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→‎Die Rolle der örtlichen Presse: gehört nicht zu reichsparteitag
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Liest man all die euphorischen Zeitungsberichte, fällt auf, wie die Nazipropaganda den Parteikongress auch zur Hetze instrumentalisierte. Es wurde gegen „Nichtarier“ geschrieben. Inmitten des „wogenden Fahnenmeers“ seien nur ein paar Häuser, welche die Visitenkarte ihrer nichtarischen Besitzer tragen. Diese wenigen Außenseiter könnten das Erhebende der festlichen Stadt nicht verwischen. Und weiter, dass Fürth als „Rote Hochburg“ verschrien und ein „Nest vieler vaterlandsloser Gesellen“ war.
 
Liest man all die euphorischen Zeitungsberichte, fällt auf, wie die Nazipropaganda den Parteikongress auch zur Hetze instrumentalisierte. Es wurde gegen „Nichtarier“ geschrieben. Inmitten des „wogenden Fahnenmeers“ seien nur ein paar Häuser, welche die Visitenkarte ihrer nichtarischen Besitzer tragen. Diese wenigen Außenseiter könnten das Erhebende der festlichen Stadt nicht verwischen. Und weiter, dass Fürth als „Rote Hochburg“ verschrien und ein „Nest vieler vaterlandsloser Gesellen“ war.
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=== Die Rolle der örtlichen Presse ===  
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== Die Rolle der örtlichen Presse ==  
 
[[Datei:Jakob Hitler A6789.jpg|miniatur|rechts|Adolf Hitler und OB Franz Jakob am 11. Februar 1935 im Stadttheater, Hitler weilte anlässlich des 50. Geburtstages von Julius Streicher in Nürnberg und Fürth]]
 
[[Datei:Jakob Hitler A6789.jpg|miniatur|rechts|Adolf Hitler und OB Franz Jakob am 11. Februar 1935 im Stadttheater, Hitler weilte anlässlich des 50. Geburtstages von Julius Streicher in Nürnberg und Fürth]]
 
Die örtliche Presse sympathisierte schon früh mit der NSDAP. Bereits Mitte [[1932]] unterstützte der [[Fürther Anzeiger]] aktiv die örtliche NSDAP und ab dem [[1. April]] [[1933]] nannte sich der Fürther Anzeiger: "''Amtliches Organ der NSDAP Kreis Fürth''". Als Zeichen des inneren Wandels der Redaktion wurde in den Zeitungskopf das Hakenkreuz integriert und die Kommentare spiegelten vollständig die Meinung der Partei wider. So wurde eine Stadtratssitzung im April [[1933]] wie folgt kommentiert: "''Und noch nie war der Zuhörerraum so stark besetzt und zeigte eine solche Begeisterung wie gestern anläßlich der ersten Sitzung im Dritten Reich... Der Sitzungssaal selbst trug reichsten Flaggenschmuck. Hakenkreuzfahnen wechselten in bunter Reihenfolge mit schwarz-weiß-roten und grün-weißen.''" Die noch verbliebenen [[SPD]]-Stadtratsmitglieder wurden wie folgt kommentiert: "''... das übrig gebliebene Scherbenhäuflein der SPD betrat den Saal, an der Spitze der unvergessliche Oberbonze Eberhardt ... Nichts war mehr wahrzunehmen von der früher gezeigten politischen Mut- und Böswilligkeit, nichts mehr von dem echt marxistischen Sarkasmus und Hohn und Spott. Eisig still stierten die Genossen vor sich hin, blaß war zum Teil ihr Antlitz...''".<ref>Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref> Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann von einer neutralen und objektiven Berichterstattung nicht mehr die Rede sein, vielmehr waren die Artikel geprägt von der NS-Indoktrination und Propaganda.
 
Die örtliche Presse sympathisierte schon früh mit der NSDAP. Bereits Mitte [[1932]] unterstützte der [[Fürther Anzeiger]] aktiv die örtliche NSDAP und ab dem [[1. April]] [[1933]] nannte sich der Fürther Anzeiger: "''Amtliches Organ der NSDAP Kreis Fürth''". Als Zeichen des inneren Wandels der Redaktion wurde in den Zeitungskopf das Hakenkreuz integriert und die Kommentare spiegelten vollständig die Meinung der Partei wider. So wurde eine Stadtratssitzung im April [[1933]] wie folgt kommentiert: "''Und noch nie war der Zuhörerraum so stark besetzt und zeigte eine solche Begeisterung wie gestern anläßlich der ersten Sitzung im Dritten Reich... Der Sitzungssaal selbst trug reichsten Flaggenschmuck. Hakenkreuzfahnen wechselten in bunter Reihenfolge mit schwarz-weiß-roten und grün-weißen.''" Die noch verbliebenen [[SPD]]-Stadtratsmitglieder wurden wie folgt kommentiert: "''... das übrig gebliebene Scherbenhäuflein der SPD betrat den Saal, an der Spitze der unvergessliche Oberbonze Eberhardt ... Nichts war mehr wahrzunehmen von der früher gezeigten politischen Mut- und Böswilligkeit, nichts mehr von dem echt marxistischen Sarkasmus und Hohn und Spott. Eisig still stierten die Genossen vor sich hin, blaß war zum Teil ihr Antlitz...''".<ref>Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref> Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann von einer neutralen und objektiven Berichterstattung nicht mehr die Rede sein, vielmehr waren die Artikel geprägt von der NS-Indoktrination und Propaganda.
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