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Eine eigenartige Verwilderung der kirchlichen Sitten im ausgehenden Mittelalter stellt die Pfründenjagd dar. Sie ist auch ursächlich dafür, dass in der vorreformatorischen Kirche schon 10-jährige Bischof werden konnten. Durch den Erwerb verschiedener Pfründen – wie Pfarreien, Propsteien, Kanonicate und dergleichen konnten höhere Kanzleibeamte auf eine einfache Weise ihren Lebensunterhalt sichern. In die Kategorie der „Pfründenjäger“ kann getrost auch der '''Poppenreuther Pfarrer Heinrich Leubing''', der vermutlich St. Peter und Paul höchst selten von innen gesehen hat, gerechnet werden.
 
Eine eigenartige Verwilderung der kirchlichen Sitten im ausgehenden Mittelalter stellt die Pfründenjagd dar. Sie ist auch ursächlich dafür, dass in der vorreformatorischen Kirche schon 10-jährige Bischof werden konnten. Durch den Erwerb verschiedener Pfründen – wie Pfarreien, Propsteien, Kanonicate und dergleichen konnten höhere Kanzleibeamte auf eine einfache Weise ihren Lebensunterhalt sichern. In die Kategorie der „Pfründenjäger“ kann getrost auch der '''Poppenreuther Pfarrer Heinrich Leubing''', der vermutlich St. Peter und Paul höchst selten von innen gesehen hat, gerechnet werden.
      
Dem aus Nordhausen stammenden Heinrich Leubing glückte es nach und nach Pfründen in Meissen, Naumburg, Erfurt, Heiligenstadt, in Mainz und mehrere in Nürnberg - darunter auch Poppenreuth - in Regensburg, Forchheim und wer weiß wo noch zu erlangen. Seine Poppenreuther Amtszeit wird von 1444 bis 1464 angegeben. Zuvor war er als kurmainzischer Kanzler und Vertrauter des mainzischen Bischofs aufgetreten. In dieser Eigenschaft kam er wohl auch zu Reichstagen nach Nürnberg. Eine höher dotierte Stelle als Protonotar des Königs mit entsprechendem Einfluss ließ Leubing zu Friedrich III. wechseln. Mit dem Kaiser zog er auch am 29. April 1442 in Nürnberg zum Reichstag ein, und war zugegen als Friedrich durch die Schautüre die Sebalduskirche betrat und vor dem Altar betete. Ein Pfarrer las die Kollekte zündete Flachs und Werg an und sprach „Allerdurchlauchtigster König! Sic transit gloria mundi.“ (so vergeht der Ruhm der Welt)
 
Dem aus Nordhausen stammenden Heinrich Leubing glückte es nach und nach Pfründen in Meissen, Naumburg, Erfurt, Heiligenstadt, in Mainz und mehrere in Nürnberg - darunter auch Poppenreuth - in Regensburg, Forchheim und wer weiß wo noch zu erlangen. Seine Poppenreuther Amtszeit wird von 1444 bis 1464 angegeben. Zuvor war er als kurmainzischer Kanzler und Vertrauter des mainzischen Bischofs aufgetreten. In dieser Eigenschaft kam er wohl auch zu Reichstagen nach Nürnberg. Eine höher dotierte Stelle als Protonotar des Königs mit entsprechendem Einfluss ließ Leubing zu Friedrich III. wechseln. Mit dem Kaiser zog er auch am 29. April 1442 in Nürnberg zum Reichstag ein, und war zugegen als Friedrich durch die Schautüre die Sebalduskirche betrat und vor dem Altar betete. Ein Pfarrer las die Kollekte zündete Flachs und Werg an und sprach „Allerdurchlauchtigster König! Sic transit gloria mundi.“ (so vergeht der Ruhm der Welt)
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Einer seiner stärksten Widersacher war Johann Lochner. Dieser Lochner schaffte es schließlich auch, Leubing auf der Pfarrstelle zu beerben. Leubing wurde nach seinem Tod im Dom zu Meissen bestattet. Dort ist heute noch seine Grabplatte an der Wand des Südquerschiffes, nahe dem Ein-gangsbereich zu sehen.
 
Einer seiner stärksten Widersacher war Johann Lochner. Dieser Lochner schaffte es schließlich auch, Leubing auf der Pfarrstelle zu beerben. Leubing wurde nach seinem Tod im Dom zu Meissen bestattet. Dort ist heute noch seine Grabplatte an der Wand des Südquerschiffes, nahe dem Ein-gangsbereich zu sehen.
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[[Kategorie:Poppenreuth]]

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