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Neunte Periode (1806 — 1807).

die Erlöse aus dem Verkauf der Grabstätten, die sich mit dein neuen Gottesacker wesentlich verringerten, waren seit 1804 der Gotteshauspflege zugewiesen worden.'") In diesem Jahre

wurde auf dem Schulhofe eine männliche Leiche gefunden. Dieser Vorfall gab Veranlassung zu einem Aufstand, wobei Beschuldigungen und Ausschreitungen gegen die Juden vorge­ kommen sind."°) — Das Gasthaus zum goldenen Hirsch, welches schon sehr lange zu bestehen scheint, gehörte um diese Zeit dem Karl Ettlinger, jetzt dem Gastwirth Leonh. Egelseer (Königsstr. 166). — Farnbacher, Georg, Stammvater der Papiersabrikanten der Farnbacher'schen Familie, war damals bereits hier im Besitz des Hauses Nr. 5 der Schindelgasse. — 1807 In der Nacht vom 10. auf den 11. Januar 1807 erstickte der Wirth Schenk mit seiner Frau und einem Söhnchen durch Kohlendampf im Hause Nr. 550 (alter Ordnung) jetzt Nr. 2 in der Schwabacher Straße. Ein Mädchen von 4 Jahren wurde gerettet, weil es an einem Fenster schlief, wovon ein Stück Scheibe ausgebrochen war. Ein Hafen mit ausgeglühten Kohlen fand sich unter dem Ofen.'") — Am 6. Mai war im Fürther Anzeiger ein Ausschreiben zu lesen bezüglich eines Verkaufs­ termins für das Königliche Bankhaus. — Im Mai dieses Jahres wurde eine Badeanstalt im Garten des Freiherrn von Schenk errichtet. '") Den 16. Mai trat vr. Karl Hommel als prak­ tischer Arzt hier ein, desgleichen am 4. November Dr. Emanuel Harlog aus Königsberg in Preußen. — Das Wirthshaus zu den drei goldenen Kronen und zugleich Brauhaus war damals im Besitz von Georg Leonhard Münch (Mohrenstr. Nr. 20). — Am 12. Juni forderte die Polizeidirektion zur Errichtung des „bür­ gerlichen Militäres" auf.'"). — Unter dem 13. Juli wurde im Fürther Anzeiger die erste wöchentliche tabellarische Bevöl­ kerungsanzeige bekannt gegeben.'") — Von Seite des Archidiakonus Ebert und des Polizeidirektors Wurm wurden: „Ideen zur Verbesserung des Schulwesens in Fürth" an die Ober­ behörden eingereicht. In der Eingabe wurde bemerkt, daß sich die Schulen nicht über das Gebiet der Mittelmäßigkeit erheben, und daß das Schulwesen einer gänzlichen Umgestaltung be­ dürfe. '") — Um diese Zeit lebte hier bereits der Bankier Eman. Isaak Wertheimber, Marktplatz Nr. 15, von dem I. Em. Wertheimber abstammt, der das renomirte Bankgeschäft mit Filialen in Nürn-