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===Der Poppenreuther Schenkenstreit [[1562/1563]]===
 
===Der Poppenreuther Schenkenstreit [[1562/1563]]===
 
In einer Befragung des Jahres [[1563]] gab der neue Besitzer des Löffelholzischen Gutes, Hans Schmauß, im ''Poppenreuther Schenkenstreit'' zu Protokoll, dass er sich um Fastnacht 1559 in Poppenreuth niedergelassen und sich vom Schenken ernährt habe. Um dieses ''Schenken'' entbrannte ein heftiger Streit.<br/>
 
In einer Befragung des Jahres [[1563]] gab der neue Besitzer des Löffelholzischen Gutes, Hans Schmauß, im ''Poppenreuther Schenkenstreit'' zu Protokoll, dass er sich um Fastnacht 1559 in Poppenreuth niedergelassen und sich vom Schenken ernährt habe. Um dieses ''Schenken'' entbrannte ein heftiger Streit.<br/>
Der bambergische Amtmann klagte vor dem Nürnberger Rat, dass in Poppenreuth neben den beiden alten bambergischen Erbschenken (gemeint sind damit das [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Roß]] mit dem Wirt Mathes Schönherrlein und der [[Zum Güldenen Engel (Poppenreuth)|Güldene Engel]] mit dem Wirt Hanns Weyersmüller) nun auch noch Hanns Schmauß eine neue nürnbergische Wirtschaft aufgemacht habe.<ref>wörtlich heißt es: ''die Löffelholzische Wirtschaft ist erschlichen'' … denn ''es ist ursprünglich nur ein Köblersgut'' ([http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=&patternlist=&lemid=GS26350#XGS26350 Seldengut]) ''gewesen. das mit einer dompröpstischen Wirtschaft verbunden war und durch Verkauf vor 25 Jahren sich die Schenkengerechtigkeit angemaßt habe''. - Siehe Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 2</ref> Der Nürnberger Rat zog daraufhin Aussagen älterer Bewohner von Poppenreuth und den umliegenden Ortschaften ein.<ref>Werner Sprung weist auf das Ergebnis zweier dicker Aktenbände hin: "St.A.N. Rep. 16 - B-Laden SI L 199 Nr. 1, Nr. 2 und L 188 ad Nr.1"</ref> Der Rat kam zu dem Ergebnis, dass ''Poppenreuth ein Frey Dorff sey, allda ein jeder Fug und Macht habe zu schenken''.<ref>ein ähnlicher Gedanke findet sich später - nämlich [[1616]] - in einem Zinsbuch des Johann Wilhelm Kreß (Germanisches Nationalmuseum, Kreß Familienarchiv, fol. 488) - ''und ist das gedacht Dorf (= Poppenreuth) ein Freidorf, datin ein jeder Unterthan auf seinem Hof und Gut Macht zu schenken hat''.</ref> Für das Löffelholzische Gut des Hans Schmauß war die Aussage wichtig: ''vor 46 Jahren ist auf dem Gütlein, da heute der Schmauß sitzt, bereits eine Schenke gewesen'' (das wäre 1517, als [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|Hans Schuster]] Besitzer war) oder auch: ''Der Craft sei vor jahren auf der herbergen, da itzund der Schmauß ist gesessen und hab unververhindert Wein und Bier geschenkt, Leut beherbergt ...''  (das wäre 1529 unter [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|Sebald Kraft]] geschehen). Eine weitere Aussage lautete: ''... auf dem Gujt auf dem Schmauß sitze, sei nunmehr bis ins 15. Jahr freie offene Wirtschaft getrieben und Wein geschenkt. Und solches Schenken sei von Endreß Ruß, dazumal Inhaber des Guts, angefangen worden'' (das wäre dann um [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|1548]] geschehen).<br/>
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Der bambergische Amtmann klagte vor dem Nürnberger Rat, dass in Poppenreuth neben den beiden alten bambergischen Erbschenken (gemeint sind damit das [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Roß]] mit dem Wirt Mathes Schönherrlein und der [[Zum Güldenen Engel (Poppenreuth)|Güldene Engel]] mit dem Wirt Hanns Weyersmüller) nun auch noch Hanns Schmauß eine neue nürnbergische Wirtschaft aufgemacht habe.<ref>wörtlich heißt es: ''die Löffelholzische Wirtschaft ist erschlichen'' … denn ''es ist ursprünglich nur ein Köblersgut'' ([http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=&patternlist=&lemid=GS26350#XGS26350 Seldengut]) ''gewesen. das mit einer dompröpstischen Wirtschaft verbunden war und durch Verkauf vor 25 Jahren sich die Schenkengerechtigkeit angemaßt habe''. - Siehe Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 2</ref> Der Nürnberger Rat zog daraufhin Aussagen älterer Bewohner von Poppenreuth und den umliegenden Ortschaften ein.<ref>Werner Sprung weist auf das Ergebnis zweier dicker Aktenbände hin: "St.A.N. Rep. 16 - B-Laden SI L 199 Nr. 1, Nr. 2 und L 188 ad Nr.1"</ref> Der Rat kam zu dem Ergebnis, dass ''Poppenreuth ein Frey Dorff sey, allda ein jeder Fug und Macht habe zu schenken''.<ref>ein ähnlicher Gedanke findet sich später - nämlich [[1616]] - in einem Zinsbuch des Johann Wilhelm Kreß (Germanisches Nationalmuseum, Kreß Familienarchiv, fol. 488) - ''und ist das gedacht Dorf (= Poppenreuth) ein Freidorf, datin ein jeder Unterthan auf seinem Hof und Gut Macht zu schenken hat''.</ref> Für das Löffelholzische Gut des Hans Schmauß war die Aussage wichtig: ''vor 46 Jahren ist auf dem Gütlein, da heute der Schmauß sitzt, bereits eine Schenke gewesen'' (das wäre 1517, als [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|Hans Schuster]] Besitzer war) oder auch: ''Der Craft sei vor jahren auf der herbergen, da itzund der Schmauß ist gesessen und hab unververhindert Wein und Bier geschenkt, Leut beherbergt ...''  (das wäre 1529 unter [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|Sebald Kraft]] geschehen). Eine weitere Aussage lautete: ''... auf dem Gut auf dem Schmauß sitze, sei nunmehr bis ins 15. Jahr freie offene Wirtschaft getrieben und Wein geschenkt. Und solches Schenken sei von Endreß Ruß, dazumal Inhaber des Guts, angefangen worden'' (das wäre dann um [[Poppenreuther Straße 144#Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552|1548]] geschehen).<br/>
 
Bald nach 1500 scheint also auf diesem Löffelholzischen Gut mit dem Schenken begonnen worden zu sein, aus dem sich später das stattliche Wirtshaus "Zum Schwarzen Adler" entwickelte.
 
Bald nach 1500 scheint also auf diesem Löffelholzischen Gut mit dem Schenken begonnen worden zu sein, aus dem sich später das stattliche Wirtshaus "Zum Schwarzen Adler" entwickelte.
  
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