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Elfte Periode (1881).

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in allen Theilen vollendete Schlachthaus dem Betriebe über­ geben, nachdem Seitens der Kgl. Regierung die Schlachthaus­ ordnung in der von den gemeindlichen Kollegien beschlossenen Fassung als ortspolizeiliche Vorschrift für vollziehbar erklärt worden war. Die feierliche Eröffnung des festlich geschmückten Hauses fand Vormittags im Beisein der Mitglieder der Ge­ meindekollegien statt. Den officiellen Akt leitete eine Rede des Bauraths Vogel ein, worin er einen Rückblick auf die Geschichte des Baues gab, der, auf etwas über 300,000 M. veranschlagt, einen Kostenaufwand von 280,000 M. erforderte und für jetzt und für längere Zeit hinaus allen gerechten Anforderungen Ge­ nüge leiste. Dann folgte die Einweihungsrede des Bürger­ meisters Langhans. Nachdem derselbe einen geschichtlichen Ueberblick über die Begründung des Schlachthauses gegeben und be­ merkt hatte, daß bereits im Jahre 1819 die Anregung hiezu von Bürgermeister Bäumen gegeben und Verhandlungen wegen Erbauung einer Schlachthalle hinter dem sogenannten langen Haus mit einer Verkaufshalle auf dem Königsplatz eingeleitet worden seien, daß ferner in neuerer Zeit wegen Erbauung eines solchen auf dem Helmplatze, ein Anwesen hiezu angekauft war, stattgefunden hätten, bemerkte er, daß der heutige Tag ein wichtiger Markstein in der Geschichte Fürths sei. Zum letzten Male würden heute die in der Stadt zerstreuten Privatschlacht­ stätten benützt und die damit verbundenen Uebelstände erreich­ ten ihr Ende. Was 1819 erstrebt wurde, sei nun in seinem ersten Theile verwirklicht, indem das Schlachthaus vollendet dastehe. Der zweite Theil, die Errichtung von Verkaufshallen, möge einer späteren Zeit Vorbehalten bleiben. Das Metzger­ gewerbe, das heute noch grollend dem Unternehmen entgegen­ stehe, werde sich, wenn es sich von den in vielfacher Beziehung gebotenen Vortheilen überzeugt haben wird, mit demselben aussöhnen. Indem er das Schlachthaus, zu dessen Besichtigung in allen seinen Theilen er die Anwesenden einlade, hiemit für eröffnet erkläre, spreche er den Wunsch aus, daß die mit dem­ selben beabsichtigten Vortheile in vollem Maße sich verwirklichen mögen. Dem Programme gemäß folgte sodann die Schlachtung zweier vom Baufond angekaufter Ochsen, deren Fleisch durch Vermittlung der Armenpflegschaftsräthe an Bedürftige zur Vertheilung kam. Am Abend versammelten sich die Mitglieder