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== Die Anfänge ==
 
== Die Anfänge ==
Der Anfang der eigentlichen Spiegelmanufaktur liegt aber im 18. und 19 Jahrhundert. Eine recht frühe Beschreibung einer Spiegelfabrik in Fürth stammt von Leopold Krug aus dem Jahr [[1796]] und bezieht sich auf das Jahr [[1791]]: Hier wird z. B. beschrieben, dass die "Waaren dieser Spiegelfabrik kursiren alle unter Nürnbergscher Firma, obgleich in Nürnberg gar keine dergleichen Fabrik ist" und dass ein "Spiegel muß durch 12 Werkstätte gehn, ehe er fertig wird..."<ref name="Krug">Leopold Krug: ''"Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch der sämmtlichen preußischen Staaten oder Beschreibung aller Provinzen, Kreise, Distrikte, Städte, Aemter, Flecken, Dörfer, Vorwerke, Flüsse, Seen, Berge ... in den preußischen Staaten"'' Halle, 1796, S. 250 - [http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN82553206X/256/ online-Digitalisat der Universität Greifswald]</ref><ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 18 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref>
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Der Anfang der eigentlichen Spiegelmanufaktur liegt aber im 18. und 19. Jahrhundert.
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Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- und Spiegelglashandels sowie Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position.<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12 - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei]</ref>
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Eine recht frühe Beschreibung einer Spiegelfabrik in Fürth stammt von Leopold Krug aus dem Jahr [[1796]] und bezieht sich auf das Jahr [[1791]]: Hier wird z. B. beschrieben, dass die "Waaren dieser Spiegelfabrik kursiren alle unter Nürnbergscher Firma, obgleich in Nürnberg gar keine dergleichen Fabrik ist" und dass ein "Spiegel muß durch 12 Werkstätte gehn, ehe er fertig wird..."<ref name="Krug">Leopold Krug: ''"Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch der sämmtlichen preußischen Staaten oder Beschreibung aller Provinzen, Kreise, Distrikte, Städte, Aemter, Flecken, Dörfer, Vorwerke, Flüsse, Seen, Berge ... in den preußischen Staaten"'' Halle, 1796, S. 250 - [http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN82553206X/256/ online-Digitalisat der Universität Greifswald]</ref><ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 18 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref>
    
Im frühen Zeitalter der '''Spiegelindustrie''' waren also zahlreiche Gewerbe an der '''Spiegelherstellung''' oder '''Spiegelmanufaktur''' beteiligt: Vor allem natürlich [[Spiegelglasfabriken]], [[Spiegelfabriken]] und [[Spiegelschreiner]]; aber, wie folgende Aufstellung aus dem Jahre [[1857]]<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 15 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> zeigt, auch noch viele andere:
 
Im frühen Zeitalter der '''Spiegelindustrie''' waren also zahlreiche Gewerbe an der '''Spiegelherstellung''' oder '''Spiegelmanufaktur''' beteiligt: Vor allem natürlich [[Spiegelglasfabriken]], [[Spiegelfabriken]] und [[Spiegelschreiner]]; aber, wie folgende Aufstellung aus dem Jahre [[1857]]<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 15 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> zeigt, auch noch viele andere:
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Alleine mit dem Belegen und Einfassen/Rahmen der Spiegel waren im Jahre 1857 über 1400 Personen beschäftigt. Dazu kamen noch Händler, auswärtig Beschäftigte (z. B. in den Schleifwerken) usw.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 20 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> <br>
 
Alleine mit dem Belegen und Einfassen/Rahmen der Spiegel waren im Jahre 1857 über 1400 Personen beschäftigt. Dazu kamen noch Händler, auswärtig Beschäftigte (z. B. in den Schleifwerken) usw.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 20 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> <br>
Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- sowie Spiegelglashandels und Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position.<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12 - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei]</ref>
      
Die Spiegelherstellung im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfolgte zunächst meist nicht in Fabriken im herkömmlichen Sinn, sondern in Heimarbeit, die folgendermaßen organisiert war: Der "Spiegelfabrikant" war ein Unternehmer, der die rohen Gläser bei z. B. böhmischen Glashütten kaufte, sie von den Schleifmühlen in der Umgebung schleifen und polieren ließ und sie dann zu den Arbeitern nach Hause lieferte. Dort wurden die Gläser von der ganzen Familie mit dem Quecksilber und der Zinnfolie belegt.<ref name="Journal">''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. 205 – 212) - [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj157/ar157050 zum online-Digitalisat]</ref>
 
Die Spiegelherstellung im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfolgte zunächst meist nicht in Fabriken im herkömmlichen Sinn, sondern in Heimarbeit, die folgendermaßen organisiert war: Der "Spiegelfabrikant" war ein Unternehmer, der die rohen Gläser bei z. B. böhmischen Glashütten kaufte, sie von den Schleifmühlen in der Umgebung schleifen und polieren ließ und sie dann zu den Arbeitern nach Hause lieferte. Dort wurden die Gläser von der ganzen Familie mit dem Quecksilber und der Zinnfolie belegt.<ref name="Journal">''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. 205 – 212) - [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj157/ar157050 zum online-Digitalisat]</ref>

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