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== Verhaftung 1933 ==
 
== Verhaftung 1933 ==
Auf Grund seiner Aktivitäten wurde er am [[14. November]] [[1933]] in Weiden verhaftet und anschließend von einem Sondergericht in Nürnberg am [[3. Januar]] [[1934]] zu drei Jahren Gefängnis verurteilt<ref>Wolfgang Röhl: Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Wallstein Verlag Göttingen 2000, S. 106 ff.</ref>. Seine Verhaftung in Weiden schien nicht ganz zufällig statt gefunden zu haben. Wahrscheinlich ist eher, dass Grünbaum durch einen Denunzianten der politischen Polizei angezeigt wurde. Im Polizeiprotokoll vom [[14. November]] [[1933]] ist vermerkt: ''Am 14. November 1933 im Laufe des Vormittags konnte beobachtet werden, dass bei dem ehemaligen SPD Stadtrat Franz Mörtel ... eine Mannsperson mit einem Rucksack verkehrt habe. ... Da die Familie Mörtl früher eifrige SPD Anhänger waren, so war anzunehmen, dass die Mannsperson mit der SPD noch in Verbindung steht und auch mit Mörtl marxistische Angelegenheiten besprochen haben könnte. Die Mannsperson konnte später festgenommen werden und kontrolliert werden; es konnten auch marxistische Schriften gefunden werden, die beschlagnahmt wurden. Es handelt sich um den ledigen Metalldrücker Konrad Grünbaum von Fürth.''<ref> Martin Broszat & Harmut Mehringer (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit - Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. R. Oldenbourg Verlag München Wien 1983, S. 504 ff.</ref>  
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Auf Grund seiner Aktivitäten wurde er am [[14. November]] [[1933]] in Weiden verhaftet und anschließend von einem Sondergericht in Nürnberg am [[3. Januar]] [[1934]] zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.<ref>Wolfgang Röhl: Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Wallstein Verlag Göttingen 2000, S. 106 ff.</ref> Seine Verhaftung in Weiden schien nicht ganz zufällig statt gefunden zu haben. Wahrscheinlich ist eher, dass Grünbaum durch einen Denunzianten der politischen Polizei angezeigt wurde. Im Polizeiprotokoll vom [[14. November]] [[1933]] ist vermerkt: ''Am 14. November 1933 im Laufe des Vormittags konnte beobachtet werden, dass bei dem ehemaligen SPD Stadtrat Franz Mörtel ... eine Mannsperson mit einem Rucksack verkehrt habe. ... Da die Familie Mörtl früher eifrige SPD Anhänger waren, so war anzunehmen, dass die Mannsperson mit der SPD noch in Verbindung steht und auch mit Mörtl marxistische Angelegenheiten besprochen haben könnte. Die Mannsperson konnte später festgenommen werden und kontrolliert werden; es konnten auch marxistische Schriften gefunden werden, die beschlagnahmt wurden. Es handelt sich um den ledigen Metalldrücker Konrad Grünbaum von Fürth.''<ref> Martin Broszat & Harmut Mehringer (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit - Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. R. Oldenbourg Verlag München Wien 1983, S. 504 ff.</ref>  
    
Die illegale Organisation um Grünbaum wurde im Frühjahr [[1934]] durch Ermittlungen der Gestapo aufgedeckt. Bei einem Mitglied der Gruppe in Nürnberg wurden im Arbeitsspind illegale Zeitschriften gefunden und die Verteilerkette bis nach Fürth verfolgt. Nach längeren Verhören und Untersuchungen gelang es der Polizei nahezu alle Mitglieder der Gruppe ausfindig zu machen. Es folgte eine Verhaftungswelle in Nürnberg, Fürth, Würzburg, Weißenburg, Wieden, Schwandorf, Amberg, Regensburg, Straubing, Landshut, München und in einigen weiteren Orten in der Oberpfalz und an der Grenze zur Tschechoslowakei. Dabei wurden über 150 Personen verhaftet und meist zu langen Haftstrafen verurteilt. Konrad Grünbaum, der bereits vorher schon zu drei Jahren Haft verurteilt war, entging trotz nachträglicher Aufdeckung seiner Funktion innerhalb der Organisation aus formaljuristischen Gründen einer erneuten Verurteilung. Nach der Verhaftung Konrad Grünbaums übernahm sein Bruder Leonhard Grünbaum seine Aufgaben in der noch bestehenden Organisation. Leonhard Grünbaum war Angestellter bei der Stadt Fürth und schrieb heimlich auf einer Schreibmaschine an seiner Dienststelle die Flugblätter und Informationen für den Widerstand.  
 
Die illegale Organisation um Grünbaum wurde im Frühjahr [[1934]] durch Ermittlungen der Gestapo aufgedeckt. Bei einem Mitglied der Gruppe in Nürnberg wurden im Arbeitsspind illegale Zeitschriften gefunden und die Verteilerkette bis nach Fürth verfolgt. Nach längeren Verhören und Untersuchungen gelang es der Polizei nahezu alle Mitglieder der Gruppe ausfindig zu machen. Es folgte eine Verhaftungswelle in Nürnberg, Fürth, Würzburg, Weißenburg, Wieden, Schwandorf, Amberg, Regensburg, Straubing, Landshut, München und in einigen weiteren Orten in der Oberpfalz und an der Grenze zur Tschechoslowakei. Dabei wurden über 150 Personen verhaftet und meist zu langen Haftstrafen verurteilt. Konrad Grünbaum, der bereits vorher schon zu drei Jahren Haft verurteilt war, entging trotz nachträglicher Aufdeckung seiner Funktion innerhalb der Organisation aus formaljuristischen Gründen einer erneuten Verurteilung. Nach der Verhaftung Konrad Grünbaums übernahm sein Bruder Leonhard Grünbaum seine Aufgaben in der noch bestehenden Organisation. Leonhard Grünbaum war Angestellter bei der Stadt Fürth und schrieb heimlich auf einer Schreibmaschine an seiner Dienststelle die Flugblätter und Informationen für den Widerstand.  
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