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Zehnte Periode (1875).

In der Magistratssitzung vom 3. Juni kam die leidige An­ gelegenheit bezüglich der Kostenüberschreitung bei dem Baue des dritten Gasbassins, welche zu zahlreichen leidenschaftlichen De­ batten Veranlassung gegeben hatte, zur endgiltigen Erledigung, soweit es den Magistrat betraf. Nachdem Referent Rechtsrath Beeg ausführlich über den Stand der Angelegenheit Bericht er­ stattet hatte, bemerkte er schließlich, daß die Mitglieder des Verwaltungsrathes nur dann haftbar gemacht werden könnten, wenn sie sich bei Auswahl des Technikers ein grobes Versehen hätten zu Schulden kommen lassen. Der Nachweis hiefür könne jedoch nicht geliefert werden, da man demselben bei der an­ erkannt soliden Ausführung des Baues den Vorwurf der Nicht­ befähigung wohl nicht machen könne. Man solle in Anbetracht, daß das Bassin gut und wasserdicht ist, von einem Regresse ab­ sehen. Bürgermeister Langhans schloß sich den Ausführungen des Referenten an und empfahl, in Anbetracht, daß der Ver­ waltungsrath nur bestrebt war, ein solides Bassin zu bauen und unter dem Eindruck der bestehenden Verhältnisse gehandelt habe und nun ein solides wasserdichtes Bassin da sei, während die beiden anderen auslaufen, die Sache auf sich beruhend zu erklären. Er stimme dem Ausspruche des Dr. Schiele bei, daß, wenn sonst der Bau untadelhaft ausgeführt sei, ein Luxus nir­ gends verzeihlicher erscheine, als bei einem Gasometer. — Der Magistrat sprach sich sodann mit allen gegen zwei Stimmen dahin aus, daß von weiterer Verfolgung der Sache Umgang zu nehmen sei. Anders wurde sodann diese Angelegenheit im Kollegium der Gemeindebevollmächtigten aufgefaßt, welche be­ sonders den damaligen Gasanstalt-Verwalter für haftbar er­ klärten, was zu gerichtlichen Verhandlungen den Anlaß gab. Dem Gewerbvereine, der eine Lokalausstellung beabsichtigte, wurde die Genehmigung der Benutzung des großen Rathhausfaales und ein Kostenbeitrag von 200 fl. ertheilt, was das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten am 8. Juni guthieß Am Sonntag den 20. Juni Vormittags wurde die vom hiesigen Gewerbvereine in Verbindung mit einer Wander­ ausstellung des bayer. Gewerbmuseums ins Werk gesetzte lokale Gewerbeausstellung unter Anwesenheit von Vertretern der Ge­ meindekollegien von Nürnberg, an deren Spitze Bürgermeister Seiler, und Fürth, an deren Spitze Bürgermeister Langhans,