200 Gedächtniseinträge sind in beiden Büchern identisch und offensichtlich vom selben Schreiber.[5]

Unter den Nummern 55 bis 100 stehen Einträge für den "frommen Rabbiner Meir bar Abraham Heilbronn, ... der berühmte Gelehrte und hochverehrte Rabbiner Menachem Man, der viele gute Eigenschaften besaß und Thorakenntnisse in Israel verbreitete, ... Nr. 104 die geehrte, fromme und tugendhafte Frau Bunlin, die vor ihrem Tode ein Thoramäntelchen eigenhändig verfertigte, ... das ihr Gatte, der Vorsteher Salomon Schneior, für eine Thorarolle stiftete."[6] Nr. 178 Salomon Schneior, der „wie eine Mauer in den Riß sich stellte, Zorn und Grimm abzuwenden verstand, vielfache Wohlthaten übte und auch nach seinem Tode große Summen für wohlthätige Zwecke verwenden ließ; starb 1692[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. siehe: Audrey Pommerance: „Die Memorbücher der jüdischen Gemeinden in Franken”, in: Michael Brenner, Daniela Eisenstein (Hrsg.): „Die Juden in Franken“, 2012, Seite 98
  2. ebenda
  3. Leopold Löwenstein: Memorbücher, in: "Miscellen", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1887, S. 274
  4. Zu jener Zeit existierte der jüdische Friedhof in Fürth noch nicht.
  5. Aubrey Pommerance: "Die Memorbücher der jüdischen Gemeinden in Franken", in: Michael Brenner, Daniela F. Eisenstein (Hrsg.): Die Juden in Franken, 2012, Seite 98 ff
  6. Leopold Löwenstein: Memorbücher, in: "Miscellen", Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, 1887, S. 275
  7. Leopold Löwenstein: „Memorbücher“, in: „Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland“, Bd. I, 1887, S, 390

Siehe auch[Bearbeiten]