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Etwas sehr verspätet wird Euch folgender Artikel Vorkommen. Doch liegt das leider an der schon so oft beklagten Inaktualität der Schülerzeitung, die ja in viel größeren Abständen erscheint als eine Illustrierte oder gar eine Tageszeitung. Wir glauben, daß Ihr, obwohl er nicht mehr ganz zeitgemäß ist, unseren Bericht von der

U eihnachtsfeien am JET gerne lesen werdet. Im Mittelpunkt dieser Weihnachtsfeier, die am 21. Dezember 1959 im großen Saal des Berolzheimerianums stattfand, stand das Laienspiel. Schüler und Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe zeigten das in der Darstellung zweifellos schwierige Stück Henri Gheons "Weihnach­ ten auf dem Marktplatz". Der ausgezeichneten Spielleitung^von Herrn StR. Kleinert sowie dem anerkennenswerten Einsatz aller Mitwirken­ den - nicht zuletzt der unsichtbaren Helfer - ist der volle Erfolg zu danken, zu dem dieser Abend wurde. Die Darstellung hat bewiesen, daß es an unserer Schule eine Reihe von.Schülern und Schülerinnen gibt, die neben der Freude am Spiel auch wirkliches Talent mitbringen. C.P.v.Vopelius (9a)stellte den alten Melchior so lebensnah und überzeugend dar, daß es uns schwer fiel, in dem gebrechlichen Greis auf der Bühne unseren munteren "Pips" wiederzuerkennen, wicht weniger überraschte uns Karla Krauß (8), die in gleicher Weise als greises Mütterchen, klatschsüchti­ ge Nachbarin und hochnäsige römische Dame überzeugte. An Klaus Kelwing (9b) gefiel vor allem die natürlich-burschikose Darstel­ lung des Zigeuners Josaphat sowie dei dämonische Verkörperung des Herodes. Die Gestalt der Maria wurde durch Uta Radi (9b) mit Lie­ benswürdigkeit und An£ut verkörpert, und Reinmar Neuner (5) g e ­ wann als Verkündigungsengel und junger Hirte durch sein frisches natürliches Wesen rasch die Sympathien der Zuschauer. Die Feier, eingeleitet durch eine Rede des Anstaltsleiters, wur­ de durch S$tze aus der Weihnachtskantate von Armin Knab, unter der Leitung von StR. Hafner, von einem Kammerorcheeter und einem Ausw wahlchor sauber vorgetragen, wirkungsvoll umrahmt. „

KLASSENSPRECHERWAHL IM ZWEITEN HALBJAHR Glühende Spannung herrscht im Klassenzimmer. Papier raschelt, die Fe dern kratzen über Papier. Der misstrauische Lehrer geht durch die Rei hen und sammelt höchstpersönlich die Zettel ein: "damit niemand zwei Stimmen abgibt; Ein gewisses Etwas steht an der Tafel, bewaffnet mit Kreide und viel mathematischem Sinn. Wird "sie" es wieder sein? Oder wird es endlich einmal eine vernünftige? Manch kleines Spassvögelcuen hatte die segensreiche Idee, den eigenen erbärmlichen,nicht zur 'Wahl gestellten Namen auf den Zettel zu schreibe!», was natürlich die ganze feierliche Handlung stört. Nachdem der Lehrer alle Zettel mühsam entfaltet hat, begibt sich die kleine Rechenkünstlerin an das Werk, das Ergebnis herzustellen. 'Was aber hat die Klassensprecherin einer dritten Mädchenklasse zu tun? In erster Linie: anzugeben. Zweitens, sich ab und zu etwas unsinniges einfallen zu lassen, und zu versuchen, das in die Tat umzusetzen... K. Pokorny, MRG 5b

Für drei jage,vom 1o.-ly.Februar,hatte die Bundeswehr,genauer gesagt, die 1.Gebirgsdivision in Mittenwald, über 6o höhere Schüler bei sich zu Gast.Aus allen Gegenden Bayerns waren sie g e k o m m e n e m die lieeresskimeisterschaften i960 mitzuerleben.--Sicherlich habt ihr die sportlichen Er­ gebnisse längst durch den Rundfunk erfahren;so mochte ich hier kurz be­ richten, was uns außer Sport noch geboten wurde. Zu unserer Letreuung hatten wir drei Leutnants, die sich bereitwillig jeder Kleinigkeit annahmen und sich auch um die persönlichen .Vehwehchen des einzelnen kümmerten. Da die meisten Vor der Musterung stehen,machten vir von der Möglichkeit reichlich Gebrauch.Jugendoffizier B o e s erklärte sich bereit,irgendwelche Fragen aus dem Bereich des Mi­ litärs ( z.B. Heer,wato,Einberufung,Geschichtliches u s w . ) jedem Interes­ senten schriftlich zu beantworten. Er liefere auch Vortragsraaterial und brauchbare ,.ufsütze... Da es uns „doch nicht erspart bleiben würde", betrachteten wir unsere Umgebung natürlich mit be­ sonders kritischenAugen.Vor allem verständlicherweise das Verhält­ nis Soldat - Vorgesetzter. Es war eine der ersten angenehmen Über­ raschungen.Die erste Gebirgsdivi­ sion sei in dieser Beziehung ein Paradepferd,gab Generalleutnant Röttiger zu,als wir ihn daraufhin bei einem Festessen ansprachen. Doch nun der Reihe nach:Am er­ sten Abend,nach den Eröffnungsfei erlichkeiten, bekamen wir droben in Luttensee, das ist die Winter kampfschule außerhalb Mittenwalds, zwei Filme zu sehen:„Leichtathle­ tik- Europameistersohaften195ö und, als Vorschau auf die folgenden sportlichen Ereignisse einen Film über den Skilanglauf. Der nächste Morgen(halb sieben Aufstehen! ) brachte in Luttensee den k •1o-kin-Staf fellauf. Das Mit­ tagessen wurde von Mulis herange­ tragen,und es schmeckte uns nicht schlecht, wie überhaupt die ganze Verpflegung.-- Am Nachmittag fand eine Führung durch die Räumlich­ keiten der 1.Batterie statt. Wißt ihr,was StBttrDivArtFhr(Geb)8 ist? Solche AbkürZungen,die überall auf den Anschlagtafeln herumgei­ stern, bedeuten jedoch wohl mehr

Zweckmäßigkeit als Geheimniskrä­ merei. Ganz allgemein war dies die zweite Überraschung:die Offenheit, mit der uns alles gezeigt wurde, Unterkünfte (mit z.T.recht eigen­ willigem Wandschmuck,siehe Bild!), Photolabor, Jork-,Sport- und iVaffenraum, Kraftfahrzeuge,Mulis und Pferde.- In unserem „Schlafsaal", einem zweckentfremdeten Kino, war uns noch eine „Nachtvorstellung " beschielen... tienn wir den Filmen (Manöver 1958, Nato) auch liegen­ derweise unsere Aufmerksamkeit schenken konnten, so schlief doch keiner ein.Das lag wohl einmal an dem eifrigen Bum-bum, wie auch am noch Zackigeren Sprecher.-Schwamm drüber! Freitag: 25-km-Patrouillenlauf bei dezenterSchlagermusik amStart. Bundeswehrlinge kraxelten die um­ liegenden Schneehänge hinauf und purzelten wie kleine Lawinen wie­ der zu Tal, als die ersten Läufer eintrafen.Mittag:Linseneintopf u. Apfel..Dann wurde es spannend:Nach dem Besuch des „Winterlagers"-ein paar Zelten und einer Sauna, wo man der "Natur so nah wie möglich ist - waren wir alle von Brigade­ general Gartmayr ins „schönste Ka sino Deutschlands" zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Hier entspann 6ich eine lebhafte und ernste Unterhaltung zwischen den anwesenden Militärs und uns, besonders über den derzeitigen Ge­ schichteunterricht .Nährend ich mich erfreulicherweise zurückhalten konn Fortsetzung nächste Seite

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