Seite:Fronmüller Chronik.pdf/415

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Zehnte Periode (1872.)

401

— An die Stelle des von hier nach Nürnberg versetzten Kaplans Sprecher wurde Kaplan Kupfer in Lichtenfels zum Stadtkaplan in Fürth ernannt. — Die hier seit 21 Jahren erschienene Ge­ werbezeitung (das Organ des hiesigen Gewerbevereins) ging ein, und zwar wegen Sistirung der bisher vom Staate geleisteten Subvention und wegen der in Folge der Gründung des bayr. Gewerbemuseums von demselben zu erwartenden gewerblichen

Zeitschrift. Vom Handelsgremium wurde unter dem 22. März be­ schlossen, die Arbeiten für Beschickung der Wiener Ausstellung in die Hände des Gewerbevereins zu legen und sich nur die Mitwirkung an den desfallsigen Berathungen durch einige Delegirte vorzubehalten. — Am 22. März wurde das Hofgebäude des Gürtlermeisters Joh. Adam Rausch durch Brand beschädigt, Theaterstr. Nr. 12.— Dem Kaufmann Bernhard Braun wurde zur Bereitung der Benzoesäure in seinem Anwesen (Nürnberger Landstraße) auf Grund eines von Sachverständigen erhaltenen Gutachtens vom Magistrat die Genehmigung ertheilt. Am 25. März wurde Otto Schmalix, K. Regierungsrath in Augsburg, zum Ehrenmitgliede vom Gewerbeverein erwählt. Am 30. März erließen das Handelsgremium und der Ge­ werbeverein einen gemeinschaftlichen Aufruf zur Beschickung der Wiener Weltausstellung mit dem Bemerken, daß den Ausstellern wesentliche Begünstigungen und Vortheile gegenüber dem Ver­ fahren bei früheren Weltausstellungen gewährt würden. — Bei der Wiener Ausstellung betheiligte sich die hiesige Gewerbeschule durch Zusendung von Zeichnungen, Schulplänen und die von dem Chemielehrer Dr. Langhans gefertigten Krystallmodelle aus Glas. Durch Ministeria!-Entschließung wurden die Lehrer Dr. Langhans und Grünewald zum Besuche der Ausstellung ab­ geschickt. Am 2. April wurde mit der Detailprojektirung der Linie Fürth-Roßstall in Gegenwart des Sektionsvorstandes begonnen. Die schon seit Wochen von den Fürther Maurer-, SteinHauer- und Zimmergehilfen mit ihren Arbeitgebern geführten Unterhandlungen haben Anfang April zu einem friedlichen Uebereinkommen geführt, nachdem eine Lohnerhöhung von 12 Procent und lOstündige Arbeitszeit von den Meistern be­ willigt wurde. Fronmüller, Chronik von Fürth.

26