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Eine erfreuliche bereidierung . . . des Nürnberg-Fürther kulturlebens ist das "neue theater", das sich vor kurzem in der Luitpoldstr.15 im rückgebäude einge richtet hat. Es ist zwar sehr klein (54 sitze) und besitzt auch nur eine bescheidene bühne, doch der vorgesehene reich­ haltige spielplan ist dafür umso beachtlicher. Er setzt sich aus modernen bühnenstücken, einaktern, dreiminutenspielen und kriminalstücken. Die autoren sind Becket, Borchert, Brecht, Sartre, Delaney, lonesco, Frisch, Dürrenmatt, Anouilh.Osborne und andere. Horst W. Blome ist der junge leiter und regisseur des Iheaters Mit seiner jungen darstellergruppe hat er sich viel vorgenom­ men, denn dieses private theater ist praktisch auf sich allein gestellt und muß seine wirtschaftliche existenz "einspielen". Er will daher gastspiele in schulen,betrieben und jugendhei men geben und er kommt auf bestellung sogar in privatwohnun gen. Nach der prämiere am 28. September wurde Jean Anouilhs tragödie "Antigone" bereits 11 mal gespielt.

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ö ö cd <3 Q) r •"3 Das kleine theater war voll, sehr voll; die bühne zunächst noch leer. Nur einige schwarzgraue kulissen bildeten den hin­ tergrund - wie mauern. Der Sprecher (Horst W. Blome) leitete das stück ein. Die Schauspieler erschienen: Antigone- Ursula Zwingli, ihre Schwester Ismene -.Gisela Dietz, könig Kreon Kay Sikor, als gast, sein sohn und zugleich der verlobte Anti gones, Hämon — Jost Hinrich Busse, die beiden Wächter— Helmut '.'Viesner und Karl Körte und der page - Helga Schröder. Das ganze stück konzentrierte sich auf die schauspielerische leistung der einzelnen, die sehr überzeugte. Antigone, in man nerhose und schwarzem pullover, mit wirrem haar, verkörperte ganz das trotzige sich-auflehnen gegen die gesellschaft,gegen gesetze und Vorschriften. Sie muß - nach Anouilh - ihren to­ ten bruder Poiyneikos bestatten um sich selbst zu bestätigen. Die Weltverzweiflung und existenzangst, die Anouilh in seiner 'Antigone" zum ausdruck bringen will, waren durch Ursula Zwin Zwingli sehr gut herausgearbeitet. König Kreon stellt dazu als Vertreter des gesetzes und der Ordnung den gegensatz dar was auch hier durch die schauspielerische leistung sehr gut zur geltung kam. Nicht ganz überzeugend wirkte Jost Hinrich Busse als Hämon. Seinem spiel fehlte im gegensatz zu allen übrigen schauspielern die intensität und wirkte daher zu flach. Beim hinausgehen warfen viele Zuschauer ihre eintrittakarten in das kästehen mit der aufschrift "gut". Auch ich tat ea.-ka

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6eftatten,matiiron! "Let's twist again","st .tropez twist" und wie sie noch alle heissen mögen,kannmantäglich auf allen wellen hören,noch hö ren,denn madison,der neue mod£ tanz ist im anmarsch bzw. im "einpendeln".1960 in Harlem er funden und dort zuerst getanzt fand er seinen weg von den USA über Frankreich zu uns nach Deutschland. In Fürth wurde er in der tanzschule XXXXXX(wegen schleichwerbung gestrichen, d. red.) zuerst gelehrt , von der presse und begeisterten tanz­ schülern ausprobiert , und für gut befunden. Madison ist der tanz für die damen , denn nun brauchen sie nicht mehr befürchten sitzenzu bleiben.Madison tanzt man näm­ lich allein.Bei dem ruf "madi­ son" stürmt alles auf die tanz fläche und "pendelt sinh ein", d.h. man macht einen kreuz­ schritt einmal nach links und dann nach rechts , solange bis "madison" gerufen wird , dann tanzt man diese figur.

So einfach ist er also zu ler­ n e n d e r madison. Könner geben sich natürlich nicht nur mit solch banalen schritten ab,sie tanzen birdland schritt , das grosse starke M, double cross, big strong bsketball , cleve­ land sdhritt , verrückte neun und von a bis z.Bie musik dazu macht Ray Bryant , pianist und jazzmusiker . Auch von den Des Chackachas gibt es eine platte und zwar madison 61. Lange dauert es nicht mehr und auf ballen und partys ruft man "it's madison time". -dk-