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:''Daß die Bank, welche von dem jetzt regierenden Marggraf im Jahre 1780 in der Residenzstadt Anspach auf eigene Rechnung und mit überflüssigen Fonds errichtet worden ist, zur Lebhaftigkeit und Erleichterung des Commerzes überhaupt, und des Wechselhandels insonderheit, ungemein viel beiträgt, läßt sich schon von selbst erachten. Sie steht unter der Direction des ersten Ministers Herrn Barons von Benkendorf und des Herrn Kammerpräsidenten von Seckendorf, in Betreff der Signatur aber unter dem Hofbanquier, Herrn Feierlein. Die Firma ist: Brandenburg-bayreuthische Hofbanco. [...].
 
:''Daß die Bank, welche von dem jetzt regierenden Marggraf im Jahre 1780 in der Residenzstadt Anspach auf eigene Rechnung und mit überflüssigen Fonds errichtet worden ist, zur Lebhaftigkeit und Erleichterung des Commerzes überhaupt, und des Wechselhandels insonderheit, ungemein viel beiträgt, läßt sich schon von selbst erachten. Sie steht unter der Direction des ersten Ministers Herrn Barons von Benkendorf und des Herrn Kammerpräsidenten von Seckendorf, in Betreff der Signatur aber unter dem Hofbanquier, Herrn Feierlein. Die Firma ist: Brandenburg-bayreuthische Hofbanco. [...].
 
:''Gewicht und Maß.
 
:''Gewicht und Maß.
:''Das Gewicht und Maß, dessen man sich bei dem Handel im Großen zu Fürth bedient ist gemeiniglich das in Nürnberg gebräuchliche. In einem Orte, welcher so ausgebreitete Fabriken besitzt, wie dieser, sollte man natürlicher Weise auch eine zahlreiche Kaufmannschaft erwarten. Sie ist es aber nicht; und zwar aus mehr als einer Ursache. Will man jeden Krämer oder Herumträger, welcher etwa diese oder jene Waare im Kleinen absetzt, sogleich einen Kaufmann nennen, so kann man leicht ein überaus nahmensreiches Verzeichnis von fürther Negotianten anfertigen. Denn, vermöge der unumschränkten Freiheit, deren sich die Einwohner dieses Platzes zu erfreuen haben, handelt fast alles, und da es jedem frei stehet, zu treiben, was er will, so trifft man hier eine ziemliche Anzahl von Leuten an, welche nachdem sie von ihrer erlernten Profession abgegangen sind, sich mit den Handel befassen, und zum Theil beträchtliche Geschäfte machen. Ueberdies gibt es in Fürth eine außerordentliche Menge von Juden, welche, wie bekannt, fast kein anderes Gewerbe kennen, als den Handel. Sie genießen hier völlige Freiheit, sowohl im Großen als im Kleinen, in offenen Laden, auf den Straßen und in den Häusern zu negotiren und zu schachern, wie sie wollen. Diese Erlaubniß machen sie sich denn auch dergestalt zu Nutze, daß, außer dem Wechsel und Juwelenhandel, welcher ausschließend in ihren Händen ist, auch von dem Ausschnitthandel für den christlichen Kaufmann wenig oder gar nichts übrig bleibt. Die angesehensten Handelshäuser hieselbst, welche auswärtige Geschäfte machen, sind indeß folgende: [...].<ref>Johann Christian Herrmann: ''"Allgemeiner Contorist welcher von allen und jeden Gegenständen der Handlung aller in und außer Europa belegenen Handelsplätze die neuesten und zuverlässigsten Nachrichten ertheilet [...]. Zweiter Theil von C bis Königsberg."'', Leipzig 1789, S. 341 ff - [https://books.google.de/books?id=_Z1aAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]</ref>
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:''Das Gewicht und Maß, dessen man sich bei dem Handel im Großen zu Fürth bedient ist gemeiniglich das in Nürnberg gebräuchliche. In einem Orte, welcher so ausgebreitete Fabriken besitzt, wie dieser, sollte man natürlicher Weise auch eine zahlreiche Kaufmannschaft erwarten. Sie ist es aber nicht; und zwar aus mehr als einer Ursache. Will man jeden Krämer oder Herumträger, welcher etwa diese oder jene Waare im Kleinen absetzt, sogleich einen Kaufmann nennen, so kann man leicht ein überaus nahmensreiches Verzeichnis von fürther Negotianten anfertigen. Denn, vermöge der unumschränkten Freiheit, deren sich die Einwohner dieses Platzes zu erfreuen haben, handelt fast alles, und da es jedem frei stehet, zu treiben, was er will, so trifft man hier eine ziemliche Anzahl von Leuten an, welche nachdem sie von ihrer erlernten Profession abgegangen sind, sich mit den Handel befassen, und zum Theil beträchtliche Geschäfte machen. Ueberdies gibt es in Fürth eine außerordentliche Menge von Juden, welche, wie bekannt, fast kein anderes Gewerbe kennen, als den Handel. Sie genießen hier völlige Freiheit, sowohl im Großen als im Kleinen, in offenen Laden, auf den Straßen und in den Häusern zu negotiren und zu schachern, wie sie wollen. Diese Erlaubniß machen sie sich denn auch dergestalt zu Nutze, daß, außer dem Wechsel und Juwelenhandel, welcher ausschließend in ihren Händen ist, auch von dem Ausschnitthandel für den christlichen Kaufmann wenig oder gar nichts übrig bleibt. Die angesehensten Handelshäuser hieselbst, welche auswärtige Geschäfte machen, sind indeß folgende: Herr [[Daniel Killinger]] beschäftiget sich außer den Speditionen hauptsächlich mit Commissionen nach Italien, in allen hier zu Lande verfertigten Krämereiwaaren, [...]. Herr [[Andreas Birkner]] handelt mit allen Sorten Manufactur- und Fabrikwaren, [...]. Herr [[Georg Paul Heberlein]] handelt mit eben dergleichen Waaren [...]. Herr [[Friedrich Wilhelm Baumgarten]] treibt dergleichen Geschäfte [...]. Herr [[Gottfried Zapf]] bezieht die Messen zu Leipzig nnd Braunschweig, und handelt mit allen Gattungen hiesiger und nürnberger Waaren; effectuiret auch viele Commissionen aus der Türkei, Polen Curland, Rußland und in die entlegendsten Gegenden von Europa. Die beträchtlichsten Geschäfte macht diese Handlung in Spiegeln [...].  Herr [[Johann Joachim Fink]] treibt dieselbe Handlung wie obige, und macht von den genannten Waaren ansehnliche Versendungen nach Frankreich, Italien, Spanien und Portugall. [...]. Herr [[Johann Lorenz Gerber]] macht seine mehresten Geschäfte in hiesigen und nürnberger Waaren nach Breslau, woselbst er ein eigenes Haus und eine Niederlage besitzt. [...]. Herr [[George Lorenz]] bezog ehemahls mit hiesigen nürnberger und englischen Waaren die Märkte zu Gräz und Wien. [...]. Herr [[Friedrich Lohbauer]] handelt ebenfalls mit hiesigen Manufactur- und Fabrikwaaren [...].<ref>Johann Christian Herrmann: ''"Allgemeiner Contorist welcher von allen und jeden Gegenständen der Handlung aller in und außer Europa belegenen Handelsplätze die neuesten und zuverlässigsten Nachrichten ertheilet [...]. Zweiter Theil von C bis Königsberg."'', Leipzig 1789, S. 341 ff - [https://books.google.de/books?id=_Z1aAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]</ref>
    
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