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===Politische Tätigkeit===
 
===Politische Tätigkeit===
 
An der Universität Erlangen arbeitete Rudolf Benario ab 1927 in der ‚Arbeitsgemeinschaft Republikanischer Studenten’ als Schriftführer mit. Vermutlich hatte er in dieser Zeit auch Kontakt zu den Jungsozialisten der SPD in Fürth und wird wahrscheinlich 1929 zu deren Vorsitzenden gewählt.
 
An der Universität Erlangen arbeitete Rudolf Benario ab 1927 in der ‚Arbeitsgemeinschaft Republikanischer Studenten’ als Schriftführer mit. Vermutlich hatte er in dieser Zeit auch Kontakt zu den Jungsozialisten der SPD in Fürth und wird wahrscheinlich 1929 zu deren Vorsitzenden gewählt.
Am 15. Januar 1930 kommt es in einer Sitzung des Allgemeinen Studenten Ausschusses (ASTA) zu einem Eklat. Die Vertreter der NS-Studenten verlassen die Sitzung, weil Rudolf Benario „…ein schädigendes Verhalten an den Tag legt…“.<ref>Erlanger Nachrichten 18.1.1930</ref>2 Bereits vorher waren Aushänge der ‚Republikanischen Studenten’ mit dem Schimpfwort „Judenknechte“ beschmiert worden. Das Verhalten der Nationalsozialisten wurde von den Vertretern aller anderen Studentengruppen „…vollkommen gebilligt“.<ref>ebenda</ref>  
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Am 15. Januar 1930 kommt es in einer Sitzung des Allgemeinen Studenten Ausschusses (ASTA) zu einem Eklat. Die Vertreter der NS-Studenten verlassen die Sitzung, weil Rudolf Benario „…ein schädigendes Verhalten an den Tag legt…“.<ref>Erlanger Nachrichten 18.1.1930</ref> Bereits vorher waren Aushänge der ‚Republikanischen Studenten’ mit dem Schimpfwort „Judenknechte“ beschmiert worden. Das Verhalten der Nationalsozialisten wurde von den Vertretern aller anderen Studentengruppen „…vollkommen gebilligt“.<ref>ebenda</ref>  
 
Bei der Reichstagswahl 1930 gewann die NSDAP 95 Mandate, die SPD verlor 10 Abgeordnete und die KPD gewann 23 Mandate. Der SPD-Parteivorstand sah in den Jungsozialisten, die den Panzerkreuzerbau und den Schmusekurs mit der Brüning-Regierung scharf verurteilt hatten, die Schuldigen am Wahldebakel. Deshalb löste er im Juni 1931 die Organisation der Jusos auf.<ref>Wolfgang R. Krabbe, ‚Kritische Anhänger - Unbequeme Störer: Studien zur Politisierung deutscher Jugendlicher im 20. Jahrhundert’, Berlin 2010 Seite 319</ref>  
 
Bei der Reichstagswahl 1930 gewann die NSDAP 95 Mandate, die SPD verlor 10 Abgeordnete und die KPD gewann 23 Mandate. Der SPD-Parteivorstand sah in den Jungsozialisten, die den Panzerkreuzerbau und den Schmusekurs mit der Brüning-Regierung scharf verurteilt hatten, die Schuldigen am Wahldebakel. Deshalb löste er im Juni 1931 die Organisation der Jusos auf.<ref>Wolfgang R. Krabbe, ‚Kritische Anhänger - Unbequeme Störer: Studien zur Politisierung deutscher Jugendlicher im 20. Jahrhundert’, Berlin 2010 Seite 319</ref>  
 
Im gleichen Monat, während einer Veranstaltung der Fürther KPD mit Jakob Boulanger und Anton Hausladen im Geismannsaal, gab Rudolf Benario öffentlich seinen Übertritt von den Jungsozialisten zur KPD bekannt.<ref>Fränkische Tagespost 13.6.1931, STAN 218/9 Polizeipräsidium Nbg-Fth Nr. 791</ref> Als Vorsitzender der Fürther Jusos hatte er zu den Gruppenabenden Kommunisten eingeladen, um gegen den Opportunismus der SPD gemeinsam vorzugehen. Die Fürther SPD-Spitze reagierte äußerst gereizt und drohte mit dem Parteiauschluss.<ref>Nordbayerische Zeitung 15.5.1931</ref> Dem kam Rudolf Benario zuvor. Er wurde zusammen mit drei anderen Jungsozialisten Mitglied der KPD. In einem Artikel ihres Hausblattes, der „Fränkischen Tagespost“, beschimpfte die SPD-Spitze Benario auf eine äußerst rüde Art, die sich nur wenig von den späteren Hasstiraden der Nazis unterschied.<ref>Fränkische Tagespost 13.6.1931</ref> Der Grund: Es waren so viele Jungsozialisten waren zur KPD übergetreten, dass das sogar die politische Polizei registrierte. Unter ihnen war auch der Journalist des SPD-Blattes, Heinrich Heilbrunn<ref>Fränkische Tagespost 28.5.1931</ref>, ein Sohn des Fürther Arztes, Bertold Heilbrunn.
 
Im gleichen Monat, während einer Veranstaltung der Fürther KPD mit Jakob Boulanger und Anton Hausladen im Geismannsaal, gab Rudolf Benario öffentlich seinen Übertritt von den Jungsozialisten zur KPD bekannt.<ref>Fränkische Tagespost 13.6.1931, STAN 218/9 Polizeipräsidium Nbg-Fth Nr. 791</ref> Als Vorsitzender der Fürther Jusos hatte er zu den Gruppenabenden Kommunisten eingeladen, um gegen den Opportunismus der SPD gemeinsam vorzugehen. Die Fürther SPD-Spitze reagierte äußerst gereizt und drohte mit dem Parteiauschluss.<ref>Nordbayerische Zeitung 15.5.1931</ref> Dem kam Rudolf Benario zuvor. Er wurde zusammen mit drei anderen Jungsozialisten Mitglied der KPD. In einem Artikel ihres Hausblattes, der „Fränkischen Tagespost“, beschimpfte die SPD-Spitze Benario auf eine äußerst rüde Art, die sich nur wenig von den späteren Hasstiraden der Nazis unterschied.<ref>Fränkische Tagespost 13.6.1931</ref> Der Grund: Es waren so viele Jungsozialisten waren zur KPD übergetreten, dass das sogar die politische Polizei registrierte. Unter ihnen war auch der Journalist des SPD-Blattes, Heinrich Heilbrunn<ref>Fränkische Tagespost 28.5.1931</ref>, ein Sohn des Fürther Arztes, Bertold Heilbrunn.
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