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Elste Periode (1877).

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des Dr. Kiderlin, mit allen gegen einige wenige Stimmen, die Realschule sofort aufzuheben. Für die Erhaltung derselben hatten sich I. Mohr, Dr. Landmann und Evora ausgesprochen. — Der hiesige Bäckerverein hatte einen Theil der Brodlieferung für das Manöver im Betrage von 46,000 Laiben L 3 Pfund übernommen. — Seitens der Regierung wurde dem Magistrat eine an das Ministerium gerichtete Eingabe des Glashändlers Scherber zur geeigneten Würdigung mitgetheilt. Derselbe wen­ dete sich in seiner Eingabe gegen die Verlegung des Kirchhofes in den Ronhofer Wald, da es dann unmöglich für Fürth sein werde, eine Wasserleitung zu bekommen. Er unterbreitete dem Ministerium sein Projekt, Fürth mit Wasser zu versorgen und bat, die K. Bausektion in Nürnberg zu beauftragen, an Ort und Stelle Einsicht zu nehmen. Den Friedhof wollte er auf die Flur zwischen dem Diebsgraben und Weikershof placirt wissen. Hierauf wurden die Gutachten des Baurathes und des Bezirksarztes eingeholt. Ersterer bezeichnete das Projekt nicht für ausführbar, weil die projektirten Quellen im Jnundationsgebiete des Flusses liegen, die Beständigkeit der Quellen nicht nachgewiesen und das untersuchte Wasser derselben von einem schlechten moosigen Geschmacke sei und in seinem weiteren Ver­ laufe mit Froschlaich und den Abflüssen der Erlanger Landstraße verunreinigt werde. Das gerichtsärztliche Gutachten schloß sich dem des Baurathes an. Es wurde darin außerdem bemerkt, daß die bezeichneten Quellen für die Wasserversorgung der Stadt nicht hinreichen, daß dieses Quellwasser wegen der schon bezeichneten Verunreinigungen sich zum Genusse nicht eigne, endlich daß der von Scherber für einen Friedhof ins Auge ge­ faßte Platz viel zu klein sei. Beide Gutachten wurden der Re­ gierung mit der Erklärung in Vorlage gebracht, daß man bei der Verwerflichkeit des Projektes keine Veranlassung habe, von dem Projekte der Friedhofverlegung in den Ronhofer Wald ab­ zugehen. Freitag den 17. und Montag den 19. August zogen schwere Gewitter über die Stadt. Nicht unbedeutenden Schaden haben die orkanartigen Stürme an Häusern und Bäumen angerichtet. Sehr gefährdet war besonders am Montag Abend der Zehnuhr­ zug der Ludwigseisenbahn, welcher zwischen Nürnberg und Muggenhof gegen den Sturm kämpfte. Glücklicherweise kam letzFronmüller, Chronik von Fürth.

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