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Interessant in diesem Zusammenhang ist noch anzumerken, dass die Aktenlage zwar das starke Rechtsempfinden des kommissarischen Oberbürgermeisters Dr. Häupler hervorhebt - auch gegenüber Parteigenossen - allerdings finden sich keine entlastenden Aussagen zu Dr. Häupler, zum Beispiel wenn er das Unrecht an der jüdischen Bevölkerung beschrieben hätte. Der Umstand, dass ein Beamter sich persönlich bereichert hat, hat Dr. Häupler zwar erzürnt, der Umstand der ungesetzlichen Enteignung und die Schikanierung der jüdischen Bevölkerung bis hin zu deren Deportation und Ermordung scheint nach Aktenlage für Dr. Häupler jedoch kein Problem gewesen zu sein - auch nicht die Reichspogromnacht in Fürth.
 
Interessant in diesem Zusammenhang ist noch anzumerken, dass die Aktenlage zwar das starke Rechtsempfinden des kommissarischen Oberbürgermeisters Dr. Häupler hervorhebt - auch gegenüber Parteigenossen - allerdings finden sich keine entlastenden Aussagen zu Dr. Häupler, zum Beispiel wenn er das Unrecht an der jüdischen Bevölkerung beschrieben hätte. Der Umstand, dass ein Beamter sich persönlich bereichert hat, hat Dr. Häupler zwar erzürnt, der Umstand der ungesetzlichen Enteignung und die Schikanierung der jüdischen Bevölkerung bis hin zu deren Deportation und Ermordung scheint nach Aktenlage für Dr. Häupler jedoch kein Problem gewesen zu sein - auch nicht die Reichspogromnacht in Fürth.
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In der NS-Innensicht wurde Häupler als einwandfreier Parteigenosse betrachtet. In seinen politischen Beurteilungen hieß es, u.a.
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- "soll ein alter Perteignosse sein, und soll auch für den Nat.Soz- bei jeder Gelegenheit agitiert haben." (NSDAP Kreisleitung 19.12.1937)
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- "Er erfreute sich hier des besten Rufes. Nachtteiliges ist über ihn nicht bekannt." (Gestapo Nürnberg-Fürth, 20.12.1937)
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- er "war ein eifriger Verfechter der nat.soz. Weltanschauung" (Gauleitung Franken, 30.12.1937)
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- "Häupler nahm regen Anteil an den politischen Ereignissen und war ein eifriger Verfechter der nat.soz. Weltanschauung." (Gauleitung Franken, 6.1.1938)
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- "Häupler nahm stets regen Anteil an den politischen Ereignissen und war ein eifriger Verfechter der nat.soz. Weltanschauung." (Reichssicherheitsdienst des Reichsführers SS, SD-Unterabschnitt Franken)
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- "SS-mäßig ist er bestens ausgerichtet. Er arbeite aufs Engste mit allen Dienststellen der SS zusammenudn hilft mit seinen Einflüssen, wo er kann."
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Aus dem Bereich des Reichsstatthalters in Bayern kam aufgrund der guten Eignung Häuplers die Empfehlung, ihn zum Bezirksoberamtmann vorzuschlagen, obwohl "Beförderungen unter Übergehung einer großen Zahl von qualifizierten udn älteren Beamten sich auf die Dienstfreudigkeit der geasmten Beamtenschaft sehr ungünstig auswirken. Auch wird die dienstliche Stellung so junger Bezrksoberamtmänner besonders gegenüber älteren und erfahreneren Nebenbeamten sehr schwierig sein." Dennoch wurde es "aus politischen Gründen für vertretbar [gehalten] daß der Versuch gemacht wird, Altperteigenossen die Führung von Bezirksämtern zu übertragen, wenn sie auch nach ihrem Alter und ihrer bisherigen Laufbahn noch kaum die wünschenswerte Erfahrung besitzen können." (1.2.1938)
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Da Häuper bereits Anfang und Mitte der 1920er Jahren in rechtsradikalen Vereinigungen bzw. der SA nahestehenden Vereinigungen wie dem "Bund Oberland" (bis 1923) und der 
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"Altreichsflagge" (bis 1926) agehörte, ist er eindeutig dem inneren Kreis der fränkischen Nationalsozialisten zuzurechnen.
    
== Kapitulation 19. April 1945 ==
 
== Kapitulation 19. April 1945 ==
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