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Textersetzung - „in der Langen Straße“ durch „in der Lange Straße“
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Irene Gleixner wuchs in familiär schwierigen Verhältnissen auf. Sie beschrieb ihre Kindheit dennoch als gut und hatte das Gefühl behütet aufgewachsen zu sein. Die Mutter Johanna Mack war zur Geburt Irene Gleixners 28 Jahre alt, der Vater Karl Merkel 56. Der Altersunterschied von 28 Jahren spielte laut Gleixner ihr ganzes Leben eine Rolle. Zusätzlich war der Vater Karl Merkel bereits zweimal verheiratet, seine aktuelle Ehefrau war zum Zeitpunkt der Geburt dauerhaft in der Psychiatrie in Erlangen untergebracht. Als Diagnose war eine unheilbare Erkrankung an manischer Depression angegeben. Merkel versuchte eine Scheidung herbei zuführen, die aber u. a. an der Prognose der Erkrankung, aber auch an dem Einspruch des Sohns aus der Ehe scheiterten. Während dieser Zeit wohnte zunächst das nicht verheiratete Paar zusammen, jedoch musste Merkel bald aus der Wohnung ausziehen, da durch eine Anzeige die Familie belastet wurde. Nichteheliche Lebensgemeinschaften waren weder gesellschaftlich noch gesetzlich geschützt, sodass nach einer Denunziation Merkel die gemeinsame Wohnung verlassen musste. 1948 verstarb die zweite Ehefrau Merkels in der Psychiatrie, damit stand einer Heirat und einem gemeinsamen Leben nichts mehr im Weg.  
 
Irene Gleixner wuchs in familiär schwierigen Verhältnissen auf. Sie beschrieb ihre Kindheit dennoch als gut und hatte das Gefühl behütet aufgewachsen zu sein. Die Mutter Johanna Mack war zur Geburt Irene Gleixners 28 Jahre alt, der Vater Karl Merkel 56. Der Altersunterschied von 28 Jahren spielte laut Gleixner ihr ganzes Leben eine Rolle. Zusätzlich war der Vater Karl Merkel bereits zweimal verheiratet, seine aktuelle Ehefrau war zum Zeitpunkt der Geburt dauerhaft in der Psychiatrie in Erlangen untergebracht. Als Diagnose war eine unheilbare Erkrankung an manischer Depression angegeben. Merkel versuchte eine Scheidung herbei zuführen, die aber u. a. an der Prognose der Erkrankung, aber auch an dem Einspruch des Sohns aus der Ehe scheiterten. Während dieser Zeit wohnte zunächst das nicht verheiratete Paar zusammen, jedoch musste Merkel bald aus der Wohnung ausziehen, da durch eine Anzeige die Familie belastet wurde. Nichteheliche Lebensgemeinschaften waren weder gesellschaftlich noch gesetzlich geschützt, sodass nach einer Denunziation Merkel die gemeinsame Wohnung verlassen musste. 1948 verstarb die zweite Ehefrau Merkels in der Psychiatrie, damit stand einer Heirat und einem gemeinsamen Leben nichts mehr im Weg.  
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Der Vater war ursprünglich von Beruf Silberschläger, die Mutter verdiente sich ihren Unterhalt als Weißnäherin, also dem Nähen von Stoffen z. B. für Bettwäsche. Kennengelernt haben sich beide in der Spiegelfabrik Götz und Sohn in der Langen Straße, wo beide als Hilfsarbeiter tätig waren. So arbeitete Merkel zuletzt in der Spiegelfabrik als Galvaniseur.  
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Der Vater war ursprünglich von Beruf Silberschläger, die Mutter verdiente sich ihren Unterhalt als Weißnäherin, also dem Nähen von Stoffen z. B. für Bettwäsche. Kennengelernt haben sich beide in der Spiegelfabrik Götz und Sohn in der Lange Straße, wo beide als Hilfsarbeiter tätig waren. So arbeitete Merkel zuletzt in der Spiegelfabrik als Galvaniseur.  
    
Irene Gleixner besuchte die Volksschule; eine höhere Schule war ihr verwehrt, da aufgrund des "hohen Alters" des Vaters wirtschaftliche Schwierigkeiten befürchtet wurden, sodass das Kind bereits frühzeitig zum Unterhalt der Familie mit beitragen musste. Nach der Volksschule absolvierte somit Irene Gleixner eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Schickedanz in der Artilleriestraße, auch wenn sie später eine höhere Schulausbildung durchaus vermisste. Um dieses Defizit zu kompensieren las Gleixner nach eigenen Angaben fast jedes Buch, dass sie in ihre Hände bekam. Gleichzeitig bildete sie sich in der Nürnberger Privatschule Teschner weiter, z. B. mit Französischkursen. In der NS-Organisation Kraft durch Freude belegte sie ebenfalls einige Fortbildungskurse im Bereich Mathematik und Literatur, auch wenn sie dem NS-System sehr kritisch gegenüberstanden.
 
Irene Gleixner besuchte die Volksschule; eine höhere Schule war ihr verwehrt, da aufgrund des "hohen Alters" des Vaters wirtschaftliche Schwierigkeiten befürchtet wurden, sodass das Kind bereits frühzeitig zum Unterhalt der Familie mit beitragen musste. Nach der Volksschule absolvierte somit Irene Gleixner eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Schickedanz in der Artilleriestraße, auch wenn sie später eine höhere Schulausbildung durchaus vermisste. Um dieses Defizit zu kompensieren las Gleixner nach eigenen Angaben fast jedes Buch, dass sie in ihre Hände bekam. Gleichzeitig bildete sie sich in der Nürnberger Privatschule Teschner weiter, z. B. mit Französischkursen. In der NS-Organisation Kraft durch Freude belegte sie ebenfalls einige Fortbildungskurse im Bereich Mathematik und Literatur, auch wenn sie dem NS-System sehr kritisch gegenüberstanden.
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