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1885-2010

nicht über die Sirenen stattfinden, sondern über Weckerlinien und wenn diese nicht vorhanden über Hornisten oder Meldefahrer. Im August 1942 hatte die Wehr ihren ersten Kriegseinsatz: nach dem Luftangriff auf Nürnberg wurde sie zur Hilfe gerufen. Die Motorspritze fuhr nach Nürnberg, hatte aber dort keinen Einsatz. Kreisleiter Blümlein schickte den Wehren zum Jahreswechsel 1942/43 die besten Glücks- und Segenswünsche. ‫״‬Möge der Geist der neuen Zeit alle beseelen und anspornen zu neuen Taten. Soldatisch die Haltung, kämpferisch der Geist, sei die Losung. Mit dem Bewusstsein möge sich jeder aufraffen zu neuen Taten.“ Fürs erste bestanden die nur aus der Aufforderung, den Jahresdienstplan aufzustellen und ihm innerhalb von 12 Tagen zuzuschicken. Jeden Monat sollte nun eine Übung oder ein Appell stattfinden. Der totale Krieg hatte die Feuerwehren erreicht. Wehren mit Motorspritzen, so auch die Vacher, mussten alle Sonntage üben, die mit Handspritzen nur alle 14 Tage. Ein technisches Problem hatte die Vacher Feuerwehr zu lösen: ihre vierrädrige Motorspritze kam ja nach Fliegerangriffen auf Nürnberg zum Einsatz. Allerdings stellte sich heraus, dass die Bereifung unbrauchbar für den ‫״‬motorisierten Ferntransport“ war. Der Bürgermeister bat um vier neue Räder mit Hartgummi. Dafür brauchte er Bezugsscheine vom Landrat.

Im Februar folgte nach Bombenabwürfen ein Einsatz in Kraftshof, im März ein weiterer in Nürnberg. Bei letzterem waren sie am Plärrer, der Mauthalle und in der Waizenstraße im Einsatz. In der Nacht vom 10. auf den 11. August 1943 fielen Stabbrandbomben auf Vach. Besonders heikel war ein Einsatz in Mannhof. Dort hatte eine Sprengbombe ein Haus zerstört und Bewohner und Tiere unter sich begraben. Die Bewohner konnten nur noch tot geborgen werden und das Vieh wurde zum großen Teil notgeschlachtet. Zwei Tage später explodierte nämlich in diesem Schutt eine Sprengbombe mit Zeitzünder. Am 28. August 1943 wurde die Vacher Feuerwehr zum Einsatz nach Nürnberg abkommandiert. Um drei Uhr in der früh wurde alarmiert und eine Viertelstunde später war die Wehr am LS-Lotsenplatz

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