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Zehnte Periode (1870).

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Concil in Rom. Am 17. Juli wurde der Befehl zur Mobilisirung der bayerischen Armee bekannt. — An die Stelle des nach Hof zum Bezirksgerichtsrathe beförderten Bezirksgerichts­ assessors Schneider kam Hans Mayer von Aichach; zum Rathe am Bezirksgerichte wurde Friedr. Rösling von Nürnberg er­

nannt; an die Stelle des Stadtgerichtsassefsor Sixtus Berthold kam Hugo Mayerhöfer von Nürnberg. — Der frühere rechts­ kundige Magistratsrath I. Aldinger wurde Advokat in Fürth. — Zur Unterstützung der in hohem Grade durch die Kriegsereig­ nisse nothieidenden Gewerbtreibenden und Arbeiter bildete sich ein Hilfsverein, der bei den Wohlhabenden wöchentliche Bei­ träge einsammelte. Das Begründungs-Comite bestand aus vr. Aldinger, Holzhändler Beck, Dr. Degen, Kaufmann Eis­ mann, G. Fortmeyer, Hesse, Kronacher, vr. Landmann. — Der Magistrat regelte die Einquartierungs-Verhältnisse. — Am 23. Juli bildete sich ein Verein von Frauen und Jungfrauen der Stadt zur Pflege, Unterstützung und Erquickung der ver­ wundeten Soldaten. Ebenso organisirte sich zum ärztlichen Dienste bei demselben der ärztliche Verein. Ein Wohnungs­ ausschuß bildete sich zur Aufnahme von verwundeten und kran­ ken Kriegern in Privathäusern. Die Schützeügesellschaft stellte ihre Lokalitäten zur Verfügung. Am 4. August war die erste Sitzung des Ausschusses des Vereins zur Unterstützung noth­ leidender Gewerbtreibender und Arbeiter, mit besonderer Berück­ sichtigung der Familien, die durch Abwesenheit der im Felde stehenden Ernährer von Noth betroffen wurden. — Am 15. August gelangte die frohe Botschaft vom Siege bei Wörth hieher und verursachte allgemein freudige Aufregung. — Angesichts des ernsten Kampfes wurde am 7. August ein Buß- und Bettag kirchlich begangen. — An die Stelle des Bezirksamtsassessors von Schieber kam Regierungsaccessist Friedrich Heerwagen. — Fabrikant Engelhardt setzte die Summa von 2000 fl. aus, um 25 ordentliche Familienväter bei den Arbeiten an der neuen Anlage hinter dem Friedhofe am Pegnitzufer zu beschäftigen. — Um diese Zeit trat der Verein für Felddiakonie unter Vorstand­ schaft des Stadtpfarrers Lehmus wieder ins Leben, wobei Friedrich Pfäfflein die Einübung der Diakone übernahm, von denen am 11. August die ersten fünf über Würzburg unter Leitung des Kaufmanns Städtler auf den Kriegsschauplatz ab-