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Elfte Periode (1886).

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Ernst Schildknecht wiederholt in schmeichelhafter Weise zu ver­ sichern. Nunmehr folgte die Vorstellung der etwa 70 Begrüßungsgäste, deren jeder Einzelne einer Anrede sich zu erfreuen hatte. Se. Königl. Hoheit in Begleitung des Bürgermeisters und Be­ zirksamtmannes und der Ehrendamen betrat sodann den Balkon des Rathhauses und nahm hierauf die Seitens der Gesangvereine ihm dargebrachte Ovation entgegen, während die nach Tausen­ den zählende Menschenmenge in ehrfurchtsvollem Schweigen sich

verhielt. Nach Beendigung der unter Leitung des Lehrers Mayer­ hofer trefflich ausgeführten Hymne gab Se. Königl. Hoheit mit weithin vernehmbarer Stimme für die ihm zu Theil gewordene Ehrung sowohl der Bürgerschaft als den Sängern seinen Dank kund, der industriereichen Stadt Fürth auch ferneres Blühen und Gedeihen wünschend. Die vieltausendköpfige Menge er­ widerte diese freundlichen Worte durch unablässige Hochrufe. — Bald darauf setzte der Prinzregent seine Rundfahrt durch die reichgeschmückten Straßen unter beständigem Hochrufen und Tücherwinken fort, durch Königsstraße, Marktplatz, Gustavstraße, Königsplatz, Kohlenmarkt, Schwabacherstraße, Gebhardtstraße, Friedrichsstraße, Weinstraße und Louisenstraße. Am äußersten Triumphbogen angelangt, verabschiedeten sich Bürgermeister Langhans und Bezirksamtmann Schwendtner von dem hohen Besuche. In raschem Tempo rollte alsdann der fürstliche Zug von dannen, begleitet vom allseitigen Hoch und den herzlichsten Segenswünschen der Stadt Fürth für den geliebten Regenten, der sich durch Herzlichkeit und Leutseligkeit alle Herzen erobert hatte. — Unter den vielen schön dekorirten Häusern waren be­ sonders zu erwähnen die Gebäude von Päul Winkler, Kommerzienrath Ullmann, Weber und Ott, Bendit (Kohlenmarkt) und Benda (Königsstraße), wie die Betriebsgebäude der Staats- und Ludwigseisenbahn. Hopfenhändler Tuchmann sen. hatte seinen loyalen Gesinnungen durch folgende in Form eines Transparents angebrachte Strophen Ausdruck gegeben: „UeberS Grab hinaus Treu dem Königshaus."

29. September. Se. Königl. Hoheit der Prinzregent hat von Nürnberg folgenden schriftlichen Dank hierher gelangen lassen: 42*