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Über die Machtergreifung in Kulmbach berichtet die lokale Presse [[2015]]: "''Eine Stadtratssitzung wie im Tollhaus. Mitten in den Beratungen, es ist der 9. März 1933, springt einer auf und schreit, in wenigen Augenblicken würden die "Kolonnen der Braunhemden" einbrechen und die Hakenkreuzfahne hissen. Ein anderer schreit: Der jetzige Stadtrat entspricht nicht mehr dem Willen der Bevölkerung. Erster Bürgermeister Dr. Hans Hacker solle sich beurlauben lassen, der zweite Bürgermeister Hans Herold ganz zurücktreten.''"<ref>Frankenpost - Ausgabe Kulmbach vom 1. April 2015, S. 10 - Der Schmissige aus Hamburg-Wandsbek</ref> Der Coup der beiden NS-Spitzen und Stadträte Fritz Schuberth und Konrad Hain gelingt. [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schuberth Fritz Schuberth] war zuletzt SS-Oberführer und seit [[1929]] im Stadtrat von Kulmbach und ein NS-Parteimitglied der ersten Stunde (Mai 1925, Mitgliedsnummer 5526). Er übernimmt zunächst kommissarisch das Amt und ernennt sich selbst im Herbst 1933 regelhaft zum 1. Bürgermeister.  
 
Über die Machtergreifung in Kulmbach berichtet die lokale Presse [[2015]]: "''Eine Stadtratssitzung wie im Tollhaus. Mitten in den Beratungen, es ist der 9. März 1933, springt einer auf und schreit, in wenigen Augenblicken würden die "Kolonnen der Braunhemden" einbrechen und die Hakenkreuzfahne hissen. Ein anderer schreit: Der jetzige Stadtrat entspricht nicht mehr dem Willen der Bevölkerung. Erster Bürgermeister Dr. Hans Hacker solle sich beurlauben lassen, der zweite Bürgermeister Hans Herold ganz zurücktreten.''"<ref>Frankenpost - Ausgabe Kulmbach vom 1. April 2015, S. 10 - Der Schmissige aus Hamburg-Wandsbek</ref> Der Coup der beiden NS-Spitzen und Stadträte Fritz Schuberth und Konrad Hain gelingt. [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schuberth Fritz Schuberth] war zuletzt SS-Oberführer und seit [[1929]] im Stadtrat von Kulmbach und ein NS-Parteimitglied der ersten Stunde (Mai 1925, Mitgliedsnummer 5526). Er übernimmt zunächst kommissarisch das Amt und ernennt sich selbst im Herbst 1933 regelhaft zum 1. Bürgermeister.  
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Hacker selbst kann Kulmbach verlassen und wird [[1937]] wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, unter der Leitung des Fürther Professor [[Ludwig Erhard]]. Zusätzlich betätigte er sich im Zeitungswissenschaftlichen Institut, geleitet von Professor Dr. Dr. Ritter von Ebert. [[1943]] wechselt er erneut in ein kommunales Amt und übernimmt eine Position im Amt für Kriegsschäden. Ab dem [[18. Januar]] [[1944]] wird Dr. Hacker bei der Stadt Fürth beschäftigt als juristischer Mitarbeiter, in welcher Funktion bzw. Stelle ist aktuell nicht ganz geklärt.  
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Hacker selbst kann Kulmbach verlassen und wird [[1937]] wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg, unter der Leitung des Fürther Professor [[Ludwig Erhard]]. Zusätzlich betätigte er sich im Zeitungswissenschaftlichen Institut, geleitet von Professor Dr. Dr. Ritter von Ebert. [[1943]] wechselt er erneut in ein kommunales Amt und übernimmt eine Position im Amt für Kriegsschäden. Ab dem [[18. Januar]] [[1944]] wird Dr. Hacker als juristischer Mitarbeiter bei der Stadt Fürth beschäftigt, in welcher Funktion bzw. Stelle ist aktuell nicht ganz geklärt.  
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Nach dem Einmarsch der US-Aliierten Truppen in Fürth am [[19. April]] [[1945]] wird Dr. Hacker durch die Militärregierung bereits am [[1. Mai]] [[1945]] zum neuen Wirtschaftsreferenten benannt. Ein halbes Jahr später, am [[1. Januar]] [[1946]], wird er ebenfalls zum rechtskundigen Stadtrat (Rechtsreferent) gewählt, und wiederum zwei Jahre später wird Dr. Hacker am [[9. April]] [[1948]] zum [[3. Bürgermeister]] der Stadt Fürth gewählt ([[Stadtrat 1948 - 1952|Wahlperiode 1948 - 1952]]). Bis zu seiner Pensionierung Ende April [[1952]] führte er die beiden Referate und das Bürgermeisteramt aus. Die Stelle des [[3. Bürgermeister]]s wird nach dem Ausscheiden Dr. Hackers erst [[1966]] wieder durch [[Heinrich Stranka]] besetzt. [[1952]] trat er auf seinen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.
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Nach dem Einmarsch der US-Aliierten Truppen in Fürth am [[19. April]] [[1945]] wird Dr. Hacker durch die Militärregierung bereits am [[1. Mai]] [[1945]] zum neuen Wirtschaftsreferenten benannt. Ein halbes Jahr später, am [[1. Januar]] [[1946]], wird er ebenfalls zum rechtskundigen Stadtrat (Rechtsreferent) gewählt, und wiederum zwei Jahre später wird Dr. Hacker am [[9. April]] [[1948]] zum [[3. Bürgermeister]] der Stadt Fürth gewählt ([[Stadtrat 1948 - 1952|Wahlperiode 1948 - 1952]]). Bis zu seiner Pensionierung Ende April [[1952]] führte er die beiden Referate und das Bürgermeisteramt aus. Die Stelle des [[3. Bürgermeister]]s wurde nach dem Ausscheiden Dr. Hackers erst wieder [[1966]] durch [[Heinrich Stranka]] besetzt. [[1952]] trat er auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.
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Als Referent für den [[Schlachthof|Schlacht- und Viehhof]] kümmerte sich Dr. Hacker um dessen moderne Ausstattung. Er war Mitglied der [[FDP]]-Stadtratsfraktion und  Gründungsmitglied nach dem [[2. Weltkrieg]]. Beim Wiederaufbau der Fürther Loge „[[Zur Wahrheit und Freundschaft]]“ wirkte er mit; deren Meister vom Stuhl war er von [[1947]] bis [[1949]].<ref>Festschrift zum 200jährigen Stiftungsfest der Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Freundschaft“ in Fürth, Band II (1903-2003)</ref> Beim Wiederaufbau der Fürther Kommunalverwaltung nach dem Krieg erwarb er sich große Verdienste. In seiner Zeit als Wirtschaftsreferent wurde der Grundstein zu den [[Grundig AG|Grundig-Radio-Werke]]n gelegt und die [[Fränkische Pelzindustrie Märkle & Co|Fränkische Pelzindustrie]] kam nach Fürth.  
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Als Referent für den [[Schlachthof|Schlacht- und Viehhof]] kümmerte sich Dr. Hacker um dessen moderne Ausstattung. Er war Mitglied der [[FDP]]-Stadtratsfraktion und  Gründungsmitglied nach dem [[2. Weltkrieg]]. Beim Wiederaufbau der Fürther Loge „[[Zur Wahrheit und Freundschaft]]“ wirkte er mit; deren Meister vom Stuhl war er von [[1947]] bis [[1949]].<ref>Festschrift zum 200jährigen Stiftungsfest der Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Freundschaft“ in Fürth, Band II (1903-2003)</ref> Beim Wiederaufbau der Fürther Kommunalverwaltung nach dem Krieg erwarb er sich große Verdienste. In seiner Zeit als Wirtschaftsreferent wurde der Grundstein zu den [[Grundig AG|Grundig-Radio-Werke]]n gelegt und die [[Fränkische Pelzindustrie Märkle & Co|Fränkische Pelzindustrie]] nach Fürth gebracht.  
    
[[Datei:Traueranzeige Hans Hacker.jpg|thumb|right|Traueranzeige Hans Hacker vom 29. Juli 1953]]
 
[[Datei:Traueranzeige Hans Hacker.jpg|thumb|right|Traueranzeige Hans Hacker vom 29. Juli 1953]]
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