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Seile 12

Die G losse

NFSZ 5/1

Kalter Krieg im heißen Land U nsere L eh rer, die schon das M it­ b rin g en von h arm losen W asserpistolen als strafe n sw e rtes S chülerdelikt an sehen, k en n e n nicht die Sorgen ih re r K ollegen au f den P hilippinen. In C avite h a t d er L eh rerv e rb a n d d a fü r zu sorgen, daß die Schüler d e r H öheren Schulen ohne Schußw affe zum U n terrich t kom ­ m en. „Sie b enutzen die W affen zur B edrohung un d E inschüchterung des L eh rk ö rp ers“, beg rü n d en die P ädagogen ih re V orsichtsm aßnahm en. Peinliche Schlußfolgerung E in fü r die L e h re r w enig schm ei­ chelhafter lapsus lin q u ae u n te rlie f in ein er K urzm eldung d e r französischen Z eitung „Le P eu p le“ : „Der Erzbischof von P aris, M sgr. F eltin, sta tte te gestern dem G roßen L yzeum einen Besuch ab. E r sprach seh r eingehend m it den L eh­ re rn u n d b e te te anschließend fü r die Schüler.“

Scfiuljufitsöegimv e r l e b t v o n u n s e r e m Z e ic h n e r R o lf F ü t t e r e r

Schulstrafen — leicht gemacht In N iedersachsen ist eine neue S chul­ o rdnung in K ra ft g etreten. A ls b e­ sonders scharfe S chulstrafe an H öheren Schulen k a n n je tz t d e r „A usschluß vom Schulbesuch bis zu ein er W oche“ v e r­ h ä n g t w erden. Und alles w egen Hitler E ine ganze N acht durch m u ß ten die M itarb eiter d er E rlan g e r S chülerzeitung „G ongschlag“ arbeiten, u m ih re F e st­ num m er, die sie anläßlich d e r E in ­ w eihung ih res neuen Schulhauses u nd des 80jährigen B estehens d e r A n sta lt v e rfa ß t h atten , noch rechtzeitig zum V erkauf zu bringen. A uf V erlangen des D irektors m u ß te in allen 1000 E x em p laren d e r F estsch rift eine Zeile ausgestrichen w erden. D ie R ed ak teu re h a tte n in d e r „Schulchronik“ u n te r dem D atum des 3. S eptem bers 1934 v e r­ m e rk t: „V ereidigung d er L eh rerschaft au f H itle r“. Prügelt, und Ihr werdet klüger E ine C hicagoer Z eitung aus dem J a h re 1874 b e fü rw o rte t die P rü g e lstrafe in den Schulen. B egründung: „Das P rü g e ln fö rd e rt die Z irk u latio n des B lutes u n d b ed in g t dadurch h ö here G eh irn tä tig k e it; ergo gescheitere S chüler!“ Mit Musik geht es besser N achdem die U n terse k u n d an e r des G ym nasium s in S tu ttg a rt - F euerbach ih re E nglischlehrerin m it ein er selbst­ v erfertig ten „S tinkbom be“ bew orfen h atten , b a t die P ädagogin ih re Schüler in F orm eines dreistro p h ig en englischen Liedes (Melodie: Oh, S u sanna w ie ist das L eben schön) u m Schonung vo r w eiteren A tte n taten . Die d ritte S tro p h e ihres selbstgedichteten A b rü stu n g sv o r­ schlags la u tete: “P lease, b e careful, don’t drop a bom b on me, w h a t’s the good, if nothing b u t some ato m -d u st rem ains of m e?!”

I S c h u lg e ld f r e ih e it: i... . . u n d m o r g e n b r i n g t I h r m i t : 3 M a r k S c h ü le r v e r E s ic h e ru n g , 1 M a r k P a p i e r g e l d , 2 M a r k P h y s i k ü b u n g s = g eld , f ü n f z i g P f e n n i g f ü r D e u t s c h l e k t ü r e , 2,40 M a r k | S c h ü le r z e itu n g , 4 M a r k . . .“

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