Seite:Pennalen Jg 37 Nr 1 1989.pdf/10

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


sie von allen 7 Mio Österreichern (doch so viele, d.T.) akzeptiert werden. Gott sei Dank gibt es eine Hand voll Radiomachern, die den Medien-

ÄS

1

Einen veralteten Sender gefunden

I

riesen immer wieder und immer noch Widerstand leisten. Dieser Hand voll bleibt in Öster­ reich nichts anderes übrig als trotz aller Verbote zu senden. Mit kleinen Sendestationen in Akten­ kofferformat kündigt man auf Fre­ quenz ö 3 zur Nachrichtenzeit sei­ ne Sendungen an; die sporadischen Radiosendungen selbst werden auf ö 3-freundlichen Frequenzen ausge­ strahlt. 45 Min. dauert eine Ak­ tion im Schnitt; für die Bundes­ post Zeit genug, den Schwarzsender zu finden. Die Kollegen in Öster­ reich haben da allerdings ihre Probleme; kamen doch in der An­ fanszeit des Piratenradios Pannen vor, die man gar nicht glauben kann. So umstellte die mit der Post kooperierende Gendarmerie einen Funkpeilwagen. (Es stellte

Behörden weiterhin unter Druck sich heraus, daß es ihr eigener war. .., d.T.) Bei einer in Kärnten stattfinden­ den Aktion meldete der Polizei­ sprecher, den Sender auf einen Wohnblock genau geortet zu haben und versicherte, daß man die 'Straftäter' beim nächsten Sende­ versuch stellen werde; ob sie ih­ ren Sender dort wohl zurückgelas­ sen haben? Zur Kärntens Wahlkampfzeit hat man sich für eine Woche in Italien eine Lizenz erworben und sendete wenige Meter von der östereichischen Grenze entfernt; in einem

cenenhaus hat man sich ein provi­ sorisches Studio eingerichtet und sogar "I.ive"-Gäste aus dem nahen Kärnten eingeladeu; zum Leidwesen der dortigen Lokalfunkfeinde und Medienmonopolisten. Eine Lösung in Form von einem Sender auf der jetzt geöffneten ungarischen Seite scheiterte am lieben Geld. Ungarn braucht dringend Devisen, und zwar viele; dementsprechend sind die

Fähige Ösi-Gendarmerie

I

Sendepreise. Es spricht durchaus für die Medienpiraten und gegen die Ösi-Post, daß von fünf Sendern im Raum Wien bislang nur ein ver­ alteter erpeilt wurde.

Qualitäts-

fbtokopie

Die übrigen vier werden wohl bei der enormen Mobilität so schnell nicht gefunden werden. Genauso sicher ist. daß die alternativen

Piratenfunk Radiomacher durch ihre Sendungen weiterhin die Behörden unter Druck setzten werden und nicht eher lei­ se sind, bis sie auch rechtmäßig ihren Platz in der so eintönigen Medienlandschaft der Alpenrepublik bekommen. tb