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lassen Forderungen der Arbeitnehmer­ seite als notwendig erscheinen, zumal die Lebenshaltungskosten kontinuierlich steigen. Die Entscheidung, ob nun Schorfmacher oder die Unternehmer selbst die Arbeiter in den Streik getrieben haben, sei jedem einzelnen anheim ge­ stellt. Für die Zukunft im bayerischen Wald jedenfalls sieht es düster aus. Verhand­ lungen stehen nicht in Aussicht, da hierzu seitens der Unternehmer keine Bereit­ schaft mehr besteht, die lout Josef Kusser, mit einem Entgegenkommen ihr eigenes Todesurteil unterzeichenen wür­

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3. Vörwegänhebung: Lohnerhöhung um einen Festbetrag vor der eigentlichen, prozentualen Lohner­ höhung

kann bis zu zwölf Tonnen Steine betra­ gen. Sein Arbeitsplatz ist ein zugiger, staubiger Schuppen voller Lärm. Bezahlt wird nach Akkord, d.h. wenige bis keine Pausen, da sonst der Lohn sinkt. Wer diese Arbeit über einen längeren Zeit­ raum hin ausgeübt hat, leidet hinterher oft an Ellenbogen- oder Bandscheibenschäden, Staublunge und anderdrtigen Gebrechen. Die Tdtsache, daß die Akkordlöhne früher bis zu 40 DM pro Stunde betragen konnten, war für Unternehmer auch nur ein Druckmittel, um den Arbeiter mehr Motivation für die zu leistende Schwerst­ arbeit zu verschaffen, was nunmehr als nicht mehr lukrativ angesehen wird. Hinzu kommt die Nichtanrechnung der Arbeits­ losenzeit für die Rente. All diese Faktoren

Vom Paradies zur Hölle

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4. Grenzlandförderung: Subventionen für wirtschaftlich benach­ teiligte Gebiete in Grenznähe zu der Tschechoslowakei und der ehemaligen DDR 5. Präferenzenregelung: Bevorzugung des bayerischen Granits beim Straßenbaus 6. Frachtenhilfe: Zuschüsse für Transportkosten 7. Ritzer: Steinhauer im Granitbetrieb

den. Allenfalls sind für die nächste Zeit Gespräche anberaumt, in denen dann über ein Zustandekommen von Verhand­ lungen gesprochen wird. Ein solches Ge­ spräch vom bayerischen Arbeitsminister Glück angeregt, ist allerdings schon ein­ mal gescheitert. Was an diesem Konflikt noch deutlich zu erkennen ist, sind die monopolgerichte­ ten Europapläne. Durch den sich nahenden Binnenmarkt und Deutsch­ lands neuer EG-Politik werden z.B. beim Pflastersteinbau Billigimporte aus Portugal zu Kosten kleinerer einheimischer Be­ triebe bevorzugt. Diese Politik findet bei­ spielsweise durch den Begünstigungs­ wegfall für bayerischen Granit seinen Ausdruck. dz

Für weitere Informotionen: IG-Bau-Steine Erden Bezirksverband Passau Leopoldstr.9 8390 Passau Solidaritätsspendenkonto: Sporkosse Passau Kontonr. 50047 BIz. 740 500 00,Kennwort Streikfonds Granit 1. Urabstimmung: Abstimmung aller Gewerkschaftsmitglie­ der eines bestimmten Bereiches über Beginn, Abbruch und Fortsetzung eines Streikes. 2. Akkordlohn: Bezahlung nicht nach Arbeitszeit, son­ dern nach Leistung (Stückzahl)