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Bernet wurde durch die [[Nationalsozialisten]] häufig für Veranstaltungen und Massenkundgebungen gebucht. Eine feste Größe war Bernet bei der Eröffnung der Fürther [[Michaelis-Kirchweih]]. Pünktlich um 11 Uhr verlas Bernet, mindestens über fünf Jahre hinweg, stets zur Eröffnung den vom Mundartdichter und Redakteur [[Ernst Kiesel]] verfassten Prolog. Eine historisch Tracht lehnte Bernet für sich selbst ab, vielmehr kleidete er sich dabei wie ein heimischer Amtsbüttel.  
 
Bernet wurde durch die [[Nationalsozialisten]] häufig für Veranstaltungen und Massenkundgebungen gebucht. Eine feste Größe war Bernet bei der Eröffnung der Fürther [[Michaelis-Kirchweih]]. Pünktlich um 11 Uhr verlas Bernet, mindestens über fünf Jahre hinweg, stets zur Eröffnung den vom Mundartdichter und Redakteur [[Ernst Kiesel]] verfassten Prolog. Eine historisch Tracht lehnte Bernet für sich selbst ab, vielmehr kleidete er sich dabei wie ein heimischer Amtsbüttel.  
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1938 wurde [[Willy Seidl]] vom Reichspropagandaminister [[Wikipedia:Joseph Goebbels|Joseph Goebbels]] nach Wien abberufen, ihm folgte der von Jakob eingesetzte neue Intendant [[Horst Platen]] - der Jakob später nach Thorn folgen wird. Erneut als stellv. Intendant mit dabei Fritz Bernet - auch nochmals durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda im August 1940 bestätigt. Allerdings verliert sich (nach aktuellem Kenntnisstand) ab diesem Zeitpunkt die weitere Spur Bernets und seines Wirkens, sowohl im Theater als auch in der Partei. Es wurden lediglich in der örtlichen Presse weitere schauspielerische Aktivitäten berichtet, so z. B. bei der Entthronung des Karnevalprinzen Hans I. im [[Geismannsaal]], unter musikalischer Begleitung der [[NSDAP]]-Kreiskapelle - oder den Auftritten bei den Betriebsfeiern der Firma [[Schickedanz]]. Spätestens ab 1941 hatte Bernet keine leitende Rolle mehr am Stadttheater. Letzteres könnte mit dem Fortgang von Jakob und Seidl zusammenhängen - oder am fortgeschritten Alter Bernets und dem durch die Kriegswirren zunehmend fehlenden Aufführungsmöglichkeiten am Theater. Spätestens ab Mitte 1944 kam das Theaterleben - und somit auch das Engagement des Ensembles - kriegsbedingt endgültig zum Stillstand.
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1938 wurde [[Willy Seidl]] vom Reichspropagandaminister [[Wikipedia:Joseph Goebbels|Joseph Goebbels]] nach Wien abberufen, ihm folgte der von Jakob eingesetzte neue Intendant [[Horst Platen]] - der Jakob später nach [[Thorn]] folgen wird. Erneut als stellv. Intendant mit dabei Fritz Bernet - auch nochmals durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda im August 1940 bestätigt. Allerdings verliert sich (nach aktuellem Kenntnisstand) ab diesem Zeitpunkt die weitere Spur Bernets und seines Wirkens, sowohl im Theater als auch in der Partei. Es wurden lediglich in der örtlichen Presse weitere schauspielerische Aktivitäten berichtet, so z. B. bei der Entthronung des Karnevalprinzen Hans I. im [[Geismannsaal]], unter musikalischer Begleitung der [[NSDAP]]-Kreiskapelle - oder den Auftritten bei den Betriebsfeiern der Firma [[Schickedanz]]. Spätestens ab 1941 hatte Bernet keine leitende Rolle mehr am Stadttheater. Letzteres könnte mit dem Fortgang von Jakob und Seidl zusammenhängen - oder am fortgeschritten Alter Bernets und dem durch die Kriegswirren zunehmend fehlenden Aufführungsmöglichkeiten am Theater. Spätestens ab Mitte 1944 kam das Theaterleben - und somit auch das Engagement des Ensembles - kriegsbedingt endgültig zum Stillstand.
    
Nach dem Mai [[1945]] wurde er zunächst inhaftiert und erhielt während der Entnazifizierung Berufsverbot.<ref>Ausführungen von Peter Frank vom 11. Januar 2016</ref> Offensichtlich gelang es Bernet in der Revision das Strafmaß zu mildern, sodass er ab 1955 wieder seinen Beruf als Schauspieler ausüben durfte. Seine Rolle während der NS-Zeit ist aktuell noch nicht hinreichend erforscht. Allerdings zeigt der Umstand, dass sein Revisionsverfahren im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens erst gegen 1955 beendet wurde, dass Bernet nicht nur ein einfacher Mitläufer gewesen sein kann, sondern vermutlich als Minderbelasteter oder gar als Belasteter zunächst in der ersten Instanz verurteilt wurde. Erst in einem Revisionsverfahren, die meist in der Nachkriegszeit milder ausfielen als direkt nach dem Ende des 2. Weltkrieges, wurde offenbar sein Strafmaß gemildert, sodass er seinem Beruf hätte wieder nachgehen können.  
 
Nach dem Mai [[1945]] wurde er zunächst inhaftiert und erhielt während der Entnazifizierung Berufsverbot.<ref>Ausführungen von Peter Frank vom 11. Januar 2016</ref> Offensichtlich gelang es Bernet in der Revision das Strafmaß zu mildern, sodass er ab 1955 wieder seinen Beruf als Schauspieler ausüben durfte. Seine Rolle während der NS-Zeit ist aktuell noch nicht hinreichend erforscht. Allerdings zeigt der Umstand, dass sein Revisionsverfahren im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens erst gegen 1955 beendet wurde, dass Bernet nicht nur ein einfacher Mitläufer gewesen sein kann, sondern vermutlich als Minderbelasteter oder gar als Belasteter zunächst in der ersten Instanz verurteilt wurde. Erst in einem Revisionsverfahren, die meist in der Nachkriegszeit milder ausfielen als direkt nach dem Ende des 2. Weltkrieges, wurde offenbar sein Strafmaß gemildert, sodass er seinem Beruf hätte wieder nachgehen können.  
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